Schwer zu sagen, was an 10:23 mehr Spaß gemacht hat: die Aktion selbst – oder die rührend hilflosen Rechtfertigungsversuche der Homöopathen.
Da werden sogar PR-Agenturen bemüht, um den Skeptikern etwas entgegenzusetzen – aber die homöopathische „Logik“ funktioniert im Journalismus nun mal ebenso wenig wie in der Medizin. Heißt: Dünne Argumente ergeben noch lange keine überzeugende Begründung. So lesen wir zum Beispiel im Presseportal DailyNet:
Die Homöopathie verwendet bei der Behandlung kranker Menschen Arzneien aus verschiedensten Ausgangssubstanzen. Diese werden nach einem festgelegten Verfahren soweit verdünnt und verschüttelt, bis von der Ausgangssubstanz nichts mehr vorhanden ist – außer einer Schwingung oder Information […]
Die Homöopathie setzt ihre Arzneimittel, bei der jedes anders geartete, spezifische Informationen enthält, so präzise ein, dass sie wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip nur bei der Person mit hierzu korrespondierender, der Krankheit zu Grunde liegendem Reaktionsmuster wirkt.“
Soso. Aber wo ist nun der wissenschaftliche Beweis, dass weniger eigentlich mehr ist? Und wie speichert das Wasser die Information, wenn sogar die Homöopathen zugeben, dass kein Wirkmolekül mehr enthalten ist?
Wann erklärt uns endlich mal jemand, wie dieses angebliche „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ funktionieren soll? Eine wie auch immer geartete „Information“ benötigt stets einen Sender und einen Empfänger. Einen „Sender“ gibt es in der Homöopathie nicht, weil Wasser keine Informationen speichern kann.
Und auf der „Empfänger“-Seite sieht es nicht viel besser aus: Wie nimmt unser Körper die gespeicherten, nicht-materiellen Informationen auf? Mit welchem Wahrnehmungsorgan, mit welchem Rezeptor? Über welches Hormon? Blutbahn oder Lymphe?
Statt Antworten auf diese und viele andere Fragen zu geben, flüchten unsere Huschi-Fuschi-Freunde sich in einen merkwürdigen Pseudo-Humor und versuchen, die 10:23-Aktion einfach in ihrem Sinne umzudeuten: nämlich als „weltweite Safety-Studie„, welche die Sicherheit der Homöopthie beweise:
In einer weltweit durchgeführten Studie konnte am 5. Februar 2011 gezeigt werden, dass homöopathische Hochpotenzen in Einzeldosen keine gesundheitsschädigende Wirkung haben …“
Schöner kann man kaum zum Ausdruck bringen, dass die „Unbedenklichkeit“ von Homöopathika gerade in deren völliger Wirkungslosigkeit liegt. Aber egal, in der Karnevalszeit wollen halt auch Homöopathen mal lustig sein und nehmen bei diesem Verzweiflungs-Gag von Prof. Michael Frass in Kauf, dass man über sie lacht, anstatt mit ihnen.
Übertroffen wird diese comedyreife Leistung nur noch von dem Versuch, die Teilnehmerzahl der 10:23-Aktion gegen die Unterzeichner der Petition „Keine Umsetzung des EU-Verkaufsverbotes für Heilpflanzen“ aufzurechnen:
Zum Vergleich: Die Petition „Keine Umsetzung des EU-Verkaufsverbotes für Heilpflanzen“ fand 121.819 Mitzeichner, obwohl sie unprofessionell konzipiert und organisiert wurde und von den Verbänden in diesem Bereich nicht unterstützt wurde.“
Aha. Mehr als 100.000 „Mitzeichner“ sind also bereitwillig und ohne sich vorher zu informieren auf einen Hoax reingefallen – und keiner der „Verbände in diesem Bereich“ war willens oder in der Lage, das angebliche „Heilpflanzenverbot“ der EU zu überprüfen und seine Mitglieder entsprechend aufzuklären. Wir gratulieren unseren Homöopathie-Freunden neidlos zu solchen Aktivisten.
Ist das noch zu toppen? Ja!
