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Corona-Verschwörungsmythen: Phantastereien von „dunklen Mächten“ statt sachlicher Kritik

| 20 Kommentare

Dr. Holm Hümmler bei n-tv (zirka vier Minuten):

Holm Hümmler beschäftigt sich mit Verschwörungsmythen. Seit Beginn der Pandemie schwirren zahlreiche davon durch das Netz. Der Forscher erklärt im Interview mit ntv, warum das auch für die Demokratie gefährlich werden kann.

Auch andere Medien analysieren, was die disparaten Milieus der „Corona-Demos“ eigentlich verbindet:

Was diese Gruppen eint, ist nicht ein Rezept, wie man die Welt besser macht. Sondern eine Erklärung dafür, warum die Welt schlecht ist. Ein Feindbild. Darin nämlich sind sie sich am Ende sehr einig, bis hinein in einzelne Formulierungen. Es ist eine Weltverschwörung, gegen die sie anzurennen meinen, aus verschiedenen Motiven heraus, aber mit demselben Ziel […]

Es ist nicht nur eine „wirre“ Truppe, die da aufläuft. Keine Zufallsgemeinschaft von Schwachköpfen, die nur lose verbunden ist. Es ist ein breites, ein derzeit in alle Richtungen wachsendes Milieu, das durch den Verschwörungsglauben eng zusammengeschweißt wird,

schreibt die Süddeutsche.

Eine Verschwörung von wem gegen wen?

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd) ergänzt:

Es ist der Glaube an Verschwörungserzählungen, der immer mehr Menschen auf die Straße bringt […] Es geht dabei gar nicht mehr um links oder rechts. Es geht nur noch um “wir” gegen “die da oben”. Und um die Überzeugung, dass dunkle Mächte dieses Land und seine Menschen fest im Griff haben. Sie selbst aber, die Querdenker, sind diejenigen, die alles verstanden haben. Nicht erst seit Corona.

Die „dunklen Mächte“: Das sind die Rothschilds, die Medien und „alles, was da oben ist in Berlin“, zeigt diese Frontal 21-Reportage (zirka acht Minuten). Sogar das Grundgesetz soll „ersetzt“ werden.

Die Abmoderation bringt die ganze Tragik dieser Veranstaltung noch einmal auf den Punkt:

Im Irrsinn von Berlin ging sachlich-begründete Kritik an den Corona-Schutzmaßnahmen unter. Denn solche Kritik gab und gibt es eben auch.

Die Zeit plädiert für einen „Grauzonen-Realismus“:

Das verwirrt, und es ist anstrengend – für jeden Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft und das politische System.

Zum Weiterlesen:

  • Die Demonstranten eint ein Feindbild, Süddeutsche am 31. August 2020
  • Verschwörungserzählungen: Der Kitt der Corona-Demos, rnd am 2. September 2020
  • Einmal Reichsbürger, immer Reichsbürger? Was Querdenken 711-Sprecher Stephan Bergmann mit den Rechtsextremen vor dem Reichstag in Berlin verbindet, zvw am 2. September 2020
  • Warum Esoteriker zusammen mit Rechten demonstrieren, Deutschlandfunk am 1. September 2020
  • „Die ‚Querdenker‘ haben sich mit Antisemiten verbündet“, SWR Aktuell am 1. September 2020
  • Querdenker beklagen „Besatzungsrecht“: Als nächstes möchten sie das Grundgesetz abschaffen, Tagesspiegel am 1. September 2020
  • „Querdenken“ – wer mitmarschiert: Ein Mix aus Hippies und Neonazis, zdf.de am 1. September 2020
  • Spahns Bekenntnis hat den Hang zum zivilen Ungehorsam umgekehrt, Welt-Online am 2. September 2020
  • Corona-Demos: „Sie eint der Hass auf den Staat“, Zeit-Online am 2. September 2020
  • Corona-Maßnahmen : Hinterher ist man immer schlauer, Zeit-Online am 2. September 2020
  • Medienpsychologe über Corona-Demos „Ein Dialog wird zunehmend schwer bis unmöglich“, Spiegel-Online am 2. September 2020
  • Corona-Krise: Der Realitätsverleugnung darf man nicht entgegenkommen, Zeit-Online am 3. September 2020
  • Corona-Demos in Berlin: GWUP-Interview bei TV Bayern Live, GWUP-Blog am 30. August 2020
  • „Das Killer-Argument gibt es nicht“: Esoterik-Kritiker Bernd Harder über Wahrheit und Verschwörung, engels-kultur.de am 4. August 2020

