Florian Aigner im Makro Mikro-Podcast der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (zirka 37 Minuten):
Wir sind jeden Tag von so viel Information umgeben, dass es schwierig geworden ist, echtes Wissen von unsinnigen Behauptungen zu unterscheiden. Gleichzeitig ist diese Unterscheidung aber wichtiger geworden als je zuvor. Wir müssen lernen, wo wir uns auf unser Bauchgefühl verlassen können und wo nicht.
Außerdem ist sein neuer Kolumnen-Beitrag erschienen:
Es gibt sie, die Radikalen, die bei Coronademos Nazi-Flaggen schwenken, die völlig durchgeknallte Verschwörungstheorien verbreiten, die ungetestetes Entwurmungsmittel für ein Wundermedikament halten. Solche Leute mit scharfen Worten zu kritisieren muss erlaubt sein. Mehr noch: Es ist demokratiepolitisch dringend notwendig.
Das Kuriose daran ist bloß: Erstaunlich viele Leute aus dem Lager der gemäßigten Unzufriedenen fühlen sich dadurch angesprochen.
Aha!“ heißt es dann. „Du unterstellst mir also, ein Verschwörungs-Nazi zu sein, nur weil ich Maßnahmen der Regierung kritisiere!“
Nein, das mache ich nicht. Ich kritisiere Extremisten. Wenn du gemäßigte Ansichten vertrittst und dich angesprochen fühlst, dann dränge nicht ich dich auf die Seite der Extremisten, sondern du selbst ordnest dich dort ein.
Wenn man von mir die Sensibilität verlangt, zwischen akzeptablen gemäßigten Ansichten und extremistischem Unfug zu differenzieren, dann darf ich von Menschen mit gemäßigten Ansichten auch die Sensibilität verlangen, sich nicht angesprochen zu fühlen, wenn ich extremistischen Unfug attackiere.
Aktuell zum Beispiel den Unfug von „Alubert“ Ehgartner.
Zum Weiterlesen:
- Florian Aigner: Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl. Brandstätter-Verlag, 256 Seiten, 24€
- „Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl“: GWUP-Interview mit Florian Aigner, GWUP-News am 4. Oktober 2020
- Toleranz, aber richtig, futurezone am 20. Januar 2022
- Man muss Unsinn auch Unsinn nennen – und nicht jede Spaltung ist schlecht, volksverpetzer am 12. Januar 2022
- Aigners Universum: „Gibt es Planet Neun?“ vom 13. Januar 2022
28. Januar 2022 um 20:29
Spektrum.de: Forschungspraktiken. Wie sieht eine gute psychologische Studie aus? von Jan Schwenkenbecher
»P-Hacking«, »cherry picking«: Nur wer solche Schummeleien erkennt, kann den Wert einer empirischen Studie richtig einschätzen. Wie auch Laien gute von schlechten Praktiken unterscheiden können – ein Leitfaden.
https://www.spektrum.de/news/forschungspraxis-wie-sieht-eine-gute-psychologische-studie-aus/1970152