Der Mirror will erfahren haben, dass Pop-Huhn Madonna sich neuerdings für das Opus Dei interessiert.
Gestern hat Welt-Online die Story ins Deutsche übersetzt, gleichwohl das Portal Vip-Chicks (unter Berufung auf Gossip Cop) die Gerüchte bereits dementiert hat.
Sei es, wie es sei: In diesem Zusammenhang möchten wir nochmal auf den Weltwoche-Artikel „Übernatürliche Anziehung“ verweisen, der das Thema „Stars und Esoterik“ behandelt – und auch Madonnas Kabbalah-Tick streift:
Regen Zulauf unter Amerikas Prominenten hat seit einigen Jahren auch das Kabbalah Learning Center in Los Angeles. Die New-Age-Gruppe, die sich auf die jüdische Zahlenmystik beruft, wird seit 1969 vom ehemaligen Versicherungsagenten Phillip Berg geleitet und umfasst weltweit rund fünfzig Niederlassungen und drei Millionen Anhänger, darunter zahlreiche Prominente: Barbra Streisand, Madonna und Courtney Love wurden in letzter Zeit mit einem roten Band ums Handgelenk gesichtet – dem Erkennungszeichen der Kabbala-Adepten –, ebenso Elizabeth Taylor, Demi Moore, Mick Jagger und die Modeschöpferin Donna Karan.
Madonna trat der Sekte 1996 während ihrer Schwangerschaft mit ihrem ersten Kind, Lourdes, bei. Sie liess sich beraten, welches der kabbalistisch vorteilhafteste Termin für die Kaiserschnittgeburt ihrer Tochter war (eine Vollmondnacht). Seither ist ihr die von Berg propagierte «Kabbala light» Leitfaden für alle beruflichen und privaten Fragen; unter anderem, wie viele Songs ihre aktuellen Musikalben beinhalten sollen.
«Wir leben in einer Gesellschaft, die nur materielle und kurzlebige Dinge anerkennt», klagt Madonna, die 1985 mit «Material Girl» einen ihrer grössten Hits landete und damals zum Thema Religion lediglich äusserte: «Meine Pussy ist der Tempel, in dem ich lerne.» Heute sagt sie: «Kabbala half mir zu verstehen, dass es etwas dem Menschen Übergeordnetes gibt. Wenn du dich nicht nach den Regeln des Universums richtest, bringst du Chaos in dein Leben.»
Wie kommt das, dass einem Weltstar solche Schwurbeleien zwangslos über die Lippen gehen?
Menschen wenden sich religiösen Gruppen häufig in einer Übergangsphase zu, sagt Rick Ross, einer der führenden Kult-Experten der USA. «Hollywood-Stars sind für trügerische Sofortlebenshilfe-Angebote besonders anfällig, da sie von Berufes wegen mit vielen Unsicherheiten konfrontiert sind. Sie arbeiten unregelmässig, bewegen sich auf dem Grat zwischen Erfolg und Misserfolg – und stecken demzufolge permanent in einer Art Übergangsphase.“
Das esoterisch-übersinnliche Getue habe also etwas „mit der Unvorhersehbarkeit von Erfolg und Misserfolg im Showbusiness zu tun“, heißt es in dem Text weiter:
Magie ist ein Versuch, diese Zufälle zu beherrschen. Gerade auch bei Sportlern beobachtet man oft Privatrituale, die vor einem Sprung oder einem Match abgehalten werden, um das Unkalkulierbare zu manipulieren.“
Der Beitrag endet mit dem Napoleon zugeschriebenen Zitat:
Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt.“
Zum Weiterlesen:
- Nicht ohne mein Medium, Welt-Online am 11. Januar 2013
- Michelle Hunziker, Paolo Coelho und die Krieger des Mists, GWUP-Blog am 12. April 2011
- Sekten-Info NRW präsentiert Jahresbericht, GWUP-News am 28. März 2011
- Die Geisterjägerin: Lady Gaga völlig gaga, GWUP-Blog am 8. Oktober 2010
- Lady Gaga – haunted? GWUP-Blog am 3. November 2010
- Die Geister-Therapeutin, GWUP-Blog am 15. Oktober 2009
- Wünschel-Wichte: GWUP in der Bunten, GWUP-Blog am 6. November 2010