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Kostenlos zum Download: „Corona verstehen“ und „Wissenschaftliche Informationen zur Coronavirus-Pandemie“

| 16 Kommentare

Der Science-Blogger Dr. Joseph Kuhn hat dieser Tage auf die „Version 25“ des Living Book „Corona verstehen“ hingewiesen, an dem er selbst sowie der Epidemiologe Bernt-Peter Robra und der Mediziner David Klemperer arbeiten.

Das 141-Seiten-PDF steht kostenlos zum Download bereit.

Wir möchten darüber hinaus auf die mittlerweile achte Version der

Wissenschaftlichen Informationen zur Corona-Pandemie

aufmerksam machen, die der Arzt und Neurowissenschaftler Michael Schön von der Universität Ulm zusammenstellt.

Mittlerweile ist der Umfang des Kompendiums von acht auf 266 Seiten angewachsen.

Schön schreibt dazu:

Es ist die Absicht des Verfassers, Informationen zu COVID-19 – insbesondere medizinische und wissenschaftliche, auch solche mit alltäglicher Bedeutung – zur Verfügung zu stellen.

Verlässliche Informationen (siehe Kapitel „Quellen und weiterführende Informationen“) sind teils gerade für Laien schwer verständlich, aber auch für Mitarbeiter/innen des Gesundheitssystems meist nur verstreut verfügbar. Ich hatte – wie wir alle vermutlich – viele Fragen, die ich mir selbst stellte oder gestellt bekam. Gerade als es die eigene Familie betraf oder ich Fragen von besorgten Menschen bekam, merkte ich, dass ich verlässliche Informationen brauchte.

Eine solche Situation ist für uns alle einzigartig bisher im Leben, sie betrifft uns alle und sie ist kompliziert. Es geht nicht nur um wissenschaftliche Fakten, sondern auch um gesellschaftliche und emotionale Dimensionen des Lebens. Vermutlich ist es nun wichtiger als früher, erst nachzudenken, statt Meinungen unreflektiert weiterzugeben, Fakten von nicht gesicherten Informationen zu trennen.

Dazu gehört im Moment leider auch einzugestehen, dass wir einiges noch nicht wissen, dass wir auch immer wieder bei schweren Entscheidungen und unsicherer Datenlage verschiedene Informationen abwägen müssen.

Ich hoffe, diese Informationsschrift kann dem/r Leser/in dabei helfen.

Hier geht’s zum PDF.

Zum Weiterlesen:

  • Corona verstehen – Version 25, Gesundheits-Check am 7. Juli 2021
  • PDF: Informationen zur Coronavirus-Pandemie

16 Kommentare

  1. „Wo sind die zusätzlichen Intensivbetten?“

    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/intensivbetten-113.html

  2. Mein Dank gilt Joseph Kuhn, tolles Werk, sehr informativ. Danke

  3. @ Skeptikus:

    Es ist David Klemperers Werk. Das Lob wird ihn freuen.

    @ Bernd Harder:

    Danke für die Aufmerksamkeit. Und auch für den Hinweis auf die schöne Frage-Antwort-Sammlung von Michael Schön. Ich kannte das nicht.

  4. Prost Mahlzeit!

    Covid-19 könnte tödlicher sein, als es die offiziellen Zahlen zeigen. Nach neuesten Schätzungen könnten global bis zu 18 Millionen Menschen zusätzlich dem Virus zum Opfer gefallen sein.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-deutlich-mehr-menschen-an-covid-19-gestorben-als-vermutet-a-13aa934d-91b3-47a0-a6ee-47538f21b7c2

  5. @RPGNo1

    Ja, die „Verharmlosung“ hat nur Bestand in Bevölkerungen, die durch Maßnahmen das Virus unter Kontrolle halten – ein freies Laufen des Virus, würde auch eine hohe Hospitalisierung-Rate und auch eine hohe Todesrate zur Folge haben.

    Natürlich gibt es auch sehr viele leichte Verläufe, aber niemand weiß, welche Langzeitfolgen auch diese haben können, ganz abgesehen von „Long-Covid“.

    Es ist schon seltsam, daß einige sich eher auf den unerforschten Virus verlassen und bemängeln, daß die Impfung zu schnell entwickelt wurde. Ja, das Virus gehört zu „Mutter Natur“ und der Impfstoff kommt von der phösen Pharmamafia ;-)

  6. Mein Bekannter hat für übermorgen einen Impftermin nachmittags (15.00 Uhr) erhalten. Nun lese ich gerade, dass Impfungen von Biontech morgens besser und intensiver wirken. Stimmt das?

