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Neu in der Homöopedia: Die Hufelandgesellschaft

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Wie kommt man zum Nobelpreis?

fragte Prof. Martin Lambeck im Skeptiker 1/2009.

Und gab selbst die Antwort:

Die erste Möglichkeit ist charakterisiert durch Namen wie Röntgen, Planck, Einstein, Heisenberg usw. Also: Der geniale Einzelforscher.

Zweite Möglichkeit: Ein Beispiel ist der Large Hadron Collider (LHC) in Genf. Das Experiment wird 27 km lang werden und über drei Milliarden Euro kosten. Das nenne ich: „Nobelpreis mit Gewalt“.

Dritte Möglichkeit: Man liest das Hufeland-Leistungsverzeichnis.

Nach Lambecks Einschätzung wären mindestens 14 Nobelpreise fällig, wenn die Hufelandgesellschaft beweisen könnte, dass ihre „komplementärmedizinischen“ Verfahren tatsächlich funktionieren.

Aber wer verbirgt sich hinter dieser ominösen Vereinigung?

Ein neuer Artikel in der Homöopedia

… beleuchtet ausführlich Gremien, Ziele und Aktivitäten der Hufelandgesellschaft und macht deutlich, in welchem Umfang die Hufelandgesellschaft an der Durchsetzung der gesetzlichen Sonderregelungen beteiligt war, von denen bis heute Homöopathie und Co. profitieren.

Ein Augenöffner und eine dringende Leseempfehlung an alle, die sich einen Überblick über den Umfang der politischen Einflussnahme der CAM-Gremien in Deutschland machen wollen.

Zum Weiterlesen:

  • Homöopedia: Hufelandgesellschaft
  • Warten auf 75 Nobelpreise, GWUP-Blog am 28. November 2010
  • Die Hufelandgesellschaft, das holistische Weltbild und ein Gegenentwurf – was tun 20000 deutsche Ärzte? Skeptiker 1/2009
  • Neu in der Homöopedia: Wie ein Homöopath mal eben so das Periodensystem umordnete, GWUP-Blog am 8. November 2018
  • Neu in der Homöopedia: 28 Varianten der Homöopathie, die peinliche Willkür illustrieren, GWUP-Blog am 26. September 2018
  • Das Waterloo der Homöopathie: der Donner-Report, Onkel Michaels kleine Welt am 22. November 2018
  • Sahnehäubchen, gnaddrig ad libitum am 14. November 2018

6 Kommentare

  1. Ich konnte den neuen Beitrag bisher nur überfliegen, aber eine Frage stellt sich mir schon jetzt: Die Homöopathie- und Wasweisichwaslobbyisten, was treibt sie an?

    Überzeugung, ihre Therapien seien zum Wohle der Kranken notwendig?
    Der Wunsch nach Macht und/oder Geld?

    Oder was?

    Vielen Dank einmal mehr an die fleißigen Köpfe und Hände, die die Homöopedia pflegen. Man kann immer wieder gut dahin verlinken oder daraus zitieren.

  2. In Ergänzung zum Beitrag von Ich:

    Schaut man sich das Who Is Who in der Hufelandgesellschaft und ihren Mitgliedsvereinen an, wimmelt es nur so von akademischen Titeln – vom einfachen Doktor bis zum Professor Dr. Dr., viele von ihnen in universitären Forschungseinrichtungen oder in leitenden Klinikpositionen tätig.

    Da fragt man sich schon, wie Schamanismus, Zauberei und die Negierung von Naturgesetzen so tief in der akademischen Welt und in der Forschungsgemeinschaft verwurzelt sein können, denn schließlich musste jeder Doktorand und jeder Habilitand irgendwann wissenschaftliche Fähigkeiten nachweisen. Theoretisch zumindest.

    Oder lässt die Titelflut vermuten, dass an dem Firlefanz doch was dran sein könnte?

  3. „Oder was?“

    Dass sie weder zur ersten noch zur zweiten Gruppe (siehe Prof. Lambeck oben) gehören. Die erste verlangt Genialität, mit der sie nicht ausgestattet sind, die zweite eine Einladung, die sie nie erhalten.

    Letztendlich geht es um Macht & Mammon.

  4. @nota.bene

    Nicht jeder Wissenschaftler ist zu 100% Wissenschaftler.

    Ich kenne einen Physiker, der auch Homöopathika nimmt. Er sollte es zwar besser wissen, aber letztendlich fällt er doch auf die übliche Selbsttäuschung herein.

    Letztendlich gibt es eine Menge anekdotischer Wirksamkeitsbelege (sollten eigentlich nicht zählen) und den Glauben, dass man eben noch nicht nachweisen könnte, wie das ganze funktioniert.

    Wenn man dann noch ein bisschen Spiritualität (die fast jeder irgendwie hat) mit reinbringt („Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…“), dann erklärt sich schon, warum Akademiker auch bei sowas mitmachen.

  5. @Christian Becker:

    Dass ein akademischer Titel keine Wissenschaftlichkeit garantiert, ist mir schon klar (von Soziologen und Politologen will ich gar nicht erst reden, grins), aber die diversen Vorstände und Beiräte der verschworenen Hufeland-Gemeinschaft sind ja vielfach in herausgehobener Position tätig und beschäftigen sich durchaus auch mit „richtiger“ Forschung.

    Prof. Frass ist, soweit ich weiß, intensivmedizinischer Oberarzt an einer Uniklinik und arbeitet (und forscht?) auch klassisch, andere führen Kliniken oder Abteilungen, in denen auch Schulmedizin gemacht werden muss, weil ihnen sonst die Patienten unter der Hand wegsterben würden.

    Wie ist es möglich, mit solchem Hintergrund an Selbsttäuschung und Realitätsverlust festzuhalten?

    Ich begreife es einfach nicht.

  6. @nota.bene

    „… Ich begreife es einfach nicht…“

    Genau das ist auch mein Problem.

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