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Interview zu den Psi-Tests: „Vorher und nachher klappt’s“

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Der Wahrsagerchecks-Blog hat schon auf das „Projekt 137“ hingewiesen.

Dahinter verbirgt sich ein Online-Portal, das …

… Interviews mit Wissenschaftlern, Künstlern und anderen interessanten Persönlichkeiten zum Spannungsfeld zwischen Materie und Geist“

veröffentlicht.

Initiator ist der Autor Christian Gailus, der unter anderem den Roman „Dierk Gewesen und die glorreichen Sechs“ geschrieben hat.

„Dierk Gewesen“ ist ein fiktiver Kommissar bei der Polizei Hamburg von der „Abteilung zur holistischen Durchleuchtung extrem seltsamer Delikte“ und widmet sich „dem Kampf gegen das Übernatürliche, Bizarre und total Durchgeknallte“.

Aber zurück zum „Projekt 137“.

Dort sind jetzt Interviews mit den beiden Leitern der „Psi-Tests“ der Skeptiker erschienen, Dr. Rainer Wolf und Dr. Martin Mahner.

  • Wolf spricht über Aberglaube und Wahrnehmungstäuschungen.
  • Mahner geht auf „Parawissenschaften“ und die Psi-Tests ein.

Einige Passagen:

Frage: Wodurch zeichnen sich Parawissenschaften aus?

Mahner: Bei den Parawissenschaften im strengen Sinne ist es so, dass es zumindest einige kuriose Annahmen gibt, die mit den Grundprinzipien des naturalistisch-wissenschaftlichen Denkens nichts zu tun haben. Man erkennt das häufig an dem Versuch, 400 Jahre Wissenschaft einfach so vom Tisch wischen zu wollen.

Es behauptet ja niemand, dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse richtig sind. Das geht auch gar nicht, sonst könnte sich die Wissenschaft gar nicht weiterentwickeln.

Aber dass alles falsch ist, kann man eben auch nicht behaupten. Leute wie Sheldrake fordern eine Totalrevolution und wollen alles umschmeißen, was die bösen materialistischen Wissenschaften proklamieren.

Viele Leute in den Parawissenschaften sind dadurch motiviert, dass sie den Materialismus widerlegen wollen. Weil da das geistige, immaterielle Element, das sie sich wünschen, fehlt.“

In zehn Jahren hat es noch keiner geschafft [die Psi-Tests zu bestehen]. Sind die Kandidaten überrascht?

In aller Regel sind die Leute erst einmal verblüfft: Da kann doch was nicht stimmen. Bei einigen kommen dann sehr schnell Erklärungen, warum es nicht funktioniert hat oder unter unseren Bedingungen nicht funktionieren konnte.

Deshalb führen wir immer einen unverblindeten Vor– und Nachtest durch, der immer funktioniert.

Wenn die Erklärungen nicht gleich kommen, kommen Sie ein paar Tage später per E-Mal oder Brief. Manchmal sind auch die Begleitpersonen der Kandidaten hilfreich beim Erfinden von Ausreden. Je nach Persönlichkeitsstruktur gehen sie entweder nachdenklich nach Hause, in seltenen Fällen können sie auch mal böse werden, weil sie meinen, wir hätten sie beschwindelt.

Aber wir haben ja die Naturgesetze auf unserer Seite – da brauchen wir nicht nachhelfen.“

Zum Weiterlesen:

  • Interview mit Dr. Martin Mahner, Projekt 137 am 1. September 2013
  • Interview mit Dr. Rainer Wolf, Projekt 137 am 25. August 2013
  • Crowdfunding-Projekt für ein Video von den Psi-Tests, GWUP-Blog am 29. August 2013
  • Muten mit Ruten: Die Psi-Tests 2013, GWUP-Blog am 16. August 2013
  • Psi-Tests 2013 in der taz, GWUP-Blog am 14. August 2013
  • Psi-Tests in WDR 5, GWUP-Blog am 15. August 2013
  • Die Psi-Tests der GWUP, Hoaxilla-Podcast Nr. 132 vom 18. August 2013
  • Fakers and Innocents: The One Million Dollar Challenge and Those who Try for It, Skeptical Inquirer Vol.29.4, July/August 2005
  • Psi-Tests in der Main-Post vom 9. September 2013

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