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… denken kritisch seit 1987.

Die „Bretter vorm Kopf“ bei den Kritikern der Skeptiker

| 22 Kommentare

Vor zwei Wochen hat der Philosoph und Blogger Ortwin Rosner bei derStandard eine Art „Kommentar“ zum „Goldenen Brett“ 2020 für den Herrn Bhakdi publiziert.

Darin finden sich zahlreiche haarsträubend-aberwitzige Behauptungen über „die Skeptiker“ im Allgemeinen und die GWUP/GkD im Speziellen – etwa der kuriose Gedanke:

Niemals scheinen sich etwa die selbsternannten Verteidiger der Wissenschaft die Frage zu stellen, warum seit Mitte der 80er-Jahre die New-Age-Szene einen derartigen Zulauf erhält, warum sie sich zu einem derartigen Markt entwickelt hat …

Nun ja – die GWUP ist „Mitte der 80er-Jahre“ gegründet worden (konkret 1987), um unter anderem genau dieses Phänomen zu ergründen.

Hätte uns damals „nur“ interessiert, warum die Wünschelrute ausschlägt und wieso Homöopathie nicht funktionieren kann, hätten wir uns schon 1988 wieder auflösen können – denn das ist schnell erklärt.

Rosner hat da nicht nur „einiges“ falsch verstanden, sondern so ziemlich alles.

Was genau, erörtert heute Dr. Florian Aigner.

Zum Weiterlesen:

  • Wissenschaftliche Fakten und Bretter vorm Kopf, derStandard am 29. Januar 2021
  • Das Goldene Brett 2020 für Sucharit Bhakdi: „Noch nie gab es einen passenderen Kandidaten“, GWUP-Blog am 15. Dezember 2020

22 Kommentare

  1. Eine wunderbare Replik. Vielen Dank, Florian Aigner.

    PS: Ortwin Rosner kommentiert Florian Aigners Artikel. Mann, ist der angefressen. Ein vernünftiges Gespräch mit dem Mann ist nicht möglich.

  2. Die Zeitung will mich den Artikel nur lesen lassen, wenn ich meinen Adblocker ausschalte.
    Solche einer dreisten Erpressung werde ich nicht nachkommen.
    Zumal sie ganz selbstredend das Ausspionieren meines Computers /vor/ jener Erpressung vorraussetzt.

  3. @RPGNo1:

    Mit seinen Fans auch nicht.

    Hier schlagen seit einer Stunde Leute auf, die Kommentare mit Predigen verwechseln und „den Speptikern“ ihre verquaste Weltsicht beibringen wollen, inklusive homöopathischer Wunderbehandlungen natürlich.

    Da hat der Herr Rosner ja eine feine Anhängerschaft.

    https://de.wiktionary.org/wiki/wie_der_Herr,_so%E2%80%99s_Gescherr

  4. @Bernd Harder

    Mit seinen Fans auch nicht.

    Ja, aber sowohl die als auch der Herr Rosner erhalten ordentlich Gegenwind. Was beiden (natürlich) überhaupt nicht gefällt.

    *Ironie on*
    Majestätsbeleidung! Blasphemie! Herr Rosner wird nur missverstanden (ist er auf seiner Maus ausgerutscht?)
    *Ironie off*

    Da hat der Herr Rosner ja eine feine Anhängerschaft.

    Herr Rosner befeuert sie auch noch in ihren Annahmen. Dunning-Kruger in Reinkultur mit einer Prise Trumpismus.

  5. Da ja Logik nicht funktioniert und Kommunikation sich schwierig gestaltet, wie übermittelt man nun elegant eine Botschaft, dass a) die Kleidung fehlt, b) seine Kleider nicht mal neu wären und c) dass sogar der Titel „Kaiser“ nur durch Usurpation gerechtfertigt wäre?

    Die Beliebtheit für etwas, muss nicht zwingend auch ein Argument dafür sein. Nach dem Motto: So viele Irre können nicht irren? Vor lauter Geisterfahrern hab ich die Ausfahrt nicht finden können?

    Die Leute zieht es zu Quatsch, weil sie Quatsch mögen. Quatsch macht Spaß, auch gerade weil es Logik unterwandert. Narrative helfen einem, dabei die Welt zu gliedern.