20 Kommentare

  1. Vielleicht werden es ja doch nicht immer mehr, sondern weniger, wie der Spiegel eine Bertelsmannstiftung-Studie zitiert:

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bertelsmann-stiftung-populistische-einstellungen-stark-ruecklaeufig-a-4a0ad90b-e852-4d57-aea9-2ce6562a0ff0

  2. …Sogar das Grundgesetz soll „ersetzt“ werden….“
    Ein Blick in das Gesetz erleichtert die Rechtsfindung.

    Artikel 146
    [Geltungsdauer des Grundgesetzes]
    Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfas- sung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

    Wann darf das deutsche Volk denn über eine Verfassung entscheiden?

  3. @Uwe Hauptschüler:

    Vertreten Sie hier ernsthaft „Reichsbürger“-Argumentation?

    Das Grundgesetz ist eine Verfassung, da es alle Anforderungen an einen grundlegenden Kanon der Rechte und Befugnisse der Bürger und der Staatsgewalt als Voraussetzung für einen funktionierenden Staat erfüllt – da muss also nichts „abgelöst“ und neu „abgestimmt“ werden, da das Grundgesetz mit dem Einigungsvertrag vom 31. August 1990 auch zur offiziellen Verfassung des wiedervereinigten Deutschlands wurde.

    Seitdem heißt es im Grundgesetz: „Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.“

    Darüber ist zwar nicht „abgestimmt“ worden (wie auch die Reichsverfassung von 1871 oder die Weimarer Republik nicht dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wurden – so gesehen, hätte Deutschland nie eine gültige Verfassung gehabt), dennoch ist das Grundgesetz demokratisch legitimiert, weil unter anderem gewählte Ministerpräsidenten und von den Landtagen beauftragte Gesandte es mit verfasst haben und bei der ersten Bundestagswahl 1949 praktisch mit darüber abgestimmt worden ist.

    Theoretisch kann nach wie vor das Grundgesetz jederzeit durch eine neue, demokratisch legitimierte Verfassung abgelöst werden – aber aus welchem Grund? Und solange gilt das Grundgesetz weiterhin als Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.

  4. Und das meine ich auch mit den Parallelen zu Amerika. Auch dort kommen die verschiedensten Gruppen zusammen und vereinigen sich hinter einer Sache, die wahrscheinlich letztlich gar nicht entscheidend ist. Was entscheidend ist, ist ihre Entfremdung, unabhängig davon, ob wir ein amerikanisches Äquivalent zu der Frau finden, die den Sturm auf den Bundestag angeführt hat.

    Was sie vereint, scheint ihre Überzeugung, die Welt werde von geheimen Mächten gelenkt, es gebe also eine verborgene Wahrheit, die die Mächtigen entweder ignorieren oder böswillig unterschlagen. Dieser Glaube an ein manichäisches Weltbild, das nur Gut und Böse kennt, ist auch aus dem Traditionalismus bekannt.

    https://www.welt.de/kultur/plus214876302/Esoterische-Ideologien-Verschwende-keine-gute-Krise.html

  5. @Doris Köhler

    Ja, den Artikel habe ich auch gelesen. Allerdings ging bei der Studie von Bertelsmann um Populismus. Es gibt sicher Überschneidungspunkte zwischen Personen, die Verschwörungsmythen anhängen, und Populisten. Deckungsgleich sind die beiden Gruppen jedoch nicht.

