Die „maiLab Drama-Analyse“ der Causa Dieter Nuhr und DFG:
Es gibt zwar nicht die Wahrheit, aber es gibt in vielen Bereichen wissenschaftlichen Konsens. Und dem zu folgen, ist nicht religiös, das ist einfach nur vernünftig.
Zum Weiterlesen:
- Beitrag von Dieter Nuhr wieder online, dfg2020 am 6. August 2020
- Dieter Nuhr lehnt DFG-Angebot ab, FAZ am 5. August 2020
- Forschungsgemeinschaft entschuldigt sich bei Dieter Nuhr – und macht ein Angebot, Welt-Online am 4. August 2020
- Die Wissenschaft und der Kabarettist Dieter Nuhr, Zeit-Online am 5. August 2020
- Nuhr ein Scherz? Süddeutsche am 1. August 2020
- Die Forschungsgemeinschaft hätte den Shitstorm einfach aushalten sollen, Welt-Online am 4. August 2020
- Forschungsgemeinschaft löscht umstrittenen Beitrag von Dieter Nuhr – der tobt, watson am 4. August 2020
- Forschungsgemeinschaft und Dieter Nuhr legen Streit bei, Welt-Online am 6. August 2020
6. August 2020 um 21:23
Eine treffende Analyse von Mai Thi. Die entscheidenen Äußerungen kommen meines Erachtens nach ab 17:20 min.
7. August 2020 um 06:51
Super Beitrag von Mai Thi.
8. August 2020 um 10:40
Ein guter Beitrag, der dazu beiträgt, die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen. Ebenso die besonnene Reaktion von Ranga Yoheshwar.
Eine Ergänzung nachdem ich mir den Beitrag von Dieter Nuhr angehört habe, wo ich ihm grundsätzlich auch in dem „umstrittenen“ Teil zustimme; er sagt:
Follow the science oder folgt der Wissenschaft ist was ganz anderes, als treffe Entscheidungen nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Wissenschaft gibt kein Weg vor, dem wir folgen müssen und sie gibt uns auch keine fertigen Lösungen. Sie liefert die Grundlage für Entscheidungen. Mehr nicht, aber das ist schon sehr viel.
Insofern ist die Aussage Nuhrs etwas pointiert formuliert, aber durchaus okay.
8. August 2020 um 11:21
@Amardeo Sarma:
Ich würde sagen, seine Aussage ist unnötig dumm-dreist formuliert und auf billige Pointe aus, denn er unterstellt ja offenbar, dass die Leute, die den Slogan „Folgt der Wissenschaft“ prinzipiell gut finden, all das nicht wissen, was Du schreibst, und quasi-religiöse Wissenschaftsfanatiker sind.
Ich gehe hingegen davon aus, dass gerade die Leute, die diesem Slogan folgen, all das (die Begrenztheiten der Wissenschaft) sehr gut „begriffen haben“ und darüber bestimmt keine Belehrung von Dieter Nuhr brauchen.
8. August 2020 um 11:59
@Bernd Harder:
Das ändert alles nichts dran, dass der Slogan verfehlt ist und Wissenschaft in eine Rolle drängt, die sehr problematisch ist.
Und es heißt nicht, dass alle, die dem Slogan folgen „quasi-religiöse Wissenschaftsfanatiker“ sind. Nuhr sagt nur, sie hätten Wissenschaft nicht begriffen.
Allerdings glauben zum Beispiel viele Klimaaktivisten sehr wohl, dass „die Wissenschaft“ die Lösungen und die Wege kennt, denen man nur folgen muss. Genau das ist das Problem.
Insofern finde ich es sogar sehr gut, dass Dieter Nuhr diese Diskussion angestoßen hat, auch wenn es nicht heißt, dass ich alles was er sagt gut finde (ich kenne auch nicht alles).
8. August 2020 um 12:07
Nachtrag: vor fünf oder zehn Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich in einer Diskussion vor zu viel Szientismus warnen müsste :-)
8. August 2020 um 12:32
Bitte nur drüber nachdenken,
Nuhr warnt davor (auch vor Greta) Pobleme anzugehen indem man Pamik verbreitet.
UND da stimme ich ihm voll und ganz zu. Nichts ist sinnloser nutzloser und kontraproduktiver, als ein Problem mit Panik anzugehen.
– irgendwas tun egal was, Hauptsache man tut was- ist grundfalsch. -Und wer dann auf die Schlagwort-Brüller hört wird sein Wunder erleben.
– ungerne gehört: Schiff gerät in Not, alles rennt zu den Rettungsbooten, da steht ein Kontrollbulle „Frauen und Kinder zuerst und schmeißt die Männer beiseite.
Das Ergebnis war mind. 6 Rettungsboote waren mit 4-8 Frauen/KIndern besetzt (waren aber für 30Pers. vorgesehen) Ergebnis die Rettungsboote reichten nicht, und die Frauen konnten mit den Booten nicht umgehen, so daß 2/3tel verloren gingen.
nur ein Beispiel, denn Panik blockiert das Denken.
8. August 2020 um 13:24
@Bernd Harder
Ich gehe hingegen davon aus, dass gerade die Leute, die diesem Slogan folgen, all das (die Begrenztheiten der Wissenschaft) sehr gut „begriffen haben“ und darüber bestimmt keine Belehrung von Dieter Nuhr brauchen.
Da bin ich mir nicht immer ganz so sicher, wenn ich aktuellen Reaktionen von Personen lese, höre und sehe, denen man eigentlich eine wissenschaftliche Bildung unterstellen sollte.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/dieter-nuhr-deutsche-forschungsgemeinschaft-1.4985617
Und zwei Repliken aus dem Focus:
https://www.focus.de/politik/deutschland/angespitzt-kolumne-von-ulrich-reitz-dieter-nuhr-ist-kein-komiker-und-die-wissenschaft-darf-nicht-politisch-korrekt-werden_id_12280633.html
https://www.focus.de/politik/experten/gastbeitrag-von-frank-uekoetter-hinter-wirbel-um-nuhr-video-verbirgt-sich-der-umbruch-der-klimaforschung_id_12295197.html
8. August 2020 um 14:44
@Amardeo Sarma:
Ich kenne die Diskussion um die Problematik von „Follow the Science“, insbesondere im Zusammengang mit Covid-19, zum Beispiel:
https://www.nature.com/articles/s41562-020-0894-x
Trotzdem halte ich diesen Slogan ebenso für „etwas pointiert formuliert, aber durchaus okay“, wie Du die Aussagen von Nuhr.
Oder, wie Tommy Krappweis formuliert:
Eben WEIL sich die Wissenschaft konsequent laufend korrigiert, vertraue ich darauf und teile den Aufruf von Fridays For Future: ‚FOLGT DER WISSENSCHAFT‘.
Ich persönlich kann aus diesem „notgedrungen verkürzten Aufruf“ keine „Unterwerfung, Religion oder Ideologie“ oder sonstwas konstruieren. Für mich ist das weitgehend identisch mit „Treffe Entscheidungen nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft“.