Und zwar vom Gegenvorschlag des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) an die Skeptiker für eine „ernsthafte“ homöopathische Arzneimittelprüfung:
Nehmen Sie eine Woche lang mehrmals täglich einige Kügelchen zu sich. Verwenden Sie dafür beispielsweise Schwefel (Sulfur) in einer C 30 (also weit jenseits der Avogadro-Zahl). Die Wahrscheinlichkeit, dass das eine oder andere Phänomen auftritt, ist bei häufigerer Einnahme deutlich höher. Falls Symptome auftreten und Sie sich fragen, ob diese überhaupt mit der Einnahme von Sulfur zusammenhängen, sollten Sie den Versuch einfach nach einigen Wochen wiederholen. Wenn keine Symptome auftreten, könnte das damit zusammenhängen, dass das Mittel nicht zu Ihnen passt. In diesem Fall könnten Sie den Versuch mit einem anderen Mittel wiederholen.“
Schlicht gesagt: genial.
Da absolut alles als homöopathischer Grund- bzw. Ausgangsstoff hergenommen werden kann, sogar das Vakuum, und die Liste der „Mittel“ somit potenziell unendlich ist, wären die Skeptiker also die nächsten paar tausend Jahre mit dieser Versuchsreihe beschäftigt. Danke, lieber DZVhÄ, aber da haben wir Besseres zu tun.
Genug amüsiert für heute. Kommen wir lieber zu einer Zusammenfassung der Ereignisse in Wort und Bild (Kurzberichte von den lokalen Aktionen gibt’s hier).
Köln:
- Video bei youtube
- Medienbericht bei Köln Report Local-TV
- Fotos bei flickr a, b, c
- Medienbericht bei radioeins rbb: „Die homöopathische Überdosis“
- Medienbericht im WDR: „Homöopathie-Gegner protestieren in Köln“ (Vollversion in der WDR-Mediathek)
- Medienbericht im Kölner Stadtanzeiger
- Bericht im Blog Gemischte Gedanken
München:
- Video bei youtube
- Medienbeitrag bei Bayern 2: „Gesundheitsgespräch – Naturheilkunde und Wissenschaft“
Hamburg:
- Video bei Spiegel-TV: „Überdosis aus Protest“
- Video bei youtube
- Pressebericht in der Hamburger Morgenpost: „Aktion Überdosis“
- Pressebericht bei Spiegel-Online: „Streit um Homöopathie“
Berlin:
- Video bei youtube
- Video 2 bei youtube
- Medienbericht im Tagesspiegel: „Stolzer Preis, keine Wirkung“
- Fotos bei Nics Bloghaus: „Nichts drin, nichts dran!“
- Nachlese bei Nics Bloghaus: „Nichts drin, nichts dran.“
- Foto bei twitpic
- Unfreiwillig komisch: ein youtube-„Beobachtungs“-Video von Homöopathie-Fans mit entsprechenden Off-Kommentaren
Essen:
- Video bei youtube: Vorbereitung
- Video bei youtube: Wer nimmt was?
- Video bei youtube: Homöopathische Überdosis
- Video bei youtube: Passanten
- Video bei youtube: Diskussion (1)
- Video bei youtube: Diskussion (2)
- Video bei youtube: Diskussion (3)
- Medienbericht bei Hoaxilla: „10:23“
- Bericht im Blog Derangierte Einsichten
Frankfurt:
- Video bei youtube
Wien:
- Video von Die Wahrheit: „Nix drin – nix dran“
- Video bei youtube
- Medienbericht bei ORF-Online: „Homöopathie-Kritiker demonstrierten in Wien“
- Medienbericht in Kleine Zeitung: „Demo der Homöopathie-Gegner“
- Medienbericht bei Die Presse: „Flash-Mob gegen Globuli“
- Medienbericht in der Kronen-Zeitung: „Homöopathie-Skeptiker schlucken Überdosis“
- Medienbericht bei vienna online: „Nichts drin, nichts dran“ – Homöopathie-Gegner vorm Steffl
- Bericht im Blog Kritisch gedacht: „Homöopathische „Überdosis“ in Wien – Ein Rückblick“. Hier findet sich auch der vollständige Pressespiegel.
Zürich:
- Medienbericht bei Teletop Top-News
- Bericht im Blog Andreas Kyriacou über Manches: „70 Gruppen in 25 Ländern, eine Botschaft: Homöopathie – nichts drin, nichts dran
- Blog-Galerie: „10:23-Challenge around the globe“
Fotos von einzelnen Veranstaltungen gibt’s hier, die verfilmte Take-Home-Message bei youtube: „Satire: Homöopathischer Vollrausch“, und die Worldwide Gallery hier.
6. Februar 2011 um 17:06
Sehr gut! Mir fehlte für meine Bildübersicht, was sich weltweit tat, noch Material aus Essen und München. Bau ich umgehend ein.
