Auch in der x-ten Wiederholung sehenswert: „The Frighteners“ heute Abend bei Kabel 1. Michael J. Fox als Geisterjäger. Passt auch gut zu den sich häufenden Auftritten von echten „Ghosthuntern“ in den Medien, etwa bei RTL oder in der Bild-Zeitung.
Nur dass die Jungs von der Paranormal Research Group Hamburg oder vom Team Paranormaler Forschung Baden ektoplastische Inkarnationen nicht mit bloßem Auge wahrnehmen können, so wie eben Frank Bannister in „The Frighteners“. Also muss technisches Equipment her – je mehr, desto besser.
Wirklich?
Die Methodik dahinter scheint folgende zu sein: Man besucht finstere, unheimliche Orte, benutzt alle möglichen Messgeräte und Kameras und sucht damit nach „Geistern“ – also nach irgendetwas in den Aufzeichnungen, das merkwürdig oder auf den ersten Blick unerklärlich aussieht.
Je mehr Messkanäle man dazu aufbaut, desto eher kommt so etwas vor. Von der Fliege vor der Linse über digitale Aufzeichnungsprobleme bis zum eigenen Flüstern, das aus dem Nachbarzimmer zum Mikrophon getragen und dann beim extremen Verstärken entsprechend verzerrt wird. Analoge Tonbandgeräte zum Beispiel haben ein gewisses Rauschen und behalten immer Reste der letzten Aufzeichnung zurück, die nicht vollständig überschrieben werden. Digitale Geräte weisen eher binäre Defekte auf, wie Aussetzer, Streifen, Bildpunkte und Ähnliches.
Denkt man dann noch typischerweise nach dem Muster „Was ich nicht erklären kann, muss ein Geist sein“, fängt man am Ende auch tatsächlich einen. Einen Geist der Lücken, vergleichbar mit dem „Gott der Lücken“ der Kreationisten.
„Techno-Mystizismus“ nennt der Kulturwissenschaftler und Spezialist für Technik- und Mediengeschichte John Potts dieses Treiben von Ghosthunter-Gruppen, deren Mitglieder sich – meist ohne akademische Ausbildung, aber technisch hochgerüstet – der „Aufklärung“ von Spukfällen widmen.
Dr. Joe Nickell, Senior Research Fellow bei der amerikanischen Skeptikerorganisation CSI, hat in den vergangenen vier Jahrzehnten zahllose scheinbar unerklärliche Vorfälle untersucht, darunter auch berühmte Spukfälle wie etwa Amityville oder Myrtles Plantation. Zu seine Ausrüstung, sagte er in einem Skeptiker-Interview: „Im Grunde nehme ich nur das mit, was ich benötige, um das Beweismaterial zu sichern – eine Kamera, Taschenlampe, Notizbuch, spezielle Fragebögen. Manchmal, wenn die Umstände es erfordern, auch Zusätzliches, etwa eine Lupe.“
Und was ist mit Trifield-Meter, EMF oder Mikrowellen-Prüfgerät?
„Ich rate sogar davon ab, eine wissenschaftliche Ausrüstung für die Geisterjagd zu verwenden, weil diese Geräte nicht dafür entwickelt worden sind und nicht nachgewiesen ist, dass sie für solche Untersuchungen überhaupt geeignet sind“, erklärt der berühmte Para-Detektiv, dem Hollywood mit dem Mysterystreifen „The Reaping“ (2007) ein filmisches Denkmal gesetzt hat. „Viele Geisterjäger tun es trotzdem. Aber in den meisten Fällen fehlt ihnen die wissenschaftliche oder technische Ausbildung, um zu verstehen, was ihre sensiblen und fehleranfälligen Geräte denn nun eigentlich genau anzeigen. Manchmal spricht High-Tech-Equipment ganz simpel auf einen Fehler in der Elektroinstallation des Hauses an, sie detektieren mitnichten irgendeine geisterhafte Energie.“
Ein Fachmann, hat mal Niels Bohr gesagt, „ist ein Mann, der einige der größsten Fehler kennt, die man in dem betreffenden Gebiet machen kann, und der sie deshalb zu vermeiden versteht.“ Auf das Thema Ghosthunting bezogen könnte das heißen: Gerade bei der Untersuchung von stark subjektiven Phänomenen, von Phänomenen mit sehr geringen (oder nicht vorhandenen) Effektstärken und von unregelmäßig auftretenden, nicht replizierbaren Effekten müssen besonders viele Vorsichtsmaßnahmen gegen Fehlinterpretationen getroffen werden.
Stattdessen ist es wohl eher so: „Ghost hunters may be spinning their wheels, but at least they are enjoying the ride.“
Zum Weiterlesen:
- Martin Lambeck, Rainer Wolf, Wolfgang Hell, Stephan Bachter: Spuk-Schwarte. Skeptiker 4/08, S. 205-208.
- Times Union: Skeptic: Ghost hunters practice „pseudoscience“
- CSI: Ghost Hunters
16. Oktober 2009 um 14:00
Ah, das geht so einfach mit den „Beweisen“. In Großbritannien ist das ebenfalls sehr beliebt (TV: Ghosthunters UK). In Newcastle macht einer dieser Experten Touren zum Geisterfinden. Ich hab das mal mitgemacht und dass sein EMF-Gerät ausschlug hatte natürlich nichts damit zu tun, dass sein Kollege zur gleichen Zeit in die Jackentasche griff …
16. Oktober 2009 um 14:51
Der Film kommt auf RTL II, Leute. Nicht auf Kabel 1.