Nuhr sagt nur, sie hätten Wissenschaft nicht begriffen.
Und das halte ich für eine dreiste Unterstellung, um ein paar Witzchen in seiner Show damit zu verkaufen.
Da kommen wir wohl nicht zusammen, aber macht ja nichts.
8. August 2020 um 15:43
Einmal davon abgesehen, ob „die Wissenschaft“ es immer besser weiß als „die Politik“ und ob beides wirklich getrennte Welten sind: Die Wissenschaft kann es sich im Prinzip leisten, den Irrtum zum Fortschrittsprinzip zu machen.
Die Politik sollte sich zwar korrigieren, wenn sie sich geirrt hat, aber erst recht sollte sie zuvor abwägen, ob sie sich Irrtum überhaupt leisten kann. Politische Maßnahmen lassen sich schließlich nicht immer so einfach korrigieren wie wissenschaftliche Hypothesen – eine Begründung des Vorsorgeprinzips.
Und politische Entscheidungen sollten so gut es geht „das Ganze“ im Blick haben. Eine Wissenschaft vom „Ganzen“ gibt es aber nicht. Wie virologische Aspekte mit sozialen oder wirtschaftlichen Interessen abzuwägen sind, ist keine wissenschaftliche Frage, sondern eine genuin politische.
Insofern wäre es vielleicht besser, von der Politik zu fordern, sie solle einer am Gemeinwohl orientierten Vernunft folgen. Aber das ist halt in manchen Situationen auch nur eine gefällige Floskel und keine echte Orientierung.
8. August 2020 um 15:53
@Bernd Harder:
es gibt viele bessere, auch sehr kurze Formulierungen, wie „Versteht die Wissenschaft“ oder „Berücksichtigt die Wissenschaft“.
Nun ist die Realität von FFF oder vom berühmten Rezos Video eine andere. Dort „folgt“ man eher aktivistische Wissenschaftler, bei Rezo mit Hinweisen auf CDU und SPD (natürlich nie auf die Grünen): „Sie tun es nicht.“ – heißt: „Tut gefälligst das, was die Wissenschaft sagt.“
Klärt man aber erst, ob das was „die Wissenschaftler“ sagen auch wirklich den aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht, wofür der IPCC beispielsweise Jahre braucht?
Gern stehe ich für eine öffentliche Debatte zur Verfügung, warum ich meine, dass wir uns von dieser Aufforderung „follow the science“ trennen sollten. Auch wenn es Greta Thunberg – die ich schätze – gesagt hat.
8. August 2020 um 15:58
@Joseph Kuhn: vielleicht besser: „von der Politik fordern, sie solle sich am Gemeinwohl und an Vernunft orientieren“? Oder „am Gemeinwohl, Wissenschaft und kritischem Denken orientieren“? Mit „folgen“ habe ich immer noch Schwierigkeiten.
8. August 2020 um 16:29
@ diabetiker:
„Nuhr warnt davor (auch vor Greta) Pobleme anzugehen indem man Pamik verbreitet.
UND da stimme ich ihm voll und ganz zu. Nichts ist sinnloser nutzloser und kontraproduktiver, als ein Problem mit Panik anzugehen.“
Vorsicht! Solche Aussagen stossen bei Greta-Jüngern gaaanz übel auf.
8. August 2020 um 23:50
@noch‘n Flo
Ich bin der Ansicht, dass es eher die Bezeichnung „Greta-Jünger“ ist, die übel aufstößt.
Greta Thunberg meinte sicher nicht, „Reagiert vollkommen unüberlegt und irrational!“, als sie sagte: „I want you to panic!“ Damit sollten die Zuhörer aus ihrer Position der Verdrängung und Lethargie bewegt werden und auf die Dringlichkeit des Handelns hingewiesen.
9. August 2020 um 01:08
Ja, Klimahysterie und Panik sind unangebracht, aber das Problem des Klimawandel ist extrem groß und es sollte eigentlich global die höchste Priorität genießen, aber dem ist nicht so und wenn man es erkennt, wird es zu spät sein.
Wir alle gehen zu unseren Waschbecken und drehen den Hahn auf und es kommt Wasser, auch wenn wir die Toilette benutzen: Es kommt Wasser…aber das wird sich ändern, denn die Dürre nimmt immer mehr zu, natürlich kann es sein, daß es durch das vermehrte Schmelzwasser zu Überschwemmungen kommen kann, aber das sind nur punktuelle Ereignisse.
Die Methanausgasungen durch das Abtauen der Permafrostböden, ist nur in manchen Klimamodellen eingerechnet, niemand weiß, welchen Einfluß solche Kipppunkte wirklich haben…ich glaube, es wird noch schlimmer als moderat berechnet…
9. August 2020 um 09:29
Ich möchte behaupten, dass Klimahysterie ein Kampfbegriff all derjenigen ist, die sich immer noch auf Teufel komm raus gegen Maßnahmen stemmen die zur Verbesserung der Klimaproblematik beitragen können.
9. August 2020 um 10:43
@Ralf fast nüchern:
ja, das Problem des Klimawandels ist extrem groß und darüber trage ich ja seit mindestens 2015 auch öffentlich vor. Ich empfehle immer wieder das Buch von GWUP-Fellow Mark Lynas „Six Degrees“ – die Neuauflage wird 2021 auf Deutsch übersetzt. In der neuen Auflage kann man gut lesen, was bereits 0,5 Grad mehr bedeutet, und dass es auf jedes 0,1 Grad weniger ankommt.
Nur: Ob das „global die höchste Priorität“ genießen soll ist eine politische Entscheidung, weil eine Priorität manchmal auf Kosten einer anderen geht. Für mich haben – wenn es zur Abwägung kommt – die ersten drei Nachhaltigkeitsziele der Vereinigten Nationen eine noch höhere Priorität: „No Poverty“, „No Hunger“ und „Good Health and Well Being“ (je schneller, desto besser) eine noch höhere Priorität – eine Werte-Entscheidung.
Für eine solche Entscheidung kann uns die Wissenschaft eben keinen Weg vorgeben, dem wir folgen sollen. Sie kann uns aber die Basis liefern, womit wir besser entscheiden und die Prioritäten abwegen können.
9. August 2020 um 11:05
Forderungen wie „Versteht die Wissenschaft“ oder „Berücksichtigt die Wissenschaft“ sind halt schon ein wenig lasch und kommen arg devot daher. Die eignen sich eher fürs Nachtgebet.
„Follow the science“ ist kurz und knackig und einprägsam.
„Treffe Entscheidungen nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft“ ist zwar präziser formuliert, aber so ein Spruch schafft es wohl kaum ins Langzeitgedächtnis eines Politikers.
9. August 2020 um 12:53
@ Sebastian Taege:
„Greta Thunberg meinte sicher nicht, „Reagiert vollkommen unüberlegt und irrational!“, als sie sagte: „I want you to panic!“ Damit sollten die Zuhörer aus ihrer Position der Verdrängung und Lethargie bewegt werden und auf die Dringlichkeit des Handelns hingewiesen.“
Woher weisst Du so genau, was sie gemeint hat? Schliesslich hat sie wiederholt betont, sie wolle, dass die Menschen ihre eigene Panik spürten. Das hört sich nicht sehr rational an. Vor allem nicht bei einem Menschen mit ihrer psychiatrischen Vorgeschichte.
