Auch die Ärzte Zeitung berichtet heute über die Studie, die eine Arbeitsgruppe um Professor Dr. Tilman Betsch von der Universität Erfurt im Skeptiker (1/2018) vorgestellt hat:
Nach den Leitlinien der Bundesapothekenkammer soll jedoch die Beurteilung der Wirksamkeit von Präparaten nach pharmakologisch-toxikologischen Kriterien erfolgen. Zumindest was die Begründung ihrer Empfehlungen betrifft, folgte die überwiegende Mehrheit der von uns befragten Apotheker diesen Leitlinien nicht“, so Betschs Fazit. Während die Empfehlungen der Apotheker in der Regel nachweislich wirksame Medikamente enthalten hätten, habe sich ihr Wissen über die Wirkung von Homöopathie mehrheitlich nicht von Laien-Meinungen unterschieden.“
Das amerikanische Center for Inquiry (CFI) erklärt via Youtube der größten US-Online-Apotheke CVS, dass Globuli lediglich „fake medicine“ sind:
It doesn’t treat or cure anything. It’s based on junk science. But retailers and pharmacies will sell it to you anyway. The Center for Inquiry is doing something about it. We’re suing CVS, the largest drug retailer in the United States, for fraud.“
Derweil geht der kanadische Pharmazeut Graham MacKenzie kurzerhand voran:
Rund 20 homöopathische Arzneimittel hatte er bislang im Angebot. Künftig empfiehlt er seinen Kunden wieder Erzeugnisse der klassischen pharmazeutischen Palette. Er erklärt seine Entscheidung so: „Es gibt nicht ausreichend wissenschaftliche Beweise, dass sie wirken. Wenn man sich mit dem, was man verkauft, nicht wohlfühlt, muss man etwas ändern.”
Zum Weiterlesen:
- Kanadischer Apotheker verbannt Homöopathie, apotheke adhoc am 17. Juli 2018
- Homöopathie: Kritik an Beratung in Apotheken, Ärzte Zeitung online am 26. Juli 2018
- Neue Studie bestätigt: Viele Apotheker empfehlen völlig kritiklos Globuli, GWUP-Blog am 20. März 2018
- Homöopathie in der Pharmazie – eine Bestandsaufnahme; Teil 1 und Teil 2, blooDNAcid am 8. Oktober und 5. November 2012
- Apotheken zwischen Gesundheit und Geschäft, Susannchen braucht keine Globuli am 10. März 2018
- SkepKon-Video mit Dr. Natalie Grams: Homöopathie-Kritik von 1834 bis 2018, GWUP-Blog am 21. Juli 2018
- Homöopathie: Pseudomedizin aus Zuckerkugerln, derStandard am 24. Juli 2018
26. Juli 2018 um 12:30
Der Wunsch nach mehr Fortbildung ist sehr angebracht – nur sollte diese nicht weiterhin durch die Homöopathie-Hersteller erfolgen! Ein Unding, dass die DHU solche Fortbildungen nicht nur durchführen darf und diese mit Fortbildungspunkten belohnt werden – es gibt nun auch spezielle „Fortbildungen“, in denen die PTA lernen, wie sie homöopathiekritische Fragen abwenden sollen. Sogar mit IHK-Zertifikat:
https://www.facebook.com/susannchenbrauchtkeineglobuli/posts/2070731406294880
Ein Einblick in eine andere DHU-„Fortbildung“, an welcher zwei INH-Mitglieder teilgenommen haben:
https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/neuigkeiten/274-homoeopathische-fortbildung
26. Juli 2018 um 14:18
Gibt es eigentlich Dinge, die die IHK nicht zertifizieren? Oder ist das selbständige Denken inzwischen völlig ausgeschaltet, und es zählt nur noch, dass der Rubel rollt?
31. Juli 2018 um 09:54
Kündigt sich ein Ende des Homöopathie-Trends an? Die Umsätze der wirkungslosen Pseudoarzneimittel gehen zurück. Doch noch immer schreiben viele Menschen ihnen große Heilkraft zu.
https://jungle.world/artikel/2018/30/globuli-und-getrocknetes-maulwurfsfell