17. Oktober 2009 um 12:56
Ja, und nicht vergessen, das Resteverwertungsprogramm „Das Vierte“ zeigt jetzt die amerikanische Pseudo-Dokumentations-Reihe „Ghost Hunters“. Da wird genau dieses „Man besucht finstere, unheimliche Orte, benutzt alle möglichen Messgeräte und Kameras und sucht damit nach “Geistern” – also nach irgendetwas in den Aufzeichnungen, das merkwürdig oder auf den ersten Blick unerklärlich aussieht“ in Serie gezeigt.
Das ist so doof, dass es schon wieder lustig ist. Das Spin-Off „Ghost Hunters International“ wird ebenfalls in unregelmäßigen Abständen gezeigt. Da gibt’s sicher demnächst auch die Folge auf Burg Frankenstein. Da werden so schöne Aussagen getroffen, wie „wenn das Licht ein dunkles Partikel richtig trifft, sieht man was ganz anderes“.
17. Oktober 2009 um 16:13
@Mimus Vitae:
Danke für den Hinweis – aber wenigstens richtig verlinkt war der Sender ja.
@Jörg:
Bitte gerne kurz vorher Bescheid sagen, das würde ich gerne sehen.
18. Oktober 2009 um 10:12
@Bernd Harder: Ich blick leider nicht so ganz durch beim Sendekonzept des Vierten. Die „normale“ Ghost Hunters Sendung läuft einmal die Woche, das International-Spin-Off aber irgendwie manchmal zweimal die Woche und dann wieder drei Wochen gar nicht. Wenn da ein Konzept dahintersteckt, kapier ich’s nicht… oder es ist paranormal.
Von daher kann ich nur schätzen, dass die Burg Frankenstein-Episode irgendwann Mitte bis Ende November laufen wird. Im Zweifelsfall ist die englische Originalfassung aber auch auf YouTube zu finden.
21. Oktober 2009 um 15:29
In der letzten Episode von South Park gab es eine adäquate Darstellung der Ghost Hunter-Shows:
[youtube.com CSJekLjLYCo]
25. November 2009 um 16:45
Falls es noch von Interesse ist, die Folge von Ghost Hunters International auf Burg Frankenstein soll am 29.12. um 23.00 Uhr laufen.
30. Dezember 2009 um 01:06
Wie immer, ist die Devise der GWUP, auch in diesem Jahr wieder: GRUNDSÄTZLICH alles schlechtreden !
Auch wenn es die GWUP noch in 20 Jahren geben sollte (Was ich eigentlich nicht glaube…) wird sich daran NIE etwas ändern !
Verbohrte sogen. „Wissenschaftler“ und selbsternannte „Pseudoexperten“ versuchen immer wieder (wahrscheinlich auch mit MASSIVER Unterstützung der traditionellen Kirchen, denen die Schäfchen davonlaufen), alles Paranormale lächerlich zu machen ! Die Tagungen Ihrer Gesellschaft in den größten katholischen Hochburgen, sprechen eigentlich Bände…
Erfahrungen und Erlebnisse von Millionen Menschen, werden einfach ignoriert, Berichte einfach als „persönliche Anekdoten“ ohne Beweiskraft in’s Lächerliche gezogen…
Aber lächerlich ist (und macht sich) nur EINER: Nämlich die GWUP !!!
Die heutige Sendung vom 29.12.2009 von Ghost Hunters International von der Burg Frankenstein, war gar nicht schlecht. Wenngleich natürlich die Sache auch etwas „aktionistisch“ erschien…
Da diese Burg ja quasi vor Ihrer Tür liegt, freue ich mich schon jetzt, auf den Gegenbeweis der GWUP, die natürlich wieder alles als Humbug hinstellen wird.Und dies mit TÖDLICHER Sicherheit !!!
Ehe Ihre Gesellschaft irgend ein Phänomen anerkennt, wird eher eine Kuh über einen Kirchturm fliegen… (Zumindest, wenn kein Tornado wütet) *ggg*
R.K.
30. Dezember 2009 um 16:41
@R. Klawitter:
Eigentlich erübrigt sich auf dieses sinnfreie Gegeifer jede Erwiderung – nur die Wette, dass es die GWUP in 20 Jahren immer noch geben wird, nehme ich gerne an. Denn wie dringend notwendig so ein Verein ist, dafür ist Ihr *Kommentar* mal wieder der beste Beweis.
15. Juni 2010 um 10:53
Hallo an alle hier,
Ich möchte gerne meine Meinung zu diesem Artikel und einigen Beiträgen in diesem Zusammenhang mitteilen und beziehe mich in meiner etwas ausführlicheren Antwort auf die jeweiligen Originaltexte, die ich hier jeweils voran stelle.
Zitat: “Auch in der x-ten Wiederholung sehenswert: “The Frighteners” heute Abend bei Kabel 1. Michael J. Fox als Geisterjäger. Passt auch gut zu den sich häufenden Auftritten von echten “Ghosthuntern” in den Medien, etwa bei RTL oder in der Bild-Zeitung.
Nur dass die Jungs von der Paranormal Research Group Hamburg oder vom Team Paranormaler Forschung Baden ektoplastische Inkarnationen nicht mit bloßem Auge wahrnehmen können, so wie eben Frank Bannister in “The Frighteners”. Also muss technisches Equipment her – je mehr, desto besser.
Wirklich?
Die Methodik dahinter scheint folgende zu sein: Man besucht finstere, unheimliche Orte, benutzt alle möglichen Messgeräte und Kameras und sucht damit nach “Geistern” – also nach irgendetwas in den Aufzeichnungen, das merkwürdig oder auf den ersten Blick unerklärlich aussieht.“
Meine Meinung dazu: Das sollte man eventuell nicht wirklich so extrem vereinfachend sehen. Tatsächlich geht es manchem Amateur-Wissenschaftler nicht nur um „das erstbeste unerklärlich Wirkende“, sondern eher um Auffälligkeiten, die ein erneutes „Nachhaken“ rechtfertigten in der Hoffnung, einen Wiederholungseffekt aufzuzeichnen. Dabei gehen die meisten Amateur-Forscher durchaus kritisch und auch selbstkritisch vor und eine rationale Erklärung ist selbstredend die Erste, die gesucht wird.