9. August 2020 um 13:45
@noch‘n Flo
Niemand weiß genau was sie mit „I want you to panic!“ gemeint hat, denn alle interpretieren diese Aussage nur auf Grundlage ihrer persönlichen Vorprägungen.
Wo steht denn, dass ich es genau wüsste?
Mein Kommentar: Greta Thunberg meinte sicher nicht, „Reagiert vollkommen unüberlegt und irrational!“, als sie sagte: „I want you to panic!“ enthält zwar das Adjektiv „sicher“, jedoch ist dies nicht als „zweifelsfrei“, sondern eher als „meiner Interpretation folgend und auf ihre Aussage bezogen“ zu verstehen.
„[…]sie wolle, dass die Menschen ihre eigene Panik spürten.“ impliziert doch nicht, dass sie auch panisch handeln sollen?
Psychiatrische Vorgeschichte? Etwa das, was z.B. in ihrem Wikipedia Artikel im Absatz ‚Leben’ steht: Sie entwickelte Depressionen, mit 12 Jahren wurde bei ihr das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Ihr anschließendes Klima-Engagement half ihr, Essstörungen und Depression zu überwinden.
9. August 2020 um 16:03
@ Sebastian Taege:
Zum Beispiel.
9. August 2020 um 16:43
@noch‘n Flo
Welche der im Artikel erwähnten, diagnostizierten Krankheiten (Depression, Essstörung und Asperger Syndrom) würdest du ihrer „psychiatrischen Vorgeschichte“ ursächlich zuordnen?
Wenn die Depression und die Essstörung, wie angegeben, überwunden wurde, kommt nur noch das Asperger Syndrom in Frage, welches nach ICD-10 wie folgt beschrieben ist:
Asperger-Syndrom
Diese Störung von unsicherer nosologischer Validität ist durch dieselbe Form qualitativer Abweichungen der wechselseitigen sozialen Interaktionen, wie für den Autismus typisch, charakterisiert, zusammen mit einem eingeschränkten, stereotypen, sich wiederholenden Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Die Störung unterscheidet sich vom Autismus in erster Linie durch fehlende allgemeine Entwicklungsverzögerung bzw. den fehlenden Entwicklungsrückstand der Sprache und der kognitiven Entwicklung. Die Störung geht häufig mit einer auffallenden Ungeschicklichkeit einher. Die Abweichungen tendieren stark dazu, bis in die Adoleszenz und das Erwachsenenalter zu persistieren. Gelegentlich treten psychotische Episoden im frühen Erwachsenenleben auf.
Autistische Psychopathie
Schizoide Störung des Kindesalters
Ist demnach ein rationales Denken bei G. Thunberg ausgeschlossen oder zumindest unwahrscheinlich, auch wenn beim Asperger Syndrom im Regelfall keine Beeinträchtigung der Sprachentwicklung und keine Intelligenzminderung vorliegt?
9. August 2020 um 19:01
@AT. was bitte nutzt Irgendjemandem auf dieser Welt deine Aussage, niemand auf dieser Welt weiß…..usw?
Wenn sie etwas aussagen will solll sie es tun. und wenn sie es tut sollte es nicht interpretiert werden.Wenn sie Panik sagt, heißt es Panik.
Ob jemand sie mag oder nicht ist mir völlig egal, ich mag sie nicht, einfach weil ich noch nicht den Ansatz einer Lösung der angesprochenen Probleme von ihr gehört habe.
Und ich bezweifle daß sie überhaupt alle Konsequenzen ihrer Forderungen überblicken kann.
9. August 2020 um 19:35
@diabetiker
@AT = @ST?
„Niemand weiß es“, war eine Antwort auf noch‘n Flo, als er frug, warum ich genau wüsste, was Greta Thunberg gemeint hat!
Und nun? Greta Thunberg sagte „I want you to panic!“ Sie sagte nicht 1+1=2, was keinen Interpretationsspielraum bezüglich der Korrektheit der Aussage ließe.
Wenn ihnen meine Aussage zur Interpretationsfähigkeit eines Satzes nichts nutzt, dann ist das eben so. Aber von ihrem eigenen Standpunkt auf eine unbestimmte Anzahl von Personen (Irgendjemand) zu verallgemeinern hilft auch nichts.
Ein weiteres Mal: I want you to panic! ≠ I want you to panic and do anything, no matter if it makes sense, just do something.
9. August 2020 um 21:23
@ Sebastian Taege:
Depressionen, die in so jungen Jahren auftreten, verlaufen nicht selten chronisch. Essstörungen auch. Die ASS kommt nur noch dazu.
10. August 2020 um 18:27
Als Nachtrag: Bisher habe ich von Greta Thunberg diese Aufforderung gefunden: „Listen to the Scientists“.
Ich finde, das ist gegenüber „Folgt der Wissenschaft“ durchaus ok wenn wir damit den wissenschaftlichen Konsens meint (wie Mai Thi) oder auch das, was Wissenschaftler aus dem IPCC in ihrer Gesamtheit sagen. Das gilt nicht für eine willkürlich zusammengewürfelte Gruppe wie „Scientists for Future“.
10. August 2020 um 18:31
@ Armadeo Sarma:
Auf dem WEF im Januar 2019 in Davos sagte sie: „I don’t want you to be hopeful, I want you to panic. I want you to feel the fear I feel every day.“
Und wie schon gesagt: Panik ist ein schlechter Führer in einer Krise.
10. August 2020 um 19:23
Was muss Satire? Satire ist nicht dann schlecht, wenn sie uns aufregt, wie Nuhr mit seinen verbalen Spitzen oder seinen platten Witzen, sondern erst dann, wenn sie nicht provokant genug ist.
Satire muss auch nicht nur die „Mächtigen“ entzaubern, sondern ebenso unsere eigenen Ideologien und unseren Gruppenzwang entlarven. Die Rechten sehnen sich nach Anführern, die Linken nach Heiligen, wie Studien aus der Moralpsychologie zeigen. Beides kann gefährlich sein.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosoph-ueber-den-umgang-mit-dieter-nuhr-satire-ist-eine.2162.de.html?dram:article_id=481924
10. August 2020 um 20:29
@Noch’n Flo:
mein Punkt war lediglich, dass ich (bisher) die Aussage „Follow the Science“ bei Greta Thunberg nirgends gefunden habe, und dass ich „Follow the Science“ nur als eine journalistische Überschrift gefunden habe.
Was sie sonst noch gesagt hat ist eine interessante, aber eine andere Debatte.