Gratuliere zur Medienarbeit!
6. Februar 2011 um 17:39
Danke für die Verlinkung zu meinen Fotos aus Berlin. Morgen Mittag gibt es dazu auch noch einen Artikel. Im Blog sowie beim Humanistischen Pressedienst.
Und behaltet mal http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de im Auge :-)
6. Februar 2011 um 19:53
James Randi greift die Homöopathie auch frontal an: Siehe Los Angeles Times .
http://www.latimes.com/health/boostershots/la-heb-skeptics-homeopathy-01052011,0,2326137.story
Was in der Logik der Homöopathen ja noch viel abstruser ist, ist die Tatsache, dass sie die Hochpotenzen gar nicht sauber herstellen können. Woher weiß das zu potenzierende Mittel, dass nur dieser Wirkstoff potenziert werden soll und nicht die anderen Reststoffe im Wasser oder Alkohol. Da fängt doch das magische Weltbild schon an. Da braucht man gar nicht über Rezeptoren oder so zu diskutieren, die Logik krankt ja schon viel früher ;-))
7. Februar 2011 um 12:19
Von einer Wissenschafts-Orientierten Organisation hätte ich eine wissenschaftlich fundierte Aktion erwartet. Wenn man das Gegenteil einer Theorie beweisen will, muß man sich erst mal mit der zu widerlegenden Theorie beschäftigen.
Hättet ihr das gemacht, wäre Euch schnell klar geworden, daß man durch eine Einmalgabe keine Überdosierung erreichen kann. Egal, ob ihr ein Globuli nehmt oder die ganze Flasche.
Die Überdosis ist nicht die Anzahl der Globuli sondern die Häufigkeit der Wiederholung über einen längeren Zeitraum.
Macht das doch mal! Jede Stunde ein einzelnes Globuli Belladonna C30 über 1 Woche lang! Den Probanden würde ich dann nach 1 Woche sehr gerne sehen :-)
Aber Euch geht es ja nur um Schlagzeilen und nicht um ernsthafte Wissenschaft.
7. Februar 2011 um 12:30
@Nils: Ich bin jetzt einfach zu müde, um zum 1000sten Mal die immerselben Fragen, „Kommentare“ etc. zu beantworten.
Vielleicht nur soviel: Wenn man irgendwo mitreden will, sollte man sich erst mal mit dem Thema beschäftigen. Alles, was Sie an „Fragen“ und Einwänden aufwerfen, finden Sie auf unserer Webseite, einfach mal lesen, dann erst weiterdiskutieren, danke.
7. Februar 2011 um 12:43
@Nils:
<< Macht das doch mal! Jede Stunde ein einzelnes Globuli Belladonna C30 über 1 Woche lang! Den Probanden würde ich dann nach 1 Woche sehr gerne sehen :-)<<
Es ist einfach immer wieder schön zu lesen, wie die Homöopathen im Brustton der Überzeugung immer wieder selbst den Unsinn ihrer Methode darlegen, ohne es zu merken.
Ich müsste also, um z.B. eine Erkältung homöopathisch zu kurieren, eine Woche lang jede Stunde (!) ein Globuli einnehmen … Nach einer Woche ist so ziemlich jede Erkrankung (sofern nicht chronisch oder tödlich) auch von selber wieder weg – und schon hat die Homöopathie wieder mal Recht behalten, was?
Zu Ihrem Vorschlag: Ist Ihnen eigentlich wirklich nicht klar, was für einen Quatsch Sie daherreden? Wenn ich eine Woche lang jede Stunde ein "Arzneimittel" nehmen muss, um irgendeine Wirkung hervorzurufen, dann stellt sich diese "Wirkung" allein schon ein wegen Schlafmangel, Genervtheit und vielen weiteren Gründen ein, die absolut nix mit Homöopathie zu tun haben.
Sind *das* jetzt ernsthaft Ihre besten Argumente? Absolut erbärmlich.
7. Februar 2011 um 12:55
@Nils:
Lesen können Sie aber schon, oder?
Dasselbe, was Sie vorschlagen, wird in dem Text bereits erwähnt. Wie andere schon gesagt haben: Einfach mal lesen (und am besten sogar noch darüber nachdenken!), dann erst meckern.
