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„Ich persönlich habe keine finanziellen Vorteile, die Gegenseite schon“: Interview mit „Onkel Michael“

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Auf die Serie „Warum ich Kritik an der Homöopathie wichtig finde“ im Blog von Onkel Michael haben wir schon hingewiesen.

Heute ist „Onkel Michael“ selbst der Interviewpartner – und zwar beim „Susannchen“-Team:

Ein Auszug:

Wie bist du auf die Idee gekommen, so ein Projekt zu starten?

Nun, vor einigen Jahren ist mein Vater an Krebs gestorben. Und ab dem Moment, wo bekannt wurde, dass er Krebs hatte, tauchten aus allen Ecken irgendwelche komischen Vögel auf, die ihn dazu überreden wollten, seine Krankheit mit dubiosen Pseudotherapien zu behandeln. Angefangen bei der Homöopathie, über Schüßler-Salze, Misteltherapie, Magnetfeldtherapie, anthroposophische Medizin bis hin zu „Germanischer Neuer Medizin“.

Mein Vater wollte davon glücklicherweise nichts hören und blieb bei der evidenzbasierten Medizin. Ich habe mir dann vorgestellt, wie es wäre, wenn ein weniger informierter Mensch in so eine Situation gerät und dann auf einen Scharlatan hereinfällt.

Dagegen wollte ich mich engagieren und meinen kleinen Beitrag zur Aufklärung leisten.

Es heißt doch immer, dass Homöopathiekritiker von der Industrie bezahlt würden. Also, wer bezahlt dich dafür?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich über diesen Vorwurf immer ein bisschen ärgere. Ich kenne ja nun eine Reihe von Homöopathiekritikern und keiner erhält für seine Aufklärung auch nur einen müden Cent. Seien es die Hostingkosten für meinen Blog, Bahnfahrkarten zu Vorträgen oder Kosten für Recherchen das zahle ich alles aus eigener Tasche.

Vor allem ärgert mich dieser Vorwurf aber, weil er eine Umkehr der Tatsachen darstellt. Ich persönlich habe keine finanziellen Vorteile, die Gegenseite schon. Seien es Homöopathen, Heilpraktiker, Apotheker oder die Pharmariesen, die Globuli herstellen. Auch die Lobby- und Berufsverbände der Homöopathen haben ein Geschäftsinteresse an der Homöopathie. Wir müssen uns vor Augen halten, dass die Homöopathie ein Geschäftsfeld mit hunderten Millionen Euro Umsatz ist.

Und dabei sind beispielsweise die ganzen Laienratgeber und sonstige Merchandisingprodukte noch gar nicht mit hineingerechnet.

Zum Weiterlesen:

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