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Warum Homöopathie auch in der veterinärmedizinischen Praxis nichts verloren hat

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Prima Ergänzung zum „Warum es keine Homöopathie in unserer Praxis gibt“-Flyer:

Die TierarztPraxis Wilhelmshaven erklärt auf ihrer Homepage, dass Homöopathie „nicht hierher gehört“.

Wissenschaftliche Medizin hat sich ununterbrochen weiterentwickelt und lernt kontinuierlich dazu – auch aus Fehlern. Homöopathie nicht. Da sich das medizinische Wissen in unserer Zeit innerhalb weniger Jahre komplett erneuert, wohl kaum ein Argument, das für sie spricht.

Nichts drin – nichts dran. Dieser einfache Satz beschreibt gut den Grund dafür, warum es keine Homöopathie in unserer Tierarztpraxis gibt.“

Das „Bello“-Mem gibt es indes schon länger und kann in Susannchens kleinem Shop heruntergeladen werden.

Zum Weiterlesen:

  • Alternativmedizin bei Tieren: „Gute Chancen auf einen hässlichen Tod“, GWUP-Blog am 5. Jui 2016
  • Argument: Tierhomöopathie funktioniert! Informationsnetzwerk Homöopathie
  • Info-Flyer für die Arztpraxis: „Warum wir unseren Patienten keine Homöopathie anbieten“, GWUP-Blog am 25. Oktober 2017

3 Kommentare

  1. Im einem unseren Haushalt berufsbedingt erreichenden Fachblatt für Veterinäre, der Zeitschrift VetImpulse (Ausgabe 4/2010), war in einem Leserbrief der Hinweis zu finden, dass das homöopathische Mittel „Lachesis“ bei Sauen nur dann „besser als ein Placebo“ wirkt, „wenn die Sau Lachesis sei“.

    Nun wissen wir ja, trotz aller Unzulänglichkeit unserer naturwissenschaftlich-engstirnigen Wahrnehmung (Dank an Jens Behnke für repetitive Hinweise): Eine Sau ist eine Sau ist eine Sau – und das bleibt sie auch. Sie ist keine Grubenotter oder deren Gift. Das sieht man auf den ersten Blick. Schon die Farbe stimmt nicht.

    Insoweit handelt es, wenn „die Sau Lachesis ist“ (oder die Bäuerin „Sepia“) weniger um biologische Irrtümer, als mehr um den üblichen Homöopathen-Jargon für die personotrope Homöopathie. Das ist die Königsdisziplin der Homöopathen, bei der erfahrene Zuckerzauberer mit tiefgreifender Analyse dem wahren Wesen des Patienten hinterherspüren wie ein Trüffelschwein der teuren Knolle, um dann eben festzustellen: die Sau im tiefsten Inneren, also dort, wo sich alles in Metaphysik auflöst, die Sau ist eigentlich ein Buschmeister, eine in Afrika vorkommende Grubenotter. Lachesis eben.

    Fragt man sich, wie der Homöopath zu der Erkenntnis kommt, dass eine Sau eben keine Sau sondern eine Schlange ist, bleibt einem, als einzige Quelle, die Materia medica, dieses homöopathische Narrativium, in dem aus kognitiven Fehlleistungen erzählbare Geschichten werden.

    Da erfährt man dann, z.B. vom Herrn Vithoulkas, einer begnadeten homoöpathischen Fachkraft für Autapotheose, dass die Essenz von Lachesis der Zustand von Überreizung ist, die nach einem Ventil sucht. Auf allen Ebenen herrscht Erregung oder Überstimulierung, die ausgedrückt werden muss.

    Der Ausdruck erfolgt durch körperliche Symptome, Sprache und Verhaltensweisen; es kämpft die Triebkraft mit dem Verstand. Der Lachesis-Typus lehnt Autorität ab, hat Probleme mit Vorgesetzten und fordernden Partnern. Oft sind diese Menschen schlagfertig und scharfzüngig, sie können sehr taktlos und sarkastisch sein und neigen dazu, andere verbal fertig zu machen. Allgemein besteht eine Neigung zu extremen Verhaltensweisen, Alkoholismus und Drogenabhängigkeit, Vergnügungssucht.

    Lachesis paßt besser für dünne abgemagerte Menschen als für dicke. Es ist auch ein passendes Mittel für Menschen, die sich während ihrer Krankheit psychisch und physisch verändert haben…

    Gut, jetzt sind die phantasievollen Arzneimittelbilder der Homöopathen bekanntlich Märchen für Menschen, aber was heißt das schon? Mit genügend unbefangener anthropomorphistischer Willkür lässt sich wohl auch bei einer Sau ein Autoritätsproblem und der Hang zu Eskapismus mittels psychotropher Substanzen diagnostizieren. Der erfahrenene Homöopath bekommt so etwas schon auf die Reihe.

    Aber beachten Sie, falls Sie ganzheitlich-alternativ denkender Tierhalter sind, auch die Grenzen des Verfahrens: Wenn Ihnen Ihr Rauhhaardackelrüde Wastl, als Ausdrucks eines erklecklichen Maßes an Insubordination, ständig giftig die Eckzähne zeigt, sobald Sie sich seinem Lieblingsplatz auf dem Sofa nähern, ist das noch lange kein Anlass, reflexartig Lachesis ins Tier zu werfen, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit zum Buschmeister, wenn man den zusammengekringelten Caniden auf der Chaiselounge so betrachtet, nicht zu verleugnen ist.

    Nein, der Köter ist einfach nur schlecht erzogen, und ein bisschen Hundeschule ist da erfolgversprechender.

    Andererseits, wohlmöglich hätten wir einem unserer vierbeinigen Lebensbegleiter viel Spott und Häme ersparen können, hätten wir uns, (oder besser ihn)nur einem Homöopathen anvertraut: Boxer Gosh war, wie die meisten Caniden vom brachycephalen Typ, ein gewaltiger Furzer vor dem Herrn, geräuschvoll und geruchsbelästigend.

    Das ging soweit, dass er den Spitznamen „Deutz“ erhielt, weil nicht wenige, die ihn kennenlernen durften, danach behaupteten, sie hätten kaudal grauschwarze unheilverkündende Abgaswolken aufsteigen sehen, ganz so wie die, die ein alter „Deutz“ nach halbstündigem Vorglühen beim Anlassen ausröchelt.

    Wir, nein, die Homöopathen, hätten ihm helfen können.

    https://www.remedia-homoeopathie.de/dieselabgase/a5081

  2. Fernsehtipp für Mittwoch, 1. November

    20.45 Uhr auf MDR: „Homöopathie – Wer heilt, hat recht?“

    http://www.mdr.de/presse/fernsehen/presseinfo-homoeopathie-100.html

  3. @Pierre Castell:

    Mit Natalie Grams.

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