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Impfgegner an der TU Chemnitz und Astrologen im Wiener Technikmuseum

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Zwei aktuelle Beispiele für die „offenen Grenzen“ zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft, die der Präsident der deutschen Forschungsgemeinschaft Prof. Peter Strohschneider meint konstatieren zu müssen:

Klingt schön fachlich, ist aber eine Veranstaltung von Impfgegnern und dem „Sächsischen Verein für Homöopathie und Gesundheitspflege“.

Themen sind unter anderem „Tipps zur Impffreiheit“ sowie „Impffrei und gesund“.

Die Teilnehmer tauschen sich über „Krieg und Frieden – astrologisch“ aus und machen sich „Gedanken zur universellen Gültigkeit astrologischer Prinzipien und zu einer Astrologie jenseits unseres Heimatplaneten“.

Proteste von den Astrophysikern der Universität Wien wischt die Museumsdirektorin locker beiseite:

Wir vermieten unsere Räumlichkeiten. Ob das jetzt Astrologen sind oder Kindergeburtstage, hier ist sehr viel möglich.“

Genau, anything goes, alles ist möglich, und wer zahlt, schafft an.

Und wenn in Atlantis ein Einhorn stirbt, wird jedes Mal ein Mensch krank.

Update vom 19. März:

Wenig überraschend können die Astrologen die Aufregung überhaupt nicht verstehen:

Bei den Astrologen ist man über die Heftigkeit des Protests ebenfalls erstaunt. Insbesondere, weil man sich durch die Tagung eigentlich „von Scharlatanen, die unrealistische Versprechungen oder konkrete Vorhersagen machen, abgrenzen“ will.“

Klar – die „Scharlatane“ sind natürlich immer die anderen.

Irrtum, liebe Wiener Astrologen: Es gibt überhaupt keine „seriöse“ Astrologie.

Zum Weiterlesen:

  • DFG-Präsident kann keine Grenze zwischen Pseudo und Wissenschaft ziehen, GWUP-Blog am 16. März 2014
  • Hochschulen mit pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten bei Psiram
  • GWUP kritisiert die geplante Homöo-Akademie, GWUP-Blog am 22. Januar 2014
  • Was wird Ihr Studienabschluss in Zukunft noch wert sein, wenn …” Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 13. März 2014
  • Astrologie-Propaganda im Technischen Museum Wien, Astrodicticum simplex am 23. Februar 2014
  • Astronomen über Astrologen im Museum empört, ORF.at am 18. März 2014
  • Kommentar: Hokuspokus auf dem Vormarsch, Cloudpharming am 14. März 2014
  • Astronomen sagen Astrologen Kampf an, Wiener Kurier am 18. März 2014
  • „Seriöse“ und „unseriöse“ Astrologie, GWUP-Blog am 3. Januar 2011

8 Kommentare

  1. „Wir vermieten unsere Räumlichkeiten. Ob das jetzt Astrologen sind oder Kindergeburtstage, hier ist sehr viel möglich.“

    auch für die Parteitage der NPD ?

  2. Mit dem Thema „Astrologie jenseits unseres Heimatplaneten“ wird ja indirekt zugegeben, daß Astrologen einem ptolemäischen Weltbild anhängen müssen. Was sonst ist es, wenn man daran glaubt, daß sämtliche extraterrestrischen Phänomene recht unvermittelt Wirkung auf die Erde haben?

  3. @Abe
    Das ist schon richtig…aber vielleicht ist es nur anthropozentrisch, wobei es hier „ausgedehnt“ wird…das Lebewesen (welches auch extraterrestrisch sein kann) wird von den Gestirnen beeinflusst. Wieder einmal nimmt der Mensch sich wichtiger, als er im Gefüge des Universums ist.
    Natürlich sind das nur Versuche eine mittelalterliche Pseudowissenschaft in die Neuzeit zu retten.
    Das es immer noch Astrologen gibt, die sich „seriös“ schimpfen…so was aber auch ;-) :-)

  4. Kann mir schon vorstellen wie das läuft.“Ich hab an der Uni einen Vortrag über die Wirkungslosigkeit von Impfungen gehört…“

    Sicher haben die, die die Räumlichkeiten vermieten, keinen Bezug zur Wissenschaft, aber eine Unileitung sollte schon aufpassen, dass sie keinen unwissenschaftlichen Blödsinn auf ihrem Campus duldet.

    Aber wahrscheinlich mischen einige wichtigtuerische Professoren eifrig mit.

  5. „Das es immer noch Astrologen gibt, die sich “seriös” schimpfen…so was aber auch ;-) :-)“

    Unseriös sind ja immer nur die Anderen.

    Welche genau traut sich aber keiner von ihnen auszusprechen, wie es Krähen nun mal redensartlich tun.

    Das ist das kleine 1×1 der Astrologen. Ja keinem Kollegen ans Bein pinkeln, sonst käme Jemand womöglich auf die Idee, das Ganze juristisch überprüfen zu wollen. Astrologen mögen das bekanntlich wie der Homöopath die EBM.

    Womöglich käme man zu der Erkenntnis, Astrologen wären Betrüger oder hätten nicht alle Stempel in den Blüten?

  6. Ich dachte immer, die Stadt hieße ChemNitz. :)

  7. @Nashorn:

    Da denken Sie wohl richtig …

  8. Hallo Leute!

    Läuft an der TU Chemnitz nich auch der werte Herr Rindermann herum, der meinte das Pisa die Intelligenz der Teilnehmer misst und auch schon mal durch rassistische Vorurteile auf gefallen ist?

    Naja scheint ein komischer Laden zu sein, aber ich sollte eigentlich ganz still sein, denn an meiner eigenen Uni wird ja Homeopatie gelehrt (Und die scheinen den Mist tatsächlich ernst zu nehmen…).

    MfG Positron

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