Bisschen off-topic, ergänzt aber aktuell den Hinweis von Amardeo Sarma in der Klima-Debatte, dass die Medien in Sachen Wissenschaft gerne zu Übertreibungen neigen.
So stellt die taz gerade „die Evolutionsgeschichte infrage“ – aufgrund der Knochenfunde einer bislang unbekannten Menschenart (Homo luzonensis).
Nun ja. Als scinexx im April darüber berichtete, hieß es in dem Beitrag, unser Bild von der Evolution sei nunmehr „noch unübersichtlicher und komplizierter geworden – und ein ganzes Stück interessanter“.
Aber „In Frage gestellt“ wird da eigentlich gar nix – erklärt auch der Blog Fliegende Bretter:
Nein, werte taz, dass der „Fund einer neuen hominiden Spezies“, der meinetwegen „als eine der wichtigsten Entdeckungen der letzten Jahre“ gilt, bedeutet noch lange nicht, dass deswegen gleich „die Evolutionsgeschichte in Frage“ gestellt ist.
Unter anderem solcher Sensations-Quatsch führt dazu, dass immer mehr Menschen allen möglichen Mist glauben. Oder Wissenschaft gleich für eine einzige Übung in Beliebigkeit halten.
Der entscheidende Punkt, den sich auch alle Klimawandelleugner, Homöopathen und andere Pseudowissenschaftler an die Wand pinnen sollten:
Eine Entdeckung, die nicht recht ins bestehende Gesamtbild passt, ist etwas ziemlich Normales, das mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht gleich das große Ganze aus den Angeln heben wird.
Zum Weiterlesen:
- Argh! Fliegende Bretter am 7. Oktober 2019
- Neue Menschenart entdeckt, scinexx am 11. April 2019
- Klimawandel: Eine aktuelle Bestandsaufnahme nach Greta, Rezo und Co. – Teil 3, GWUP-Blog am 6. Oktober 2019