Mehr zu dem Globuli-Abstinker in der neuen Spiegel-Beilage wohl (die nur dazu da ist, ein freundliches pseudo-redaktionelles Umfeld für Werbekunden zu schaffen) gibt’s bei
- Gesundheits-Check: „Sanfte Fördermittel – der finanziellen Art?“
- Keine Ahnung von Garnix: „Spiegel-Beilage vom 10.11.2018: War wohl nichts“
Und noch etwas Bezeichnendes:
Aha. Also gewissermaßen …
… der Vortrag, von dem die Globuli-Industrie nicht will, dass Sie ihn hören!
Besser wird die Angelegenheit auch nicht dadurch, dass es …
…. von einer Ärztin und Homöopathin, die auch Vorständin der Hahnemann-Gesellschaft ist, den Vorschlag für eine Pro-und Contra-Diskussion mit Fr. Dr. Grams [gibt]. Anstatt eines einseitigen Vortrags.
Womit wir mal wieder bei dem Dauerthema „Falsche Ausgewogenheit“ wären.
Was Homöopathen nicht begreifen (wollen?):
Exemplarisch demonstriert das der Journalist Peter Thelen, der vor zwei Monaten meinte, irgendwie mal für die arme, viel gescholtene Homöopathie Partei ergreifen zu müssen:
Dass der Herr Thelen wirklich so naiv ist, wie er tut, darf bezweifelt werden.
Vielmehr war sein Handelsblatt-Artikel „ein Musterbeispiel für falsche Ausgewogenheit“, analysiert Ganzheitlich durchleuchtet.
Klar, für die Globulisten geht es letztendlich ums Geld. Um viel Geld:
Und das sind nur die reinen Produktkosten, ohne die vielfach höheren Honorare für die homöopathische Anamnese etc.
Nichtsdestotrotz fragt sich Dr. Joseph Kuhn im Science-Blog Gesundheits-Check, was denn „auf einmal los ist“ in der Homöopathie-Szene?
Da werden allerorten mehr oder weniger gut getarnte Werbeartikel platziert; ein wahrlich hyperaktiver Herr Becker ploppt auf und randaliert verbal täglich auf allen Kanälen, die ihn noch nicht sediert haben; ein Bundesverband „Patienten für Homöopathie e.V.“ erwacht plötzlich aus seinem Untotenzustand und schreibt fleißig an die Politik, bevorzugt im Wahlkampf; in allen möglichen medizinischen Zeitschriften versucht man abenteuerliche Beiträge unterzubringen, manchmal mit Erfolg.
Man erfindet die Wissenschaftlichkeit neu und sieht in den etablierten wissenschaftlichen Standards paulfeyerabendverhunzend eine „totalitäre Ideologie“ – will aber selbst homöopathiekritische Vorträge an Hochschulen unterbinden oder zumindest (spielfeldverfehlend) das Prinzip des „ausgewogenen Journalismus“ zur guten wissenschaftlichen Praxis erklären.
Tja, anscheinend hat die Realitätsverweigerung der Homöopathie-Gläubigen in Deutschland eine neue Stufe erreicht.
Der Science-Blogger und Spektrum-Redakteur Lars Fischer bringt es heute auf den Punkt:
Übertrieben? Anmaßend?
Zum Weiterlesen:
- Spiegel startet Beilage „wohl“, Healthcare Marketing am 30. Oktober 2017
- Spiegel-Beilage vom 10.11.2018: War wohl nichts, Keine Ahnung von Garnix am 10. November 2018
- Sanfte Fördermittel – der finanziellen Art? Gesundheits-Check am 10. November 2018
- SWR-Stellungnahme: „Wir können in der Berichterstattung über Homöopathie durchaus besser werden“, GWUP-Blog am 21. September 2018
- Globuli-Krieg im „Handelsblatt“, Ganzheitlich durchleuchtet am 10. November 2018
- Homeopathy Product Market is Expected to Reach US$ 17,486.2 Million by 2024, The Stock Analysis am 31. Oktober 2018
- ADHS-Epidemie bei der Homöopathielobby? Gesundheits-Check am 11. November 2018
- A new and despicable low for homeopathy, edzardernst am 10. November 2018
- Spiegel-TV-Video: „Wie sich Homöopathie-Gläubige und ihre Kritiker bekämpfen“, GWUP-Blog am 6. November 2018
- Spanien: Homöopathie-Kritik nun auch regierungsamtlich, INH am 7. November 2018
- Natalie Grams am 14. November in Mainz: „Alternativmedizin – wirklich eine Alternative?“ GWUP-Blog am 1. November 2018
- Die neuen Niveaulosigkeiten der Homöopathie-Befürworter, Onkel Michaels kleine Welt am 12. November 2018
11. November 2018 um 21:01
Der nächste Holocaust-Vergleich. Die sind nicht mehr zurechnungsfähig!
https://twitter.com/teumessos/status/1061693159011442694
12. November 2018 um 01:02
@ crazyfrog:
Sieht doch ganz nach der nächsten Sockenpuppe des Herrn Becker aus…
12. November 2018 um 10:50
Wo ist der Holocaust-Vergleich? Ich hab den Artikel jetzt drei Mal gelesen und finde ihn nicht. Ich finde, wenn man so was in der Überschrift hat sollte das besser auffindbar bzw beschrieben sein.
