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Video: „Die Homöopathie steht nicht zur Debatte“ – Blattkritik mit Dr. Janos Hegedüs

| 9 Kommentare

DHU-Propaganda als Beilage in der Medizinfachpresse:

In dieser Broschüre werden viele Versprechen gemacht… Aber ihr könnt euch sicherlich schon denken, ob die den Lesern aufgedrängten Informationen tatsächlich nützlich und vor allem überprüfbar korrekt sind. Lasst uns also zusammen reinblättern.

Zum Weiterlesen:

  • Schweiz: Homöopathische Behandlungen stark rückläufig, GWUP-Blog am 28. Juni 2023
  • Pharmaziestudierende lehnen Homöopathie „entschieden“ ab, GWUP-Blog am 25. Mai 2023
  • INH: Systematische Reviews zur Homöopathie

9 Kommentare

  1. Ich habe direkt bei Youtube folgenden Kommentar gesandt, der allerdings unter irgendeinem von Google erzeugten Pseudonym versendet wurde:

    Es scheint einige Homöopathika zu geben, die das verschleiern.

    Meine Hausärztin verschrieb mir vor einigen Jahren „Neurexan“ zur Minderung meiner berufsbedingter Stresssymptome. Nach Lesen des Beipackzettels, stellte ich fest, dass das Ganze trotz Angaben zur Konzentration der Wirkstoffe lediglich homöopathischen Charakter hat.(z.B. 1,5 mg Wirkstoff1 D4, 5,0mg Wirkstoff2 D5 etc.).

    Nachdem ich dies meiner Hausärztin mitgeteilt hatte, verschrieb sie dieses wohlbeworbene „Medikament“ nicht mehr. Man sollte also häufiger die Angaben auf den Beipackzettel lesen.

    Um Hahnemann nicht völlig zu verteufeln: Zu seiner Zeit war es sicherlich sinnvoller, keine medikamantöse Behandlung durchzuführen (also Homöopathie), als auf die Medikamente der damaligen Zeit (Quecksilbersalze, unkontrollierte Pflanzengifte etc.) zu vertrauen, insbesondere, da sich damals lediglich die Vermögenden einem Arzt anvertrauen konnten.

    Allerdings hätte spätestens Ende des 19ten Jahrhunderts festellen lassen, dass es wirksame Medikamente für mehrere Gebrechen gab und die Zuckerpillen als unwirksam und maximal als Placebo galten.

    Und seltsamerweise sind auf den Homöopathika, die ich im Rahmen von diversen Problemstoffsammlungen erhalte, auf den Beipackzetteln keinerlei Hinweise auf die Beschwerden, gegen die sie wirken sollten, vorhanden.

    Übrigens, ich verfolge gerne die Videos, die ich über den GWUP-Blog erhalte.

    Danke Dr. Hegedüs

  2. Erlaubt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) es den Apothekern überhaupt, ihren Angestellten diese Arthrose- auslösenden und -fördernden Arbeitsprozesse (10 Schläge pro Verdünnungszyklus auf ein solch relativ festes Kissen/ Buch) zuzumuten statt dies von einem Gerät ausführen zu lassen?

  3. @Dr. Hartmut Braus:

    Niemand von den wissenschaftsfundierten Kritikern „verteufelt Hahnemann“. Er hat seine Verdienste, ja, auch gehörte damals die Verhinderung schädlicher bis tödlicher Therapien zu diesen, was die Homöopathie natürlich nicht „richtig“ macht.

    Es geht darum, dass es einer aus der Neomystik der New-Age-Ära der 1970er Jahre erwachsenen, esoterisch fundierten Scheimethode HEUTE eine Rolle in Medizin und Medizinwissenschaft zu bestreiten.

    Explizit das tun wir seit 2016. Und zwar hauptsächlich wegen des Schadenpotenzials, das zwar jeder Entscheidung für eine Scheintherapie innewohnt, im Falle der Homöopathie aber durch ein geradezu übermächtiges „falsches Renommee“ gestützt wird, an dem sich der Gesetzgeber auch noch nach wie vor beteiligt.

    Oft weisen wir darauf hin, dass im Grunde die Tragik Hahnemanns darin besteht, dass er heute für seinen großen Irrtum Homöopathie gefeiert wird, obwohl er echte Verdienste hat, im Bereich chemischer Analysen ebenso wie zu systematischer Anamnese und zur Hygiene in der Medizin.

    Wir vermuten sogar, dass Hahnemann, der immer auf „getreuem Beobachten der Natur“ bestand, heute begeistert von den erreichten medizinischen Erkenntnissen wäre und seine heutigen Jünger als „verblendet und verhaftet in Unsinn alter Zeiten und nicht imstande, den Geist zu öffnen“ bezeichnen würde.

    https://netzwerk-homoeopathie.info/homoeopathiekritik-in-a-nutshell-zum-einstieg/

  4. Was den Inhalt der DHU-Broschüre angeht: Nichts Neues unter der Sonne, ganz im Gegenteil.

    Teils papageienartig wiederholte, vielfach widerlegte Behauptungen. Praktisch zu allen Aussagen finden sich die Gegenpositionen auf den Seiten des INH und der Homöopedia, das Susannchen, das keine Globuli braucht, nicht zu vergessen.