    Mein Bekannter geht täglich schon sehr früh ins Bett, um 19.00 Uhr. Darf er am Impftag wie jeden Abend seine Tabletten einnehmen oder könnte das die Wirkung der Impfung reduzieren?

  7. @Lisa-Marie:

    Wir versuchen, zu Ihrer Frage noch Fachinformationen einzuholen.

    Vorab:

    Ich nehme an, Sie sprechen von dem Interview mit Carsten Watzl:

    https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/immunsystem/carsten-watzl-im-interview-professor-erklaert-warum-impfung-morgens-besser-ist-als-abends_id_13211554.html

    Prof. Watzl ist Wissenschaftler, kein praktischer Arzt. Er erklärt hier allgemein das Immunsystem und spricht von Nuancen, die in etwa so zu bewerten sind wie die Erkenntnis, dass man Nachmittags zum Zahnarzt gehen sollte, weil man morgens und abends schmerzempfindlicher ist.

    Das sind zwar bestimmte hormonelle Rhythmen, heißt aber nicht, dass das immer und bei jedem Menschen so ist oder einen wirklich bedeutsamen Unterschied macht.

    Sonst würde es morgens überhaupt keine Zahnarzttermine und nachmittags keine Impftermine geben.

    Wechselwirkungen mit Medikamenten sind m.W. keine bekannt, nur Patienten, die Gerinnungshemmer einnehmen, sollten das vorher sagen, weil dann eine andere Kanüle genommen werden sollte:

    https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/coronavirus/corona-impfung

  8. @ Bernd Harder

    Ja richtig, genau dieses Interview mit Herrn Prof. Watz hatte ich gelesen (beeindruckend, wie treffsicher Sie das vermutet haben).

    Vielen Dank!

  9. @Lisa-Marie

    Ich habe mir meine beiden BioNTech-Impfungen am späten Nachmittag geben lassen. Meine Überlegung war, dass ich bei einer bekannten Nebenwirkung des Vakzins, nämlich Müdigkeit, nicht einen halben oder ganzen Tag verliere, sondern mich einfach früher ins Bett lege und schlafe. Letztendlich hatte ich aber dann doch nur für ca. 1 Tag leichte Schmerzen im Oberarm und eine berührungsempfindliche Einstichstelle.

  10. @ RPGNo1

    Schmerzen im Oberarm wären für meinen Bekannten eher kein Problem (sofern sie nicht bestialisch sind). Er ängstigt sich allerdings vor Schwindel, totale Schwäche und Schüttelfrost.

    Darf man dann eigentlich zur Schmerzlinderung eine Ibuprofen nehmen?

  11. @Lisa-Marie:

    Das ist nicht explizit erforscht worden.

    Zur Sicherheit – und eher abgeleitet von anderen Impfungen – heißt es: keine prophylaktische (also vorherige) Einnahme und am besten erst zirka sechs Stunden nach der Impfung.

  12. @ Lisa-Marie

    Ich kann die Empfehlung, die Bernd Harder erwähnt hat, bestätigen.

    Mir und meiner Frau wurde von Ärzten und auch beim Impftermin genau das gesagt: Nicht vorher (das kann die Immunantwort schwächen) und frühestens 6 Stunden danach.

    Im persönlichen Umkreis ist mir auch nur ein einziger Fall mit Schüttelfrost (nach der zweiten AZ) bekannt. Das dürfte nicht so häufig vorkommen. Ich hatte 1-2 Tage „Muskelkater“ im Impfarm und nach dem zweiten Termin musste ich einen Tag mit grippeähnlichen Symptomen (aber ohne Fieber) ins Bett.

  13. Auch die Arzt-Auskunft zu Frage eins (Zu welcher Tageszeit impfen?) bestätigt unsere Einschätzung:

    Circadiane Rhythmen kennt man viele, eine Alltagsrelevanz haben kaum welche. Nur weil evtl. bestimmte Immunzellen im Laborversuch morgens etwas anders reagieren als abends, kann man nicht sagen, dass Morgenimpfungen besser schützen als Abendimpfungen.

  14. Vielen Dank an Bernd Harder, RPGNo1, RainerO sowie FlyDoc für die Informationen/Links.

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