Es war nichts weniger als „eine Form von Ketzerei“, lesen wir im Format:
die 10:23-Aktion der Skeptiker gestern Abend in Wien.
Auch der ORF hat in seiner Spätnachrichtensendung Zeit im Bild darüber berichtet (> Aktion gegen Homöopathie > Live-Studio: Pro & Contra Homöopathie).
Anschließend gab es noch eine Studiodiskussion zwischen der Homöopathin Dr. Evemarie Wolkenstein und dem homöopathiekritischen Apotheker Dr. Edmund Berndt.
Bekanntlich feierten die Huschi-Fuschi-Fans gestern den Geburtstag ihres Gurus Hahnemann – und auch die spanischen Skeptiker erwiesen dem Homöopathieerfinder etwas respektlos ihre Reverenz:
Der Science-Blog Gesundheits-Check gratuliert mit einer „fundamentalontologischen Grundlegung der Homöopathie“.
Bei Panagrellus macht sich auch unser Homöopath Alois Hinterbrenner so seine Gedanken zum Thema:
Die Süddeutsche Zeitung bringt sogar ein Interview mit dem „Science Buster“ und 10:23-Aktivisten Professor Heinz Oberhummer.
Ein Auszug:
Herr Oberhummer, wie fühlen Sie sich, 24 Stunden nach Ihrer gefährlichen Selbstmedikation?
Pudelwohl. Gestern noch hat mir eine Homöopathin Durchfall und Kopfschmerzen und alle möglichen Wehwehchen prophezeit. Da kam aber nichts.“
Aber viele Menschen glauben dran. Deren Weltbild zerstören Sie, wenn Sie auf dem Stephansplatz einfach rufen: „Nix drin, nix dran“ und dann alles runterschlucken.
Ich finde es aber falsch, wenn Menschen alles abblocken, was ihr Weltbild stören könnte. In der Psychologie heißt so etwas kognitive Dissonanz. Und es regt mich auf, wenn andere mit so einer Phantasiewelt viel Geld verdienen. Nicht nur die Pharma-Industrie scheffelt gigantische Beträge, es ist auch die Homöopathie-Industrie. Und die müssen ihre Produkte nicht einmal testen lassen, bevor sie sie teuer verkaufen.“
Werden Sie eigentlich oft beschimpft?
Nein. Die Leute sind eher enttäuscht von mir. Aber ich zeige denen dann immer, dass auch ich einen Talisman mit mir führe und trotzdem immer skeptisch bleibe. Das finden die gut. Dann hören sie zu.“
Vor zwei Tagen waren die kompletten „Science Busters“ auch im ORF zu Gast und sprachen dort über die „Globulisierungsfalle“.
Und wie immer können sich die Homöopathie-Lobbyisten nicht entscheiden, ob 10:23 nun a) eine PR-Aktion b) gefährlich für Teilnehmer c) unwissenschaftlich oder d) eine klinische Studie ist?
Zum Weiterlesen:
- Protest gegen Homöopathie: Überdosis gegen Aberglaube, Süddeutsche am 11. April 2013
- Die Woche der Homöopathie: Ein Irrtum feiert Jubiläum, GWUP-Blog am 7. April 2013
- 10:23-Aktion: Wiener Skeptiker nehmen öffentliche „Massen-Überdosis“ Globuli, Kritisch gedacht am 11. April 2013
- Pseudowissenschaften immunisieren sich gegen Widerlegung, Wiener Zeitung am 21. März 2013
- Verächtlichmachung der Homöopathen, Psiram am 5. Februar 2011
- Nichts drin, nichts dran: Die Ausreden der Homöopathen, GWUP-Blog am 9. April 2013
- Hochverdünnte Argumente: Die Ausreden der Homöopathen nach der 10:23-Aktion, GWUP-Blog am 9. Februar 2011
- Das war 10:23, GWUP-Blog am 6. Februar 2011
- Homöopathie: Mythos und Legende, dieausrufer am 20. August 2011
11. April 2013 um 20:36
Man kann nicht oft genug auf das Interview mit Prof. Martin Lambeck hinweisen: https://www.youtube.com/watch?v=mOkWxw8L0go
Schöne Aktion und so haben die Homöopathiejünger sich die Ehrenfeier ihres Gurus sicherlich nicht vorgestellt. Die Birthdayparty wurde medial gesprengt…..
12. April 2013 um 13:47
„Und wie immer können sich die Homöopathie-Lobbyisten nicht entscheiden, ob 10:23 nun a) eine PR-Aktion b) gefährlich für Teilnehmer c) unwissenschaftlich oder d) eine klinische Studie ist?“
Wollen Sie das Publikum befragen oder jemanden anrufen? ;-)
12. April 2013 um 19:36
je höher potenziert, um so deutlich spürbar klingelt die Tageskasse der Ärzte und Apotheker ! Homöopathie ist eine Hokus-Pokus Medizin, was nur von Scharlatanen als wirksame Medizin empfohlen wird.. Nur “ die Naiven“ schlucken alles herunter.. Homöopathie ist ein Nährboden, auf dem die Dummheit am besten gedeiht und den Bankkonten der Behandler am sichersten hilft. Es ist unglaublich, dass sich Menschen sogar heutzutage hinter den RattenfängerInnen freiwillig laufen und auch noch horrente Summen dafür zahlen.
App.Apothekerin