    Selbst die Sachen mit den „Mythen“ hatten wir schon, ebenso die „zehn unabhängigen Stellungnahmen“ von irregeleiteten Professoren, die gab es schon mal in einem Journal, das dafür Kritik erfuhr, worauf es antwortete, das habe es ja im Teil „Panorama“ (also Feulleton) und nicht unter „Aus der Wissenschaft“ veröffentlicht.

    Na ja, ob es das wirklich besser macht … ?

    Und, unter uns: diese auch ständig wiederholte Geschichte mit den Studien, die für die Homöopathie, wenn man abzählt, ungefähr genauso „positiv“ seien wie die der „Schulmedizin“, das könnte man als albern bezeichnen, würde nicht tatsächlich hinter dieser „Argumentation“ eine intellektuelle Fehlleistung ersten Ranges stecken:

    https://www.homöopedia.eu/index.php/Artikel:Evidenzbasierte_Homöopathie_nach_Weiermayer_et_al#Ein_hinkender_Vergleich_der_Evidenz

    Man kann nur hoffen, dass DHU und Zentralverein sich mit dem Versuch, mit ihrer Verzweiflungstat Ärzte und Wissenschaftler anzusprechen, eine satte Bauchlandung macht. Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, dass es eine Chance gibt, den Kreis der ohnehin heillos Verblendeten durch eine solche aktion noch zu vergrößern.

    Einmal mehr bleibt darauf hinzuweisen, dass eine solche Dreistigkeit wohl kaum ohne die Rückendeckung für die Homöopathie in Arzneimittel- und Sozialrecht durch den Gesetzgeber möglich wäre.

    Und wie das INH heute schreibt: Wer die abgedroschene Sentenz des „Wer heilt hat Recht“ als Headline für seine Propaganda benutzt, der richtet sich und seine Methode selbst.

  5. Ich war vielleicht etwas zu flapsig mit meiner Bemerkung zu Hahnemann.

    Aber Dr. Hahnemann hatte erkannt, dass viele Medikamente und andere Behandlungen (ich sage nur Aderlaß) nicht förderlich für die Gesundheit seiner Patienten war. Seine Homöopathie rettete durch Nichtwirken sicherlich einige Leben.

    Ob er Ende des 19ten Jahrhunderts mit halbwegs wirksamen Medikamenten noch Homöopathie betrieben hätte, sei dahingestellt.

    Bedauerlicherweise wird von bestimmten Organisationen auch heutzutage die Homöopathie, von anderen die „alte“ chinesische „Medizin“ und von anderen die alte indische „Medizin“ (auf Basis diverser Schwermetallen) als Krone der Medizin behandelt.

    Und es gibt nur eine Medizin: diejenige die nachweislich wirkt und das sind weder Homöopathie, noch TCM und was weiß ich noch für andere hochgelobte Praktiken.

  6. Zum Vorhaben Dr Hegedüs´, die Fachzeitschrift sofort zu kündigen:

    Wäre es nicht vllt. sinnvoller, den Herausgeber des Blattes anzuschreiben und zu fragen, ob man dort versprechen könne, künftig keine Werbung für derartig wirkungslose „Arzneimittel“ beizulegen, ansonsten sähe man sich gezwungen, das Abo zu kündigen.

    So hätte der Herausgeber doch noch die Chance, über das Problem nachzusinnen.

    Wenn einige Ärzte das täten… ???

  7. Ich sah heute eine ältere Folge von Mai Thi im ZDF, in der sie über Hömöopathie referierte und gleichzeitig beklagte, dass hoch“potenzierte“ Homöopathika (Reste bei der Herstellung) via Kläranlage entsorgt würden.

    Wäre es für das Informatsnetzwerk Homöopathie möglich, beim Umweltministerium zwei neue Abfallschlüsselnummern vorzuschlagen:

    AVV 180111* (gefährliche Rückstände aus der Produktion homöopathischer Arzneimittel für Menschen), bzw die AVV 18029* (gefährliche Rückstände aus der Produktion homöopathischer Arzneimittel für Tiere).

    Hintergrund liegt schon lange zurück:

    Ich entsorgte so Anfang 2002 eine 250 Jahre alte Apotheke und ordnete homöopathische Substanzen (wohlwissend um ihre Ungefährlichkeit) als Medikamente zur Verbrennung ein – wenn auf der Deponie, was damals noch für organische Abfälle möglich war, plötzlich Arsen D12 oder Strichnin C12 aufgetaucht wären, hätte es sicherlich Erklärungsbedarf benötigt.

    Endeffekt war, dass wir damals DM 100/t nicht berechnen konnten, weil der Apotheker darauf bestand, dass dies keine Medikamente sondern normaler Gewerbeabfall seien.

    Wir haben damals den Mehraufwand von exakt 110 DM nicht weiterberechnet, um unnötige Kosten für Rechtsanwälte etc. zu vermeiden.

    Übrigens hatte die ganze Entsorgung ca. 25000 DM gekostet. (Und es waren noch Chemikalien und Drogen aus der Anfangszeit der Apotheke im Keller und im Speicher vorhanden.)

  8. Nachtrag:

    Bezüglich der Kosten meines Vorschlags zwecks Einstufung als gefährlicher Abfall :

    Es würde die gesamte Homöopathiebranche in Deutschland mit maximal € 125000,00 pro Jahr belasten, incl. Entsorgung in der Sonderabfallverbrennung, der Genehmigungsverfahren und des Transports.

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