    Je weniger Erfahrung, desto mehr Narrative, um sein Weltbild zu füllen und funktional zu bleiben. Und Quatsch hilft einem eben dabei, wenn man mit der Welt überfordert ist. Das ist nur Menschlich. Die Beliebtheit von Quatsch hat auch nie jemand in Frage gestellt.

    Wie man als Philosoph diese Mechanismen nicht versteht, ist mir unheimlich.
    Kennen Sie, dieses Kribbeln, wenn die eigene kognitive Dissonanz…

    Ach, lassen wir das!

  6. @dalbert Hichel:

    Da ja Logik nicht funktioniert und Kommunikation sich schwierig gestaltet, wie übermittelt man nun elegant eine Botschaft, dass a) die Kleidung fehlt, b) seine Kleider nicht mal neu wären und c) dass sogar der Titel „Kaiser“ nur durch Usurpation gerechtfertigt wäre?

    Genau, das ist im Grunde das Einzige, was man auch den „Gästen“ sagen könnte, die meinen, sie müssten die Standard-Diskussion unbedingt auch hierher tragen:

    Nichts davon ist neu, alles schon tausendmal besprochen – reine Zeitverschwendung.

  7. Den Begriff „Schwarmintelligenz“ gibt es ja schon. Was wäre dann ein treffender Gegenpart? Sollte man einen kreativ Wettbewerb ausrufen? Als Schirmherren schlage ich den Herrn Philosphen vor. Ehrenhalber.

    Das wäre weniger Zeitverschwendung, in meinen Augen.

  8. @ dalbert Hichel
    >> „Schwarmintelligenz“ gibt es ja schon. Was wäre dann ein treffender Gegenpart?

    Den Begriff gibt es doch schon: Querdenker

  9. @dalbert Hichel

    Als ich Ihren Beitrag las, fragte ich mich (wieder einmal), ob ihm nicht ein Kategorienfehler zu Grunde liegt. Wollen Sie „einen Sachverhalt begründen“, benutzen Sie Argumente und Logik. Ob der Sachverhalt zutrifft, hängt nicht von der Zustimmung irgendeiner Person ab. Möchten Sie eine andere Person „von Ihrer Meinung überzeugen“, benutzen Sie Rhetorik und Herrschaft oder sprechen Sie die Gefühle der Person an.

    Selbstverständlich braucht es aus Gründen der Redlichkeit Argumente zur Begründung des Sachverhaltes, sonst gilt einfach nur das Recht der Stärkeren. Doch wenn hier zu Recht und wiederholt beklagt wird, dass Menschen sich nicht von Argumenten überzeugen lassen, frage ich mich, wer ist denn der Dumme. Zumindest sollte doch die Beobachtung dazu führen, die eigene Strategie zu überdenken.

  10. „Schwarmintelligenz“

    Bei Insekten kann ich das noch einsehen, bezogen auf Menschen halte ich es eher mit Terry Pratchett:

    “The intelligence of that creature known as a crowd is the square root of the number of people in it.”

  11. Ortwin Rosners Kommentar ist unterhaltsam.

    Sehr schön ist z.B. seine Sprachkritik um der Sprachkritik willen. So kritisiert er erst wortreich die Floskel „wissenschaftliche Fakten“.

    Es gebe Fakten, aber keine wissenschaftlichen Fakten, weil es ja auch keine unwissenschaftlichen Fakten gebe, um dann großzügig zu konzedieren, das sei ja „freilich lediglich eine etwas missverständliche sprachliche Verkürzung“.

    Freilich, wenn’s lediglich das ist, warum dann so viele Worte darum? Und freilich, warum ist es eine sprachliche Verkürzung, wenn man den Fakten das überflüssige Adjektiv „wissenschaftlich“ zur Seite stellt?

    Danach echauffiert er sich über die Redeweise, Fakten seien alternativlos, wo doch die Wissenschaft nie Fakten endgültig feststellen könne. Hatte er nicht gerade erst zwischen den Fakten, die auch ohne Wissenschaft da sind, und der Wissenschaft unterschieden? Und dann plädiert er gewissermaßen für alternative Fakten, statt für wissenschaftliche Kontroversen.