7. Februar 2011 um 14:17
@Nils:
Sie reklamieren also „Wissenschaftlichkeit“ …
Sehr schön, dann fangen Sie doch mal damit an:
Warum sollte eine Substanz, die sich bei regelmäßiger Einnahme über nur eine Woche hinweg zu einer gefährlichen Wirkung anreichert, bei einer weit überdosierten Einmal-Einnahme völlig harmlos sein?
Das widerspricht schon mal jeder „wissenschaftlichen“ Erkenntnis.
Die „Erklärung“ der Homöopathie für dieses höchst wundersame Phänomen ist eine reine Binnen-These, das heißt, sie mag innerhalb eines unsinnigen, unlogischen, anti-wissenschaftlichen Denkgebäudes irgendeinen „Sinn“ machen, nicht aber in der Realität. Wenn Sie „Wissenschaftlichkeit“ reklamieren, müssen Sie erst einmal Ihren dogmatischen Kreidekreis verlassen und außerdem den Naturgesetzen Gültigkeit zusprechen. Beides fehlt in Ihrem Kommentar.
Zu Ihrem Vorschlag: Da Sie selbst von Wissenschaft keine Ahnung haben, können Sie anscheinend auch nicht erkennen, dass Sie mit Ihrem Versuch keine spezifische Wirksamkeit der Homöopathie nachweisen/belegen können.
Im Verlauf von einer Woche passieren bei jedem Menschen eine Reihe von Höhen und Tiefen, Zufällen, Befindlichkeitsänderungen etc. – die Sie dann ausschließlich der parallelen Einnahme von Zuckerkügelchen zuschreiben würden.
Bitte wundern Sie sich nicht allzu sehr darüber, wenn Sie hier in diesem Forum nicht ernst genommen werden.
7. Februar 2011 um 15:35
Ich sehe die Aktion 10:23 auch nicht als wissenschaftlichen Beweis, da sie in der Tat nicht wissenschaftlich ist. Das muss sie aber auch nicht sein, denn dass Homöopathie den Ansprüchen einer ernst zu nehmenden medizinischen Alternative nicht genügt, hat eben jene Wissenschaft, nach der hier immer wieder so verzweifelt gerufen wird, schon zur Genüge gezeigt. Das reicht von medizinischen Doppelblindstudien bis hin zu den elementarsten physikalischen Gesetzmäßigkeiten, an die sich alles in dieser Welt halten muss. Und nun komme bitte niemand mit Feinstofflichkeit oder Quantenmechanik, das rettet die Homöopathie nämlich auch nicht, im Gegenteil.
10:23 sollte mit Sicherheit kein exaktes, wissenschaftlich unanfechtbares Experiment sein, sondern eine durchaus polemische Aktion, die sensibilisieren und auf die Problematik der Homöopathie hinweisen will.
Korrigieren sie mich bitte, wenn ich damit falsch liegen sollte.
7. Februar 2011 um 15:52
Autsch!
Der WDR-Lokalzeit-Beitrag versucht offenbar, die Homöopathie zu retten.
Journalismus zum Kopfschütteln – da sitzen wohl H-Anhänger in der Redaktion …
7. Februar 2011 um 16:10
Ich spreche von dem im Artikel verlinkten WDR-Bericht. Nach einer sehr distanzierten Berichterstattung tritt ein Homöopath auf, der die Aktion unwidersprochen „einordnet“, wofür sich die Moderatorin bedankt.
Die vorgebrachten Argumente gegen „10:23“ sind wohlbekannt und -widerlegt.
7. Februar 2011 um 16:23
Eines möchte ich aber doch mal feststellen. Natürlich kann Wasser Informationen (Memory) speichern. Man kann es messen und es ist in einem hochseriösen Journal publiziert ( Cowan ML et al. Ultrafast memory loss and energy redistribution in the hydrogen bond network of liquid H2O.Nature 2005; 434:199-202).
Nur ist die Dauer dieser Informationsspeicherung mit 50 fsec (also 10 hoch minus 15 sec) mit Sicherheit zu kurz für die Bemessung der Haltbarkeitsdauer eines Arzneimittels.
Kaum ist die Info drinnen ist sie schon wieder weg….
7. Februar 2011 um 18:06
Habe mir mal das Berlin-Video der homöopathischen „Beobachter“ angesehen – meine Güte.
Muss man eigentlich verstehen, warum die Homöopathen einerseits überall verkünden, bei der 10:23-Aktion sei selbstverständlich gar keine Wirkung der Substanzen zu erwarten – aber andererseits haben sie (und sogar die Verbände) anscheinend sogar darüber nachgedacht, die Skeptiker-Aktion juristisch verbieten zu lassen, wegen „unerlaubter Arzneimittelprüfung“ oder so ähnlich.
