Eben im Bayerischen Fernsehen:
Götzen, Gurus und Gesalbte – Die dunkle Seite der Erleuchtung“
In den vier Episoden der Sendung geht es um
- das Rainbow-Spirit-Festival in München
- die Colonia Dignidad
- Gurus im Buddhismus
- Psycholyse und die Kirschblütengemeinschaft
Das Video (zirka 28 Minuten) gibt’s in der Mediathek.
Der Autor des Psycholyse-Beitrags, Silvio Duwe, hat jetzt übrigens auch einen Twitter-Kanal mit interessanten Links.
Zum Weiterlesen:
- „Aussteigen“: TV-Doku über die Psycholyse-Gemeinschaft von Samuel Widmer, GWUP-Blog am 26. September 2017
- Die „torkelnden Heilpraktiker“ von Handeloh: kontrovers geht auf Spurensuche, GWUP-Blog am 19. April 2017
- Missbrauchsprozess: Wie ein Zen-Priester zum Angeklagten wurde, Augsburger Algemeine am 15. Juni 2017
19. Oktober 2017 um 20:04
Kurzer Klugschiß: Kirschblütengemeinschaft muß es heißen, die Kirche lassen wir mal lieber im Dorf…
20. Oktober 2017 um 01:32
@borstel:
Danke, ich ändere es mal.
21. Oktober 2017 um 13:58
NB: Als Radioonkologe habe ich öfters mit Osteolysen (einer Form von Knochenmetastasen, die das gesunde Gewebe zerstören) zu tun. Insofern ist „Psycholyse“ als Bezeichnung für eine (positiv verstandene) Therapieform sehr entlarvend. Gelegentlich kann es sehr hilfreich sein, Sich Etikettierungen mal genau auf der Zunge zergehen zu lassen und ihre Bedeutung zu analysieren…
22. Oktober 2017 um 16:28
@ borstel:
Ich denke nicht, dass Rabulistik uns hier weiterbringt.
22. Oktober 2017 um 19:30
@ noch’n Flo:
Wieso Rabulistik? Wenn sich ein Verfahren als „Zerfall“ oder „Auflösung“ der Seele bezeichnet, dann darf mir dabei doch ein ungutes Gefühl dabei hochkommen. Ich bin außerdem der Meinung, daß durch einen bestimmten Jargon oder eine bestimmte Selbstbezeichnung mehr oder minder unfreiwillig Aspekte einer Methode, therapeutischen Verfahrens oder Weltanschauung ans Licht brngen können, die von den Verantworltichen oder Erfindern entweder nur am Rande betont oder sogar verschleiert werden sollen. Nicht im Sinne, daß ich hier eine Wortverdrehung beginnen möchte, sondern, nur daß ich ganz trivial feststelle: Es lohnt sich, genauer hinzuhören und dann auch das berühmt-berüchtigte Bauchgefühl mit zu berücksichtigen.
23. Oktober 2017 um 08:50
@ borstel:
Die Begründer der Psycholyse begriffen die Auflösung aber mehr für die festgefahrenen Strukturen einer kranken Seele, die durch die neu gewonnene Freiheit Heilung erfahren könne. Also quasi die Befreiung des Ich aus den fesselnden Strukturen des Über-Ich, um sich vom Ballast des Es trennen zu können.
Nicht, dass das irgendeinen Sinn machen würde…
23. Oktober 2017 um 18:41
Zu noch´n Flo:
Guter Kommentar.
Allerdings habe ich ein Problem mit der „neu gewonnenen Freiheit Heilung…“Ich würde für den Begriff FREIHEIT die Begriffe Einsicht,Erkenntnis, bzw. Neubwertung einsetzen.Heilung oder Besserung kann auch geschehen,wenn man meiner Ansicht nach ein belastendes Problem oder Gefühl neu bewertet.Dadurch erkennt man alte störende Denk- und-Glaubensmuster die nicht unbedingt etwas mit dem Über-Ich oder ES zu tun haben müssen.