15. August 2020 um 23:48
Ich halte diese Mai für schwach. Habe mir das Video angeschaut und empfand sie ziemlich arrogant. Dieter Nuhr liegt absolut richtig, während diese Mai schon wieder den Klimaschutz verteidigt. Nur mal so:
1. Das Klimasystem ist nicht verstand.
2. Die Simulationsmodelle weisen logischerweise Lücken auf und die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu genießen. Da ich selbst mit ereignisdiskreten Simulationsmodellen simuliere, weiß ich, dass es da enorme Differenzen zur Realität gibt, wenn man nicht exakt arbeitet.
3. Der Beweis, dass die eingeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen auch wirklich hilfreich sind, die CO2-Emissionen zu senken, muss ja separat geführt werden. Das ist bislang nicht getan worden.
Und die Gegner der Klimaschutzmaßnahmen sind nicht in der Bringschuld, Beweise zu liefern. Die Klimaschützer müssen Beweise liefern, denn die wollen, dass Milliarden € in die Hand genommen werden.
Sie behauptet außerdem, wir wäre nicht in Panik verfallen, weshalb Greta Thunbergs Wunsch, wir sollen in Panik verfallen, gerechtfertig sei. Damit macht sich diese Mai vollkommen unmöglich.
15. August 2020 um 23:52
@Johannes Schuhmann:
… ist die Meinung von diesem Johannes.
15. August 2020 um 23:57
@Bernd Harder
Also ich habe oft die Referenz auf die Wissenschaft gehört, gerade in Bezug auf die Corona-Pandemie, die vor ein paar Jahren per Definition gar keine wäre. Auf welche Wissenschaftler denn? Prof. Drosten hat den virologischen Tunnelblick. Es wäre mir neu, dass er praktizierender Arzt für Lungenkrankheiten ist. Wurden diese denn in der Debatte gehört? Was ist mit den Ökonomen? Was ist mit den Gesundheitsökonomen?
„Folge der Wissenschaft“, wurde gerade massivst missbraucht, um sich den Abwägungsprozess zu sparen, denn es gibt divergierende Ziele. Es war doch von Beginn an klar, dass ein Shutdown gut überlegt sein muss, da die Folgen für die Wirtschaft enorm sind.
Die Mai sagt ja auch was von „Hallo? Ethik?“ – Wo ist denn ihre Ethik, wenn sie den Shutdown befürwortet, die verschobenen Operationen, den Wirtschaftseinbruch mit all den Konsequenzen (Arbeitslosigkeit, Depressionen, Suchterkrankungen, Suizide)? Sie unterstellt Dieter Nuhr, er wolle die Leute der Risikogruppen ihrem Schicksal überlassen. Das ist eine infame Unterstellung und wurde auch bei Boris Pallmer schon gemacht. Wurde denn jemals ernsthaft diskutiert, die Risikogruppen gezielt zu schützen, anstatt die Wirtschaft komplett an die Wand zu fahren? Die 85-jährige Oma hatte doch nichts davon, wenn der 25-jährige Programmierer sechs Wochen nicht zum 50-jährigen Friseur gehen konnte.
Marx schrieb ja, dass das Sein das Bewusstsein präge. Diese Mai verdient risikolos Geld über unsere GEZ-Gebühren. Für diese Leute hat sich im Portemonnaie nichts geändert. Für die ist es leicht, mal eben einen Shutdown zu befürworten.
16. August 2020 um 00:10
Joseph Kuhn hat recht. Die Politik muss vernünftig handeln. Der Abwägungprozess fehlte mir. Und nun versuchen die mit Geld, die selbst verursachten Probleme zuzukleistern. Man fördert jetzt noch mehr E-Mobilität und nun auch noch Wasserstoff. Warum nicht die Steuer senken und gar nichts fördern? Ich halte weder Autos mit Monsterakku noch Wasserstoff für gute Lösungen. Die Autohersteller forschen ja nach wie vor daran, die Otto- und Dieselmotoren weiter zu verbessern. Planwirtschaft hingegen führt in den Konkurs.
Schon die Abwrackprämie vor zehn Jahren war ’ne Katastrophe. Die Vernunft ist seit langem abhanden gekommen. Ohne große Diskussionen werden Pfade eingeschlagen, die schweineteuer sind und was man nicht mehr zurückdrehen kann. Die Kernkraft wurde auch einfach so abgesägt. Man kann aber nicht heute aussteigen, morgen einsteigen, übermorgen aussteigen, überübermorgen einsteigen. Man braucht Fachkräfte, die ausgebildet werden und die wollen auch die Perspektive haben, Jahrzehnte in diesem Beruf ihre Brötchen zu verdienen. Vor wenigen spukte doch die Idee eines deutschen Flugzeugträgers durch die Gazetten. Da dachte ich mir: Haben die noch alle Tassen im Schrank? Das wäre eine Entscheidung für Jahrzehnte, weil man das Material und das Personal braucht. Außerdem bindet so ein Flugzeugträger weitere Schiffe, da ein Flugzeugträger immer Begleitung braucht.
Dass diese Politiker bei Corona erst gar nichts machen wollten, dann noch sogar auf Trump herumkloppten, weil er die Flüge aus China Ende Januar unterband, um dann holterdipolter in den Shutdown zu gehen. Wenn Politiker sagen: „Wir folgen nur der Wissenschaft.“, dann ist das ein intellektueller Offenbarungseid.
16. August 2020 um 00:11
@Johannes Schuhmann:
Es geht mir weniger um Ihre Meinung, als vielmehr um den Umstand, dass Sie eine promovierte Wissenschaftlerin, die einen vollständigen Namen hat, mal eben so als „die Mai“ oder „diese Mai“ runtermachen.
Diese Form setzt Ihr Anliegen, egal wie berechtigt dieses sein mag, per se herab – darauf wollte ich dezent hinweisen.
Bei Herrn Drosten schaffen Sie es ja auch, seinen Titel zu nennen, und Dieter Nuhr nennen Sie auch nicht „diesen Didi“ oder sonstwas.
Nur eine Formsache.
16. August 2020 um 00:14
@Positron: Wurde der Nachweis geführt, dass die Klimaschutzmaßnahmen irgendwas bringen? Und wenn das Problem so groß ist, warum hat man dann die CO2-neutralen Kernkraftwerke abgestellt? Offenbar ist der Druck nicht groß genug, dass Klimaschützer mehrheitlich für Kernkraftwerke sind. Die Klimaschützer sind ja auch dagegen, ein neues Kohlekraftwerk entsteht und mehrere Kohlekraftwerke aus den 20ern mit weit schlechteren Wirkungsgraden ersetzt. Das zeigt doch ganz klar, dass diese Leute ihr Anliegen dann doch nicht so ganz verstanden haben.
16. August 2020 um 00:26
@Bernd Harder
Ganz ehrlich, bekomme ich bei diese „Freundin der Sonne“ Anfälle, egal ob promoviert oder nicht. Ich bin auch Akademiker, wenn auch nicht promoviert. Ich bin Informatiker und speziell die Komplexitätstheorie hat mich sowas von ehrfürchtig werden lassen, was wissenschaftliche Erkenntnisse sind. Sie aber setzt einen Ton auf, den ich nicht verstehe. Die Selbstsicherheit ist unangemessen, schließlich flankiert sie die damit Maßnahmen, die uns Milliarden und Billionen kosten.
