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ARTE: Hilfe vom Heilpraktiker – Gefahr oder alternative Medizin?

| 14 Kommentare

Morgen (7. Februar, 19:40 Uhr) bei ARTE:

Hilfe vom Heilpraktiker – Gefahr oder alternative Medizin?

Jeder Gesundheitspolitiker, der der Heilpraktikerin Annette Knell beim „Channeln“ von irgendwelchen „Engeln“ und ihrem Kollegen bei der „Dunkelfeldanalyse“ zuschaut, müsste eigentlich vorbehaltlos der Abschaffung dieser seltsamen Zunft zustimmen.

Leider macht auch diese Doku den Fehler, das Thema zu einem „Glaubenskrieg“ hochzustilisieren und den Nonsens von Knell und Co. als „Naturheilkunde“ auszugeben.

Als Kritiker sind die INH-Leiterin Prof. Jutta Hübner, der Berliner Amtsarzt Patrick Larscheid und ein Witwer mit dabei, dessen Frau im Vertrauen auf einen Heilpraktiker ihre Krebsbehandlung zu lange hinauszögerte.

Das Video (zirka 30 Minuten) gibt es bereits bei ARTE und in der ZDF-Mediathek.

Zum Weiterlesen:

  • Das „Heilpraktiker-Gutachten“ jetzt im aktuellen Podcast von Natalie Grams-Nobmann, GWUP-Blog am 8. Juli 2021
  • Grams‘ Sprechstunde: Heilpraktiker beschränken, um Patienten zu schützen, spektrum am 17. November 2020
  • Ein kurzer Abriss zur Heilpraktiker-Gesetzgebung, Onkel Michael am 5. Juli 2021
  • „Gefährliche Hybris“: Interview mit Dr. Christian Weymayr über das Heilpraktiker-Unwesen, GWUP-Blog am 24. Januar 2018
  • Ein „Bund“ zwischen Ärzten und Heilpraktikern? Das freut nur die Pseudomediziner, GWUP-Blog am 21. Juni 2015

14 Kommentare

  1. „Leider macht auch diese Doku den Fehler, das Thema zu einem „Glaubenskrieg“ hochzustilisieren und den Nonsens von Knell und Co. als „Naturheilkunde“ auszugeben.“

    Das als Einleitung + Bilder von Kräutersammelnder HP•in – ein Einleitungstableau, das gleich eine Aussage zu Gunsten der Befürworter ist.

    Ähnlich scheint es sich zu verhalten in der Sendung Freistil (20:00 Uhr) heute vom Deutschlandfunk, die um das ja eigentlich eindeutig zu verneinende Thema: wie steht es mit Geistern? herumeiert und meint die Wissenschaft sei „skeptisch“ ob deren Existenz!

    Konnte ich mir heute nicht anhören, deswegen weiß ich nicht, wie es ausgeht. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr fragwürdig.

  2. @ Anke R., ja, so ist es.

    Die arte-Doku habe ich durchgehalten, aber nur, weil ich mich auf die gute Beiträge der Mediziner und den unfassbaren Fall des betroffenen Witwers konzentriert habe.

    Nervig, dass die Wortwahl schon tendenziös „geframet“ ist mit dem ewigen „Schulmedizin“, „Naturheilkunde“ und „Glaubenskrieg“. False balance scheint es mir allemal, obwohl der Unfug auch als solcher benannt wurde – bzw. als nicht nachgewiesen.

    Ja, womöglich wäre eine echte Ausbildung ähnlich der Schweiz eine erste Teillösung, vielleicht wäre es aber auch toll, wenn der Begriff „Heilkunde“ fürderhin nur noch benutzt werden darf von Mediziner*innen mit 2. Staatsexamen für ihre jeweilige wissenschaftliche Spezifikation.

    Der Rest geht in die Wellness-Sphäre und wird auch so genannt, dafür knm dann jede*r sein Geld ausgeben wie es beliebt.

  3. Ich finde es unfassbar wie einseitig hier berichtet wird. Ich bin keine Heilpraktikerin, weiß aber, dass in Bayern die schriftliche Prüfung so schwer ist, dass es eine hohe Durchfallquote gibt.

