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FDP-Gesundheitsexperten wollen Heilpraktiker-Beruf abschaffen

| 20 Kommentare

Gerade eben:

Wenn es nach der Arbeitsgruppe Gesundheit der FDP-Bundestagsfraktion geht, wird der Berufsstand der Heilpraktiker abgeschafft. Dies verlangen sie in ein Positionspapier, das MedWatch exklusiv vorliegt.

Wollte man den „Heilpraktiker“ in seiner jetzigen Form beibehalten, wäre es allenfalls möglich, Risikominimierung zu betreiben, heißt es in dem Papier.

Zum Weiterlesen:

  • Bundestagsfraktion: Gesundheitsexperten der FDP wollen Heilpraktikerberuf abschaffen, MedWatch am 13. November 2018
  • Focus über Gefahren und Erfahrungsfundamentalismus der Heilpraktiker-Zunft, GWUP-Blog am 3. November 2018
  • „Heilpraktiker sollte kein anerkannter Beruf sein“, GWUP-Blog am 6. Oktober 2018
  • „Gefährliche Hybris“: Interview mit Dr. Christian Weymayr zum Heilpraktiker-Unwesen, GWUP-Blog am 24. Januar 2018
  • Spahn will riskante Heilpraktiker-Methoden verbieten, Spiegel-Online am 9. November 2018
  • Spahn will gefährliche Therapien verbieten, Süddeutsche am 9. November 2018
  • Kommentar: Mehr Schutz vor Quacksalbern, Süddeutsche am 11. November 2018

20 Kommentare

  1. Bisher hatte ich so meine Bedenken gegenüber der Person Spahn!

    Nun bin ich völlig angenehm überrascht. Das wäre ja der Oberhammer, wenn den Worten Taten folgen würden…

  2. @Pierre Castell:

    Ja, muss man mal schauen. Spahn bringt sich zumindest gegen „riskante“ Heilpraktiker-Methoden wie Frischzellen etc. in Stellung.

    Die FDP geht jetzt noch deutlich weiter.

  3. Der erste vernünftige Vorschlag seit langem, der von Seiten der FDP kommt.

    Jetzt müssen das One-Man-Showtalent Lindner und den Mann im Schatten Kubicki auf Normalmaß zurechtstutzen, dann können sie eventuell wieder wählbar werden.

  4. Der Vorschlag ist gut, wird aber gegen die anderen Parteien nicht durchsetzbar sein. Gerade in einer Zeit, in der sich die Grünen als zweitstärkste Kraft im Lande etablieren.

  5. @ noch’n Flo
    „Gerade in einer Zeit, in der sich die Grünen als zweitstärkste Kraft im Lande etablieren.“

    Ja, das hat uns gerade noch gefehlt…

  6. @ P. Castell:

    Wobei wir nicht vergessen wollen, dass es auch bei CDU/CSU so einige Anhänger der Alternativmedizin gibt. Wir hatten hier im Blog mal vor ein paar Jahren eine Diskussion dazu.

  7. @ Pierre Castell: Was hat das jetzt mit Spahn zu tun? Der ist doch nicht in der FDP!

  8. @gnaddrig:

    Nicht direkt, aber auch Herrn Spahn hatte sich ja bereits am WE gegen „riskante Methoden“ von Heilpraktikern ausgesprochen, was bei „Zum Weiterlesen“ verlinkt ist.

    Und ich denke, aktuell hat Spahn zumindest mehr Umsetzungsmöglichkeiten als die FDP.

  9. Nur so als Einwand: Nicht alle Grünen stehen auf Alternativmedizin, wie z.B. die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens.

  10. @ RPGNo1
    „Nicht alle Grünen stehen auf Alternativmedizin“

    Mag sein, aber sie werden einen Teufel tun und sich dagegen aussprechen, denn dann würden sie wohl einen überwiegenden Teil ihrer Wähler vergraulen.

  11. @ Bernd Harder: Stimmt natürlich. Wäre natürlich schön, wenn er – gern auch mit etwas Rückenwind von der FDP – da was hinkriegen würde.

  12. 1. Die FDP ist sehr medien-geil äh affin!

    2.Sie hat keine Macht,kann also alle möglichen Ratschläge durch die Medien multip(ub)lizieren lassen.

    3. Wahrscheinlich habens nen hoch bezahlten „Mckinsey“ oder Berater unter Vertrag (Vorschläge,nicht schmerzhaft aber teuer)

    4.Wenn 3. nicht zutrifft dann hatte jemand in der FDP die Idee…

    Als nächstes wollens noch die Reichen besteuern…..muhahaha. da sei 1. vor

  13. @RainerO
    DEN typischen Grünenwähler gibt es doch gar nicht mehr (zumindest in Deutschland). Das mag auf bestimmte Milieus wie Berlin-Kreuzberg oder die Baumbesetzer vom Hambacher Forst zutreffen.