Die Twitter-Beiträge kann ich mangels Account nicht lesen.
12. November 2018 um 10:56
Diese esoterischen Heroen, unterdrückt werden sie durch die bösen Naturgesetze. Jetzt sind sie schon so verwirrt, dass sie Täter und Opfer durcheinander bringen.
12. November 2018 um 11:53
Masarati? Masoret? Mummenschanz! Vor allem ein grober Schwachfug ist die Sache mit der AfD! Diese Klotzkorken sind doch schwer begeistert von Alternativgeschwurbel (nomen est omen), wie Homöopathiegedöns und Heilpraktikerunwesen.
Also sind sie *eigentlich* natürliche Verbündete des Psychopathen aus HH für seine (w)irren Anliegen…
12. November 2018 um 12:00
@Bernd Wachsmann:
Ja, verstehe ich.
Ich bin indes davon ausgegangen, dass (ich kann mich irren)
– man Twitter zumindest lesen kann, auch ohne Account?
https://twitter.com/NatalieGrams/status/1060852815151607809
Falls nicht, bitte die dritte Illustration von unten (Natalie Grams) anklicken, dann kann man es sehen – und zugleich auch, dass dieser Typ nach wie vor davon phantasiert, die Skeptiker hätten Claus Fritzsche ermordet.
– die Geschichte hier im Kommentarbereich schon diskutiert wurde:
https://blog.gwup.net/2018/11/06/video-jetzt-online-wie-sich-homoeopathie-glaeubige-und-ihre-kritiker-bekaempfen/
12. November 2018 um 12:20
Fast 6000 wissenschaftliche Publikationen befassen sich mit der #Homöopathie. Große Metaanalysen sehen keine spezifische Wirkung jenseits des Placebo-Effektes.
https://twitter.com/drluebbers/status/1061920751220068352
12. November 2018 um 12:21
Der BundesverbandHomöopathie erklärt, wie man eine Illusion von Kausalität erzeugt.
https://twitter.com/HansZauner/status/1061913818454999040
12. November 2018 um 12:25
@crazyfrog:
„Der BundesverbandHomöopathie erklärt, wie man eine Illusion von Kausalität erzeugt.“
Entlarvend.
12. November 2018 um 12:59
@ all:
Doch, Twitter (und auch Facebook) kann ich sogar sehr gut ohne Account lesen (nun ist es raus, borstel lebt noch in der Internetsteinzeit, weil er beide Dienste nicht aktiv nutzt…).
12. November 2018 um 13:58
@ Bernd Wachsmann
Man kann die Twitter-Meldungen ohne Account lesen. Eventuell nicht auf allen mobilen Geräten,
aber am PC sicher.
12. November 2018 um 16:38
Meine Zweifuffzich dazu:
https://onkelmichael.blog/2018/11/12/die-neuen-niveaulosigkeiten-der-homoeopathie-befuerworter/
12. November 2018 um 18:46
@ borstel:
„borstel lebt noch in der Internetsteinzeit, weil er beide Dienste nicht aktiv nutzt…“
Willkommen im Club! Mir wurde auch bislang noch nicht wirklich überzeugend dargelegt, warum ich diese Dienste nutzen sollte.
12. November 2018 um 18:52
Der Netmoms-Artikel wird „überarbeitet“:
https://twitter.com/NatalieGrams/status/1061951403751604224
12. November 2018 um 19:17
Jens Behnke von der Carstens-Stiftung ist anscheinend nichts peinlich:
https://twitter.com/Kris_Tjan_69/status/1061977356171132928
13. November 2018 um 16:14
Interview mit Natalie Grams:
https://www.coliquio.de/wissen/paediatrie-kompakt-100/Streit-um-Homoeopathie-100
13. November 2018 um 17:10
Es geht weiter mit dem Irrsinn:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/grams-vortrag-hahnemann-gesellschaft-macht-mobil/
Die Vorwürfe, die da gegen Natalie Grams und die gesamte Veranstaltung erhoben werden, kann man zu 100% unterschreiben, nur eben mit umgekehrtem Vorzeichen.
Natalie Grams habe keine Sachkenntnis. (Und dass Laien das nicht erkennen könnten)
Die Vorträge seien tendenziös und manipulativ.
Die Veranstaltung habe keine wissenschaftliche Grundlage (naja, stimmt irgendwie, es geht ja um Homöopathie) und damit kein Niveau.
Offenbar hat die Vorsitzende der Hahnemanngesellschaft Mitstreiter zusammengetrommelt, die ein Gegengewicht bieten sollen.
Da platzt einem echt die Hutschnur.
Genial finde ich diesen Satz von Fröhlich: „Ich habe an der Uni Mainz studiert, wir haben eine super fachliche Ausbildung mit Naturwissenschaften und wissenschaftlichem Denken genossen, wir sind offen für Forschung und wissenschaftlichen Diskurs…“
Das mit dem „wissenschaftlichen Denken“ scheint ja nun keine Früchte getragen zu haben – sonst ist der Vorsitz bei den Hahnemännern und dieser Auftritt nicht zu erklären.