    @Bernd Harder

    Der Begriff „Verschwörungsmythos“ gefällt mir im Übrigen zunehmend besser und ist gegenüber „Verschwörungstheorie“ eindeutig zu bevorzugen. Hat Michael Blume nicht den Vorschlag der Umbennung gebracht?

  6. @RPGNo1:

    Der Vorschlag stammt aus dem Buch von Lamberty/Nocun, die Diskussion gibt es aber schon länger.

    Ich bin offenbar – mit Prof. Butter – einer der wenigen, der den Begriff „Verschwörungstheorie“ bei aller bekannten Problematik für sinnvoll hält.

    Ich verwende „-Mythos“ hin und wieder alternativ, aber ganz ersetzen würde ich den Begriff nicht. Es gab auch schon mal eine Diskussion dazu hier, die ich aber gerade nicht finde. Meiner Erfahrung nach kann man sich unter einem „Mythos“ noch viel weniger vorstellen als unter einer „Theorie“, und ich halte nichts von akademischen Diskussionen („Was ist eine Theorie?“), wenn es explizit um ein Phänomen geht, bei dem wir die Leute eben gerade dort abholen müssen, wo sie sind, und nicht, wo wir sie gerne hätten.

    Und das betrifft eben auch den (Alltags-) Sprachgebrauch.

  7. @Bernd Harder

    Danke für die Einschätzung. Jetzt ist mir auch wieder eingefallen, dass Michael Blume sein neues Buch mit „Verschwörungsmythen“ betitelt hat.

    In seinem Blog habe ich auch eine Erklärung gelesen, warum er selber den Begriff „Verschwörungsmythos“ der „Verschwörungstheorie“ vorzieht. Das finde ich jetzt aber nicht auf die Schnelle.

  8. @RPGNo1:

    Es geht den Befürwortern im Grunde darum, dass man krude Phantastereien nicht mit dem Begriff der „wissenschaftichen Theorie“ adeln sollte.

    Mein Argument ist, dass aber im Alltagssprachgebrauch abseits der Universitäten eine „Theorie“ bestenfalls eine Art Vermutung oder wirklichkeitsfremde Vorstellung ist – also genau das, was eine „Verschwörungstheorie“ doch ausmacht.

    Also kurz gefasst – die Diskussion ist umfangreicher.

  9. @Uwe: Darf es selbstverständlich, allerdings muss dazu natürlich irgendwer entsprechende Initiativen anstoßen.

    Diese jedoch „dürften es schwer haben. Denn das Provisorium hat sich als weitaus stabiler und langlebiger erwiesen als bei seiner Verabschiedung gedacht und sich auch den Stürmen der deutschen Wiedervereinigung und den Herausforderungen der europäischen Integration gewachsen gezeigt.

    Klug ist es umgekehrt aber auch, dass das Grundgesetz die Verabschiedung einer neuen Verfassung nicht zur Pflicht macht, also keinen (womöglich befristeten) Auftrag zur Verfassunggebung erteilt. Wir können somit alles so lassen, wie es ist, und uns auf Fortentwicklungen durch inkrementale Änderungen des Grundgesetzes beschränken. Aber eben dieses Grundgesetz eröffnet weiterhin die Möglichkeit, auf nichtrevolutionärem Wege eine neue Verfassung „in freier Selbstbestimmung“ zu schaffen, wenn die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes das wollen. Dieses Recht der Verfassunggebung steht einem freien Volk gut an – und es steht ihm zu.“

    https://www.bpb.de/apuz/32023/das-grundgesetz-eine-verfassung-auf-abruf?p=all

  10. @Bernd Harder

    Nochmals danke für die weitere Aufklärung.

    Die Diskussion, ob man besser von „Verschwörungstheorie“, „Verschwörungsmythos“ oder einer ganz anderen Variante sprechen sollte, habe ich auch schon in Kommentarspalten der Online-Medien entdeckt.

  11. @RPGNo1:

    Vor allem die „anderen Varianten“ machen es nicht besser.

    Es müsste ja erst mal einen breiten akademischen Konsens geben, *einen* anderen Begriff zu verwenden, bevor man das Ganze dann auch noch mühsam in Medien und Öffentlichkeit tragen könnte.

