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„Die da oben“: Rapsong gegen Verschwörungstheorien

| 8 Kommentare

Da wir gerade beim Thema „Pädagogische Projekte gegen Verschwörungstheorien“ waren:

Die Online-Beratungsplattform „Juuuport e.V.“ hat einen Rap-Song dazu veröffentlicht. Die Akteure sind Kevin Lehmann (r.) und Jannik Kashnitz.

Im Prinzip nicht schlecht – nur dass das Ganze an „Fxck QAnon“ von Mike Widow erinnert und zudem mit „Morgellons“ von Casper bereits ein herausragender professioneller Rap für Unterrichtsstunden oder Fortbildungen zur Verfügung steht.

Zum Weiterlesen:

  • Neuer Rapsong über Fake News und Verschwörungstheorien, juuuport am 23. März 2023
  • „Aris Auftrag“: Vier Kurzvideos sollen Jugendlichen das Thema Verschwörungstheorien nahebringen – mit wenig Erfolg, GWUP-Blog am 15. April 2023
  • „Desinformation“: Video von Braunschweiger Gymnasiasten über Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 9. April 2023
  • Ein Rapper, ein Klavier, eine Kampfansage: Songs gegen „Querdenker“ und Co., GWUP-Blog am 9. Mai 2021
  • „Freiheit“, die sie meinen: Die Superhitparade der Querdenker – und die Anti-Playlist, GWUP-Blog am 6. Februar 2022

8 Kommentare

  1. Hallo!

    Nur ein Gedanke… ich habe mir diese Videos und auch das Filmprojekt der Schule (weiter unten) nicht angesehen. Deswegen kann ich die Qualität der Produktionen weder kommentieren noch beurteilen. Ich habe aber das Gefühl, dass hier in den Formulierungen ein bisschen zu sehr väterlich getätschelt wird: „Jaja, nicht ganz schlecht, aber…“

    Ich würde mich freuen, wenn die vielen kleinen und großen Anstrengungen in Sachen kritischem Denken etwas enthusiastischer gewürdigt werden könnten : )

    Ich habe selbst einen Musikbetrag auf Youtube, in dem ich humorvoll (hoffe ich zumidnest) mich über die Coronaspinner auslasse. Er ist zu Zeiten des Lockdowns entstanden und eine spontane kreative Eigenarbeit aus Langeweile. Ich war und bin mir bewusst, dass das weit von professionell entfernt ist – es war auch vor allem für Freunde und Familie (und mich) gedacht und wurde auf Youtube zur besseren Verbreitung veröffentlicht.

    Wenn mir aber jemand sagen würde „Ganz nett, hat aber XY besser gemacht“, wäre ich schon ein wenig traurig. Gerade für eine Schülerarbeit könnte man mehr Lob übrig haben ; )

  2. @Christoph:

    Ich habe selbst einen Musikbetrag auf Youtube,

    Verlinken Sie ihn doch gerne mal hier.

    Grundsätzlich haben Sie sicher recht, danke für den Anstoß.

    Gerade für eine Schülerarbeit könnte man mehr Lob übrig haben ; )

    Es ist bei diesen Projekten nicht immer so ganz offensichtlich, was davon „Schülerarbeit“ ist (was natürlich etwas Großartiges ist) und was da mitunter an Förderung (= pseudo-professionellem Input) draufgepfropft worden ist.

    Deshalb z.B. die harsche Kritik an „Aris Auftrag“, was m.E. komplett an der Zielgruppe vorbei geht.

  3. Das stimmt natürlich. Ich bin selber Lehrer und weiß, dass man in den seltensten Fällen ein Projekt komplett in Schülerhände geben kann und das dann ohne weiteren Input zu etwas Brauchbarem reift.

    Ich schaue mir jedenfalls die o. g. Beiträge nachher mal an und kann mir so ein besseres Bild machen. Sorry im Übrigen für die ganzen Tippfehler oben, das war in der Mittagspause zwischen Kaffee und Aufsicht und spiegelt nicht den Maßstab wider, den ich normaler- und billigerweise an meine Texte anlege ; )

    Wer sich das Video antun will: https://youtu.be/7RsAFkXfxvc

  4. https://www.youtube.com/watch?v=VkBctBfJHy0

    Hier kommt Danger Dan auch beim Nachwuchs sehr gut an. Ich finde, er arbeitet die Absurdität unübertrefflich heraus, ganz ohne gewollt pädagogischen Beigeschmack.

  5. Insbesondere ein intellektuelles oder künstlerisches Produkt muss man an seiner Qualität messen, nicht an der Absicht oder dem, der es geschaffen hat.
    Das Video erinnert mich in seiner schablonenhaften Pseudioargumentation an längst vergangen geglaubten Unterricht, der damals „Staatsbürgerliche Erziehung“ hieß. Auch damals müsste ein Abweichler „überzeugt“ werden.
    An der Methode selbst ist nichts auszusetzen. Galilei wendet sie in seinen „Dialogen“ zwischen Simplizio, Salviati und Sagredo (die Namen sind Programm) meisterhaft an.

  6. @ Thomas Roth:

    Ich kann naturgemäß keine Erfahrungsberichte zum Fach Staatsbürgerkunde (um die ging es wohl?) machen: zu jung, zu westdeutsch … Aber mich würde schon interessieren, in welchem der Videos sie eine solche Änhnlichkeit ausmachen wollen?

    Ansonsten finde ich den Juuuport-Clip wenig vom Hocker reißend – da sind Casper und insbesonderes Mike Widow tatsächlich um Klassen besser.

    @ Christoph: Danke für die Verlinkung! Ich fand’s lustig!

    @ Yvonne: Wenn die Realität die Fiktion einholt. Sehr treffender Clip!

  7. @borstel

    Ich bin vom real existierenden Sozialismus, aber nicht von dem der DDR geschädigt. Das Schreckensfach hieß wörtlich „Staatsbürgerliche Erziehung“, wir nannten es heimlich strafbürgerliche Erziehung. In dem Land gab es nicht nur eine deutsche Minderheit, sondern sogar Schulen und Presse in deutscher Sprache. Es wurde klar ausgedrückt, dass das Ziel des Unterrichts nicht die Vermittlung von Wissen, sondern die richtige Haltung war.

    Und ja, ich beziehe mich auf den Rap von juusport. Er ist inhaltlich wenig überzeugend und hat noch nicht einmal die Dynamik des zu Recht verspotten Spots, mit dem die Polizei vor einigen Jahren um Nachwuchs warb:

    Du bist der Torben.
    Du hast dich beworben.
    Bei der Polizei.
    Jetzt bist Du dabei.

    https://www.spiegel.de/panorama/polizei-in-nrw-will-mit-rap-video-bewerber-gewinnen-a-924988.html

  8. Was ebenfalls gut ist – in ähnlichem Stil – zum Thema „Rassissmus“ von Ecko Fresh der Song „Aber“:

    https://www.youtube.com/watch?v=1A7Qw88As64 ;)

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