Der Neuigkeitswert geht mittlerweile gegen null – der Vollständigkeit halber dennoch ein Hinweis auf den „Bioscan“-Beitrag gestern Abend bei plusminus:
Mit einem sogenannten Bioscanner wollen einige Apotheken, Ärzte und Heilpraktiker Mangelerscheinungen an Vitaminen oder Spurenelementen im menschlichen Körper feststellen. Dazu müssen Patienten nur kurz einen Stab in der Hand halten. Bioscanner sind angeblich in der Lage, das magnetische Feld der menschlichen Zellen zu messen, damit ließen sich laut Hersteller Gesundheitszustände und Mikronährstoffbedarfe bestimmen.
Doch nach Ansicht von Experten sind die Messungen unseriös, Geräte wie der Bioscan des Herstellers Institut Dr. Rilling und medX-Vitalscan der Firma MSCmedX hätten in Apotheken und Arztpraxen nichts zu suchen. Beide Unternehmen waren auf Anfrage nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Hier geht’s zum Video (zirka zehn Minuten).
Zum Rechtsstreit Institut Dr. Rilling vs. Daniel Pugge gibt es ebenfalls ein neues Video:
Zum Weiterlesen:
- Wieder einmal Bioscan und Co., Gesundheits-Check am 19. Juni 2019
- „Report“-Video: Wenn Leberkäse und Reporter dieselbe Bioresonanz haben, GWUP-Blog am 16. Januar 2018
- Bioscan-Geräte: Keine Messung nachweisbar, zeigt Daniel Pugge bei „Kontrovers“, GWUP-Blog am 25. Oktober 2018
- Noch immer keine Beweise für die „Bioscan“-Diagnostik, GWUP-Blog am 26. Februar 2019
- Video: Daniel Pugge über Bioscan-Geräte beim NDR-Magazin „Markt“, GWUP-Blog am 18. April 2019
20. Juni 2019 um 18:59
Wenn sich die Justiz auf eine solche Winkeladvokatie einlässt, wie sie Daniel Pugge beschreibt, macht sie sich absolut unglaubwürdig. Es ist einfach unfassbar, wie hier argumentiert und geurteilt wird. Bei solchen Richtern hilft noch nicht einmal mehr Gottes Hand, da muss man sich schon mit dem Leibhaftigen höchstpersönlich verbünden.
21. Juni 2019 um 15:16
@ nota.bene
Ich finde auch schon ziemlich heftig was da so abgeht. Das ist eben die moderne Art der Wegelagerei.
Dahinter stehen Menschen denen ich auch zutraue ihre Interessen mittels Gewalt durchzusetzen, würde sie kein entsprechendes Gesetz hemmen. In der Steinzeit würden sie ohne eine Spur nachzudenken einem sofort eine Steinaxt über den Schädel ziehen.
Heute tragen sie aber teure Anzüge und Golduhren und können sich die „Schläger“ leisten ohne es selbst machen zu müssen.
21. Juni 2019 um 15:41
@ nihil jie
„Heute tragen sie aber teure Anzüge und Golduhren und können sich die „Schläger“ leisten ohne es selbst machen zu müssen!“
Oh ja, von diesen „feinen“ Herren gibt es leider mehr als man glaubt und ihnen zutraut.
Ich weiß, am Thema vorbei, dennoch erlaube ich mir folgende Anmerkung:
Bei Herren sind Golduhren sowas von Out. Schon seit einigen Jahren geht der Trend immer mehr zu Edelstahluhren. Wer heutzutage noch mit einer z. B. goldenen „Prolex“ rumläuft, sagt mehr über seine Geschmacklosigkeit aus, als ihm lieb ist.
Sorry für diese kleine Randbemerkung!
21. Juni 2019 um 17:23
@Pierre Castell
Ich weiß… das was ich geschriebenen habe ist ziemlich einfach und populistisch gestrickt. Man lernt ja auch von der Politik und dem Netz von den Besten ;)
Dennoch. Es geht mir hier eher nicht um einen Generallangriff auf bestimmte Zünfte. Es geht mir vielmehr um einen bestimmten Charaktertypus von Mensch. Und ich glaube, dass man sich schon in der Uhrzeit der menschlichen Zivilisation gegenseitig vor solchen Menschen gewarnt hat.