Zitat: „Je mehr Messkanäle man dazu aufbaut, desto eher kommt so etwas vor. Von der Fliege vor der Linse über digitale Aufzeichnungsprobleme bis zum eigenen Flüstern, das aus dem Nachbarzimmer zum Mikrophon getragen und dann beim extremen Verstärken entsprechend verzerrt wird.“
Meine Meinung dazu: Selbstverständlich ist es so, dass mit der steigenden Anzahl an Aufnahmegeräten auch die möglichen Auffälligkeiten in ihrer Masse zunehmen. Schließlich aber liegt es auch in de Absicht, etwaige „Auffälligkeiten“ in der Umgebung auf möglichst mehreren Aufnahmegeräten fest zu halten, um anhand eines Vergleichs dann Gerätemängel ausschließen zu können oder die Quelle möglicher Geräusche oder optischer Effekte lokal begrenzen oder gar zuordnen zu können
Zitat: „Analoge Tonbandgeräte zum Beispiel haben ein gewisses Rauschen und behalten immer Reste der letzten Aufzeichnung zurück, die nicht vollständig überschrieben werden.“
Meine Meinung dazu: Deswegen arbeiten seriöse Teams IMMER mit Neubändern!
Zitat: „Digitale Geräte weisen eher binäre Defekte auf, wie Aussetzer, Streifen, Bildpunkte und Ähnliches.“
Meine Meinung dazu: Aus diesem Grund werden von seriösen Teams immer Testaufnahmen zu Referenzwecken durchgeführt sowie vor der eigentlichen Aktion eine sogenannte „Baseline-Messung“ durchgeführt. Alle sich möglicherweise ergebenden Fehler lassen sich dabei vermutlich nicht ausschließen, aber die Mitarbeiter kennen in aller Regel auch ihr technisches Equipment und sind dazu in der Lage, Pixelfehler und ähnliches erkennen zu können.
Zitat: „Denkt man dann noch typischerweise nach dem Muster “Was ich nicht erklären kann, muss ein Geist sein”, fängt man am Ende auch tatsächlich einen. Einen Geist der Lücken, vergleichbar mit dem “Gott der Lücken” der Kreationisten.“
Meine Meinung dazu: Seriöse Teams gehen eben NICHT in der Absicht vor, „auf Teufel komm raus“ einen „Geist“ nachweisen zu wollen. Unvoreingenommenheit steht unter Amateurforschern weitaus höher im Kurs als es unter vielen Schulwissenschaftlern der Fall zu sein scheint, die von Anbeginn an mit einer eigenen These an die Arbeit gehen und bestrebt sind, diese ihre These durch ihre aktive Forschungsarbeit zu untermauern.
Kreationisten haben ihre Meinung bereits gefällt. Amateur-Forscher in Sachen „Geisterjagd“ suchen unvoreingenommen und wertneutral nach Antworten, weil sie nach echten Erkenntnissen streben.
Zitat: “Techno-Mystizismus” nennt der Kulturwissenschaftler und Spezialist für Technik- und Mediengeschichte John Potts dieses Treiben von Ghosthunter-Gruppen, deren Mitglieder sich – meist ohne akademische Ausbildung, aber technisch hochgerüstet – der “Aufklärung” von Spukfällen widmen.“
Meine Meinung dazu: „Techno-Mystizismus“ kann man dies durchaus nennen – man könnte aber auch definieren, dass es erst in den letzten Jahrzehnten durch die Massenproduktion relativ hochwertigen Technik-Equipments möglich geworden ist, dass sich auch Amateur-Forscher in einer Disziplin einzubringen vermögen, die bis vor kurzem noch ein nach außen abgeschottetes Bollwerk der akademischen Wissenschaften war.
Spricht hier eine versteckte „Panik“ aus den Worten John Potts, sich als Schulwissenschaftler zukünftig einer wachsenden „Bedrohung“ aus den Reihen von Amateuren stellen zu müssen. Freilich nicht einer Bedrohung in fachlicher Hinsicht. Das steht außer Frage – aber es dürfte im Laufe der Zeit durchaus zu Fragestellungen kommen durch manchen Amateurwissenschaftler oder dessen mögliche Ergebnisse, denen sich auch die akademische Welt sich möglicherweise nicht auf Dauer verschließen kann. Und ob manche Insassen dieses „Elfenbeinturmes“ damit „ihre Zeit vergeuden“ wollen, das ist ja erstmal ne ganz andere Frage.
Zitat: „Dr. Joe Nickell, Senior Research Fellow bei der amerikanischen Skeptikerorganisation CSI, hat in den vergangenen vier Jahrzehnten zahllose scheinbar unerklärliche Vorfälle untersucht, darunter auch berühmte Spukfälle wie etwa Amityville oder Myrtles Plantation. Zu seine Ausrüstung, sagte er in einem Skeptiker-Interview: “Im Grunde nehme ich nur das mit, was ich benötige, um das Beweismaterial zu sichern – eine Kamera, Taschenlampe, Notizbuch, spezielle Fragebögen. Manchmal, wenn die Umstände es erfordern, auch Zusätzliches, etwa eine Lupe.”
Und was ist mit Trifield-Meter, EMF oder Mikrowellen-Prüfgerät?
