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In der bpb-Mediathek: „The Cleaners“ – Wer entscheidet über Verbleib oder Verschwinden von Social-Media-Inhalten?

| 4 Kommentare

Jetzt in voller Länge in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung:

„The Cleaners“.

Tausende externe Mitarbeiter*innen sichten für Facebook, Youtube, Twitter und weitere Social Media-Angebote Fotos und Videos. Der Film erzählt von ihrer belastenden Arbeit, bei der sie im Sekundentakt über das Löschen oder Veröffentlichen entscheiden. Die Kriterien und Vorgaben dieser Arbeit sind eines der am besten geschützten Geheimnisse der Internet-Giganten. Parallel zu den Geschichten von fünf Mitarbeitern erzählt der Film von den globalen Auswirkungen der Online-Zensur und zeigt, wie Fake News und Hass durch die Sozialen Netzwerke verbreitet und verstärkt werden.

Die Zeit schrieb zu dem Dokumentarfilm von 2018:

Ignore.“ – „Delete.“ – „Ignorieren.“ – „Löschen“. Acht Sekunden hat ein Content Moderator, um zu entscheiden: Darf dieses Bild, dieses Video auf Facebook oder einem anderen sozialen Netzwerk bleiben, oder muss der Beitrag gelöscht werden? Acht Sekunden, um zu erkennen: Ist das Satire oder Beleidigung, Kunst oder eine kriminelle Handlung? Was dürfen die Nutzer sehen, was nicht? […]

Das ist alles sehr eindrucksvoll zusammengefasst und mit Aussagen ehemaliger Google- und Facebook-Mitarbeiter kontrastiert. Die bezweifeln ganz grundsätzlich, dass Plattformen, die von ihrer Struktur her Klicks und Umsätze generieren sollen, tatsächlich in der Lage und willens sind, Verantwortung für die Folgen ihrer Geschäftsidee zu übernehmen.

Leider fügt das deutsche Regiegespann diesen altbekannten Diskussionen wenig Neues hinzu. In diesen Momenten wirkt The Cleaners zu sprunghaft und unfokussiert. Der Film fesselt am meisten, wenn er zu den Menschen zurückkehrt, die ihm seinen Titel geben.

Zum Weiterlesen:

  • Inside Facebook, Süddeutsche am 15. Dezember 2016
  • „The Cleaners“: Die Opfer des Bildergemetzels, Zeit-Online am 15. Mai 2018
  • Facebook ohne jeden Plan: Quack wird wiederhergestellt, die Aufklärung darüber gelöscht, GWUP-Blog am 17. Februar 2018
  • Gefährliche Gesundheitsinfos: Facebook schafft keine Transparenz, medwatch am 14. Februar 2018
  • Facebook und das undurchsichtige Löschsystem, Ruhrbarone am 13. Februar 2018
  • Flyer „Laut. Stark. Online gegen Fake News und Hass“ jetzt wieder gedruckt verfügbar, GWUP-Blog am 14. Januar 2019

4 Kommentare

  1. Danke, crazyfrog, für den link.

  2. Nun ja, das ist ein guter Grund für KI.
    Eine KI basierende Lösung wäre hier wirklich angebracht…ein „KI-Algorithmus“ kann hier schneller und kompetenter als ein Mensch entscheiden, selbst die Feinheiten von Ironie wird die KI nach entsprechendem „Deep Learning“ erkennen können.

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