Sie hat ja schon vor ein, zwei Jahren das Klimaschutzgedöns flankiert. Ich habe argumentativ dagegengehalten. Folge war, dass ich stummgeschaltet wurde. Ganz tolle Wissenschaftlerin. Es gibt ja Parallelen. Kritik am Klimaschutz abgetan und die Kritiker werden zu Spinnern und Klimaleugnern erklärt, als ob jemand leugnet, dass es ein Klima gibt oder dass sich das Klima ändert. Man muss aber die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, überall die Windräder für teuer Geld hinzustellen, die nun auch Energie verschlingen und nur unzuverlässig Strom liefern. Bei Corona wurden die Kritiker als für Bekloppte und Rechtsextreme erklärt, obwohl die Mehrheit eben nicht wie Hildmann und Jebsen tickt.
16. August 2020 um 00:43
@Johannes Schuhmann:
Ich sehe das nach wie vor nicht, dass Kritiker von Klimaschutzmaßnahmen oder der Corona-Beschränkungen pauschal zu „Spinnern und Klimaleugnern“ oder „Bekloppten und Rechtsextremen“ erklärt würden.
Oder wo genau werden Herr Schäuble, Herr Palmer, Herr Papier, Herr Zastrow, Frau Mika und viele andere als „Spinner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet?
Da gehört schon etwas mehr dazu, als nur Kritik zu äußern.
als ob jemand leugnet, dass es ein Klima gibt oder dass sich das Klima ändert.
Ich denke, man muss nicht jedes Mal einen Disclaimer voranstellen, dass der Begriff „Klimaleugner“ nicht darauf abzielt, dass jemand „das Klima leugnet“ – sondern das ist eine Kurz-Bezeichnung für Menschen, die leugnen, dass es einen anthropogenen Klimawandel gibt.
Und davon gibt es jede Menge, so um die zehn Prozent der Bevölkerung, also etwa vergleichbar mit der Impfgegner-Zahl.
Etwas völlig anderes ist die Debatte um die richtigen, sinnvollen und bezahlbaren Maßnahmen gegen Klimawandel, Corona etc. Diese Diskussion muss natürlich geführt werden, ohne Scheuklappen und Denkverbote, z.B.:
https://blog.gwup.net/2019/10/21/klimawandel-eine-aktuelle-bestandsaufnahme-nach-greta-rezo-und-co-teil-4/
https://blog.gwup.net/2019/07/30/skepkon-video-energiewende-aber-wie-mit-dr-norbert-aust/
16. August 2020 um 00:43
@Johannes Schumann
„Diese Mai verdient risikolos Geld über unsere GEZ-Gebühren. Für diese Leute hat sich im Portemonnaie nichts geändert. Für die ist es leicht, mal eben einen Shutdown zu befürworten.“
Ich zahle meinen Rundfunkbeitrag, seit ich volljährig bin. Für FUNK Formate à la maiLab gebe ich es gern her. Für TV-Produktionen vom Schlage Traumschiff, nicht.
16. August 2020 um 08:47
@ Sebastian Taege:
„vom Schlage Traumschiff“
Die Sendung wird einfach vom Genre her falsch verstanden. Als Reality-Horrorshow hat sie durchaus ihre Qualitäten. Mir fehlt aber aktuell z.B. eine Folge, bei der ein Coronaskeptiker beim Seniorenball Passagiere infiziert, das Schiff im indischen Alang unter Quarantäne gestellt wird, der Kaviar aus der Kühlkammer geräumt werden muss, weil der für anderes gebraucht wird …
@ Johannes Schumann:
Es ist schön, dass Sie mir Recht geben. Ich bin aber nicht Ihrer Meinung.
Ich bin z.B. nicht der Meinung, dass aus dem Komplexitätsargument eine Generalregel „Abwarten“ folgt: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2014/03/18/evidenzbasierung-evaluierbarkeit-komplexitaet/
Ich bin auch nicht der Meinung, dass Leute wie „diese Mai“, nur weil sie ihr Geld „risikolos Geld über unsere GEZ-Gebühren“ verdienen, bedenkenlos einen shut down fordern können. Erstens tut sie das nicht, zweitens ist diese Zusammenhangsannahme unterkomplex – wie viele Vorurteile.
16. August 2020 um 09:07
Lesetipp für die Besserwisser, die glauben der Shutdown war völlig überzogen: Mukerji, Nikil; Mannino, Adriano:
Covid-19: Was in der Krise zählt. Über Philosophie in Echtzeit
https://www.reclam.de/detail/978-3-15-014053-6/Mukerji__Nikil__Mannino__Adriano/Covid_19__Was_in_der_Krise_zaehlt__Ueber_Philosophie_in_Echtzeit
„ Was tun, wenn existenzielle Entscheidungen ohne sichere Datengrundlage und in größter Eile zu treffen sind? Auch Experten sind vor Denkfehlern nicht gefeit. Hier kann Philosophie in Echtzeit helfen. Denn Erkenntnistheorie, Risikoethik und Entscheidungstheorie können beim Ausloten des Ungewissen Klarheit und Orientierung bieten. Am Fall der Corona-Pandemie zeigen die Autoren mit einem Ausblick auf Klima- und KI-Risiken: Was können wir vor, während und nach der Katastrophe wissen – und wie können wir strategisch handeln.“
16. August 2020 um 09:11
Ich zahl gern meine Rundfunkgebühren, gerade für Formate wie Panorama, frontal21, Monitor und Mai Lab, auch wenn ich glaube, dass in dem System dem Medienanstalten Geld verschwendet wird. Aber lieber reformieren, als abschaffen.
16. August 2020 um 11:55
Ich stimme Thomas und Sebastian Taege zum Thema Rundfunkbeitrag zu.
@Johannes Schumann
Ich halte diese Mai für schwach. Habe mir das Video angeschaut und empfand sie ziemlich arrogant. Dieter Nuhr liegt absolut richtig, während diese Mai schon wieder den Klimaschutz verteidigt.
Es geht in dem Video aber nicht um Klimaschutz, sondern wie es zum zwischenzeitlichen Verwürfnis von DFG und Dieter Nuhr kommen konnte. Mai Thi analysiert nüchtern Dieter Nuhrs Auftritte und zeigt auf, wo dieser vereinfacht, polemisiert oder nicht stringent genug argumentiert.
ABER: Sie dreht ihm keinen Strick daraus, wie es sonst so einige Personen aus dem linken Spektrum oder Umweltschutzgruppen versuchen. Denn ihre Aussage ab 17:20 min lautet auch: „Wir müssen Comedy (*) nicht an wissenschaftlicher Korrektheit messen, aber wir müssen so quellen- und medienkompetent sein, Satire über wissenschaftliche Inhalte nicht als wissenschaftliche Quelle zu sehen, sondern nur als Unterhaltung.
(*) Ob es Comedy ist, was Dieter Nuhr macht, lässt sich sicherlich diskutieren. Ich meine, nein.