    Freilich, freilich, wird wohl lediglich eine etwas missverständliche gedankliche Verkürzung gewesen sein.

    Und so geht es weiter. Zu Bhakdi sagt er nichts. Eigentlich sagt er überhaupt nichts.

    Ortwin Rosner ist ein österreichischer Feuilleton-Philosoph. Das muss man dazu sagen. Und freilich auch, dass sein sprachlicher Ausdruck trotz allem besser ist als der von Frau Dr. Aschbacher.

  12. Ich vermisse Terry. Wäre gespannt, was er zu den aktuellen Geschehnissen zu sagen hätte.

    @Carsten Ramsel
    Das schöne am Internet ist, dass Ich mir aussuchen kann, wie und ob ich kommunizieren möchte. Ich möchte nämlich nicht immer.

    Kommunikation funktioniert nur wenn mein Gegenüber auch bereit ist mir zu zuhören und auch das Bedürfnis hat mich verstehen zu wollen. Die Erfahrung aus über einer Dekade logischen Argumentierens und emotionaler Ansprachen, lässt mich daran zweifeln ob Ich Ihnen so uneingeschränkt zustimmen kann.

    Manche Menschen möchten keinen Diskurs. Sie wollen mich in einer Art Argumentgefecht niederringen, weil ihre urmenschlichsten Instinkte ihnen das so vorgeben und wir uns Schwertduelle nun mal abgewöhnt haben. Und Ich bekenne mich schuldig: Ich war auch oft nicht besser.

    Die Diskussion ist für mich genau dann beendet, wenn sie in meinen Augen zu nichts führt. Und erst recht, wenn man mir an der Haustür auflauert. Redlichkeit? Ich habe keine. Ich bin ein Pseudonym im Interwebz. Bei Redlichkeit muss Ich an einen Fehdehandschuh denken.

    Die Strategiewende besteht nun darin eine neue Schnittstelle für eine Zweckführendere Signalvermittlung zu finden. Oder zumindestens meine Zeit für relevanteres zu reservieren.

    Und ja, die Herrschaftskarte ist eine legitime Option, wenn es an Herrschaften wie Ursache, Plan, oder den Lübke Mörder geht. Wenn sie noch nie einer krankhaft narzisstischen Person, oder sonst wie Gewalt ausgesetzt waren haben Sie Glück.

    Borderline Persönlichkeiten zum Beispiel können bei dem kleinsten Pieps zu einem Kugelblitz aus Zorn werden. Faschisten sind auch ziemlich unangenehme Gesprächspartner, habe Ich mehrfach festgestellt.

    Grundsätzlich gebe Ich Ihnen Recht, damit, das man sich immer die Möglichkeit zu einer Debatte offen halten sollte. Aber ebenso grundsätzlich bestimme Ich die Konditionen, zu denen Ich zu einer Debatte bereit bin.

    Bei Ihnen bin Ich mir noch nicht sicher… Falls Sie eventuell nur Ehre in einer argumentativen Prügelei suchen, stehe Ich definitiv nicht zur verfügung. Denn Ich habe als Nihilist gar keine Ehre.

    Der Hildmann ist noch nicht ausgelastet – viel Spaß!

    Habe die Ehre!
    Hichel

  13. @dalbert Hichel
    Nein, ich suche keine Prügelei und stimme Ihnen vollkommen zu. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute.

  14. @Carsten Ramsel
    Vielen Dank, das wünsche Ich Ihnen und allen anderen auch.

    Die empathischen Rationalen, werden immer im Vorteil sein. Kooperations und Kompromiss Breitschaft sind ein solider Kit. Wenn wir nach aussen hin einfach Leben, was wir uns für die Gesellschaft wünschen, hat das enorme Strahlkraft. Unsere Welt ist friedfertig und verspricht Hoffnung für die Zukunft. Darauf können wir uns berufen.

    Die Allianzen der Verschwörungsprediger sind brüchiger. Sie sind oft sozial abgewandte Einzelkämpfer, vereint im Zorn, über ihre eigene Armseligkeit. Sie sehnen sich nach Macht und Anerkennung. Nebenher sind sie auch in der Unterzahl. Ihre Welt ist voller Hass und verpricht Chaos und Zerstörung. Sie sind für unsere Weltsicht einfach nicht zugänglich.