  12. Warum schieben Sie ‚uwe hauptschueler‘ gleich in die Reichsbürgerecke? Der Artikel 146 ist geltendes Recht. Zudem fällt mir auf, dass Sie nicht auf seine Argumentation eingehen. Sie machen es sich einfach zu leicht. Des weiteren schreiben Sie von einem ‚ akademischen Konsens‘ im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien. Spielen Nichtakademiker in Ihrer Welt keine Rolle und soll deshalb ein Hauptschüler erst gar nicht über eine Verfassung abstimmen dürfen? Sieht für mich so aus, dass Sie eher die Timokratie der Demokratie vorziehen.

  13. @Michael:

    Warum schieben Sie ‚uwe hauptschueler‘ gleich in die Reichsbürgerecke?

    Ich kenne „uwe hauptschueler“ als Stammkommentator hier und kann mir das eigentlich nicht vorstellen – deshalb habe ich ja nachgefragt, ob ihm eventuell nicht bewusst ist, dass das eben klassische Reichsbürger-Argumentation ist. Wenn das zu scharf/zu persönlich formuliert war, bitte ich um Entschuldigung.

    Natürlich ist Artikel 146 geltendes Recht, darauf haben sowohl ich selbst als auch Michael Fischer hingewiesen.

    Die Frage

    Wann darf das deutsche Volk denn über eine Verfassung entscheiden?

    ist aber zumindest sehr missverständlich, wenn sie im Zusammenhang mit einer Corona-Demo in Berlin und einem „Sturm auf den Reichstag“ gestellt wird, bei dem unter anderem gefordert wurde, das Grundgesetz zu „ersetzen“.

    Zumindest in diesem Zusammenhang sollte jedem klar sein, dass das keine, wie MF schreibt, grundgesetzlich verbriefte Initiative für eine neue Verfassung ist, sondern eine reine Provokation, wie der Tagesspiegel auch berichtet hat.

    Die Frage: „Wann darf das deutsche Volk denn über eine Verfassung entscheiden?“ impliziert meinem Verständnis nach, dass das deutsche Volk darüber derzeit nicht entscheiden „darf“, es also in einer Art Diktatur ohne Verfassung lebt.

    Dass das nicht stimmt, habe ich versucht zu erkären.


    Zudem fällt mir auf, dass Sie nicht auf seine Argumentation eingehen.

    Und wie ausführlich soll ich Ihrer Auffassung nach noch darauf eingehen, dass das Grundgesetz natürlich jederzeit durch eine Verfassung ersetzt werden kann, derzeit aber keinerlei Grund oder Veranlassung dazu besteht?

    Des weiteren schreiben Sie von einem ‚ akademischen Konsens‘ im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien. Spielen Nichtakademiker in Ihrer Welt keine Rolle und soll deshalb ein Hauptschüler erst gar nicht über eine Verfassung abstimmen dürfen?

    Das eine hat doch mit dem anderen überhaupt nichts zu tun, wie kommen Sie auf diesen Vorwurf?

    Ich habe mit @RPGNo1 darüber diskutiert, ob der Begriff „Verschwörungstheorie“ sinnvoll ist oder nicht und in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass das eine „akademische“ Diskussion ohne praktische Bedeutung für mich ist. Also ich sage genau das Gegenteil von dem, was Sie meinen verstanden zu haben:

    dass eine rein „akademische“ Diskussion über diesen Begriff ohne Bezug zur Alltagssprache für mich keinen Sinn ergibt.

    Was hat denn das bitte mit der Abstimmung über eine Verfassung zu tun?


    Spielen Nichtakademiker in Ihrer Welt keine Rolle

    Sorry, aber wollen Sie mich unbedingt missverstehen?

    Wenn das auch nur ansatzweise so wäre, würde ich z.B. diesen Blog inklusive des Kommentarbereichs nicht betreiben und auch keine Schul-Vorträge machen (und ja – auch Hauptschule).

