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Sven Gottschlings Heilpraktiker- und Homöopathie-Kritik heute in der „Welt am Sonntag“ und bei „Fragen an den Autor“

| 1 Kommentar

Dr. Sven Gottschling heute in der Welt am Sonntag

… und bei Fragen an den Autor (SR 2).

Schon in den ersten zehn Minuten geht es um Gottschlings Homöopathie- und Heilpraktiker-Kritik.

Im Grunde bräuchte er allerdings gar nichts zum Thema Heilpraktiker zu sagen – das hat sich im Grunde mit dem ersten Hörer-Statement (ab 11:54) erledigt:

Ich bin seit 33 Jahren als Kinderarzt im Saarland niedergelassen […] Eine Mutter kommt zur Impfung […], danach sagte sie: „Ich möchte die Ampullen des Impfstoffes haben. Darf ich die haben? Mein Heilpraktiker stellt heute Nachmittag aus den leeren Impfstoffampullen eine homöopathische Lösung her, damit können wir die Giftstoffe, die die Impfung dem Kind verabreicht hat, wieder ausleiten.“

Noch Fragen, Herr „Hexenjagd, Hetze“ Frisch?

Hier geht’s zum Podcast (zirka 55 Minuten).

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathie: Von Medizinern belächelt, von Comedians veralbert, GWUP-Blog am 1. März 2019
  • Saarländischer Verbandschef wütet – und zeigt damit doch nur: Der Heilpraktikerstatus gehört abgeschafft, GWUP-Blog am 5. März 2019
  • Der Sinn und Unsinn von Heilpraktikern, verständlich erklärt, Krautreporter am 7. März 2019

Ein Kommentar

  1. Eine sehr gute Zusammenfassung des neuen Buches, zudem hat Gottschling sehr schön manch polemisch formulierte Frage aus dem Publikum pariert.

    Interessanterweise kam das Thema Akupunktur nicht zur Sprache.

    Ich habe mir das Buch besorgt und gelesen: Es hat leider keine Bibliographie. Die Akupunktur ist in der Tat das einzige Verfahren, welches von Gottschling uneingeschränkt gelobt wird. Einige kleinere Studien zum Thema sind von Gottschling publiziert und bei Pubmed gelistet, leider alle ohne Volltext, aber mit positiven Resultaten.

    Im Akupunkturkapitel seines Buches listet Gottschling eine Aufstellung der WHO zum Thema auf, nicht ohne hinzuweisen, daß für eine Menge der Indikationen dort keine Daten vorlägen.

    Desweiteren kritisiert er die GERAC-Studie dahingehend, daß die Akupunkteure Grundkenntnisse haben müssen, wohin sie die Nadeln zu setzen haben, mithin eine komplette Verblindung nicht möglich sei, da die Patienten mitbekommen könnten, daß der Akupunkteur die Nadeln „falsch“ setzt.

    Erstaunlicherweise setzt er offensichtlich zunehmend Ohrakupunktur ein in Verbindung mit Laserakupunktur, angeblich mit gleich guten Resultaten wie bei der „Normalakupunktur“. Er postuliert auch eine gute Verblindungsmöglichkeit, indem zwar die Akupunkturpunkte korrekt angesteuert werden, aber – unbemerkt vom Behandler – der Laser per Zufallsprinzip abgeschaltet oder angeschaltet werden könne.

    So sympathisch Gottschling mir persönlich ist (ich habe ihn vor Jahren kennenlernen dürfen), so fragwürdig erscheint mir in diesem Punkte sein Tun, zumal ich mir keine gescheite pathophysiologische Grundlage dafür vorstellen kann (und er liefert in seinem Buch auch keine).

    Würden seine Resultate mehrfach und an anderen Zentren an einer Vielzahl von Patienten bestätigt, so wäre dies sicherlich ein guter Grund, für seine Behandlung die Lanze zu brechen.

    Ich gebe zu, daß ich mir nicht die Mühe gemacht habe, dies zu ergründen (obwohl Pubmed mit 937 Treffern zum Suchwort „laser acupuncture“ eine noch halbwegs überschaubare Zahl an Resultaten liefert); aber ich bleibe in diesem Punkt skeptisch.

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