    Das ist eine Karte die man ausspielen sollte. Wir sind eine echte Gemeinschaft. Toxische Persönlichkeitsmerkmale sind überall in der Gesellschaft verteilt. Aber gemeinsam können wir mit ihnen fertig werden.

  15. Neues Video mit Bhakdi mit kurzem Kommentar zum Goldenen Brett (bei 38:45):

    https://www.corona-aufklaerung.tv/2021/01/30/exklusivinterview-mit-prof-dr-sucharit-bhakdi/

    Unmittelbar danach kommt eine gefährlich dumme Aussage: je infektiöser ein Virus sei, desto ungefährlicher sei es. Was für ein Depp.

    Seine Geschichtsignoranz demonstriert Bhakdi in dem Video auch noch. Am Ende sagt er, die Coronapolitk sei das „größte Menschheitsverbrechen“.

    Als ob er nie etwas von Mao, Stalin oder Hitler gehört hätte. Der hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun.

  16. Der hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun.

    Das ist doch das altbekannte und anscheinend unausweichliche Szenario: Wenn man erst einmal in Richtung Paralleluniversum abgebogen ist, geht es nur noch in eine Richtung: Immer radikaler.

    Für Bhakdi ist es schon viel zu spät für ein „Ups, da habe ich mich wohl verrannt!“ Dann bleibt nur mehr der Weg tiefer in den Kaninchenbau.

  17. @ RainerO:

    Ja, offensichtlich kann man hier einem Radikalisierungsprozess zusehen. Gestern durfte er nicht nach Wien, hatte sich wohl vorher auch nicht über die Reisemöglichkeiten erkundigt.

    Statt dessen ein neues Video: https://www.bitchute.com/video/JZoU1YppEJBB/. Darin stellt er u.a. fest, dass es keine Pandemie mehr gäbe. Und einmal mehr, dass die Impfung „ein Verbrechen an der Menschheit“ sei.

    Man sollte ihn einmal durch 5 Familien schicken, die Angehörige verloren haben. Aber vermutlich würde ihn auch das kalt lassen. Südostasiatische Eliten zeichnen sich traditionell durch eine gewisse Ignoranz gegen das Sterben (anderer) aus.

  18. @Joseph Kuhn: Bhakdi macht in dem Video im Wesentlichen Werbung für sich als Guru und für sein Buch

    https://www.volksverpetzer.de/corona-faktencheck/bhakdi-corona-fehlalarm-faktencheck/

    Dass er dabei die Menschen offen auffordert, die Infektions-Schutz-Maßnahem zu sabotieren, ist unerträglich.

    Ich kann mich noch an Alexander Schubert erninnern, der 1981 bei einem Live-Inverview Menschen zu einer verbotenen Demo gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens aufgefordert haben soll.

    Er wurde (rechtskräftig) zu einer Freiheits-Strafe von mehreren Monaten zur Bewährung verurteilt.

  19. @RainerO, Joseph Kuhn

    Ich bin dafür, dass Leute wie Bhakdi eine Erklärung unterschreiben und notariell beglaubigen lassen, dass sie im Falle einer Coronainfektion auf ärztliche Behandlung, ein Krankenhausbett, Sauerstoff oder Beatmung verzichten.

    Klingt das zynisch? Auf alle Fälle.

  20. auch wenns hart klingt, dieser sog. Professor gehört in die Klapse.
    wer sich auf so ekelhafte Art über das Sterben von Milionen Menschen lächelnd hinwegsetzt, kann nicht normal sein.

  21. @Joseph Kuhn

    Danke für Link. Streeck hat in letzter Zeit einige Pluspunkte bei mir gesammelt, nachdem ich ihn im letzten Jahr für sein öffentliches Auftreten noch verschiedentlich kritisiert habe. Die zurückhaltende Analyse steht ihm wesentlich besser.

    https://www.stern.de/gesundheit/hendrik-streeck-ueber-kritik—das-fell-wird-dabei-auf-jeden-fall-dicker–30361602.html

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