In der Homöopedia ist der zweite Teil der Serie „Branchenverbände“ erschienen.
Diesmal geht der Blick nach Österreich.
Im Unterschied zu Deutschland und der Schweiz ist die Branche weniger industriell als mittelständisch geprägt. Die Verbandsstruktur ähnelt indes der in Deutschland: Der größte Verband „PHARMIG“ vertritt auch die Positionen der Homöopathie und setzt sich für den Fortbestand ihrer gesetzlichen Privilegierung ein.
Aus skeptischer Sicht ermutigend ist ein leichter Absatzrückgang für Homöopathika auch in Österreich, der auf der Umsatzseite allerdings durch höhere Preise und neue, höherpreisige „Marken“-Präparate kompensiert wird – zum Beispiel „Neradin“, ein homöopathisches Potenzmittel (man beachte die feine Ironie, der Hersteller bevorzugt vielleicht deshalb die Formuliering „bei sexueller Schwäche“).
Dieses und andere neue Mittel müssen aufgrund einer unverständlichen Geetzeslücke bis auf den heutigen Tag „zugelassen“ und dürfen mithin als „wirksam bei …“ beworben werden, ohne dass dies bei D6 plausibel ist und jemals auch nur in einer einzigen Studie überprüft worden wäre. Diese spezielle Situation wird eines der nächsten Themen in der „Homöopedia“ sein.
Zum Weiterlesen:
- Homöopedia: Branchenverbände (Österreich)
- Interview mit Natalie Grams: „Kein Tag ohne Hass“, GWUP-Blog am 30. April 2020