Es gibt solche Reaktionen auf die Globukalypse…
… und solche:
Wie der „Dialog“ mit dem Herrn Chemie-Professor weiterging, kann man beim Informationsnetzwerk Homöopathie nachlesen.
Spoiler: Es ist deprimierend.
Zum Weiterlesen:
- Ein Dialog und sein Ende, Informationsnetzwerk Homöopathie am 3. März 2018
- Nachweis der Wirksamkeit von Homöopathie bei Tieren – wirklich? Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 28. Februar 2018
- Neues von der Globukalpyse: VHS-Vortrag in Hofheim, GWUP-Blog am 22. Februar 2018
- Die wirksamsten Tweets über Homöopathie bei Twitterperlen
5. März 2018 um 10:38
Auch manche Ärzte haben kein Elementarwissen:
https://twitter.com/homeopathy_inh/status/969504282025263104
5. März 2018 um 14:39
Nun, bei den Ärzten – ich bin ja selber einer, also habe ich schon Ahnung davon, was im Studium vermittelt wird und wieviel hängen bleibt – wundert es mich weniger, als bei Naturwissenschaftlern. War das wirklich ein Hochschullehrer der Chemie, der da geschrieben hat?
5. März 2018 um 16:36
@ borstel:
„War das wirklich ein Hochschullehrer der Chemie, der da geschrieben hat?“
Ich zitiere mal aus der Einleitung zum Artikel beim INH:
„sich selbst als Naturwissenschaftler bezeichnenden Professor für ein ingenieurwissenschaftliches Fachgebiet an einer deutschen „university of applied sciences“, zu deutsch Fachhochschule“
Somit mal wieder ein Inschinöör, der die Naturwissenschaften nicht verstanden hat. Nix Neues also.
5. März 2018 um 17:37
@noch’n Flo:
Unmöglich! Inschinööre wissen doch immer alles. Die erklären doch sonst immer allen, warum allein sie ‚was Ordentliches'(TM) studiert hätten.
5. März 2018 um 17:43
Ich bin studierter Diplom-Chemiker. Dieser sogenannte Professor hat ein Chemie-Fachbuch allerhöchstens mal von außen angesehen, denn ich empfinde seine Erläuterungen zu Wasser als persönliche Beleidigung meines einstiges Studienfachs.
Insbesondere ist dieser Satz hier gemeint: „Dazu gehört auch das Mysterium des Wassers, welches wir bislang nur mit klassischen chemischen und physikalischen Denkmodellen unzulänglich zu erklären im Stande sind.“
Das ist esoterisches Geschwurbel hoch Drei.
5. März 2018 um 19:48
Der Vorwurf des Professors der feinstofflichen Chemie an Norbert Aust, der sei ein „be(z)ahlter Funktionslöwe“, ist immerhin originell. Den Ausdruck habe ich bisher noch nicht gehört. Salonlöwe ja, aber Funktionslöwe? Ob es auch Funktionsschnecken oder Funktionsgiraffen gibt?
Ansonsten sind die Briefe des Herrn wirklich schwer erträglich. Bei der Behauptung, homöopathische Mittel würden „sorgfältig unter der Berücksichtigung der drei wichtigen Aspekte ausgewählt: – Erbliche Vorbelastung, – Geist und Gemüt (Habitus) und – Soziales Umfeld des Patienten“, ist mein Bildschirm vor Scham schwarz geworden. Homöopathen, die diese drei Aspekte „sorgfältig“ analysieren können, sind wahrhaft gottgleich. Einfache Humangenetiker, Psychologen und Soziologen wären auch gemeinsam dazu sicher nicht in der Lage.
Was ich auf der anderen Seite aber auch nicht verstehe, ist die oben beschriebene Bekehrungsreaktion, Globuli im Wert von 250 Euro in den Mülleimer zu werfen. Welch eine Verschwendung. Zucker wird doch nicht schlecht, wenn man nicht mehr daran glaubt, dass er mehr kann als Kaffee süßen.