“Ich rate sogar davon ab, eine wissenschaftliche Ausrüstung für die Geisterjagd zu verwenden, weil diese Geräte nicht dafür entwickelt worden sind und nicht nachgewiesen ist, dass sie für solche Untersuchungen überhaupt geeignet sind”, erklärt der berühmte Para-Detektiv, dem Hollywood mit dem Mysterystreifen “The Reaping” (2007) ein filmisches Denkmal gesetzt hat. “Viele Geisterjäger tun es trotzdem. Aber in den meisten Fällen fehlt ihnen die wissenschaftliche oder technische Ausbildung, um zu verstehen, was ihre sensiblen und fehleranfälligen Geräte denn nun eigentlich genau anzeigen. Manchmal spricht High-Tech-Equipment ganz simpel auf einen Fehler in der Elektroinstallation des Hauses an, sie detektieren mitnichten irgendeine geisterhafte Energie.”
Meine Meinung dazu: Hier fehlt es einfach an fehlenden vergleichbaren Werten. Wer es grundsätzlich ablehnt, technische Geräte irgendeiner Art einzusetzen, wird auch nie erkennen können, ob diese im Einzelfall beachtenswerte Ergebnisse zu liefern in der Lage sind. Ganz abgesehen von der Option, sich wiederholende Messergebnisse als eventuelles Indiz für tatsächliche paranormale Phänomene festhalten zu können.
Seriöse Teams sind sich der möglichen Fehlergebnisse durch Stromleitungen übrigens durchaus bewusst und führen vor der eigentlichen Aktion Messungen bei ein- und ausgeschaltetem Strom durch, um Vergleichswerte zu erhalten.
Zitat: „Ein Fachmann, hat mal Niels Bohr gesagt, “ist ein Mann, der einige der größsten Fehler kennt, die man in dem betreffenden Gebiet machen kann, und der sie deshalb zu vermeiden versteht.” Auf das Thema Ghosthunting bezogen könnte das heißen: Gerade bei der Untersuchung von stark subjektiven Phänomenen, von Phänomenen mit sehr geringen (oder nicht vorhandenen) Effektstärken und von unregelmäßig auftretenden, nicht replizierbaren Effekten müssen besonders viele Vorsichtsmaßnahmen gegen Fehlinterpretationen getroffen werden.“
Meine Meinung dazu: Und exakt das ist es, was seriöse Teams und Projekte beabsichtigen. Diese pauschal der Unfähigkeit zu beschuldigen und so die gesamte „Bewegung“ zu diskreditieren, kommt mir persönlich einem „Bärendienst“ gleich, der de facto nichts für die Wissenschaft bringt, dabei aber darauf abzuzielen scheint, dass jede Form von Initiative aus den Reihen der breiten Bevölkerungsschichten im Vorfeld schon abgelehnt werden soll.
Ein Wort noch zu der Antwort von Herrn Harder auf Herrn Klawitters Beitrag:
Auf eine sachlich durchaus gerechtfertigte (wenn auch etwas unglücklich formulierte) Herausforderung mit einer solch dogmatisch herabsetzenden und fast schon aggressiven Wortwahl zu reagieren, erinnert mich leider eher an einen „Angstbeißer“ als an einen seriösen Gesprächspartner. Schade, dass es in Reihen der GWUP noch immer solche Tendenzen gibt.
Insofern wünsche ich uns allen ein etwas entspannteres Miteinander in Zukunft.
Liebe Grüße, Andreas
15. Juni 2010 um 12:14
@Andreas Wehner:
Nun ja, alles gut und schön – dann müssen wir allerdings erst mal tragfähig definieren, was „seriöse“ und „unseriöse“ Ghosthunter-Gruppen eigentlich sind und wer das nach welchen Kriterien unterscheiden darf. Meiner bescheidenen Einschätzung nach arbeiten derzeit gerade mal zwei bis drei Gruppen (die ich auch konkret namhaft machen könnte) auf einem akzeptablen und „seriösen“ Niveau.
Zu Herrn Klawitter: Das alte Spielchen – wir Skeptiker sollen grundsätzlich liebenswürdig und tolerant bis weit über die Schmerzgrenze hinaus bleiben, während „die anderen“ grundsätzlich jeden Unsinn in jedweder Wortwahl und Aggressivität von sich geben dürfen.
Sorry, nicht mit mir …
15. Juni 2010 um 14:25
@ Andreas Wehner:
Das würde wohl zu sehr an die etablierten Strukturen gehen.
Wenn Sie mit den „etablierten Strukturen“ simple wissenschaftliche Standards und eine sinnvolle, erprobte und zielführende Methodik zum Erkenntnisgewinn meinen, haben Sie wohl Recht – dann stellt sich aber die Frage, ob zu Ihrem Vorschlag nicht Zwei gehören.
Also umgekehrt gefragt: Können Sie sich vorstellen, dass „engagierte Amateure“ erst mal eine Mini-Vorlesung über Wissenschaft und Methodik über sich ergehen lassen würden?
Wenn Sie den Artikel tatsächlich gelesen haben: Soweit ich mich erinnere, steht da Einiges drin über die Widersprüche zwischen den Privattheorien der „engagierten Amateure“ (die nichts weiter als Beliebigkeit und Wunschdenken ausdrücken)und dem, was „Wissenschaft“ nun mal ist.
Wer baut da denn nun die „Barrieren“ auf?
15. Juni 2010 um 13:42
Lieber Herr Harder,
natürlich ist eine Definition „seriös/unseriös“ in solchen Amateurprojekten recht schwerig.