    Sollte es ein Absolvent dennoch schaffen, ist es meist bei der mündlichen Prüfung vorbei, denn die Gesundheitsämter haben doch gar kein Interesse, dass jemand diese Prüfung besteht. Der Leiter des Gesundheitsamtes, der in diesem Bericht sprechen durfte, ist doch das beste Beispiel, dass die Absolventinnen und Absolventen der Willkür dieser letzten Instanz ausgesetzt sind.

    Es ist einfach nicht richtig, dass die Ausbildung zum/zur Heilpraktiker*in leicht ist und mal so nebenbei gemacht werden kann. Berichten Sie bitte die Wahrheit und lassen Sie die ketzerische Berichterstattung.

    Von einem Sender wie arte hätte ich eine saubere Berichterstattung erwartet.

  4. @eine ganz normale bürgerin:

    Berichten Sie bitte die Wahrheit

    Oh, das tun wir – geben Sie bitte „Heilpraktiker“ oben rechts in die Suchfunktion ein, dann finden Sie hier zahlreiche Artikel, in denen Sie die Wahrheit über Heilpraktiker lesen können.

    Ich bin keine Heilpraktikerin,

    Müssen Sie auch nicht sein, aber bevor Sie sich öffentlich zu dem Thema äußern (wenn auch anonym), sollten Sie sich zumindest rudimentär über die Fakten informieren.

    dass in Bayern die schriftliche Prüfung so schwer ist, dass es eine hohe Durchfallquote gibt.

    Auch das haben wir hier schon x-mal diskutiert.

    – Eine „hohe Durchfallquote“ sagt nicht zwingend etwas über den Schwierigkeitsgrad einer Prüfung aus, sondern womöglich über die Anwärter. Sie wissen zumindest, dass ein Hauptschulabschluss und ein polizeiliches Führungszeugnis genügen, um sich zu dieser Prüfung anmelden zu können?

    – Und selbst wenn diese Prüfung „schwer“ sein sollte (nach welchen Kriterien auch immer) – ja und? Darum geht es bei der ganzen Debatte überhaupt nicht.

    Der Punkt ist, dass diese Prüfung ein Multiple-Choice-Test ist, der nichts weiter voraussetzt als willkürliches Auswendiglernen, und zwar am besten die Prüfungsbogen der vergangenen Jahre.

    Eine „Ausbildung zum Heilpraktiker“, wie Sie behaupten, gibt es überhaupt nicht. Jeder kann sich zu dieser Prüfung anmelden, völlig egal, ob der- oder diejenige sich allein zu Hause oder in einer der zahllosen privaten Heilpraktiker-„Schulen“ darauf vorbereitet.

    Es gibt keinerlei Lehrpläne, Curricula, Leitlinien etc.

    Und vor allem gibt es keinerlei Praxis. Man kann diese Prüfung bestehen, ohne jemals auch nur einen Patienten gesehen zu haben, und jeder Heilpraktiker kann sich seine Palette an „Therapie“-Verfahren wahllos und frei von jeder medizinischen Evidenz zusammenstellen.

    denn die Gesundheitsämter haben doch gar kein Interesse, dass jemand diese Prüfung besteht.

    Der Amtsarzt hat zu prüfen, ob der Bewerber „eine Gefahr für die Volksgesundheit“ darstellt oder nicht – das ist alles. Darin erschöpft sich das Interesse der Gesundheitsämter an der Heilpraktiker-Prüfung in der Regel.

    So, und wenn Sie nun all das mit dem vergleichen möchten, was ein Arzt lernen muss – dann lesen Sie doch gerne mal in die älteren Kommentare hier rein, zum Beispiel:

    https://blog.gwup.net/2013/07/28/heilpraktiker-als-psychotherapeuten/#comment-62963

  5. @ eine ganz normale bürgerin:

    Nur interessehalber: Welcher von den vier kurzen Absätzen des Blogbeitrags hier ist denn unwahr oder ketzerisch?

  6. @ Joseph Kuhn

    Ich glaube, wir alle ahnen/wissen, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Antwort kommen wird. Der Beitrag von „eine ganz normale bürgerin“ ist copy/paste und lässt sich bei so ziemlich jedem beliebigen Heilpraktiker-kritischen Artikel platzieren.

