Interessante Neuerscheinung:
Die neuere Forschung hat erstaunliche Placebo-Effekte im Rahmen der medizinischen Behandlung erwiesen. Der Sammelband stellt diese Ergebnisse dar und diskutiert aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven, ob und inwieweit sich diese Effekte für die medizinische Versorgung nutzbar machen lassen.
Zum Weiterlesen:
- Ernst Hauck/Stefan Huster (Hrsg.): Wirkprinzipien der Placebo-Effekte in der medizinischen Behandlung. Nomos 2019, 138 Seiten, 52 €
- Warum gibt es den Placebo-Effekt? GWUP-Blog am 23. Juli 2010
- Helmholtz-Wissenschaftscomic: der Placebo-Effekt, GWUP-Blog am 17. Juli 2018
- Placebo by proxy – was ist denn das? Informationsnetzwerk Homöopathie am 10. Februar 2017
- Was ist ein Placebo und was ist der Placeboeffekt? Informationsnetzwerk Homöopathie am 22. Mai 2017
- Placebos: Die immerselben Denkfehler der Homöopathen, GWUP-Blog am 28. Januar 2013
- Placebos wirken auch, wenn man nicht dran glaubt, GWUP-Blog am 2. November 2016
- Homöopedia: Oft gehörte Argumente – Verbreitete Vorstellungen über den Placebo-Effekt
- Argument: Homöopathie kann schon deshalb nicht auf dem Placeboeffekt beruhen, weil oft das erste gegebene Mittel nicht wirkt, Informationsnetzwerk Homöopathie am 11. Dezember 2018
21. Februar 2019 um 00:00
The Magic Feather Effect: Placebos and the Power of Belief in Alternative Medicine
https://sciencebasedmedicine.org/the-magic-feather-effect-placebos-and-the-power-of-belief-in-alternative-medicine/
23. Februar 2019 um 20:53
Ein Placebo ist die beste Medizin
Wenn sich diese Erkenntnis durchsetzen sollte, stände nicht nur die Schulmedizin vor einem Scherbenhaufen. Sondern auch die alternative Heilkunde. Beide sind in einem fundamentalen Irrtum gefangen.
https://www.faz.net/aktuell/wissen/die-macht-der-einbildung-ein-placebo-ist-die-beste-medizin-16045174.html
23. Februar 2019 um 21:59
Der Placebo-Effekt war früher eine ganz normale Heilmethode…wohl kaum Jemand hat diesen zb im Mittelalter hinterfragt.
Ja, der Placebo-Effekt ist sehr mächtig, deshalb darf man auch seinen bösen Zwilling, den Nocebo-Effekt nicht minder einschätzen; und ich glaube, dieser ist in der heutigen Zeit um so wichtiger, da er von der „Alternativmedizin“ eingesetzt wird. Hier sei ein Schlagwort genannt: die böse Chemie.
Auch der Beipackzettel von Medikamenten, kann einen Nocebo-Effekt bestärken, da dort jede – noch so unwahrscheinliche – bekannte Nebenwirkung aufgelistet sein muß.
24. Februar 2019 um 09:27
Finde den FAZ-Artikel etwas wirr und habe mir zunächst die Frage gestellt, was uns der Autor dieser Zeilen wohl mitteilen möchte.
Die Placeboforschung ist ja schon spannend und geht auch über das im Artikel mitgeteilte hinaus, bezieht unspezifische Kontexteffekte etc. mit ein. Auf der anderen Seite darf man Placebos auch nicht überschätzen.
Wenn man dann liest, wer der Autor ist, drängt sich der Gedanke auf, er plädiere für eine Lockerung des Verbraucherschutzes, um Produkte seines Arbeitgebers mit dem Argument, sie wirkten über einen Placeboeffekt, mit Gesundheitsversprechen bewerben zu dürfen…
24. Februar 2019 um 11:53
Da kann man eigentlich alles rauslesen, was man will, sogar ein Plädoyer für Produktpiraterie. ;-)
Was ich ärgerlich finde, ist der für Heilschwurbler typische großzügige Umgang mit dem Begriff „Schulmedizin“, um die moderne, evidenzbasierte Medizin abzuwerten.
Ja, wenn man bei Hippokrates anfängt, dann hat die Schulmedizin ihren jeweiligen Alternativen wenig bis nichts voraus – außer in den letzten rund 150 Jahren.
Weil es dann ja eben nicht mehr bloß Schul-Medizin ist. scheint dem Autor aber egal zu sein.