Die Historikerin und Archäologin Dr. Lucia Moiné hat den dritten Band von „Reise ins Unbekannte“ herausgebracht.
In „Den Geistern auf der Spur“ schildern Frauen und Männer ihre Erlebnisse mit „Geistern“ und anderen scheinbar paranormalen Phänomenen.
Außerdem berichten „Ghosthunter“-Teams von ihren spannendsten Fällen. Wie schon in Band 2 kommen aber auch Kritiker der Geisterjägerei zu Wort.
Der Blickwinkel eines Skeptikers“
ist mein Beitrag zum dritten Band der Reihe (Seite 273-282) und beinhaltet verschiedene Erklärungsansätze für „sonderbare Erfahrungen an unheimlichen Orten“.
In ihrem Schlusswort spart indes auch die Herausgeberin Lucia Moiné nicht mit Kritik an der „Ghosthunter“-Szene. Die Kulturwissenschaftlerin problematisiert die „Zweckentfremdung von nicht für diesen Bereich gedachter Messgeräte“ ebenso wie gescriptete „Reality-Shows mit paranormaler Thematik“ und die Publicitysucht mancher Gruppen – und plädiert für einen „kritischen Umgang mit der Materie“:
Niemand sollte vergessen, dass das wichtigste Mittel zur Wahrheitsfindung die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema und die Überprüfung der eigenen Methodik ist, denn Aberglaube ist nun einmal keine Wissenschaft.“
Die Autorin veranstaltet seit vielen Jahren „Spuknächte“ in verschiedenen Locations in Deutschland und Österreich, bei denen Interessierte einen Einblick in die Vorgehensweise von „Ghosthuntern“ erhalten.
Zum Weiterlesen:
- Lucia Moiné: „Reise ins Unbekannte 3 – Den Geistern auf der Spur“. CreateSpace Independent Publishing Platform, 290 Seiten, 18,70 €
- „Neue Augenzeugenberichte unheimlicher Phänomene” mit GWUP-Interview, GWUP-Blog am 28. November 2015
- Sonderbare Erfahrungen an unheimlichen Orten: Spuk? GWUP-Blog am 10. Juni 2015
- Wolfgang Hell: Von Schafen und Ziegen – Der sechste Sinn und die unbewusste Wahrnehmung, Skeptiker 2/2010
- “Ist da was?” Unterwegs mit Geisterjägern, Skeptiker 4/2009
- Sebastian Bartoschek/Alexa Waschkau: Ghosthunting – Auf Spurensuche im Jenseits. Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2013
- Sebastian Bartoschek/Alexa Waschkau: Auf die Geister, fertig, los! MIZ 4/2013
- Die Phänomenjäger: Interview mit Lucia Moiné, Skeptiker 1/2015
26. Juni 2017 um 09:00
Dieses „Geister-sehen“ hat meiner Ansicht nach -psychologisch gesehen- mit dem Erregungszustand(arousal) der jeweiligen Person zu tun.Bei einem hochgradig erregten, fokussierten Menschen sind alle Sinne angespannt (geschärft) und der Körper ist voller Adrenalin.In diesem angespannten Zustand wird jede äußere Wahrnehmnung bzw.innere Empfindung nicht mehr normal bewertet bzw. überbewertet.
Dieser hyperarousale Zustand des Zentralen Nervensystems führt auch zu schizophrenen Wahnvorstelungen.Etwas anderes als eine Art Wahnvorstellung ist dieses „Geister-sehen“ wahrscheinlich auch nicht.
Angst als starker Erregungsfaktor verstärkt diesen Zustand noch.Und wer Nachts durch solche un-heimlichen Gewölbe geht,hat in der Regel auch weiche Knie…
1. Juli 2017 um 00:14
@Martin
Ja, mir reicht es schon, wenn ich im Herbst abends im Wald bin, so um 17 Uhr, wenn es dämmert, dann bekomme ich auch schon Angst und höre jedes knacken, das sind Mechanismen, gegen die man (fast) machtlos ist.
Eines Abends, als ich Holz holte, da sprang ein Reh – ein Meter vor mir – aus dem Dickicht, das hätte mir fast einen Herztod beschert :-)
Die Erfahrung, die ich immer mache, wenn ich bei der Dämmerung im Wald bin, ist einer archaische Erfahrung, die man nicht rational erfassen kann. Die Sinne schärfen sich, wenn es finster wird, wird das Gehör gestärkt, man merkt, wie sich die Ohren bewegen wollen, aber der Muskel fehlt (Ein Atavismus ;-)).
Was ich damit eigentlich sagen will, so stelle ich mir Übernachtungen in „Spukhäuser“ vor, dort spielen – wie es Sie schon schrieben – auch die Sinne „verrückt“.
Hier sollte man noch anmerken, daß ich auf dem Land aufgewachsen bin und mich schon von Kindesbeinen an im Wald bewegte, aber diese archaische Angst ist fest einprogrammiert!
Wer sagt, er hätte im dunklen Wald keine Angst, der ist entweder besoffen oder lügt :-)