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Video: Natalie Grams im hr- fernsehen zu „Eingeimpft“

| 13 Kommentare

Eben im hr-fernsehen:

Dr. Natalie Grams erklärt in „Hauptsache Kultur“ das Fragwürdige an „Eingeimpft“.

Und ein sichtlich angefressener David Sieveking verheddert sich in Widersprüchen und demonstriert erneut, dass er

a) sich selbst als „in die Ecke der Impfgegner und Virenleugner gestellt“ viktimisiert und

b) nichts verstanden hat – irgendwo zwischen

Mein Film ist ein rein autobiografischer Bericht, aus dem Leben gegriffen, und keine wissenschaftliche Abhandlung

und

Jetzt zu sagen, es [der Film] sei unwissenschaftlich, unsachlich, ist einfach mal ne Lüge.

Oder so.

Wie auch immer: Es ist halt ein gewaltiger Unterschied, ob ein Film „Lustiger Beziehungsstress eines Kreuzberger Hipster-Pärchens“ heißt. Oder eben „Eingeimpft“.

Schauen wir mal, wie die Besucherzahlen sich nach dem heutigen Bundesstart entwickeln.

Hier geht’s zum Video (zirka sechs Minuten).

Zum Weiterlesen:

  • Neues aus der Grusel-Filmwelt: „Eingeimpft“, GWUP-Blog am 13. September 2018
  • „Eingeimpft“-Premiere in Köln: Von Dialog keine Spur, GWUP-Blog am 11. September 2018
  • ZAPP-Video: Natalie Grams zu „Eingeimpft“ – Skurrile Sondermeinungen vs. wissenschaftliche Fakten, GWUP-Blog am 13. September 2018
  • Dokumentation „Eingeimpft“ und eine Art wissenschaftliche Rezension, science media center am 17. August 2018

13 Kommentare

  1. „Schauen wir mal, wie die Besucherzahlen sich nach dem heutigen Bundesstart entwickeln.“

    Lustig wäre es ja, wenn am Ende mehr Skeptiker als verunsicherte Eltern und Impfgegner in den Film gingen.

    Obwohl: vielleicht war das ja sogar Sievekings Plan?

  2. Sieveking agiert in unfassbarer Weise – völlig inkonsistent (seine Aussagen nebeneinandergestellt würden auf mindestens 10 verschiedene Personen schließen lassen) und zunehmend mit der offenbaren Absicht, die Kritiker seines Machwerks ad personam zu diskreditieren.

    Nach den persönlichen Angriffen seines Produzenten auf Natalie Grams bei der Vorpremiere in Köln faselt er jetzt (bei Markus Lanz) von Security, derer er bei der München-Premiere wegen der Kritiker bedürfe, und stellt damit die kritischen Skeptiker als militant-aggressiv hin.

    Das habe ich im vorigen Jahr genau so bei der Vaxxed-Premiere in Essen erlebt, da war es der Tolzin-Entourage tatsächlich gelungen, die Kinobetreiberin zum Einsatz von Security zu bewegen, zum Schutz von ca. 300 aus ganz Deutschland angereisten Wakefield-Fans vor den fünf oder sechs Skeptikern, die dort erschienen.

    Der Mann ist nicht nur bar jeder Einsichtsfähigkeit, offenbar ist seine Fähigkeit zum Umgang mit Kritik von einem bislang ungetrübten Selbstbild bestimmt. Warum um Himmels Willen schickt ihn seine Film- und Verleihentourage wieder und wieder ins Feuer?

    Man sollte sich vielmehr mal, vielleicht mit einem neutralen Kommunikationsfachmann, zusammensetzen und überlegen, wie man mit der Situation vernünftig umgeht. Das könnte sogar einen Kontakt mit Kritikern einschließen, allerdings haben Sieveking und seine Truppe schon so viel Erde verbrannt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sich dazu noch jemand bereitfindet.

    Und ich hab den Mann in vielen anfänglichen Diskussionen und Kommentaren vielfach in Schutz genommen, betont, dass seine Person bei seiner Kritik keine Rolle spiele und dass ich ihn vor der Bezeichnung „Impfgegner“ durchaus in Schutz nehmen würde. Tja, so kann man sich vertun.

    Das Schlimmste ist aber die Verleumdung der sachlichen Kritik. Die eingeimpft.de-Seite als persönliche Kampagne gegen den Film hinzustellen (wie gestern bei Lanz, aber danke für die Werbung), ist glatte Verleumdung – er kommt auf der Seite überhaupt nicht vor (abgesehen vom Teaserbild).

    Die ganze Seite ist nur Informationsmaterial für die Rezipienten des Films, die ausdrücklich eingeladen werden, sich „vor oder nach dem Anschauen des Films“ zusätzlich zu informieren. Persönliche Zuschreibungen an Personen wird man vergeblich suchen, zum Film selbst sagt die Seite nur, dass sie ihn als „verpasste Chance zu einer fairen Impfaufklärung“ ansieht. Der Rest ist Information.

    Fazit: Sieveking fährt inzwischen, offenbar im Einklang mit seiner Entourage, eine regelrechte Verleumdungskampagne gegen seine Kritiker und fokussiert sich dabei mehr oder weniger auf die Informationsinitiative von GWUP / Konsumentenbund. Dass praktisch die gesamte Presselandschaft kein gutes Haar an seinem Machwerk lässt, blendet er mehr oder weniger bei seinen Elogen aus.

    Nein, mit diesem Mann ist ein Sachdiskurs nicht mehr möglich. Das ist sehr, sehr bedauerlich.

    Und was hatte er bei Lanz zur Sache zu sagen? Nichts.