    Ich kann mir vorstellen, dass es einige dieser Beiträge gibt und Bernd Harder diesen exemplarisch frei geschaltet hat, um – zum gefühlt tausendsten Mal – die üblichen „Argumente“ der Heilpraktiker-Fans zu zerpflücken.

  7. @RainerO:

    So isses. Manchmal ist mir danach – und häufiger eher nicht.

  8. @ RainerO:

    Ja klar, da werden „Häufchen“ mit der gewollten Duftnote abgesetzt und fertig. Ich erwarte keine Antwort, wie sollte die auch aussehen, dazu war der Vorwurf der angeblich „ganz normalen Bürgerin“ zu absurd.

    Aber man wird doch noch fragen dürfen ;-)

  9. Nur als rhetorisches Sahnehäubchen: wie viele (Hoch-)Schulmediziner auf dem Stand unmittelbar vor der zweiten Staatsprüfung würden bei der Heilpraktikerprüfung wohl patzen?

  10. Immer wieder das Thema, dass die Überprüfungen zum Erwerb der Heilpraktikererlaubnis so schwer seien, dazu meine anekdotischen Erkenntnisse:

    Meine medizinischen Kenntnisse beruhen einzig und alleine auf einem regelmäßigen Erste-Hilfe-Kurs.

    Nun findet man im Netz regelmäßig irgendwelche Prüfungsfragen vorangegangener Heilpraktikerüberprüfungen (da hat man doch für die 60 Fragen fast 90 Minuten Zeit?).

    Zeit habe ich keine, deshalb ziehe ich die vorhandenen Überprüfungsfragen innerhalb von maximal 10 Minuten durch. Und es stimmt, ich falle immer wieder durch, weil ich lediglich 40 oder 44 Fragen (statt 45) richtig beantworte.

    Wie gesagt, meine medizinischen Kenntnisse halten sich in engen Schranken. Und ich könnte diese Überprüfung ja auch so oft wiederholen, wie ich möchte. Ein Medizinstudent dagegen sollte sich nach der zweiten verpatzten Prüfung eventuell ein anderes Berufsfeld aussuchen.

  11. @Habra

    Bin gerade zu, weil bei mir das WE gerade erst beginnt.

    Hast Du mal einen Link zu so einer Prüfung? Ich wäre gespannt. Bin „nur“ Industriemechaniker, aber vieleicht käme ich ja durch.

    Ein neues Berufsfeld?

    Nein eher nicht, nur Neugier :)

  12. Vor langer Zeit machte ich mal so ein Online-Test und hatte fast 50% richtig und das ist für einen medizinischen Laien schon recht gut. Ich muß aber auch sagen, daß ich medizinisch interessiert bin, also ein Hypochonder bin :-)) und deshalb schon über ein ordentliches Grundwissen verfüge.

    Auch habe ich kurz in die Online-Tests von Bernd Harder gesehen und konnte die ersten Antworten fehlerfrei beantworten, aber natürlich ist es nicht leicht, jemand, der sich nicht mit Medizin beschäftigt, wird es schwer haben und auch ich müßte mich doch recht gründlich vorbereiten, um zu bestehen.

  13. @ Uli Schoppe

    Ich suche halt irgendwie über google nach dem Thema.

    @ Bernd Harder

    Besten Dank für die Übersendung einiger HP-Überprüfungen an Uli Schoppe.

    Mich ärgert es immer wieder, dass einige Zeitgenossen behaupten müssen, diese oder jene Prüfung zur Erlangung einer Tätigkeit zwecks Erwerb von Einkommen sei zu schwer. Wenn ich einer bestimmten Erwerbstätigkeit nachgehen will, muss ich mich halt leider in bestimmten Ländern einer Ausbildung unterwerfen, deren Erfolg mittels einer angemessenen Prüfung bestätigt wird.

    Und ein Automechaniker, ein Maurer oder ein anderer Handwerker hat in Deutschland sicherlich eine aufwändigere Prüfung als ein Heilpraktiker, bei dem lediglich überprüft wird, ob er womöglich größeren Schaden an der Gesundheit Vieler anrichten könnte.

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