    Aber schau mal die Personen an, die in BW einen Kretschmann, Palmer oder Kuhn gewählt haben oder in Hessen einen Tarek Al-Wazir. Oder die Urbayern, die bei letzten Landtagswahl in großen Zahlen der CSU den Rücken gekehrt haben, um sich den Grünen.

    Die Grünen sind inzwischen in manchen Bereichen dort angekommen, wo man früher eigentlich die FDP verordnet hätte: Klassischer Liberalismus von der Art eines Gerhart Baum oder einer Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

  14. @ RPGNo1
    Ich versuchte eh nicht zu pauschalisieren, daher die Formulierung „überwiegender Teil“.

    Dass nicht jeder Grün-Wähler ein Latzhosen-tragender Baumstreichler ist, ist klar. Das sind Klischees.

    Der Anteil der Pseudomedizin Zugewandten ist meiner Einschätzung nach dennoch höher als bei anderen Parteien.

    In Wien sieht man das ganz deutlich: Je mehr Bobos in einem Bezirk wohnen, desto grüner ist er. Und Bobos sind eine klassische Klientel für Homöopathen et al. Und in diesen Bezirken ist der Anteil an Apotheken, die ihr pseudomedizinisches Portfolio extra betonen auch höher (z.B. die berühmt/berüchtigte Apotheke zur Kaiserkrone).

    Das sollte man natürlich wieder nicht pauschal sehen, aber die Tendenz ist sichtbar.
    Die FDP tut sich dagegen leicht mit so einer Forderung, da sie weiß, dass sie nie in die Verlegenheit kommen wird, das umsetzen zu müssen.

  15. @RainerO
    Danke für deine Einschätzung. Ich hatte auch nicht angenommen, dass du pauschalisierst, wollte aber doch ein wenig mehr ins Detail gehen.

    Bei den österreichischen Grünen kenne ich mich gar nicht nicht aus. In Deutschland sind die einzelnen Landesverbände und ihre Vertreter immer noch in verschiedenen Strömungen unterwegs, wenn auch nicht mehr in dem Maße wie in den 80er und 90er Jahren, als es zwischen Realos und Fundis sehr heftig geknallt hat.

    Niedersachsen (Stichwort Ex-Umweltminister Trittin), NRW und Berlin z.B. sind immer noch sehr alternativ bzw. links gesprägt, während die Grünen der südlichen Bundesländer deutlich pragmatischer eingestellt sind und zur politischen Mitte tendieren. Und mit Habeck und Baerbock als Bundesvorsitzende gibt es zum 1. Mal keine Rechts-Links-Parität an der Spitze.

    PS: Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, siehe Renate Künast. :)

  16. Okay, so allmählich können wir die Heilpraktiker-Abschaffung und Kügelchen-Deapothekisierung vergessen – die Grünen sind nach dem neuesten Deutschlandtrend auf dem besten Weg, stärkste Kraft in Deutschland zu werden:

    https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-1427.html

    Plus 6 Prozent und nur noch 3 Punkte hinter der Union – woher kommt das?!?

  17. Also ich weiss nicht ob es den Slogan schon gab….aber:
    „Domina öchem Dominosteine statt Globuli“ hat was…

  18. „Gesundheitsexperten der FDP wollen Heilpraktikerberuf abschaffen“ schrieb MedWatch im November 2018.

    Man hat es sich anders überlegt.

    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/102470/FDP-will-Heilpraktikerberuf-jetzt-doch-erhalten

    Weil: gefühlt ist doch alles OK.

    „Der Begriff des Heilens hat viele Dimensionen und entscheidet sich letztlich am Erleben und Empfinden des Einzelnen“

  19. @ celsus:

    Unglaublich. Dass die FDP sich traut, so einen Unsinn hinzuschreiben, als würden wir nicht aus guten Gründen seit Jahren über evidenzbasierte Medizin diskutieren.

  20. @celsus

    Ich interpretiere diese Entscheidung als Wahltaktik.

    Da den Heilpraktikern und die ihr hörigen Klientel seitens unterschiedlicher gesellschaftlicher und politischer Seiten ein kälterer Wind entgegenweht, so schmeißt die FDP sich jetzt an diese Leute ran und hofft, sie bei den nächsten Wahlen auf ihre Seite zu ziehen.

    Was für eine heuchlerische Partei!
    Was für eine Verarschung (Verzeihung) der evidenzbasierten Medizin und der rational denkenden Menschen!

    Diese Partei soll wieder in der Versenkung verschwinden, in der sie bereits 2013 einmal war.

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