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SkepKon-Video: „Gentechnik, Glyphosat und die Legenden der Landwirtschaft“

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Ein weiteres Video von der SkepKon 2018 in Köln ist online (ein Film von Anreas Weimann):

Gentechnik, Glyphosat und die Legenden der Landwirtschaft“

mit Susanne Günther.

In den Vorstellungen der Verbraucher spielen immer noch romantische Bilder (Tiere auf der grünen Weise) eine Rolle, wenn es um Landwirtschaft geht. Diese Diskrepanz wird von verschiedenen Interessengruppen (NGOs, Parteien) für ihre Kampagnen ausgenutzt. Wissenschaftliche Erkenntnisse – etwa zur Unbedenklichkeit von Glyphosat oder zur Sicherheit von Grüner Gentechnik – werden dabei bewusst ignoriert beziehungsweise verzerrt wiedergegeben.

Die moderne Landwirtschaft findet sich so im Zentrum gesellschaftlicher Kritik („Glyphosat“, „Tierschutz“, „Nitrat“) wieder, und zwar nicht, obwohl, sondern, weil sie immer produktiver geworden ist. Warum wir nicht mit Wehmut auf die gute alte Zeit zurückblicken müssen und Innovation auch im Agrarbereich ihre Berechtigung hat, das soll dieser Vortrag verdeutlichen.“

Zum Weiterlesen:

  • SkepKon-Referentin Susanne Günther in brand eins: „Die Halbwissengesellschaft“, GWUP-Blog am 6. Mai 2018
  • SkepKon 2018: Verschwörungstheorien und Psychologie, hpd am 6. Juni 2018
  • Vortragsvideo: „Giftige Gene?“ mit Martin Moder in Nürnberg, GWUP-Blog am 29. Juni 2018
  • Grüne Politiker: „Rolle rückwärts“ von Susanne Günther, ruhrbarone am 20. Juli 2018
  • Glyphosat: Die ganze Debatte – und was geht uns das an? GWUP-Blog am 29. Oktober 2017
  • Addendum Projekt 045: Gentechnik vom 17. Juli 2018
  • Gentechnikkritiker klären über neue Gentechnologien auf, BlogAgrar am 4. Juli 2018
  • Pflanzenforscher, haut ab! Salonkolumnisten am 11. Juli 2018

7 Kommentare

  1. Filmtipp: „Well Fed“

    https://vimeo.com/188913344

  2. 1. Bei der Risikobewertung von Gentechnolgie handelt es sich um weitreichende Prognosen. Mir fehlt hier eine differenzierte Analyse, wie weit sich die Gefahr durch manipuliertes Saatgut überhaupt wissenschaftlich Einschätzen lässt. Es ist natürlich ein Grundrecht, eine Meinung zu diesem Thema zu haben, aber da es sich die GWUP zur Aufgabe gemacht hat, Wissenschaft von Pseudowissenschaft zu unterscheiden, wäre hier vielleicht etwas mehr wissenschaftliche Differenziertheit angemessen.

    2. Es ist tatsächlich eine politische Frage, ob Unter- und Fehlernährung tatsächlich mit Gentechnologie begegnet werden soll, oder ob es nicht andere Faktoren gibt, sie sehr viel bedeutendere Ursachen für Unter- und Fehlernährung gibt. Hier wird der Eindruck erweckt, es gäbe auf diese Frage eine einzige wissenschaftliche Antwort, und alle anderen Antworten seien unwissenschaftlich.

    Ich bitte dies als Grundlage für eine differenzierte und wertschätzende Diskussion zu nehmen.

  3. @ Horst Denker
    Direkt ihr erster Satz ist für mich als Skeptiker zustimmungsfähig. Es muss eine Risikobewertung geben. Am liebsten von Fachleuten in transparenten Verfahren. Mir persönlich reden heute zu viele Pastöre bei diesem Thema mit. (nix gegen Pastöre – die stehen hier als Stellvertreter für Nicht-Fachleute).

    Bedenken Sie, dass auch die Ökolandwirtschaft Genveränderungen an ihrem Saatgut vorzunehmen versucht. Allerdings nicht gezielt, sondern eher zufällig. Niemand weiß, was dabei heraus kommt, aber es ist „bio“ und es findet meines Wissens eben keine Risikobewertung statt. Also an alle Arten der Gentechnik bitte gleiche Maßstäbe anlegen.

    Zu 2. Ist es wirklich eine politische Frage? Soll sich die Politik in die Ernährungsweise der Menschen einmischen? Ich denke nicht. Stattdessen muss die Politik auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Rahmenbedingen schaffen, die allen Menschen eine Ernährung nach ihren eigenen Vorstellungen ermöglicht.

  4. https://www.salonkolumnisten.com/nach-dem-urteil-ausstieg-aus-der-modernen-pflanzenzucht/

    „Dazu dient den NGOs die in allen Wohlstandsgesellschaften verbreitete Skepsis gegenüber der Moderne, die sie nach Kräften schüren. Sie predigen wider besseres Wissen, dass nur eine Landwirtschaft, die zu 100 Prozent den esoterischen Vorstellungen des Biolandbau entspricht, gesunde und umweltverträgliche Produkte erzeugen kann: Verzicht auf Mineraldünger, Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Verzicht auf moderne Hochleistungssorten. Landwirtschaft, so predigen sie, müsse unproduktiv sein, weil sie angeblich nur so „im Einklang mit der Natur“ wirtschaften könne. Den gleichen Unsinn haben sie mit der Gentechnik in der Medizin versucht, scheiterten jedoch, weil Patienten das verteufelte „Gen-Insulin“ als Segen betrachteten. Greenpeace ließ das Thema daraufhin fallen wie eine heiße Kartoffel.“

  5. @ Skeptikus:

    Wenn GP und Co ihre Lehren denn wenigstens nur in der 1. Welt verbreiten würden. Den viel grösseren Schaden richtet ihre Ideologie jedoch in den Entwicklungsländern an. Absolut anmassend, wie unsere Gesellschaft ihre Luxusprobleme an die Ärmsten der Armen exportiert. Und dann sollen die gefälligst auch noch dankbar sein.

  6. Die Vorstellung, kleinbäuerliche, knapp über der Subsistenz arbeitende Landwirtschaft könne die Bedürfnisse der Drittweltländer erfüllen, ist ohnehin eine Illusion. Das sind ja nicht reine Bauerngesellschaften, da gibt es durchaus auch riesige Städte. Nairobi etwa hat heute schon über 3 Millionen Einwohner, in 30 Jahren sollen es über 14 Millionen sein.
    (https://de.wikipedia.org/wiki/Nairobi#Einwohnerentwicklung). Das sollen die übrig gebliebenen Kleinbauern mit traditionellen Methoden durchfüttern?

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