Ein aktuelles Video von Skeptics in the Pub Wien befasst sich mit einem Thema, das auch hier im Blog schon heiß diskutiert wurde:
Wenige Gefahren des Alltags lösen so starke Emotionen und Angst aus wie Radioaktivität und (ionisierende) Strahlung. Wie aber korrelieren die gefühlten mit den tatsächlichen Strahlenrisiken?
Im Jahr 2016 jähren sich die Nuklearunfälle von Tschernobyl und Fukushima zum 30. bzw. 5. Mal. Was ist damals geschehen und welche Konsequenzen stehen der Menschheit aufgrund dieser Katastrophen noch bevor?
Prof. Dr. Steinhauser versucht anhand einfacher Beispiele, das Thema „Radioaktivität“ dem interessierten Laien fassbar zu machen, um die damit assoziierten Risiken abschätzen zu können.“
Zum Weiterlesen:
- Reaktorkatastrophen: Zwischen Angstmache und Verharmlosung, GWUP-Blog am 17. März 2016
- The Mistrust of Science, The New Yorker am 10. Juni 2016
- Bleibt skeptisch! Telepolis am 18. Juni 2016
- Hört auf mit dem Angstmachen, futurezone am 8. September 2015
- Risikowahrnehmung: Wenn man vor den falschen Dingen Angst hat, Astrodicticum simplex am 12. Mai 2012
- Fünf Jahre Fukushima: Wie ein Reaktorunfall mal ein Seebeben auslöste, Primaklima am 16. Mai 2016
- Eins zu einer Million, Spiegel 22/2016
22. Juni 2016 um 16:53
Ich bin ja auch immer wieder amüsiert, wenn mich Patienten ansprechen, ob denn die Röntgenanlage in meiner Praxis ausreichend gegen austretende Strahlung gesichert ist. Da scheinen einige Leute tatsächlich zu glauben, ich hätte da einen kleinen Atomreaktor in meinen Räumlichkeiten.
Was auch immer wieder höchste Verwunderung hervorruft ist, wenn ich den Patienten erkläre, dass sie bei einem Transatlantikflug (Polarroute, one-way) etwa 20x so viel Strahlung abbekommen, wie bei einer konventionellen Thorax-Aufnahme.
22. Juni 2016 um 17:47
Die Vernunft kapituliert immer vor dem Gefühl der Angst.
22. Juni 2016 um 18:08
@noch’n Flo
Ausreichend gegen austretende Strahlung gesichert ? *g Aber die Strahlung musst doch aus dem Gerät austreten sonnst würde das Ding doch nicht funktionieren, oder ? ;)
PS:
Ja danke für das Video. Ist sehr cool. Habe es mir gerade bis zur Hälfte angeschaut, leider wurde ich durch den Hunger unterbrochen.
22. Juni 2016 um 18:35
Eigentlich doch off topic, aber großartig:
Was blendet mir Youtube gleich nach dem Aufruf des Videos für eine Werbung ein?
„Entgiften Sie Ihre Leber! 1 Trick, um Ihre Leber zu entgiften & um Bauchfett loszuwerden!
http://www.entgiftungsratgeber.com“
Wunderbar kontextorientierte Werbung. Hab die Seite gleich mal besucht.
;-)
Die Benutzung von Ziffern im Text und des lateinischen „und“-Zeichens lässt mich immer sehr auf Seriosität hoffen…
23. Juni 2016 um 07:01
@ U. Endruscheit:
Ich frage mich ja sowieso immer, woher dieser unbändige Drang vieler Menschen kommt, ihren Körper zu entgiften. Und allen voran die Leber – die ja sowieso schon diese Aufgabe hat.
Heute morgen hat mir auch mal wieder ein Patient erzählt, er habe vom „Heiler“ Tropfen zur Entschlackung bekommen. Wie ein Hochofen sah der Patient allerdings nicht aus.
23. Juni 2016 um 09:18
Dazu fällt mir das Gedicht „Der Zauberlehrling“ von Goethe ein. Der Mensch glaubt Dinge zu beherrschen, die ihn eigentlich beherrschen. Atomkraftwerke werden von Menschen gebaut und betrieben…Und wie Tschernobyl zeigte,können Menschen auch(immer wieder) Fehler machen.
Strahlung ist ein Gegner, den wir mit unseren normalen Sinnen nicht erfassen können und das ist „unheimlich“ und macht Angst.Wir können uns gegen diesen Gegner in „Tarnkappe“ nicht wehren, weil wir nicht wissen wo er gerade ist und was er mit uns macht.
Dieser Zauberlehrling ist damals im Gedicht gescheitert- aus Selbstüberschätzung und Machtgier …Und welcher Mensch ist wirklich frei davon ?