In dem Blog Hugin & Munin („Philosophie, Wissenschaft, Kunst“) gibt es eine Anleitung „für bessere Gespräche mit Menschen, die anderer Meinung sind“.
Wir wollen, dass es auf der Welt immer mehr produktive Gespräche gibt, bei denen alle Beteiligten etwas lernen und in ihrem Denken vorankommen, statt sich nur gegenseitig zu beleidigen. Gespräche, die die Basis dafür legen, dass alle mehr wahre Dinge und weniger falsche Dinge glauben, statt dass sie sich einigeln und radikalisieren […]
Wenn wir die Meinungen der Menschen verbessern, können wir letztlich dafür sorgen, dass sie bessere Entscheidungen treffen und so eher zu Handlungen mit besseren Konsequenzen neigen. Wir machen die Welt ein klein wenig besser.
Gerade in einer Demokratie, in der die Leute letztlich die Macht haben, ist es unverzichtbar, dass das Volk produktiv miteinander redet.
Zum Weiterlesen:
- Unmögliche Gespräche führen, Teil 1: Die 7 Grundlagen, hugin & munin am 5. April 2020
- Buchtipp: „Gefühlte Wahrheit“ von Sebastian Herrmann, GWUP-Blog am 14. April 2019
- „Wir vergessen zu häufig, was hinter Meinungen steckt“ – Wenn Fakten allein nicht mehr ausreichen, wissenschaftskommunikation.de am 28. Mai 2018
13. April 2020 um 16:05
Ist’s nach 5 Tagen bezeichnend,
dass mein Kommentar hier wohl der erste aus GWUP-Kreisen zu diesem Thema ist?
Möglich, oder?
Die 7 „Grundlagen“ bei hugin & munin habe ich gelesen.
Konkreter wäre m.E. noch besser. Auch unter Beachtung weiterer/anderer Grundlagen. Wesentliches dazu gibt’s auch schon. Anfang der 1990er habe ich mit einem Kollegen zusammen ein System entwickelt, mittels dessen m.E. folgendes für sehr viele Menschen erlernbar wird. (abgewandelte Auszüge Ihrer Meldung, Herr Harder) :
’immer mehr produktive Gespräche … auf der Welt’, die
’letztlich dafür sorgen, dass [Menschen] bessere Entscheidungen treffen und so eher zu Handlungen mit besseren Konsequenzen neigen.’
Es ist ’… unverzichtbar, dass das Volk produktiv miteinander redet.’
So ’machen [wir] die Welt ein klein wenig besser.’
Freue mich über etwaiges Interesse.
13. April 2020 um 16:10
@Roland Kreuscher:
Freue mich über etwaiges Interesse.
Wo finden wir denn etwas dazu?
14. April 2020 um 18:13
@ Bernd Harder,13. April 2020 um 16:10
Das ist nicht allgemein zugänglich veröffentlicht.
Und es bedarf sicher eines anderen Austauschs, als hier via Blogeinträgen, um zu schaun, wie das in Ihrem Sinne und dem von vermutlich vielen anderen nutzbar wäre.
Wirklich nutzbar – für konkrete Produktivität/Konstruktivität – kann es m.E. auch nicht werden, ohne konkrete Übung darin. Nur dazu lesen reicht sicher nicht. Auch ich als „System-Erfinder“ kann die Fertigkeiten ohne ausreichend Übung nicht einfach so auf wirklich gutem Niveau abrufen.
Da gibt’s Ähnlichkeiten zu Sportlern, die gut im Training sind oder die Trainingsrückstände haben.
Vielleicht könnten Menschen, die ohnehin sehr profund und erfahren und täglich viel mit produktiver/konstrukltiver Kommunikation umgehen, durch reine Lektüre da relativ viel relativ schnell umsetzen. Vielleicht.
Aber soviel – m.E. sehr kompatibel mit den Ihrerseits empfohlenen 7 Grundlagen:
Man bereitet sich auf verschiedene mögliche, produktive Zwecke, Beendigungen, Abschlüsse, Vereinbarungen des Kontaktes vor. („If you fail to prepare, prepare to fail“ oder auch „Das Gegenteil von gut gemacht ist oftmals gut gemeint.“) Was mit valider Bedarfsanalyse einhergeht.
Gesprächspartner erzielen dann zunächst Einigung darüber, dass und welche der möglichen Zwecke sie anstreben werden. Auch bzgl. des „wie“, bzgl. des Verlaufs des dazu stattfindenden Kontakts. Etwa bzgl. direktiven und non-direktiven Phasen im Kontakt. Oder zu Protokollführung (oft sehr wichtig“!) und derlei.
Dann ist’s u.a. überaus bedeutsam, pro-aktiv Missverständnisse zu vermeiden; ebenso Antworten auf wichtige Fragen, die spontan nicht gestellt wurden.
Unaufgedeckte Missverständnisse sowie ungeklärte, zumindest unentdeckte wesentliche Fragen „killen“ fast jede anhaltende ’Produktivität/Konstruktivität’ von Kontakten/Kommunikation.
Ablenkung, bzw Aufmerksamkeitslenkung, Gedächtniskapazitäten, erlebbare, authentische Zuwendung, Wiederholungen und Überraschungen haben z.B. sehr viel Einfluss.
Vernachlässigen kann man dagegen sowas wie natürliches Redetalent, Ausstrahlung/“Charisma“, die meisten Körpersprache-Klischees, Tricks wie „ja-Straße“ oder Blickrichtungs-„Diagnosen“.
Wichtig ist viel weniger- wenn’s um relevante konkrete Produktivität geht – dass Kontaktpartner den Kontakt v.a. als ganz natürlich geschmeidig „im Flow“ erleben, als dass sie erleben, dass alle Beteiligten authentisch und aufmerksam am Erzielen der ausgewählten Zwecke mit tun. Dann stört’s verglw. wenig, wenn jemand nervös oder wenig redegewandt erlebt wird oder immer mal wieder neu ansetzt.
Auch zu viel philosophische Über- /Umbauung ist bei der Erzielung konkreter anhaltender Produktivität/Konstruktivität eher hinderlich als förderlich.
Mehr Text als in den 7 „Grundlagen“ bei hugin & munin braucht’s m.E. sicher nicht. U.U. ist auch da weniger mehr. Wenngleich mir die Ausrichtung dort gut gefällt und doch die ein oder andere Neuigkeit zumindest wichtige Auffrischung zu finden ist.