5. März 2018 um 20:18
@ Joseph Kuhn:
Vielleicht ist das sowas wie ein Funktionsoberarzt im Spital – macht die Arbeit eines Oberarztes, wird aber nur als Assi bezahlt. In diesem Fall würde Norbert also wie ein Löwe brüllen, aber nur als Hauskatze von Big Farmer entlöhnt werden – statt 10 Kilo Steaks pro Tag nur etwas Whiskas und ein Schälchen mit Milch.
5. März 2018 um 20:44
Homöopathie wirkt!!
Grippewelle besiegt, weil Frau homöopathischen Hustensaft weggekippt hat
http://www.der-postillon.com/2018/03/grippewelle-besiegt-weil-frau.html
5. März 2018 um 21:22
@borstel @noch’n Flo: Unter dem Link zum Artikel auf der FB-Webseite des INH wird erläutert, dass der Gute sich als Chemieprofessor vorgestellt hat, der in einem ingenieurwissenschaftlichen Fachbereich lehrt. Was man sich auch immer darunter vorstellen mag.
Man mag es kaum für möglich halten, in der Tat. Ich wäre sehr an einer Detaildiskussion der Autoprotolyse als Hindernis für eine stabile Ordnungsbildung von Wassermolekülen interessiert gewesen, zumal mit einem Fachmann.
Zudem war es sicher nicht so einfach, den Originalton des Herrn Professors unbeschädigt durch die Rechtschreibprüfung des Backends zu bekommen.
5. März 2018 um 21:23
Wenn ich mit Technikern über das Thema rede, sage ich immer, dass homöopathische Arzneimttel die Spritspar-Kraftstoffadditive der Medizin sind. Selbst wenn es nicht sofort klappt, weckt man zumindest den Recherchetrieb.
6. März 2018 um 07:16
@ Udo Endruscheit:
Vielleicht ein Chemie-Ingenieur?
6. März 2018 um 13:30
@noch’n Flo
Selbst ein Chemie-Ingenieur muss während des Studiums Lehrveranstaltungen in verschiedenen chemischen Fächern belegt haben (organische Chemie, anorganische usw.) und daher über deutlich bessere Chemiekenntnisse verfügen, als er beim INH zum besten gegeben hat.
Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass der Herr ein entsprechendes Fachbuch höchstens einmal von außen gesehen hat, da er absolut kein Verständnis von Chemie hat.
6. März 2018 um 15:19
@noch’n Flo: Was soll man machen, wenn der Schwurbel schon bei der Vorstellung einsetzt…
6. März 2018 um 15:55
@ RPGNo1:
Vielleicht hat er seinen Titel ja aus der Mühle…
@ Udo Endruscheit:
Zurücklehnen, einen durchziehen und entspannende Musik auf den Kopfhörer. Alles cool!
6. März 2018 um 23:57
Zitat:
„3. Seit Heisenberg und der von ihm mit begründeten Quantenphysik wissen wir, dass alle Stoffe nicht nur als Materie, sondern auch als Welle / Information zu betrachten sind. Dies ist der sog. „Teilchen / Welle-Dualismus der Materie“.“
Je größer der Impuls ist, um so kleiner ist die Wellenlänge der Materiewelle
Bei relativ großen Massen spielt die Unbestimmtheit eine vernachlässigbare Größe, bei kleinen Massen kann sie dem „Zufall“ unterworfen sein. Je größer die Masse (x Geschwindigkeit), um so größer die Wellenlänge, der Materiewelle und je größer die Wellenlänge, umso weniger ist sie zu detektieren, da die Messpunkte in der Frequenz liegen.