Arme, arme Homöopathen … Nichts als Widersprüche und nochmal Widersprüche. Na ja, und Marketing-Sprüche natürlich.
7. Februar 2011 um 19:53
@Rainer Müller:
Und natürlich immer wieder die „von oben“ vorgestanzte Standard-Ausrede: „Einmal nützt natürlich nix, aber wehe, man würde ein Globuli eine Woche lang täglich jede Stunde einnehmen …!“
Klar, ein Mittel, das sich in dieser kurzen Zeit von sieben Tagen unangenehm oder sogar gefährlich bemerkbar macht, ist bei einmaliger Überdosierung gleich mit der ganzen Pulle vollkommen wirkungslos …
Wie kommen die bloß auf solche Gedanken? Und wieso glauben die das anscheinend sogar selber? *Das* ist das große Mysterium der Homöopathie.
7. Februar 2011 um 20:06
@Martina:
Homöopathen sind lupenreine Esoteriker, die mit religiöser Inbrunst irgendeine mal gemachte und fehlinterpretierte persönliche Erfahrung verteidigen. Das sind „Gläubige“, keine Mediziner, keine Intellektuelle. Die wähnen sich im Besitz einer höheren Wahrheit und realisieren nicht, dass das nur niederer Schwachsinn ist. Das einzige was mir nicht klar ist, ob solche Typen wie dieser Frass da eine Art Guru-Rolle spielen oder das wirklich selber glauben. Falls letztreres der Fall ist, dann sind unsere Unis wohl massiv reformbedürftig.
7. Februar 2011 um 20:51
Natürlich ist Homöopathie wirksam. Hier mein Selbstversuch:
3 Teller Bohnensuppe essen. Die nach ca. 2 Stunden entstehenden Fürze in einer bei Vollmond handgeschöpften Papiertüte auffangen. Die Tüte 12 mal links um eine halbgefüllte Dunglage tragen, sich dabei rechts herum drehen. Die auf diese Weise energetisch aufgeladenen Gase vorsichtig mit 24 Kilo Traubenzucker vermengen (24 Rührbewegungen / min) und Globulis davon presen.
Und jetzt das frappierende: Wenn Sie jetzt anstatt Bohnensuppe täglich 12 x 24 Globuli essen, werden Sie nie mehr Blähungen durch Bohnensuppe bekommen.
Wohl bekomms.
Werner
7. Februar 2011 um 20:53
Nachdem nach meienr Teilnahme an der Veranstaltung die zu erwartenden Nebenwirkungen eingetreten sind (empörte Reaktionen in Bekannten- und Verwandtenkreis) war ich auf der Suche nach einerm funktionierenden Link zur Homöopathie-Podcastfolge der Science Busters, in der sich Heinz Oberhummer so köstlich über die Scharlatanerei aufregt.
Leider finde ich nichts mehr; wisst ihr, wo ich die Folge finde? Über google komme ich nur zu einem broken link.
7. Februar 2011 um 21:35
Auch auf die Gefahr ihn, das es kalter Kaffee sein könnte: http://www.bild.de/BILD/regional/dresden/dpa/2010/07/13/ministerherz-schlaegt-auch-fuer-die-homoeopathie.html Entsetzlich!!! Die „BLÖD“-Suchfunktion schmeißt so einiges an Unsinn beim Begriff „Homöopathie“ aus… Kann die Dame mal besser informiert werden!!!
7. Februar 2011 um 22:06
Nochmal zu den beiden Homöopathen, die das lustige „Beobachtungsvideo“ in Berlin gedreht haben:
http://www.scienceblogs.de/zoonpolitikon/2011/02/1023-ungenehmigte-arzneimittelprufung.php
7. Februar 2011 um 22:36
Jetzt drehen sie durch… http://www.carstens-stiftung.de/KVC_Stellungnahme_1023.pdf
7. Februar 2011 um 22:37
@Jan W.:
Um dieses Thema geht es in dem Link von Herrn Müller. Trotzdem danke, ist ja durchaus nicht auf den ersten Blick ersichtlich.
Kurz gesagt geht es darin um die Frage, ob die Aktion 10:23 eventuell eine „ungenehmigte Arzneimittelprüfung“ gewesen sein könnte …
7. Februar 2011 um 22:50
Leider konnte ich an 10:23 krankheitsbedingt nicht teilnehmen.