  14. @Michael

    Ich „rieche“ einen Troll. Oder wenigstens einen Provokateur.

    Übrigens: Timokratie ist die Herrschaft der Vermögenden. Wie man Vermögen mit akademischer oder nichtakademischer Bildung in Verbindung bringen kann, erschließt sich mir nicht. Nach meinen Erkenntnissen stellen Akademiker nicht unbedingt die oberen Tausend des Geldadels.

  15. @RPGNo1:

    Verstehe ich auch nicht.

    Auch @Michael ist ein Stammkommentator, sodass man eigentlich vernünftig miteinander reden können sollte.

  16. Während in Deutschland gegen eine Corona-Diktatur demonstriert wird:

    „Wer in Indonesien keinen Mund-Nasen-Schutz trägt, der hat harte Strafen zu fürchten. Eine davon ist das Probeliegen in einem Sarg. So soll auf die tödlichen Folgen einer Infektion hingewiesen werden.“

    https://www.welt.de/vermischtes/article215022240/Corona-Indonesien-Maskenverweigerer-muessen-im-Sarg-Probeliegen.html

  17. @Hans D.

    Oha, das ist richtig hart, obwohl ich denke, dass es so manchen Coronaleugnern in Deutschland auch gut tun würde. Vielleicht sollte man mal bei Schiffmann oder Wodarg diesbezüglich vorstellig werden?

  18. Bezüglich Art. 146 GG: Ich bin kein Jurist, wie bekannt sein dürfte, aber ich kann zum Thema nur sehr

    https://buch.sonnenstaatland.com/vorwaerts_in_die_vergangenheit.pdf

    empfehlen.

    Hier wird sehr schön erklärt, was es denn nun mit dem omniösen Artikel auf sich hat. Man lese hierzu insbesondere die Seiten 178 ff. –

    Kurz gefaßt, ist es ja ganz einfach: Wenn sich durch die Wahl entsprechender Parteien durch das deutsche Volk in Bundestag und -rat eine verfassungsändernde Mehrheit ergeben sollte, die dann das Grundgesetz durch eine andere Verfassung ersetzt, so ist Art. 146 GG erfüllt. Nennt sich „repräsentative Demokratie“, ist eine nicht immer fehlerfreie, aber insgesamt gut arbeitende Sache.

    Außerdem: Durch was soll denn das Grundgesetz ersetzt werden? Sicherlich kann man das eine oder andere revidieren, ändern, aber insgesamt isses doch gar keine so üble Einrichtung. Besser als die Verfassung von Weimar allemal.

  19. Die Aktivisten von „Querdenken 711“ nehmen den Dinkelsalafisten und seine Groupies zum Vorbild und beginnen sich selbst zu zerfleischen. Gut so!

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/hier-sind-einige-falschspieler-unterwegs-offener-streit-im-lager-der-corona-querdenker/26163774.html

  20. @Bernd Harder: Als Herr Blume erstmals erläutert hat, warum er zukünftig Verschwörungsmythos statt -theorie verwenden möchte, hat mich das spontan überzeugt. Eine Theorie, sowohl im engeren wissenschaftlichen, als auch im weiteren umgangssprachlichen Gebrauch, enthält ja erst mal keine Wertung. Es sind also immer zusätzliche Aussagen notwendig, um die Richtigkeit einer Theorie einschätzen zu können.

    Ein Mythos hingegen *enthält* bereits die Bewertung, nämlich dass es sich um eine Sage, Erzählung oder Dichtung handelt.

    Wie mühsam es sein mag, diesen neuen Begriff in die Öffentlichkeit zu tragen, können Sie als aktiver Kommunikator sicherlich besser bewerten. Mein Gefühl sagt mir, dass halbwegs einem rationalen Gespräch zugängliche Personen sehr schnell verstehen werden, das mit Verschwörungsmythos gemeint ist. Und anders herum gesehen vermag eventuell *gerade auch* das anfängliche Stolpern über diesen Begriff bei Menschen, die nicht auf eine Seite festgelegt sind, einen Denkprozess anstoßen.

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