Ich habe argumentativ dagegengehalten. Folge war, dass ich stummgeschaltet wurde. Ganz tolle Wissenschaftlerin.
Ihnen sollte vertraut sein, dass Mai Thi die Kommentarfunktion unter ihren Videos mit sehr hoher Wahtscheinlichkeit nicht selbst betreut, sondern dass das von einem professionellen Team, vermutlich von funk, übernommen wird.
Wenn Sie tatsächlich gesperrt wurden, dann müssen Sie sich sehr daneben benommen haben. Dass das Team dann sperrt, ist auch kein Wunder, wenn man erfahren musste, wie Mai Thi z.B. bei ihrem Coronapandemievideo oder auch bei ihrem Vergleich von Kekule, Drosten und Streeck von Kommentatoren getrollt und auf Ubelste persönlich angegriffen wurde.
16. August 2020 um 12:23
Was in der aktuellen Krise von Anfang an fehlt, sind die Psychologen. Wo waren diese in den Expertengremien, die die Politik beraten haben? Wo waren sie in den Talkshows im Fernsehen?
Im Moment haben wir neben der eigentlichen Pandemie ein grosses psychologisches Problem, warum gehen wir es nicht an? Bei allen noch so sinnvollen Massnahmen darf uns nicht ihr Einfluss auf die Psyche der Menschen aus den Augen geraten. Und da geht es vor allem um Angst. Bei den einen um Angst vor dem Virus, bei den anderen um Angst vor dem Verlust ihrer Freiheiten. Wenn beides auseinandertrifft und die Angst oirrationale Züge einnimmt, muss das ganze zwangsläufig irgendwann explodieren.
Also nochmal: wo sind die Psychologen?
16. August 2020 um 12:24
@Schumann:
Ich sehe das nicht wie Sie:
1. Das Klimasystem ist ausreichend verstanden.
2. Die Simulationsmodelle arbeiten gut genug.
3. Maßnahmen zur CO2-Reduzierung sind unumgänglich. Gerade hinsichtlich der Folgekosten ist Handeln unumgänglich – je früher, desto besser und kostengünstiger.
Während Sie einerseits die Politik für ihr unentschlossenes Verhalten zu Beginn der Corona-Krise kritisieren, fordern Sie bei Klimaschutzmaßnahmen erst einen Vorab-Wirksamkeits-„Beweis“ ein, bevor die Politik handeln soll.
Könnte es sein, dass Sie einfach nur ein besserwisserischer Nörgler sind?
Anders kann ich mir den Quark mit Marx, GEZ-Gebühren und Flugzeugträgern nicht erklären.
16. August 2020 um 13:09
@noch’n Flo:
Hier zum Beispiel:
https://www.welt.de/politik/deutschland/plus213451348/Krisenpsychologie-Corona-fuehlt-sich-an-wie-eine-Vorhoelle.html
https://www.sueddeutsche.de/politik/psychologie-und-coronavirus-wenn-ich-mein-verhalten-aendere-muss-mir-das-moeglichst-viel-bringen-1.4925667
https://www.zeit.de/politik/2020-05/corona-proteste-wut-psychologie-politikpodcast
16. August 2020 um 16:07
@alle:
Auch weil einige Dinge immer wieder durcheinander kommen sollten wir drei Ebenen unterscheiden (wird ein wenig länger).
1. Personen (meine jetzige Einschätzung)
Mai Thi Nguyen-Kim: sie ist äußerst kompetent, ist aber wie wohl jede/r sonst auch nicht perfekt und steht deshalb auch nicht außerhalb der Kritik. Ich halte sie innerhalb der Wissenschaftsjournalisten für eine der Besten, die wir in Deutschland haben. Ich meine auch, dass sich die Sendung Quarks durch sie positiv entwickelt. Ich bin froh, dass wir sie als Wissenschaftsjournalistin haben.
Im Vergleich: Harald Lesch: er hat mit seinen neuerlichen Büchern seine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit verloren.
Mai Thi Nguyen-Kim und Ranga Yogeshwar, früher auch Joachim Bublath und Hoimar von Ditfurth spielen in eine andere Klasse als Harald Lesch.
Christian Drosten: So wie er zurückhaltend und kompetent zugleich ohne Überschreitung seiner eigenen Kompetenzen würde ich mir wünschen, dass viele andere Wissenschaftler handeln würden. Er beeindruckt mich immer wieder, wie Anthony Fauci.
Dieter Nuhr: Er ist Kabarettist und kein Wissenschaftler. Ich messe ihn mit anderen Maßstäben. So kann ich seine Sendungen, genauso wie die Heute Show anschauen. Beide machen wissenschaftliche Fehler, die ich im Sinne der Unterhaltung akzeptiere. Wie auch Mai Thi Nguyen-Kim im Video sagt, es ist dabei anzuerkennen, dass Dieter Nuhr diese zumindest in dem einen Corona-Fall Fehler zugegeben hat. @RPGNo1 stimme ich hier zu, der diesen Punkt ebenfalls genannt hat.
Es ist okay, Personen zu kritisieren. Es geht aber nicht (Johannes Schumann), abfällig zu werden und Personen herabzuwürdigen.
2. Wissenschaft und Faktenaussagen inklusive Prognosen.
Ich begrenze mich hier hauptsächlich auf das Thema Klima, weil ich mich in Sachen Pandemien einfach zu wenig auskenne.
Das Klima ist nur in Bezug auf die Grundmechanismen ausreichend verstanden. Wir wissen, dass mehr Treibhausgase höhere Temperaturen bedeuten. Wir wissen auch, dass der derzeitige Anstieg der Temperaturen menschengemacht ist, konkret durch Treibhausgase verursacht worden ist.
Wir können gut abschätzen (siehe Six Degrees von Mark Lynas) was 1 – 6 Grad mehr im eingeschwungenen Zustand bedeuten. Dabei sollten wir auch beachten, dass es Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende dauern wird bis diese eingeschwungenen Zustände eintreten. Beispiel: Zwei Grad mehr als Dauerzustand ab 2070 heißt, dass der Meeresspiegel langfristig um 20 Meter steigen wird.
Vieles ist aber eben nicht ausreichend verstanden: Wie viel von diesem Meeresspiegelanstieg bekommen wir in diesem oder im nächsten Jahrhundert ab? Wissen wir nicht. Vielleicht maximal 1 – 2 Meter, aber es kann auch höher sein. Bei Dauerhaft 2 Grad mehr wäre ich ziemlich sicher, dass wir in 5000 Jahren die 20 Meter bekommen werden. Damit die 20 Meter in 5000 Jahren nicht erreicht werden, müssen die globalen Temperaturen runter. Um das zu erreichen, werden wir wieder CO2 aus der Atmosphäre holen, wenn es „natürlich“ nicht schnell genug geht.