Da ich selbst in ein solches Projekt eingebunden bin und mich meinerseits über die wachsende mangelnde Qualität der neugegegründeten Gruppen aufrege, bin ich natürlich befangen. Ich sehe etwa auch mit wachsendem Unmut die Tendenz, dass gerade die eher „bescheiden agierenden“ Projekte gerne von einschlägigen TV-Formaten „vorgeführt“ werden, während die etwas anspruchsvoller vorgehenden Teams sich meist dezent im Hintergrund halten. Natürlich ist es auch für solche Teams eine ständige Partie auf des Messers Schneide. Wir finanzieren uns selbst, haben keine Lobby und stehen so immer recht isoliert da, wenn wir nicht dazu bereit sind, uns dem TV-Ego-Wahn anzuschließen. Schließlich können wir so nur das Internat als Medium nutzen und selbst da müssen wir uns bedeckt geben. Einerseits suchen wir natürlich „Nachwuchs“, andererseits möchten wir nicht dazu beitragen, unbedarften „Kiddie-Teams“ Tipps zu geben, wie sie sich noch stärker mit fremden Federn schmücken können, ohne dagegen eigene Ideen und Strukturen aufbauen zu müssen.
Ob Skeptiker jetzt zurück haltender auftreten sollen oder „Gläubige“ grundsätzlich aggressiv auftreten – da sollten sich vielleicht mal beide Seiten an die eigenen Nase fassen?! Es stimmt sicher, dass da zwei ansich unvereinbare Parteien versuchen, über grundlegend unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt miteinander zu reden.
Wer an der allgemein üblichen Gesprächskultur festhält, der hat sicher einen klaren Vorteil an seiner Seite. Zumindest in Sachen Niveau.
Und einen solchen „Heimvorteil“ sollten gerade Skeptiker doch bewusst nutzen. Alles andere stolpert irgendwann über die eigenen überambitionierten Füße und disqualifiziert sich zumindest auf lange Sicht selbst.
Wenn die GWUP manchmal nur etwas souveräner auftreten würde, dann würden sich viele Anfeindungen vermutlich gar nicht erst ergeben?!
Und das hat nichts mit „Toleranz“ zu tun, sondern mit der Bereitschaft, die (wenn auch auf möglicherweise fehlerhaften Erkenntnissen basierende) Meinung seiner Mitmenschen zumindest zur Kenntnis zu nehmen – wenn auch nicht unbedingt zu akzeptieren.
Logische Argumentation wird sich IMMER durchsetzen, wenn sie die Dinge rational erklärt.
Lieber Herr Harder, ich würde mich freuen, wenn Sie nun auf meine Einwürfe in Bezug auf den Ursprungstext hier noch eingehen würden. Es interessiert mich nämlich wirklich, ob es in Reihen der GWUP tatsächlich Stimmen gibt, die anzuerkennen bereit sind, dass nicht jeder, der in der Art und Weise eines sogenannten „Geisterjägers“ durch die Gegend stolpert, zwanghaft als blind gläubig und unbelehrbar abgestempelt werden muss.
Immerhin haben Sie selbst ja eben bereits darauf hingewiesen, dass es zumindest einige wenige Projekte dieser Art gibt, denen man zumindest im Ansatz eine gewisse Akzeptanz zugestehen könnte.
Können Sie sich vielleicht vorstellen, dass es „da draußen“ noch viele mehr gibt, die so denken und deren Motivation bei einer entsprechenden Förderung oder zumindest etwas weniger offener Feindseligkeit einen insgesamt postiven Effekt für alle an der Thematik Interessierten zu bringen vermag?
;-)
Liebe Grüße, Andreas Wehner
15. Juni 2010 um 13:48
@Andreas Wehner:
Vielen Dank für Ihre Ausführungen – aber ich kann unsererseits eigentlich keine „offene Feindseligkeit“ gegenüber Ihren Freunden erkennen. Dennoch muss es uns erlaubt sein, auf Fragwürdigkeiten und Fehler aufmerksam zu machen, wovor in der Regel auch der gute Wille und beste Absichten nicht schützen:
http://www.gwup.org/component/content/article/63-parapsychologie/942-ist-da-was-geisterjaeger-in-bayern
15. Juni 2010 um 13:54
@ Andreas Wehner:
<< Logische Argumentation wird sich IMMER durchsetzen, wenn sie die Dinge rational erklärt. <<
Ich fürchte, da kennen Sie die Esoterik-Szene schlecht … Wenn das so wäre, bräuchte es die GWUP nicht zu geben.
15. Juni 2010 um 14:07
Jo, das is mir natürlich bewusst. Hier geht in erster Linie um fachliche Kompetenz.
Und die haben Nichtakademiker nunmal nicht zu bieten.
Deswegen wird auch immer die Barriere des berüchtigten „Elfenbeinturmes“ zwischen Schulwissenschaft und interessierten Amateuren stehen.
Mein Vorwurf lautet dahingehend einfach nur, dass die Schulwissenschaft vielleicht mal ab und an eine gewisse Hemmschwelle überwinden sollte und darüber nachdenken sollte, die Ambitionen engagierter Amateure gezielt und auch etwas steuernd zu unterstützen. Und gerade in diesem recht populären Bereich der „Geisterjagd“ bietet sich sowas doch extrem an.
Aber das wird sich wohl so schnell nicht ändern.
Und nö, darauf erwarte ich eigentlich auch nicht wirklich eine Antwort.
Das würde wohl zu sehr an die etablierten Strukturen gehen.
;-)
Danke für den Link, der Artikel ist mir durchaus bekannt. Die kleinen ironischen Seitenhiebe in diesem Text sprechen für sich. Aber zumindest hat sich die GWUP mal mit solchen Dingen befasst. Denn einen solchen Mangel an Eigeninitiative werfen die Kritiker der klassischen Skeptiker-Bewegung dieser ja gerne vor.
Liebe Grüße, Andreas Wehner
15. Juni 2010 um 16:32
Hallo,
mit „etablierten Strukturen“ meinte ich im Grunde die explizite Trennung zwischen Schulwissenschaft auf akademischer Ebene und dem, was sich „Hobby-Forscher“ antun, die lediglich versuchen können, auf einen gesunden Menschenverstand aufzubauen.
