Das Interview von t-online mit dem „Querdenken“-Insider Martin Lejeune gibt’s jetzt – möglicherweise nur vorübergehend – auch bei Youtube.
Der ehemalige Journalist, Aktivist und „Goldener Aluhut“-Preisträger bricht darin „öffentlich mit der Querdenken-Führung“:
Die Köpfe hätten nichts gegen die Radikalisierung der Bewegung unternommen und zielten skrupellos aufs Geldverdienen. Letzter Impuls sei für ihn der Mord von Idar-Oberstein gewesen – dort hatte ein Maskengegner aus nichtigem Anlass einen Tankwart erschossen.
Allerdings dürften bei Lejeunes Enthüllungen auch unbefriedigtes Geltungsbedürfnis und seine zunehmende Bedeutungslosigkeit in der Szene eine Rolle spielen.
Das Original-Video findet sich bei t-online:
Lejeune sagt nun Dinge, die für Teile der Szene unerhört sein dürften: Ausreichende Impfungen seien vermutlich der einzige Weg aus den Problemen, die die Corona-Krise mit sich gebracht habe.
Er formuliert sehr vorsichtig: „Es könnte ja sein, das ist aber jetzt reine Spekulation, dass einige Leute so sehr gegen die Impfung mobil machen, damit das Ende der Pandemie und das damit verbundene Ende der Maßnahmen nicht erreicht wird, weil das das Ende des Geschäftsmodells ,Protest‘ bedeuten würde.“
Zum Weiterlesen:
- Insider rechnet mit „Querdenken“-Führung ab, t-online am 8. Oktober 2021
- So entsetzt sind Querdenker über den Querdenken-Whistleblower Lejeune, volksverpetzer am 8. Oktober 2021
- Wir waren mit Martin Lejeune bei einer Preisverleihung für Verschwörungstheoretiker, vice am 1. November 2017
- Kampf gegen ein feindliches System: Die Radikalisierung von „Querdenkern“, Impfgegnern und Verschwörungsgläubigen, GWUP-Blog am 7. Oktober 2021
- Dr. Coldwell: Antisemitismus, Betrug und ein „Heiler“ ohne Doktortitel, Belltower News am 7. Oktober 2021
11. Oktober 2021 um 08:00
Es ist nur ein Gefühl, aber Lejeune scheint mir jemand zu sein, der seine Schäfchen immer dann ins Trockene bringt, wenn die anfängliche Begeistgerung für eine Sache abgeklungen ist und es für ihn persönlich kritisch wird.
Jetzt wo die Querdenken-Bewegung zunehmend zusammenschrumpft und sich Teile von ihr gleichzeitig immer mehr radikalisieren, sieht er die Zeit gekommen, sich erneut abzusetzen, so wie er es bereits in Sachen Hamas und Erdogan getan hat.