Wir können uns sicher sein, dass die Temperaturen aufgrund unserer Emissionen gestiegen sind und dass der Meeresspiegel deswegen steigt. Darüber, ob durch den Klimawandel auch Starkregen zugenommen hat haben wir (nur) eine mittlere Sicherheit. Darüber, ob Dürren schon jetzt wegen des Klimawandels zugenommen haben wir noch nicht einmal eine mittlere Sicherheit. In Sachen Stürme sieht es ähnlich aus. Das ist zumindest die Lage, wie sie im Bericht IPCC AR5 WG1 Kap 10 steht, die beste Zusammenfassung, die wir haben, bis wir Zugang zu AR6 haben.
Aus der Wissenschaft können wir nicht ableiten, dass die Feuer in Australien im letzten Jahr durch den Klimawandel beeinflusst worden sind. Das Signal der globalen Erwärmung für Feuer in Australien erwarten wir frühestens 2040.
Was wir wissen ist aber ausreichend, um Entscheidungen mit der Restunsicherheit zu treffen. Diese Entscheidungen werden aber viel mehr berücksichtigen müssen als die Ergebnisse aus der Klimawissenschaft.
Bezogen nur auf das Klima: Jeder 0,1 Grad, den wir an Erhöhung einsparen ist gut (für den Stress auf Menschen, auch für andere Spezies). Man kann sich an 1,5 oder 2,0 Grad mehr orientieren, aber diese sind keine Grenzen, wo wir sagen können: Darunter ist alles gut und darüber ist die Katastrophe.
Die Aussage zum Beispiel „Wir haben nur noch 10 Jahre“ ist Unfug, selbst wenn die 10 durch eine andere Zahl ersetzt wird. Häufig werden diese Jahreszahlen instrumentalisieren, um irgendeine Lösung zu bevorzugen. Wir werden nicht im Jahre 2030 durch sein, auch nicht im Jahre 2050. Wir haben eine langfristige Aufgabe vor uns, mindestens eine Jahrhundertaufgabe. Vermutlich länger.
Exkurs: Wir (alle globalen Player) könnten natürlich die anthropogenen Emissionen sofort beenden und „nach mir die Sintflut“. Dann müssten wir ein weltweites Chaos in Kauf nehmen ganz abgesehen davon, dass die Weltgemeinschaft einen solchen kollektiven Selbstmord nicht begehen wird.
3. Politik, Maßnahmen, Werturteile und Abwägungen
Die Politik beneide ich nicht, und ich teile den allgemeinen Politikhass nicht. Sie muss trotz Unsicherheiten handeln. Diese sind bei der Coronakrise viel mehr als beim Klimawandel. Und da ist es gut, die Erkenntnisse der Wissenschaft zunutze zu machen und sie nicht zu verwerfen.
Dabei sollten wir den Fehler nicht machen, dass „die Wissenschaft“ oder auch irgendein Gremium von Wissenschaftlern uns sagt, was wir zu tun oder zu lassen haben. Sie liefert und die Grundlage, mehr nicht. Sie sagt uns noch nicht einmal, dass wir eine Klimakatastrophe abwenden müssen. Diese Entscheidung treffen wir aus ethischen Gründen.
Und dabei gibt es nicht nur das eine Fachgebiet und nicht nur das eine Interesse.
Selbst wenn alles wissenschaftlich klar wäre: Bei Corona geht es nicht nur darum, die Zahl der Todesfälle zu minimieren egal was es kostet (gar nicht nur finanziell, sondern vielmehr auch indirekte Opfer der Maßnahmen). Wie bei jeder Medizin muss die Wirkung von Maßnahmen größer sein als die Nebenwirkungen. Und es ist durchaus möglich, dass nicht jede/r das Nutzen und die Kosten gleich bewertet.
Das ist beim Klimawandel auch nicht anders. Was wir tun und lassen hängt von anderen Prioritäten ab. Maßnahmen passieren nicht im luftleeren Raum, sondern beeinflussen andere Dinge. Ein Kohlekraftwerk in Afrika zu bauen könnte Armut lindern und etwas Wohlstand bringen, schadet aber eindeutig im Kontext der globalen Erwärmung. Wie ein afrikanisches Land entscheidet, hängt nicht nur vom Klima ab.
Da gibt es Kritik von denen, die nicht nur auf Europa oder Nordamerika schauen. So sagt Imeh Ituen, dass für viele im Globalen Süden das Ganze nicht nur ein Problem von „Future“ ist – der Globale Süden hat das Problem jetzt. Wobei ich anmerke, dass die meisten heutigen Probleme nicht dem Klima geschuldet sind. Sie sind trotzdem wichtig, und man muss nicht „Future“ den Vorrang vor „Now“ geben.
Diese Diskussion in Teil 3 ist keine wissenschaftliche. Es ist eine ethische, politische und weltanschauliche und hier kann es – muss es sogar – unterschiedliche Auffassungen geben, denn die Wissenschaft gibt eben keinen Weg vor, dem wir folgen müssen. Sie liefert eine Grundlage, die besser ist als alles andere, was wir haben.
Entscheiden müssen wir ethisch, politisch und weltanschaulich und ich muss auch Entscheidungen akzeptieren, wenn sie nicht die meinen sind. Ich kann aber verlangen, dass man Entscheidungen nicht gegen wissenschaftliche Erkenntnisse trifft.
16. August 2020 um 17:39
@ Thomas:
„Hier kann Philosophie in Echtzeit helfen.“
Liefert das Buch wirklich „Philosohie in Echtzeit“ und wobei konkret kann es helfen? Das habe ich mich beim Lesen immer wieder gefragt.
Mich hat das Buch eher etwas ratlos zurückgelassen.
Hilft es denn Ihrer Meinung nach bei der Frage, welche konkrete Form des Lockdowns, z.B. wie er in Bayern, Österreich oder in Brandenburg umgesetzt wurde, dem vorhandenen Wissen angemessener war? Oder welche Variante im Herbst bei steigenden Positivenraten angemessen wäre? Oder ob es dem vorhandenen Wissen entsprach, die Pflegeheime wochenlang dicht zu machen? Und ob man das wieder tun soll?
Man kann natürlich sagen, das sind doch gar keine philosophischen Fragen. Mag sein. Aber mir hat auch die Philosophie im Buch der Philosophen gefehlt, nicht nur mir übrigens: https://www.sueddeutsche.de/kultur/philosophie-corona-ueber-philosophie-in-echtzeit-nikil-mukerji-und-adriano-mannino-1.4904964
@ noch’n Flo:
„Was in der aktuellen Krise von Anfang an fehlt, sind die Psychologen.“
Wer würde widersprechen wollen, wenn der Arzt nach dem Psychologen ruft? Aber die Psycholog/innen waren immer dabei, wenn auch medial nicht ganz so sichtbar wie Drosten & Co.:
Siehe z.B. ganz prominent die Cosmo-Studien aus Erfurt: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/cosmo-analysis.html
Oder die Studien des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim: https://www.zi-mannheim.de/behandlung/coronavirus.html
Oder die diversen Medienauftritte des Rheingold-Chefs Grünewald, z.B. https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-08/psychologie-corona-krise-zweite-welle
Natürlich hast du im Prinzp trotzdem Recht. Corona ist in der Öffentlichkeit und auch von der Politik her lange zu eng auf virologische und hygienische Aspekte reduziert worden. Die Ökonomie hat sich dann durch den Shutdown von alleine ins Bild gedrängt.
