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Homöopathen wollen mal wieder Relevanz vorgaukeln – mit einer Corona-Umfrage

| 2 Kommentare

Über die skurrilen Marketing-Umfragen, mit denen die Globuli-Lobby so etwas wie „Relevanz“ vorgaukeln will, haben wir schon öfter berichtet, zum Beispiel hier oder hier.

Diesmal hat uns der Volksverpetzer die Arbeit abgenommen:

Der DZVhÄ versucht uns mal wieder weiszumachen, dass „die große Mehrheit der Deutschen“ Homöopathie wolle – sogar gegen Covid-19.

Recht amüsant lässt uns der Volksverpetzer-Autor Marcello Orlik an seiner Suche nach irgendeinem faktischen Beleg für diese Behauptung teilhaben.

Spoiler:

Korrigiert und korrekt müsste die Headline lauten:

Forsa-Umfrage zu Covid-19: Große Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) befürwortet den Einsatz eines homöopathischen Arzneimittels, wenn ein solches homöopathisches Mittel im Rahmen einer staatlichen Maßnahme bei der Suche nach Maßnahmen gegen eine weitere, auch zukünftige Verbreitung des Corona-Virus testweise eingesetzt würde, nachdem dieses homöopathische Mittel in verschiedenen Regionen der Welt bei verschiedenen Epidemien positive Wirkung gezeigt hat.“

Zum Weiterlesen:

  • Irreführend! Mehrheit befürwortet NICHT Einsatz von Homöopathie gegen Corona, volksverpetzer am 26. April 2020
  • „Corona Komplex Z Globuli“: Wettbewerbszentrale mahnt Apotheker ab, GWUP-Blog am 15. April 2020
  • Homöopathen und Corona, GWUP-Blog am 25. März 2020
  • Nein, auch Prinz Charles ist nicht durch Homöopathie von Covid-19 geheilt worden, GWUP-Blog am 5. April 2020
  • Warum ich Kritik an der Homöopathie wichtig finde – Heute: Fabian Link, Onkel Michael am 23. April 2020
  • Homöopathie – Deutsch, 2 Nerds 1 Blog am 26. April 2020
  • Faktencheck: Covid-19 – Zustimmung zu Homöopathie-Einsatz gilt nur eingeschränkt, dpa am 29. April 2020

2 Kommentare

  1. War schon vor einiger Zeit bei Apotheke-Adhoc

    https://www.apotheke-adhoc.de//nachrichten/detail/politik/homoeopathie-gegen-covid-19-vorstellbar-aber-nur-wenn-es-wirkt/

    Mit auch erstaunlich eindeutiger Einordnung.

    Und ich bekenne: Wenn sich ein homöopathisches Mittel in anderen Epidemien und bei kleineren Tests an Corona-Patienten eindeutig als Wirksam herausgestellt haben sollte, dann befürworte auch ich die Anwendung.

  2. Mal wieder die Beliebtheitströte *gähn.

    Erstaunt es nicht, dass sie es trotz vieler „wenn dies und wenn das, würden Sie dann…“ nur so knapp über die Zielmarke schaffen?

    Früher war die Beliebtheit doch angeblich bei 80%. Andererseits: Nur unter Usern. So fett war das damals ja schon nicht. Jetzt scheinen sie immerhin „alle“ gefragt zu haben.

    Und erstaunt es nicht auch, dass erstaunlich viele Befragte der Homöopathie auch dann die kalte Schulter zeigen wollen, wenn es „Hinweise“ auf „positive Wirkungen“ gegen Corona gäbe?

    Man stelle sich mal vor, dieselben Fragen würden bezüglich „Freibier“, „Bundesliga“ oder „Urlaubsreisen“ gestellt.

    Und wer weiß, wie das ausgegangen wäre, wenn sie nach eindeutig positiven Wirksamkeitsstudien gefragt hätten. Haben die sich sicher auch überlegt, und ich hätte wie @Christian vor mir mit „ja“ antworten müssen.

    Oder hätte ich doch eher gesagt: „wenn, wenn, hohes Venn. Gibt ja keine so’ne Studien.“

    Vielleicht, vielleicht hat die Aufklärungsarbeit der letzten Jahre gewirkt. Oder ein bisschen geholfen.

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