Welt-Online berichtet heute über
Fehlverhalten, Manipulation, ja Betrug in der Wissenschaft.“
Als wenn er’s geahnt hätte, gibt GWUP-Wissenschaftsrat Dr. Florian Aigner in seiner Rubrik „Wissenschaft & Blödsinn“ bei futurezone eine Antwort darauf:
Kritisiere ich Heilsteine und Homöopathie, dann wirft man mir vor, von der Pharmalobby gekauft worden zu sein. Wenn ich anzweifle, dass man ein Perpetuum Mobile bauen kann, das Energie aus dem Nichts saugt und damit ein Auto antreibt, dann gelte ich als bezahlter Handlanger der Erdöllobby.
Und nachdem ich mich als Physiker auch mit Atomen beschäftigt habe, muss ich sicher auch von der Atomlobby gekauft worden sein.
Das Traurige daran ist nur: Niemand will mich bezahlen. Ich schreibe einen Artikel nach dem anderen, in der Hoffnung, irgendein Pharmariese würde sich endlich mal nach meiner Kontonummer erkundigen – doch nichts. Kein Cent.
Weder die Reptilienmenschen noch die Illuminaten, weder die Gentechnik-Lobby noch russische Erdgas-Oligarchen wollen mich finanzieren […]
Eines stimmt natürlich wirklich: Auch Leute, die in der Wissenschaft arbeiten, sind keine Heiligen. Sie haben persönliche Interessen, sie wollen Geld verdienen, sie möchten ihre Theorien gegen die der Konkurrenz durchsetzen.
Manchmal werden in der Wissenschaft sogar Ergebnisse gefälscht, Zahlen geschönt oder Messergebnisse in den Papierkorb geworfen, weil sie nicht so recht zur eigenen Lieblingstheorie passen wollen.
Doch die Wissenschaft insgesamt ist so angelegt, dass solche Dinge früher oder später von selbst korrigiert werden. Schließlich kann man gerade in der Wissenschaft zu Ruhm, Ansehen und Forschungsgeld kommen, wenn man falsche Vorstellungen anderer Leute mit guten Argumenten widerlegt.
Für brave Ja-Sager gibt es keinen Nobelpreis. Für das Verändern gängiger Lehrmeinungen aber sehr wohl.“
Zum Weiterlesen:
- Jetzt bestecht mich doch endlich! futurezone am 19. Mai 2015
- Unser Wissenschaftssystem belohnt dreiste Lügner, Welt-Online am 19. Mai 2015
- „Es geht nicht um persönliche Eitelkeiten“: Interview mit Anton Zeilinger, derStandard am 14. Mai 2015
20. Mai 2015 um 22:31
Ja, der Vorteil der Wissenschaft ist die Verifizierbarkeit und die Falsifizierbarkeit der Ergebnisse.
Wissenschaft ist keine okkulte Geheimwissenschaft, die nur einigen Eingeweihten zur Verfügung steht, sondern von Jedem (sofern er die Möglichkeiten hat) diskutiert werden kann.
Das Problem liegt meist in der Spezialisierung, die nicht allgemeinverständlich dargebracht werden kann, aber wir alle profitieren von der technischen Anwendung…
Letztendlich müßen sich alle wissenschaftlichen Theorien in der Praxis bewähren…und das ist der größte Beweis für eine Theorie.