  3. Gestern Abend bei Lanz reingezappt.

    Da war Sieveking mit der gleichen ja-aber-teils-teils-ihr-versteht-mich-nicht-Story, und auf der anderen Seite eine Kinderärztin, die das wunderbar freundlich und souverän gemacht hat (z.B. – sinngemäß – „wir nehmen jeden Tag soviel Aluminium auf, da fällt das bisschen in manchen Impfstoffen alle 10 Jahre einfach nicht ins Gewicht“).

    Und Lanz ist bei dem Thema nicht „ausgewogen“ und bedauert ausdrücklich die Verunsicherung, die der Film auslöst.

  4. Niemand stellt Sieveking auf eine Stufe mit Virenleugnern wie Lanka oder Tatsachenleugnern wie Tolzin. Er hat recherchiert, weiß aber bis heute nichts davon, was Wissenschaft ist und dass man die Relevanz von Erkenntnissen nach dem Grad ihrer Wahrscheinlichkeit (Evidenz) beurteilt.

    Er versteht Erkenntnisgewinnung als eine Art Puzzlespiel, dessen Teile man sich in der bunten Welt der Leute, die einen Doktortitel tragen, zusammensucht. Genauso führt er es im Film vor. Und leistet damit nicht nur dem Impfgedanken, sondern dem Wissenschaftsverständnis in der Bevölkerung ganz allgemein eine Bärendienst. Sieht man daran, dass er den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit mit dem harten Wort „Lüge“ bedenkt.

    Er hat keine Ahnung, was Wissenschaftlichkeit überhaupt ist. Hat ihm das wirklich in drei Jahren Recherche niemand nahebringen können? Wie traurig ist das denn?

  5. @Udo Endruscheit:

    „völlig inkonsistent (seine Aussagen nebeneinandergestellt würden auf mindestens 10 verschiedene Personen schließen lassen)“

    Diesen Eindruck hatte ich von seiner Pressemitteilung auch. Ich bin fast sicher, dass mehrere ganz unterschiedliche Leute daran mitgeschrieben haben – und dass Sieveking sich von irgendwelchen „Beratern“ treiben lässt, und seien es nur die Pressestellen von Verleih, Verlag etc.

  6. Sehr auffällig, dass die wenigen medialen Verteidiger des Films ähnlich unbedarft in Sachen Wissenschaft sind.

    Der Herr vom MDR meint offenbar ganz ernsthaft:

    „Nicht nur auf den Spielplätzen, sondern auch in der wissenschaftlichen Community herrscht, keine Neuigkeit, keine Überraschung, ein veritabler Streit Pro- und Contra-Impfung. Was für ein Wunder, bei einem Multi-Milliarden-Dollar-Markt.“

    Ja gewiss – deshalb haben sich auch fast alle Pharmafirmen aus der Impfstoffforschung und -entwicklung zurückgezogen. Weil damit soooo viel Geld zu verdienen ist.

    Und von einem „Streit“ in der wissenschaftlichen Community weiß ich auch nichts.

  7. @Udo Endruscheit

    „… offenbar ist seine Fähigkeit zum Umgang mit Kritik von einem bislang ungetrübten Selbstbild bestimmt.“

    Eventuell ist das ja der Schlüssel zu Sievekings Verhalten.

    Soviel ich aus Wikipedia entnehmen kann, wurden seine beiden bisherigen bekannteren Dokumentarfilme „Vergiss mein nicht“ und „David wants to fly“ von der Kritik wohlwollend und freundlich aufgenommen. Nun muss er erleben, dass ihm mit „Eingeimpft“ kein weiterer Treffer gelungen ist, sondern dass die Bewertungen negativ sind, der Film scharf attackiert wird und sich so der Film zu einem FLop entwickelt.

    Dazu kommt dann vielleicht noch sein (unbewusster) Eindruck, dass er seine impfkritische Lebenspartnerin verteidigen muss, d.h., er sieht sich auf einer persönlichen Ebene angegriffen und nicht nur auf einer Sachebene.

    Das Ergebnis sieht man nun an seiner mehr als irrationalen Reaktion, die in persönlichen Attacken bis hin zu VT mündet.

  8. @Bernd Harder

    Zustimmung, Hartwig Tegler hat keinen blassen Dunst von Wissenschaft, Medizin, Evidenz oder auch Wirtschaft. Er ist MDR KULTUR-Filmkritiker. Und aus der Warte des KULTUR-Filmkritikers bewertet er auch den Film.

  9. @RPGNo1:

    Nun, mag sein, aber dann würde ich von einem Kulturkritiker erwarten, dass er sich zum FILM äußert (Ästhetik, Produktionsdaten etc.) – aber keinen Unsinn über Medizin verbreitet, den er mal auf dem Spielpatz gehört hat.

  10. Deutliche Kritik in der Badischen Zeitung:

    „“Eingeimpft“ ist der falsche Film zur falschen Zeit. Sieveking versucht, ausgeglichen zu sein, was zur Folge hat, dass er Leuten mit Gefühl genauso viel Platz einräumt wie Leuten mit Fakten. In Zeiten von Fake News und dem generellen Vertrauensverlust in Institutionen sät „Eingeimpft“ somit Zweifel an den Grundfesten einer aufgeklärten Gesellschaft.“

    http://www.badische-zeitung.de/kino-11/eingeimpft-familie-mit-nebenwirkung-saet-viele-zweifel–156565851.html

  11. Ein aktueller Kommentar von Kathrin Zinkant (Süddeutsche Zeitung):

    https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/impfung-eingeimpft-1.4129865

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