Das hält bis heute auch so an. Soll auch.
21. Juni 2019 um 18:19
@ nihil jie
„Ich weiß… das was ich geschriebenen habe ist ziemlich einfach und populistisch gestrickt!“
So manch einer wird sagen, „nihil jie schaut zu viele Krimis“. Nö, ich bin voll Ihrer Meinung und bin davon überzeugt, dass es das öfter gibt, als die meisten erahnen.
„Es geht mir vielmehr um einen bestimmten Charaktertypus von Mensch.“
Ich weiß, habe das schon (hoffentlich) verstanden.
Das einzig Gute ist, dass man solche Menschen – und mögen sie in noch so teuren und geschmackvollen Anzügen stecken – sehr oft (wenn man lebenserfahren ist) an der Art wie sie sich körperlich bewegen, am Gesichtsausdruck, kurz gesagt – an ihrem gesamten Verhalten erkennt.
21. Juni 2019 um 18:40
Dass solche Zeitgenossen mit solchen Klagen durchkommen ist der Grund, warum es immer mehr von dieser Sorte versuchen – siehe das aktuelle Beispiel Hevert.
Das Rechtssystem wird immer öfter für solche Machenschaften missbraucht. Auf der Strecke bleiben dabei Wahrheit und Verbraucher.
Dass beide diesen Herrschaften offenkundig egal sind, zeigt ihre grenzenlose Skrupellosigkeit.
22. Juni 2019 um 07:56
@noch’n Flo
Mein Vorwurf gilt hier hauptsächlich der Rechtsprechung, denn ich halte solche Urteile (s.a. Lanka-Prozess) nicht für zwingend. Man hätte auch anderes entscheiden können.
Bei Daniel Pugge eine wirtschaftliche Konkurrenzsituation im Sinn des Wettbewerbsrechts zu konstruieren und diese auch noch anzuerkennen, grenzt für mich (als Laien) an Rechtsmissbrauch, auch seitens des Gerichts.
Hier wird dem Zweck des Gesetzes nicht Genüge getan, denn der Gesetzgeber hatte wohl kaum im Sinn, wissenschaftlich fundierte und sachliche Aufklärung (ausschließlich durch Fakten, Fakten, Fakten!) zu einem Produkt mit Hilfe des Wettbewerbsrechts zu sanktionieren.
Warum bekommt Pugge eigentlich keine Unterstützung von der ARD? Nun ja, Simon Singh wurde vom Guardian ja auch im Stich gelassen.
22. Juni 2019 um 16:18
@ nota.bene:
Dass Recht haben und Recht bekommen zwei unterschiedliche paar Schuhe sind, ist doch ein alter Hut. Musste ich in den letzten Monaten auch gerade wieder schmerzhaft erfahren, von den vielen Rechtsbeugungen hat unser Anwalt wiederholt Schnappatmung bekommen.
3. Juli 2019 um 19:54
Da bringt man doch als marktbeglückender Hersteller das allertollste Gerät auf den Markt und keiner weiß es zu würdigen (ausser der üblichen Klentel).
Und eigentlich bleibt man am Ende als rational im hier und jetzt lebender Beobachter mit offenem Mund und Fragezeichen in den Augen ratlos zurück und fragt sich, wozu dieses Gerät überhaupt noch mal gut sein sollte. So wirklich schlauer wird man aus dem „PR-Geschreibsel“ jedenfalls nicht.
Achtung, das Video ist lang und teils langatmig, aber vielleicht kann ja dieses Web-Dokument auch den einen oder anderen mit Sachverstand und rechtlicher Expertise entsprechend erhellen.
https://www.youtube.com/watch?v=pv0hSPYY9UE
3. Juli 2019 um 21:04
Dazu folgender Artikel in der Ausgabe 04/2019 des Allegro Journals:
https://www.springermedizin.de/einfache-testverfahren-zur-ueberpruefung-der-aussagekraft-von-bi/16816508
Es wurden auch Geräte der im Artikel erwähnten Hersteller getestet.