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Klebrig: „Bild“ und der Magnetjunge

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Aus Gründen, in die wir keinen Einblick haben, zerrt die Bild-Zeitung heute nochmals den kroatischen „Magnetjungen“ ins Rampenlicht.

Dr. Mark Benecke vom GWUP-Wissenschaftsrat hatte schon Anfang März bei RTL-„Explosiv“ demonstriert, dass das „phantastische Phänomen“ ganz natürliche Ursachen hat und bei jedem Menschen funktioniert.

Nach der Bildunterschrift zu schließen, steigt Bild mit der hanebüchenen Story schon in den Vorab-Rummel um den Blockbuster „X-Men: Erste Entscheidung“ ein, der in Deutschland am 9. Juni anläuft:

Der kleine Ivan ist magnetisch – so wie bei X-Men.“

Oder es ist schlicht so, wie zoon politikon den Unfug kommentiert:

Viele Journalistinnen und Journalisten machen ihre Hausaufgaben nicht.“

Nachhilfe gibt’s im nächsten Skeptiker, der kurz nach der GWUP-Konferenz erscheinen wird. Dr. Mark Benecke skizziert darin seine experimentelle Erklärung des angeblichen „Biomagnetismus“:

Dass vorwiegend SkeptikerInnen (aber sonst offenbar kaum jemand) wissen, dass das simple Kleben auch nichtmagnetischer Gegenstände auf menschlicher Haut darauf beruht, dass diese bloß nackt und möglichst unbehaart, ein bisschen feucht und mit Mindest-Gefälle ausgestattet sein muss (damit die Gegenstände nicht gleich abrutschen), erstaunte mich wie wohl auch viele LeserInnen des Skeptiker. Anstatt jedoch darüber zu lamentieren, leierte ich eben den Test an. Fragte sich nur, wen wir dafür gewinnen konnten.

Die Anti-Rutsch-Bedingungen waren in den mir durch verschiedene GWUP-Kongresse bekannten, älteren Fällen stets durch eine weibliche Brustwölbung gegeben. Anders als es das Vorurteil unter SkeptikerInnen hin und wieder besagt, wollte der Sender aber keine Dekolletés im Bild. Stattdessen wählten wir muskulöse Männer, da deren Brustmuskulatur ähnliche Bedingungen erfüllt.

Als extrem coole Freiwillige meldeten sich die Personal-Trainer Karsten Michler, Günter Portale und Alicia Napier aus Berlin (Letztere als vom Sender (!) gewünschte, unvoreingenommene Hilfsperson). Sie waren sofort bereit, ihre Metalligkeit vor laufender Kamera zu testen. Die beiden Test-Herren wussten dabei nur sehr entfernt, was wir von ihnen wollten, und erhielten auch keine Einweisung. Das heißt, sie durften auch nichts proben. Alles lief vor laufender Kamera ab, ohne Wenn und Aber.“

Was dabei herauskam?

Hier schon mal ein Foto, mehr dazu im Skeptiker 2/2011

7 Kommentare

  1. Hey, das ist doch ganz klar ein Fake!!
    Teller sind doch überhaupt nicht magnetisch!
    ;-)

    SCNR

  2. Man kann das auch ganz gut im nächsten Biergarten ausprobieren.
    Sobald die Stirn ein bisschen feucht ist einfach den Kronkorken von der Bierflasche draufkleben ;-)

    (ich hab das früher auf Parties gemacht, wenn ich gewußt hätte daß man da ein riesen Geschäft daraus machen kann…)

    Also beim nächsten Skeptiker-Stammtisch bitte ein Kronkorken-Gruppen-Foto! OK?

    LG.

  3. @Flusskiesel: Völlig richtig, ganz klarer Fall von Fake – magnetisch ist er nur da, wo er auch tätowiert ist. Der Teller hängt da nicht wegen magnetisch, sondern weil der danebenstehende, nun ja, sagen wir es ruhig, Harry-Potter-Verschnitt einen Zauberstab im Ärmel hat, der den Teller in der Schwebe hält. Deshalb die unnatürliche Handhaltung und der angestrengte Gesichtsausdruck. Wie durchsichtig …

  4. Schon Marvel weiß: Bei den X-Men ist niemand magnetisch. Auch wenn er Magneto heißt ist die Nemesis der X-Men kein mobiles Klemmbrett, sondern kann alle magnetischen Metalle manipulieren.

  5. @tom:

    Nein, nur jemand, der ganz natürliche Fähigkeiten besonders dreist vermarktet und ein gewisses Showtalent hat.

    Auf seiner Homepage heißt es, der deutsche Parapsychologe Dr. Lucadou hätte seine „Kräfte“ bestätigt – das ist schon mal Quatsch (das Gegenteil ist der Fall):

    http://www.sat1.de/comedy_show/clever_spezial/wissensbuch/content/37499/002/

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