Aber psychologische, soziologische, pädagogische, pflegewissenschaftliche, ökonomische oder politikwissenschaftliche Expertise sollte in der Tat systematischer herangezogen werden.
16. August 2020 um 17:45
@Joseph Kuhn:
Aber psychologische, soziologische, pädagogische, pflegewissenschaftliche, ökonomische oder politikwissenschaftliche Expertise sollte in der Tat systematischer herangezogen werden.
Yep.
17. August 2020 um 13:55
Aber psychologische, soziologische, pädagogische, pflegewissenschaftliche, ökonomische oder politikwissenschaftliche Expertise sollte in der Tat systematischer herangezogen werden.
Die Leopoldina hat doch diesbezüglich mehrere Statements veröffentlicht. Leider ist das in den Medien untergegangen.
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2020_04_13_Coronavirus-Pandemie-Die_Krise_nachhaltig_%C3%BCberwinden_final.pdf
Ich kenne mich in der Materie zu wenig aus, aber wäre das nicht ein Ansatz, die Forscherinnen und Forscher der Leopoldina noch stärker einzubinden (als Koordinator eventuell), und alle Expertisen und Erkenntnisse aufbereitet der Öffentlichkeit regelmäßig zur Verfügung zustellen? So wie es das RKI aktuell mit den epidemiologischen Daten tut?
17. August 2020 um 14:56
@ JK:
„Wer würde widersprechen wollen, wenn der Arzt nach dem Psychologen ruft?“
Viele Kolleg*innen haben damit leider ein Problem.
„Aber die Psycholog/innen waren immer dabei, wenn auch medial nicht ganz so sichtbar wie Drosten & Co.:“
Und genau dieses Defizit fliegt uns allmählich um die Ohren.
17. August 2020 um 22:40
@ RPGNo1:
Die Stellungnahmen der Leopoldina kann man anführen, auch eine ganze Reihe anderer Papiere, z.B. die der Gruppe um Matthias Schrappe. Aber „noch’n Flo“ hat schon recht, diskursprägend ist das nicht, vielleicht mit ein Grund, dass alternativfaktisch Denkende so viel Resonanz finden.
17. August 2020 um 23:50
@Amardeo Sarma 9. August 2020 um 10:43
Ja, es gibt vielleicht im Jetzt und Heute höhere Prioritäten, aber wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen, dann werden alle die von Ihnen genannten Prioritäten, quasi als „Rattenschwanz“ kommen.
Es wird mehr Hunger auf der Welt geben, mehr Krankheiten, schlechtere Gesundheitsversorgung usw…usw…
Und ich teile auch die Befürchtung von Mojib Latif, der sogar ein Atomkrieg infolge des Klimawandels nicht ausschließt:
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/zdf-talk-klimaforscher-malt-duesteres-zukunftsszenario-und-warnt-vor-atomkrieg_id_12320375.html
18. August 2020 um 20:04
@Ralf fast nüchtern:
es geht darum, dass wir nicht alles andere dem Klimaproblem unterordnen. Während wir alles versuchen sollten, Emissionen zu mindern ist es ethisch verwerflich, dass wir es auf Kosten der Ärmsten in der Welt machen. Für diese globale Mehrheit ist Flucht von Hunger und Armut und (viel) mehr Wohlstand wichtiger. Ihr Problem ist nicht Future, sondern Now. Dafür werden wir global gesehen auch viel mehr Energie benötigen.
Zu Mojib Latif: Deutschland ist ein schlechtes Beispiel für Klimaschutz und liegt hinter vielen anderen Europäischen Ländern. Man schaue im Electricity Map – auch wenn es mehr als nur die Elektrizätserzeugung gibt – we gut und wer schlecht weltweit abschneidet.
Gerade jetzt (20:05 16. August) in CO2 g Äquiv /KWh:
– Deutschland 415g
– Frankreich 64g
– Großbritannien 320g
– Finland 160g
– Ontario (Kanada) 70g
Und die Welt ist nicht auf dem Worst-Case-Pfad (RCP 8.5).
19. August 2020 um 13:00
@Amardeo Sarma
Ja, das stimmt…die größten Verursacher des Klimawandels sind nicht die „Armen“, sondern die „Reichen“ – natürlich darf man nicht den Klimaschutz auf die „Armen“ abwälzen…
Aber, ob wir nicht auf dem „Worst-Case-Pfad“ sind, da bin ich mir nicht ganz sicher…ich wohne in Unterfranken im bayrischen Spessart und die Folgen des Klimawandels sind in den letzten zehn Jahren so deutlich sichtbar und ich habe das Gefühl es potenziert sich von Jahr zu Jahr.
Zwar haben wir hier Mischwald, mit Mehrzahl an Buchen, der noch etwas robuster ist, aber es ist deutlich zu sehen, daß die Nadelhölzer in den letzten drei Jahren absterben…auch die Buchen kämpfen schon und ich weiß nicht, wie lange diese noch durchhalten. Auch die Hitzetage nehmen immer mehr zu, auch wenn dieser Sommer bisher nicht so extrem war, hatten wir doch auch wieder relativ viele Hitzetage…Kahl am Main ist in Bayern (wobei es Grenzland zu Hessen ist) immer der Spitzenreiter – ich wohne nur 20 Kilometer davon entfernt.
Ich kann hier nur von meiner Region schreiben, und ich bin mir sicher, daß viele Andere in anderen Region gleiches schildern können…ich weiß nicht mehr, wohin das alles noch führen wird.
19. August 2020 um 19:12
A. Sarma: „Und die Welt ist nicht auf dem Worst-Case-Pfad (RCP 8.5).“
Sondern?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-erderwaermung-folgt-dem-dramatischsten-szenario-a-5bb08e00-5054-4f20-bc23-cacd6a93466f
20. August 2020 um 22:15
@Michael Fischer:
Das ist hier in Nature durch Zeke Hausfather und Glen Peters gut erklärt:
Happily — and that’s a word we climatologists rarely get to use — the world imagined in RCP8.5 is one that, in our view, becomes increasingly implausible with every passing year. Emission pathways to get to RCP8.5 generally require an unprecedented fivefold increase in coal use by the end of the century, an amount larger than some estimates of recoverable coal reserves
Die kurze PNAS-Publikation, auf die der Spiegel hinweist kann man schon als „Outlier“ bezeichnen und wurde wegen verschiedene Dinge kritisiert, u.a. weil da implizit ein viel zu hoher Beitrag der Emissionen von Land Use (Landverbrauch) angenommen wird.
Hier ist ein detaillierter Twitter-Thread von Roger Pielke Jr. zu den Problemen.
25. September 2020 um 13:29
Sabine Hossenfelder zum Thema „Follow the Science“:
Science does not say, „You shouldn’t pee on high-voltage lines“, it says, „Urine is an excellent conductor“.
https://www.youtube.com/watch?v=nGVIJSW0Y3k