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„Empfängerinnen von Botschaften“: Mediumistische Kunst in München

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Interessante Ausstellung in München (Lenbachhaus):

Die Ausstellung „Weltempfänger“ gibt Einblick in ein außergewöhnliches und weitgehend unbekanntes Kapitel der Moderne:

Völlig unabhängig voneinander entwickelten Georgiana Houghton (1814–1884) in England, Hilma af Klint (1862–1944) in Schweden und Emma Kunz (1892–1963) in der Schweiz eine jeweils eigene abstrakte, mit Bedeutung hoch aufgeladene Bildsprache.

Alle drei wollten in ihren Arbeiten Naturgesetze, Geistiges und Übersinnliches sichtbar machen; mit Ausdauer und Durchsetzungsvermögen folgten sie ihren Überzeugungen […]

Georgiana Houghton, Hilma af Klint und Emma Kunz erforschten unsichtbare Kräfte und das Transzendente; ihre in der Ausstellung gezeigten Werke basieren auf spirituellen Erfahrungen und der Kommunikation mit einer höheren Welt. Die drei Künstlerinnen verstanden sich als Medien, als Empfängerinnen von Botschaften, die vielleicht nur sie hören konnten und die sie in Form von Kunstwerken festhielten.

Bei dieser Art mediumistischen Kunstschaffens tritt das Künstlersubjekt von seinem Ego zurück, gibt dieses quasi an der Ateliertür ab, und agiert als Mittler zwischen einer verborgenen und der sichtbaren Welt.

https://www.youtube.com/watch?v=pJQa8DK6pMQ

In einem ganzseitigen Artikel schreibt die Süddeutsche Zeitung heute dazu:

Dass die Schau mit „Weltempfänger“ betitelt ist, irritiert zunächst, geht es doch den Künstlerinnen darum, Botschaften aus einem Jenseits einzufangen. Der Begriff bildet andererseits durchaus den fast wissenschaftlichen Anspruch dieser Künstlerinnen ab, die nicht etwa auf der Reise ins Jenseits waren, sondern sich als Instrumente verstanden, um unsichtbare, aber durchaus reale Erscheinungen wahrzunehmen.

Die Ausstellung läuft bis zum 10. März 2019. Der Katalog kostet 32 € und ist auch online erhältlich.

Zum Weiterlesen:

  • Kunst: Von Geistern geleitet, Süddeutsche am 9. November 2018
  • Ausstellung „Weltempfänger“ im Münchner Lenbachhaus, BR am 5. November 2018
  • Ausstellung in Düsseldorf: „Im Zweifel für den Zweifel – Die große Weltverschwörung“, GWUP-Blog am 27. September 2018
  • Fake Views: Die Ausstellung „Lust der Täuschung“ in der Kunsthalle München, GWUP-Blog am 2. Oktober 2018
  • Beuys, Steiner und das Übersinnliche in der Kunst, GWUP-Blog am 1. Juni 2013
  • Weltempfänger: Das Münchner Lenbachhaus entdeckt drei Pionierinnen der Abstraktion, die sich als Medium begriffen, art 11/2018

7 Kommentare

  1. Wie albern.

    Ich frag mich nicht mehr, wie es kommt, daß sich (solche) Leute ernst und wichtig nehmen.

  2. ja mir sind auch „kunstwerke“ lieber die von der putzfrau kurz und schmerzlos beseitigt werden.

  3. So ein schwurbel ist wie Globuli, viel wichtig klingendes Gerede aber letzendlich nutzlos!

  4. Muss man die Orginal Bilder eigentlich essen oder reicht schon eine vom „Deutschen Kunst-Schwurbler-Verband“ autorisierte Scharz/weiss Kopie oder braucht man nur den Bildschirm aufzulegen,wo ein solcher Geschwurbletes als Bildschirmschoner eingebrannt ist…

    Super Idee alte Monitore mit Bildröhre nehmen,diese Kunst einbrennen und als Kopfheilkissen verkaufen.

    Besserer als wie Kirchkerne oder Dinkel!

  5. Es ist halt Kunst. Die erhebt keinen Ansprucht auf Wissenschaftlichkeit.
    Solange man sie so sieht, habe ich kein Problem mit dem Dargestellten.

    Über den Sinn sollte man sich keine Gedanken machen.

  6. Eben: Wird der Besuch von Krankenkassen bezuschusst oder ist der Katalog apothekenpflichtig? Wird dem Rezipienten irgendeine Heilwirkung versprochen?

    Mit der bildenden Kunst habe ich es nicht so. Ich höre aber Musik auch von Leuten, die meinen, damit Glaubenswahrheiten oder spirituelle Erlebnisse zu verbreiten. Durchaus berührend und bereichernd, aber keiner von denen könnte mich damit zu Christus, Krshna oder Cthulhu bekehren.

  7. Diese mystisch-okkultistische Aufladung bildender Kunst, gerade aus dieser Epoche, ist für mich nicht mehr neu: James Webb hat das in seinem Wälzer „Das Zeitalter des Irrationalen“ sehr deutlich herausgearbeitet. Was im weiteren Zusammenhang vielleicht weniger bekannt ist, hat der (von mir sehr geschätzte) niederländische Autor Cees Nooteboom einmal mit Erstaunen so formuliert:

    „Die späten Werke von Piet Mondrian haben eine schneidende Schärfe. Aber sie entstammen den Spinnweben der Anthroposophie“.

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