Als ich allerdings heute Morgen in der Apotheke war, konnte ich mir nicht verkneifen, die Verkäuferin zu fragen, WARUM sie den Schüssler-Husch-Fuschi (diesen wunderbaren deutschen Sprachdreh habe ich bereits erfolgreich in mein Lingual-Repertoire eingebaut) verkaufen würden. Die von einem emotionalen Aufbrausen begleitete Antwort: „Das hilft!“
Ein einfaches Ockham-„wirkt nicht“ meinerseits verursachte nur das übliche – auf den Stadtteil bezogene – „Erfahrungs“-Geschwurbel („Bei uns hier in Winterhude…“). Danke und Tschüß! Qype-Bewertung folgt!
8. Februar 2011 um 17:48
Aus einem Artikel:
Das ist wieder typisch Homöopathen. Die 3000 verschiedenen Mittel, sind ab Hahnemann von ihm, seiner Verwandschaft, etc. und bis heute von HÖs anhand ihrer persönlichen körperlichen und seelischen Empfindungen nach längerer Einnahme eines Mittels, zusammengetragen und aufgeschrieben worden. So sind und entstehen alle „Mittelbilder“ der HÖ. Das funktioniert natürlich ohne jeglichen Nachweis/Beweis einer Kausalität. Jeder vernünftige Mensch kann sich vorstellen, dass sich innerhalb von acht oder mehr Wochen einiges im Leben tut. Jetzt nimmt man über diesen Zeitraum Zuckerkügelchen und wirklich alles, was man erlebt, führt man dann darauf zurück und somit muss es Geltung haben. Allein dieser Aspekt ist so irre, dass man nur den Kopf schütteln kann. Zudem ist ein Glaube an so einen Mist nur möglich, wenn man einen Zufall völlig ausschließt und damit ist man voll in der Esoterik.
9. Februar 2011 um 10:20
Hallo Trixi,
wenn man zu den temporären Angaben zum Wirkungseintritt auch noch die verschiedenen Wirkmöglichkeiten addiert, die man unschwer bei dem homöopathischen Oberphantasten “Kent” nachlesen kann, ist nicht nur offen, “wann” etwas passiert, sondern auch “was” passiert.
In der Homöopathie ist eben alles möglich, nur leider ist nichts greifbar.
Ich frage mich nur, ob jemals ein Homöopath seine Klienten über die vielfältigen Reaktionsmöglichkeiten auf ein homöopathisches Mittel hingewiesen hat.
Denn nach Kent könnte das alles passieren:
1. Eine rasche Heilung findet statt, ohne Verschlechterung der Symptome
2. Die Verschlechterung verläuft schnell, kurz und heftig, gefolgt von rascher Besserung des Patienten.
3. Lange Verschlechterung mit abschließender und langsamer Besserung des Patienten.
4. Lange Verschlechterung mit abschließendem Verfall des Patienten.
5. Andauernde Besserung der Symptome ohne spezielle Linderung.
6. Zuerst Besserung mit nachfolgender Verschlechterung.
7. Zu kurze Linderung der Symptome.
8. Alte Symptome erscheinen.
9. Neue Symptome tauchen auf, nachdem das Mittel verabreicht worden ist.
10. Patient „prüft“ jedes verabreichte Mittel.
11. Die Symptome schlagen die falsche Richtung ein.
Auf die Reaktionen im Therapiegespräch wäre ich doch gespannt.
9. Februar 2011 um 17:39
Zu Prof. Frass und seiner „Kritik“ an der Aktion:
http://blog.esowatch.com/?p=2901
10. Februar 2011 um 14:32
Hier noch ein kurzes Video zur Berliner 10:23-Aktion. Diesmal aus skeptischer Position gefilmt:-)
http://www.youtube.com/watch?v=h2ZgPyp0pX0
16. April 2011 um 08:38
Ein schönes Interview mit Amardeo Sarma zu der 10:23 Homöopathie-Aktion im Februar 2011
http://www.gwup.org/component/content/article/1048-homoeopathie-interview-mit-amardeo-sarma-zur-1023-aktion-im-februar-2011
Ein ausgezeichneter Abschluss einer erfolgreichen Aktion.
16. August 2011 um 10:55
Zur Ergänzug:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie_im_Nationalsozialismus
Dürfte vielen Anhängern der HÖ nicht gefallen :-)