Es stimmt sicherlich, dass alleine eine sinnvolle Vorgehensweise zuerst ausreichend geschult werden sollte – nur haben die meisten, die aus nichtakademischem Hintergrund zu diesem merkwürdigen Steckenpferd kommen, nie die Gelegenheit dazu gehabt, an einer solchen Schulung teil zu nehmen.
Die Fragen, die wir dann aus unserer Gnade des unbefleckten Wissens heraus stellen, die stellen sich die meisten ja aufgrund eigener scheinbar unerklärlicher Erfahrungswerte. Und wer im Berufsalltag eingebunden ist und eine Familie hat und sonstige Verpflichtungen zu erfüllen hat, für den ist nunmal die Zeit recht begrenzt.
Ja, ich gebe zu, mir könnte schon besseres einfallen als lediglich das autodidaktische Anlesen über Literatur und Internet. Wenn es sich noch ergeben sollte?!
Aber diesen unbequemen Schuh kann ich leicht auch anderen anziehen.
Warum wenden sich GWUP, GfA, IGPP nicht gezielt an Leute wie mich und bieten derartige „Schulungen“ bzw. Aufklärungsansätze an?
Wäre das nicht eine auch für Sie lohnenswerte Maßnahme, um den „Wildwuchs“ in manchen esoterischen Richtungen etwas einzudämmen?
Barrieren kommen in diesem Fall leider überwiegend aus der Tatsache heraus, dass diese „Hobby-Forscher“ mit sich und ihren Anliegen alleine gelassen werden, ausgelacht, verhöhnt und ausgegrenzt.
Ich kann nicht (und will das ganz sicher auch nicht) für alle derartigen Projekte sprechen. Aber wir selbst versuchen zumindest, absolut neutral und unvoreingenommen vorzugehen. Wir sehen uns ja de facto in erster Linie mehr als reine Datensammler und nicht als „echte Forscher“. Uns geht es darum, eine Vergleichbarkeit der Daten erst durch eine umfangreiche Sammlung derselben herzustellen. In Diskussionen innerhalb der GfA jedoch wurde mir ganz klar vermittelt, dass reines Datensammeln in theoriewissenschaftlich vorgehenden Kreisen eher verächtlich gering geschätzt werden.
Die Theorie steht dort offensichtlich vor den Fakten bzw. vor der Auswertung derselben?! Aber ist dies nicht auch eine Form von Versuch, seinem Wunschdenken in die richtigen Bahnen zu verhelfen? Wenn auch auf ungleich höherem Niveau. Man hat eine Theorie und sammelt nun Fakten, die diese Theorie unterstützen könnten. Wo liegt dort die angemessene Unvoreingenommenheit?
In diesem Sinne kann ich uneingeschränkt zugeben, dass ich in keinster Weise mithalten kann. – …und dies auch nicht wirklich möchte.
Was nichts daran ändert, dass ich es begrüßen würde, wenn eine der führenden Organisationen zur Thematik mehr dazu beitragen würde, dem „Pöbel“ hier unten ab und an mal einen kleinen Schubbs in die richtige Richtung zu geben. Dies allerdings dann auch in einer Sprache, die auch vom kleinen Handwerker verstanden wird, der sich in seiner Freizeit dazu aufrafft, Messungen und Aufnahmen anzufertigen an Orten, an denen seiner Meinung nach „paranormale Phänomene“ wahr zu nehmen sein könnten.
Ich weiß, das klingt so sehr klischeebeladen – Fakt ist, dass es meist nicht so einfach ist, wie man es hier beschrieben sieht. Doch genau diese Klischees sind es offenbar, die einem Akademiker aus den Reihen der GWUP vor Augen scheinen, wenn er sich einen „Geisterjäger“ vorstellt?!
15. Juni 2010 um 19:39
@ Andreas Wehner:
Doch genau diese Klischees sind es offenbar, die einem Akademiker aus den Reihen der GWUP vor Augen scheinen, wenn er sich einen “Geisterjäger” vorstellt?!
Ich stelle mir darunter erst einmal gar nichts vor, sondern habe mir die Sache einfach mal selber angeschaut, so wie jeder redliche Skeptiker (und Wissenschaftler) es tut. In dem besagten Artikel vermag ich auch keine „Klischees“ zu finden, sondern belegte Tatsachenschilderungen sowie ein breites Spektrum der existierenden „Ghosthunter“-Gruppen, wobei die seriöse und mir persönlich sympathische Gruppe (CEPI) eindeutig im Vordergrund steht.
Hätte ich tatsächlich „Klischees“ abarbeiten wolllen, hätte ich mir bei „Geister NET“ irgendeine Spinner-Gruppe gesucht, die nicht mal eine Taschenlampe gerade halten kann. *Das* wäre dann ein feiner „Klischee“-Artikel geworden, mit lauter solchen Sätzen wie der gerade vorangegangene letzte Nebensatz …
In Diskussionen innerhalb der GfA jedoch wurde mir ganz klar vermittelt, dass reines Datensammeln in theoriewissenschaftlich vorgehenden Kreisen eher verächtlich gering geschätzt werden. Die Theorie steht dort offensichtlich vor den Fakten bzw. vor der Auswertung derselben?!
Nicht unbedingt *vor* – aber eine Theorie gehört zu den Fakten nun einmal dazu. Die Parapsychologie ist als Wissenschaft unter anderem genau daran gescheitert, dass sie massenhaft Daten gesammelt hat, ohne eine nachvollziehbare Theorie anzubieten, was diese Daten eigentlich aussagen bzw. was man sinnvollerweise damit anfangen soll.
Ohne eine Theorie, wonach man eigentlich sucht, ist reines Datensammeln in der Tat leidlich sinnfrei.
