Zuerst hatte es der britische Guardian gebracht – dann ging die Story um die Welt:
Nordkorea meldet: Höhle von Einhorn gefunden“,
schreibt etwa die Süddeutsche:
Nordkoreanische Archäologen wollen die Höhle eines Einhorns entdeckt haben. Mitten in Pjöngjang. Darin soll das persönliche Einhorn eines ehemaligen Herrschers gelebt haben. Oder beruht die Meldung nur auf einem Übersetzungsfehler?„
Genaueres wissen unsere Freunde von grenzwissenschaft-aktuell:
Als „Qilin“ bezeichnet die chinesische und koreanische Mythologie Wesen, die sich wohl am ehesten mit der westlichen Vorstellung von Einhörnern decken […] Während die Nachrichtenmeldung nur von der Entdeckung der entsprechend markierten Höhle berichteten, ist nirgends vom Fund eines Qilins selbst die Rede.“
Soso.
Natürlich gibt es Einhörner. Sogar in Pink. Und sie können singen:
Irgendwie passt zu der nordkoreanischen Einhorn-Höhle die Moral, die James Thurber an das Ende seiner Kurzgeschichte „Das Einhorn im Garten“ stellt:
Des Bären Fell soll man nicht zu Markte tragen, bevor man ihn nicht Jemandem aufgebunden hat.„
Zum Weiterlesen:
- James Randi: Flim-Flam!: Psychics, ESP, Unicorns, and Other Delusions: The Truth About Unicorns, Parapsychology and Other Delusions. Prometheus Books, 1982
- Kryptozoologie: Auf den Spuren des Unbekannten, scinexx am 15. September 2006
- GWUP-Thema: Kryptozoologie
- „Kryptozoologie“ im Hoaxilla-Podcast Nr. 4 vom 20. Juni 2010
7. Dezember 2012 um 23:52
Man hat eine sagenumwobene Höhle entdeckt. Und was macht die westliche Presse daraus? Das Nordkoreaner an Einhörner glauben.
Da habe ich wesentlich lustigere und fundiertere Informationen: Deutsche glauben an einen Gott!
8. Dezember 2012 um 15:23
@Georg: Ich habe die Meldungen eher so verstanden, dass der göttliche Herrscher der Nordkoreaner gerne möchte, dass seine Untertanen an königliche Einhörner glauben.
9. Dezember 2012 um 22:45
Selbst die „Zwiebel“ kann die Propaganda Nord Koreas nicht in Sachen Absurdität überbieten.
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=bZIgda01k6o
13. Dezember 2012 um 11:22
Das phantasierte Einhorn war wie seine direkten Verwandten die Pferde, Esel, Zebras usw. Lauf- und Fluchttiere. Bei Gefahr wie auch immer sucht ein Fluchttier die freie Landschaft auf und vertraut auf seine Schnelligkeit.
Sich als Fluchttier in einer Höhle zu verkriechen kann nur einem Pseudo-Wissenschaftler einfallen, der unbedingt Aufmerksamkeit sucht.
29. März 2016 um 20:12
Und es gab sie doch!
„Forscher finden Schädel eines Einhorns“
http://www.sueddeutsche.de/wissen/ausgestorbene-arten-forscher-finden-schaedel-eines-einhorns-1.2925871