Ob man solche neuen befreienden Erkenntnisse und Einsichten(Heilung) im Rausch von Drogen schneller erreicht,kann ich nicht beurteilen.
Die PsychoIndustrie(Schamanen,Heiler,Hypnotiseure,Esoteriker,Geistheiler etc.) bieten solche bewusstseinserweiternden schnellheilenden WUNDER zwar an,allerdings ist das wohl eher dem harten Konkurenzkampf dieser Zunft um das Geld der Kunden geschuldet.Sie alle wollen nur unser Bestes-unser Geld.
23. Oktober 2017 um 19:27
@ Martin:
„Dadurch erkennt man alte störende Denk- und-Glaubensmuster die nicht unbedingt etwas mit dem Über-Ich oder ES zu tun haben müssen.“
Diese Denkmuster nennt man auch „Oberpläne“ (ein in der Psychotherapie durchaus gängiger und anerkannter Begriff), sie bilden das Grundgerüst des sog. „Über-Ich“.
„Ob man solche neuen befreienden Erkenntnisse und Einsichten(Heilung) im Rausch von Drogen schneller erreicht,kann ich nicht beurteilen.“
Zumindest gab es vor ca. 10 Jahren recht intensive Forschungen bezüglich der Verwendung von Psilocybin in der psychotherapeutischen Begleitung von unheilbaren Krebspatienten. Ich habe das leider nicht weiter verfolgen können, die Ansätze sahen aber vielversprechend aus.
27. Oktober 2017 um 15:17
Heute im Bezahlangebot von Welt+:
https://www.welt.de/vermischtes/article170097700/Freitag-Ankunft-Samstag-Drogen-und-Sex-Sonntag-Abreise.html
25. Januar 2018 um 19:08
Wieder Psycholyse-Enthüllungen:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Hand-in-Hand-Journalistin-kooperiert-mit-Polizei,psycholyse108.html
26. Januar 2018 um 11:33
Zu noch n Flo:
Es ist vorstellbar, dass Drogen zur psychotherapeutischen Begleitung sekundär wirken können, da mit Drogen Angst,-Stress und andere mentale Zustände betäubt werden können.Schon im 2.Weltkrieg gab man Fliegern PERVETIN- selbst Hitler soll es genommen haben- einen synthetischen Stoff der heute als Crystal bekannt ist.
Solche Stoffe verändern den normalen Neurotransmitterhaushalt in den Synapsen und schaffen imaginäre Scheinwelten(Bewusstseinserweiterungen).Letztlich führen diese im Rausch,dank dem Belohnungsstoff Dopamin, zu neuen und dauerhaften Verschaltungen von Nervenzellen und und somit zur Sucht.(Der Organismus will immer mehr davon).
Mit Psycholyse könnte man somit vielleicht Symptome aber nicht die eigentlichen Ursachen von Krankheiten behandeln.
27. Januar 2018 um 11:13
@ crazyfrog: Ernsthaft jetzt? Eine Reporterin von Sat1 kooperiert mit der Polizei, weil sie diesen Schurken das Handwerk legen will (und sich nebenbei auch mit der Mithilfe bei der Verhaftung der Beteiligten schmücken kann) – und der NDR regt sich auf, daß deshalb die journalistische Unabhängigkeit in Gefahr wäre?
Daß ich nicht falsch verstanden werde: Ein Journalist sollte das Recht haben, seine Erkenntnisse auch nicht den Ermittlungsbehörden zur Verfügung stellen zu müssen – wie es in Deutschland meist auch von der Rechtsprechung anerkannt wird. Aber eine rein freiwillige Kooperation, welche auch den Wunsch nach Exklusivität der Berichterstattung berücksichtigt, kann ich weiß Gott nicht für verwerflich halten.
Immerhin wäre die Polizei den Kirschblütlern sonst wahrscheinlich nicht so schnell auf die Spur gekommen.