Ich soll/darf mich ja nicht mehr über Esoterik lustig machen. Kein Problem, denn wir brauchen uns nur umzuschauen, was andere so treiben.
Meistens lohnt sich ein Blick in die Titanic, zum Beispiel in die Februar-Ausgabe. Darin gibt’s auf drei Doppelseiten das „Kinder-Eso-Splatter-Musical“:
Rudolf Steiner Superstar
Inhaltsskizze:
Vor 150 Jahren wurde er geboren, der Revolutionär der Pädagogik, Gründer des ersten Waldorfkindergartens und Bäcker des ersten vollreinkarnierten Vollkornbrots: Rudolf Steiner.
Seine Biografie ist voller bemerkenswerter Begegnungen und haltloser Anschuldigungen – nun fasst ein neues Broadway-Musical sein abenteuerliches Leben zusammen. Titanic hat Bilder von der Vorpremiere.“
Unten sehen wir ein paar Ausrisse. Alles in allem eine nette Ergänzung zu kritischen Online-Foren wie Steiner im Brett oder die regelmäßige Berichterstattung über Steiner, Waldorf und Anthroposophie bei den Ruhrbaronen.
19. April 2011 um 20:19
Ist dieses „Erziehungskunst“ eigentlich ein offizielles Organ der Waldorfschulen?
20. April 2011 um 11:08
@ Marc
„Ist dieses “Erziehungskunst” eigentlich ein offizielles Organ der Waldorfschulen?“
Die „erziehungsKUNST“ ist das offizielle „Organ“ der Dachorganisation der Freien Waldorfschulen, „Bund der Freien Waldorfschulen“:
http://www.erziehungskunst.de/impressum/
Impressum
Herausgeber:
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Wagenburgstr. 6
D-70184 Stuttgart
Telefon: +49 (0)711 21042-0
VR354 Vereinsregister Amtsgericht Stuttgart
erziehungskunst.de ist das Online-Portal der Zeitschrift Erziehungskunst.
Diese ist Organ folgender Verbände:
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Internationale Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V.
Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.
Redaktion:
Dr. Ariane Eichenberg, Mathias Maurer, Henning Kullak-Ublick, Lorenzo Ravagli
20. April 2011 um 13:51
@ Marc:
Davon gehe ich aus, wenn mein Sohn das Blatt aus seiner (Waldorf-)Schule mitbringt :-)
20. April 2011 um 14:51
@ kumi
„wenn mein Sohn das Blatt aus seiner (Waldorf-)Schule mitbringt“
Da weißt du sicher auch, wie qualifiziert die Redaktion der Erziehungskunst ist, zum Beispiel Lorenzo Ravagli. Ravagli hat schon mit der NPD zusammengearbeitet:
http://www.stern.de/politik/deutschland/waldorf-paedagogik-auf-tuchfuehlung-mit-dem-rechten-rand-602719.html
Auf Tuchfühlung mit dem rechten Rand
Die Waldorf-Bewegung in Deutschland muss sich derzeit des Vorwurfs erwehren, sie grenze sich zu wenig ab vom rassistischen Gedankengut ihres Gründers Rudolf Steiner. Jetzt hat einer ihrer führenden Denker auch noch ein Buchmanuskript mit einem NPD-Funktionär geschrieben – es aber vor der Veröffentlichung zurückgezogen.
… Es geht um den gebürtigen Schweizer Lorenzo Ravagli. Der 50-Jährige ist Redakteur des Waldorf-Journals „Erziehungskunst – Zeitschrift zur Pädagogik Rudolf Steiners“. Die Berliner Kulturwissenschaftlerin Jana Husmann-Kastein hat ihm in einer Stellungnahme vorgeworfen, rassistische Standpunkte Steiners zu rechtfertigen …
20. April 2011 um 15:30
@ Franz: Ja, weiß ich.
20. April 2011 um 18:29
„150 Jahre Rudolf Steiner – „Aber ich hab’ doch nichts davon gewusst!“
Am 27. Februar 2011 feiert Rudolf Steiner, Begründer der Waldorfschulen, seinen 150 Geburtstag. Doch nicht überall huldigt man dem „Universalgenie Steiner“. In der Neuen Zürcher Zeitung, NZZ, erschien eine Artikelserie, die es Steiner- und Waldorf-Anhängern unmöglich macht, weiter zu behaupten: „Aber ich hab’ doch nichts davon gewusst!“ Von unserem Gastautor Andreas Lichte. (…)”
weiter: http://www.ruhrbarone.de/150-jahre-rudolf-steiner-–-„aber-ich-hab’-doch-nichts-davon-gewusst“/
4. Juni 2011 um 08:51
„Waldiwissenschaft: Lorenzo Ravagli an der Privatuniversität Witten/Herdecke
Die vom Land NRW geförderte anthroposophische Privatuniversität Witten/Herdecke lädt Lorenzo Ravagli, Anthroposoph mit äußerst zweifelhaftem Ruf, zu einem Vortrag ein.
In der ZEIT vom 31.5.2011, „Pseudowissenschaften – Der akademische Geist“, bezeichnet Bernd Kramer die Anthroposophie als „Ersatzreligion des Bildungsbürgertums“. Die Anhänger der Anthroposophie gehörten „zur Elite des Landes“, die Anthroposophie sei die „am besten vernetzte Esoterikfraktion Deutschlands“: „Konrad Schily, der Bruder des ehemaligen Innenministers Otto Schily, gründete die erste deutsche Privatuniversität Witten/Herdecke mitsamt anthroposophisch geprägter Medizinerausbildung. Die Stiftung der Software AG wiederum rettete die Hochschule 2009 vor dem Untergang.“
Die Ärzteausbildung war 2006 als das Herzstück der Uni nur knapp dem Todesurteil entronnen. Der Wissenschaftsrat, wichtigstes hochschulpolitisches Beratergremium von Bund und Ländern, hatte in einer Stellungnahme festgestellt, die Uni weise „erhebliche inhaltliche und strukturelle Schwächen in Lehre und Forschung“ auf. Ist der Ruf erst einmal ruiniert, forscht sich’s fortan ungeniert.
Nun hat die Privatuniversität Witten/Herdecke einen Anthroposophen mit äußerst zweifelhaftem Ruf zu einem Vortrag in der „Ringvorlesung zum 150. Geburtsjahr Rudolf Steiners“ eingeladen:
Lorenzo Ravagli.
Sein Vortrag: „Die Anthroposophie und ihre Kritiker“
(…)“
weiter: http://www.ruhrbarone.de/waldiwissenschaft-lorenzo-ravagli-an-der-privatuniversitat-wittenherdecke/comment-page-1/#comment-88592