Aber zu Ihrem Vorschlag: Präzisieren Sie das Ganze bitte ein wenig – und ich sage Ihnen gerne zu, dass wir darüber nachdenken werden. Also zum Beispiel: Wo sollte so etwas stattfinden? Für welche Zielgruppe? Worum soll es inhaltlich gehen? Was konkret erhoffen sich „Ghosthunter“ von so einer „Schulung“ oder wie immer wir es dann nennen? Etc.
1. Februar 2020 um 22:31
Sehr geehrter Herr Harder,
es stimmt natürlich, dass inzwischen immer mehr Hobbyjäger ohne jegliches fundiertes Wissen der Naturwissenschaften, der Physik, Chemie, der Kenntnis alter Sprachen und der Bildersprache etc. einfach herumexperimentieren. Solche Leute tragen natürlich zur Unglaubwürdigkeit von echten Ergebnissen bei.
Zitat aus der Website der GWUP:
//Die GWUP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaft und das wissenschaftliche Denken zu fördern.//
1.
Was ich hier aus den Antworten des Vertreters der GWUP lesen konnte, ist genau das Gegenteil was auf der offiziellen Seite der GWUP steht.
Zitat aus der Website der GWUP:
. Wissenschaft und rational-kritisches Denken sind die einzigen verlässlichen Methoden, mit denen wir unsere Welt objektiv und nachprüfbar erforschen und verständlich erklären können.//
2. Auch kritisches Denken beinhaltet viele mögliche Fehlerquellen, wenn man von falschen Denkansätzen ausgeht und dies der Basis zugrunde legt.
Bevor nicht eine wirklich funktionierende Möglichkeit einer konstanten Kommunikation zwischen diesen Welten gefunden wird, wird es keine verlässlichen Beweise geben, die auch den ignorantesten Kritiker überzeugen kann.
Allein die Aussage:“reproduzierbare Vorfälle“würden erst eine Echtheit beweisen, ist genau so dumm und ignorant, wie von Seiten, von sich überzeugter Akademiker, die Behauptung, resp. die Unterstellung, nur ein akademischer Titel würde jemanden zum logisch-analytischen Denken befähigen, ist schlicht absurd.
Viele der Phänomene sind zwar ortsgebundene Ereignisse und somit wiederholen sie sich auch regelmässig. Aber das weit verbreitetste Phänomen sind aber die herumirrenden Verstorbenen und daher nicht reproduzierbar, wie das sich so mancher Wissenschaftler anscheinend gerne vorstellt.
Jedenfalls kann ich nach einer, mehr als 40-jährigen Erfahrung sagen, dass ich sehr wenig, bis gar nichts wirklich über die jenseitige Welt weiß, weil dieses Wissen eigentlich nicht für die lebenden Menschen bestimmt ist.
Fragen z.B. nach dem jenseitigen Alltag werden so gut wie nicht beantwortet – und warum liegt wohl auf der Hand.
Mich würde aber interessieren, mit welcher begrenzt „intelligenten“ Begründung unsere 3-D Aufnahmen als Fake, Hirngespinst, oder „Wunschdenken“ von der GWUP abqualifiziert würde. Für die Echtheit der Aufnahmen verbürge ich mich persönlich, da sie unter meiner Leitung zustande kamen. Diese Aufnahme zeigt einer der ausgesprochen seltenen Aufnahmen einer Szene aus der Vergangenheit der damaligen Bewohner. (also eine andere Bewusstseins, resp. Zeitebene), die anhand einer Bildfolge sehr gut nachvollziehbar und eindeutig bewiesen ist.
Noch eine kurze Anmerkung:
Seriöse Forscher nehmen (so wie wir auch) qualifizierte IT-Techniker, der jeder für sich ein Experte auf den Geräten ist, weil man kann ja nicht alles beherrschen :-) mit, um die Geräte auch sachkundig zu bedienen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wilhelmine Mayerhofer
1. Februar 2020 um 23:01
Nachtrag:
1. garantiert ein akademischer Titel nicht wirklich objektiv (was ja das Hauptargument und auch richtig ist), dass jemand wirklich intelligent und daher fähig zum logischen Denken ist. Denn ein Studium ist erlerntes Wissen und dem liegt nicht unbedingt die Fähigkeit logischen Denkens zugrunde.(auswendig lernen) ;)
2. Menschen mit Multimodaler Wahrnehmung sind weit besser. :)
2. Februar 2020 um 13:26
@Dr. Wilhelmine Mayerhofer:
Ich habe jetzt erst mal eine Nacht lang überlegt, ob uns hier vielleicht jemand veralbern will – aber ich nehme es mal ernst, was Sie schreiben.
es stimmt natürlich, dass inzwischen immer mehr Hobbyjäger ohne jegliches fundiertes Wissen der Naturwissenschaften, der Physik, Chemie, der Kenntnis alter Sprachen und der Bildersprache etc. einfach herumexperimentieren. Solche Leute tragen natürlich zur Unglaubwürdigkeit von echten Ergebnissen bei.
Nein – das ist durchaus nicht das Problem.
Es geht nicht um eine Differenzierung zwischen „Hobby“- und „Profi“-Geisterjägern – sondern um die Frage, was überhaupt „echte“ und „unechte“ Ergebnisse auf diesem Gebiet sind und wie man diese unterscheiden kann.
Forschung soll und darf eindeutig von „Laien“ betrieben werden – in der Biologie zum Beispiel tragen hobbymäßige Insekten- und Pflanzensammler viel zur Systematik, Ökologie und Biogeografie bei, ebenso wie Amateurastronomen Kometen entdecken oder Nichtfachleute in der Regionalgeschichtsforschung reüssieren.
Der entscheidende Unterschied:
Diese Art von Laienforschung folgt entsprechenden Standards beziehungsweise den bekannten wissenschaftlichen Spielregeln.