7. März 2018 um 17:41
Ein eigener Artikel über Daniela Kinkel von dem Twitter-Foto oben:
http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/buntes-kurioses/id_83348006/globuli-in-den-muell-homoeopathie-fan-schwoert-oeffentlich-ab.html
7. März 2018 um 17:48
@crazyfrog:
Danke, vor wenigen Minuten hier ergänzt:
https://blog.gwup.net/2018/03/07/die-globukalypse-rollt-weiter-bei-servus-tv-und-in-der-medical-tribune/
7. März 2018 um 23:03
Dass ein Chemieprofessor (ob an einer FH oder an einer Uni) mit antiwissenschaftlichen Thesen auftritt, ist leider kein Einzelfall, da gibt es auch Dozenten im Bereich Physik, die irgendeine Raumenergie postulieren, um irgendwelche Maschinen endlos Energie erzeugen zu lassen (auf Grund der „Raumenergie“ fallen diese Geräte natürlich nicht unter Begriff „Perpetuum mobile“).
Man muss bei diesen Personen mit wissenschaftlich begründeten Argumenten dagegenhalten, Satire oder Polemik wären zwar angebracht, sind aber leider kontraproduktiv.
Bei Problemstoffsammlungen in einem oberschwäbischen Landkreis (dort, wo ein wichtiges Pharmaunternehmen eine große Produktionsstätte besitzt) erhalte ich immer wieder homöopathische Zuckerpillen (natürlich immer aus den Beständen von Opa oder Oma) als Medikamentenabfall oder sogar humblesche Flüssigkeiten (Chloritlösungen, Säuren) als Medikamente getarnt. Und das von Leuten, die ich eigentlich als halbwegs gebildet einstufen würde. Argument: es hat geholfen, aber die „Medikamente“ sind abgelaufen.
Meine Gegenargumente (ich habe gelbe Schutzkleidung an und keinen weißen Kittel) werden selbstverständlich nicht akzeptiert.
Hier hilft eigentlich nur ständige Aufklärung von als Autoritäten anerkannten Personen und eine Pressearbeit derart, dass auch Journalisten im Glauben an irgendwelche Autoritäten nicht mehr die Schwurbelmedizin als Alternative anpreisen.
Das ist leider ein langer und steiniger Weg.
16. März 2018 um 11:53
Hallo miteineander,
Ich versteh die Welt nicht mehr.Selbst habe ich kein Studium abgeschlossen.Ja nichtmal Abitur hab ich gemacht,nur einen schnöden Realschulabschluss.
Allerdings arbeite ich in einem Unternehmen mit Menschen zusammen,welche alle aus dem naturwissenschaftlichen Bereich kommen,Abitur haben und auch zum Teil Chemie studiert haben.
Ein promovierter Chemiker ist auch dabei.
Und trotzdem: Alle sind sie Homöopathiegläubig und ich hab mich einmal echt böse in die Nesseln gesetzt als das Thema in einer Pause aufkam.
Rationalen Argumenten dringen irgendwie gar nicht zum Gesprächspartner durch…….
Außerdem ist man mit einem niedrigeren Bildungsgrad dem Gesprächspartner ja schon formell unterlegen….und dann fängt man an den eigenen Wissensstand in Bezug auf Homöopathie in Frage zu stellen.
Lg
16. März 2018 um 12:46
@Tanja Bauer:
„und dann fängt man an den eigenen Wissensstand in Bezug auf Homöopathie in Frage zu stellen.“
Sollten Sie nicht. Sie sind im Recht.
16. März 2018 um 13:09
@ Tanja Bauer:
Selbst viele Ärzte glauben an HP – obgleich sie es aus dem Studium besser wissen sollten. Vor Irrtümern ist niemand gefeit, das Problem ist nur, dass es extrem schwer fällt und schmerzhaft ist, einen eigenen Fehler einzugestehen. Insbesondere, wenn man sich schon viele Jahre an ihn geklammert hat.
16. März 2018 um 19:01
@Tanja Bauer
Ich empfehle, Natalie Grams Buch „Homöopathie neu gedacht“ zu lesen. Alle Argumente, die von der pro-Homöopathie-Fraktion vorgebracht werden, werden hier sorgfältig in verständlichen Worten widerlegt.
Ansonsten hilft auch das Informationsnetzwerk Homöopathie mit seiner Homöopedia weiter, um sich gegen die Pseudoargumente der Homöopathieapologeten zu wappnen.
https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/