Das Hauptproblem auf umstrittenen Themenfeldern wie etwa der „Geistersuche“ ist also mitnichten die Laien- oder, wie Sie schreiben, „Hobby“-Forschung, sondern die Tatsache, dass es keine allgemein anerkannte und verbindliche Methodiken und Theorien gibt. Und das führt dazu, dass Laienforschung im Bereich des Paranormalen nahezu ausschließlich mit Privattheorien und -methoden daherkommt, die von Beliebigkeit nicht zu unterscheiden sind.
Genau das tun Sie ja auch:
Sie behaupten einfach, dass „Geister“ sowas wie „herumirrende Verstorbene“ aus einer „jenseitigen Welt“ seien.
Wie kommen Sie auf so etwas? Woher wissen Sie das?
Wo kann ich eine wissenschaftlich sauber ausformulierte Hypothese von Ihnen darüber nachlesen, was „Geister“ eigentlich sind, woher sie kommen, welche Eigenschaften sie haben und wie sie sich bemerkbar/erfahrbar machen? Und zwar mit handfesten Belegen dafür.
Erst dann – und nur dann – könnten Sie mit so etwas wie „Forschung“ auf diesem Gebiet anfangen – wenn Sie erst einmal wissen, wonach Sie überhaupt suchen und ob Ihre Mittel und Ihre Methodik überhaupt dazu geeignet sind, dieses Phänomen zu untersuchen.
Bevor nicht eine wirklich funktionierende Möglichkeit einer konstanten Kommunikation zwischen diesen Welten gefunden wird, wird es keine verlässlichen Beweise geben, die auch den ignorantesten Kritiker überzeugen kann.
Nein – *davor* müssten Sie erst einmal belegen, dass es „diese Welten“ und diese „Wesen“, mit denen Sie kommunizieren wollen, überhaupt gibt. Sie müssen doch erst mal die Existenz Ihres Forschungsgegenstands belegen, bevor Sie irgendwelche „Kommunikationsexperimente“ starten können.
Sie können doch nur dann mit „Geistern“ kommunizieren, wenn Sie wissen, was Geister sind, welche Eigenschaften sie haben und ob sie einer Kommunikation überhaupt zugänglich sind – und wenn ja, mit welchen Mitteln und Instrumenten?
Woher wissen Sie denn, dass „Geister“ sich fotografieren lassen bzw. dass das, was Sie da fotografiert haben wollen, „Geister“ sind?
Wie können Sie belegen, dass Ihre Privatdefinition von „Geistern“ richtiger oder auch nur plausibler ist als die Privattheorien von anderen „Geisterjägern“?
Wie zum Beispiel Gestalt gewordene Gedanken von Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, nicht-menschliche Lebewesen, Kreaturen aus einer anderen Dimension, Außerirdische, psychokinetische Energien und vieles mehr.
Wie belegen Sie, dass Sie recht haben im Bezug darauf, was Geister sind und wie man sich ihnen nähern und wie man sie beweisen kann?
Können Sie in etwa nachvollziehen, worum es bei der Kritik an der „Geisterjagd“ überhaupt geht und dass praktisch alles, was Sie hier aufführen, vollkommen irrelevant ist, bevor Sie nicht erst mal ganz basale Forschungsfragen beantwortet haben, z.B.:
Seriöse Forscher nehmen (so wie wir auch) qualifizierte IT-Techniker, der jeder für sich ein Experte auf den Geräten ist, weil man kann ja nicht alles beherrschen :-) mit, um die Geräte auch sachkundig zu bedienen.
Nochmal: Was sind auf diesem Gebiet „seriöse“ und „unseriöse“ Forscher und wie unterscheiden Sie die?
Und woher wissen Sie, dass solche Geräte überhaupt dazu geeignet sind, die Eigenschaften von Geistern zu erfassen und deren Manifestationen zu detektieren?
2. Februar 2020 um 13:30
@Nachtrag:
garantiert ein akademischer Titel nicht wirklich objektiv (was ja das Hauptargument und auch richtig ist), dass jemand wirklich intelligent und daher fähig zum logischen Denken ist. Denn ein Studium ist erlerntes Wissen und dem liegt nicht unbedingt die Fähigkeit logischen Denkens zugrunde.(auswendig lernen) ;)
Auch das ist eben gerade nicht das „Hauptargument“ – darum geht es überhaupt nicht.
Im Idealfall (mir ist klar, dass das bei weitem nicht immer so ist) geht es beim Erwerb eines Doktortitels nicht um den Titel als Selbstzweck und auch nicht um „Intelligenz“, sondern um den Erwerb und den Gebrauch einer bestimmten Methodik, eben der wissenschaftlichen.
Wenn Ihr Namen stimmen sollte, dann haben Sie das doch auch mal getan. Warum also wenden Sie diese damals erworbene Methodik heute nicht ganz simpel und systematisch auch auf „Ghosthunting“ an, anstatt von „multimodaler Wahrnehmung“ zu schwärmen?
Dazu aktuell:
https://skepticalinquirer.org/exclusive/ghost-hunting-for-dummies-by-zak-bagans-and-many-others/
2. Februar 2020 um 18:09
@ Dr. Wilhelmine Mayerhofer:
Sie schreiben, dass Sie nicht viel über die jenseitige Welt wüssten, „weil dieses Wissen eigentlich nicht für die lebenden Menschen bestimmt ist. Fragen z.B. nach dem jenseitigen Alltag werden so gut wie nicht beantwortet – und warum liegt wohl auf der Hand.“
Könnten Sie mir netterweise erklären, welche Gründe da genau auf der Hand liegen und woher Sie wissen, dass „dieses Wissen eigentlich nicht für die lebenden Menschen bestimmt ist“?
Eine Botschaft aus dem Jenseits wird es ja nicht gewesen sein, wenn die nicht für die lebenden Menschen bestimmt ist.