Mrs. MIR legt los.
Die frischgebackene Energethikerin mit Gewerbeschein der „Wirtschaftskammer Niederösterreich“ führt jetzt ein energetisches Blog und hat zugleich eine Aktion gestartet – die darauf zielt, ihre eigene Profession abzuschaffen.
Klingt komisch? Ist aber so.
Mit der Initiative „Kein Gewerbeschein für Humbug“ will Andrea Walter verhindern, dass auch echte Esos und Pseudo-Heiler weiterhin völlig problemlos eine offizielle Adelung der IHK-ähnlichen österreichischen Wirtschaftskammer bekommen.
Hier kann man Unterstützer werden. Auch Unterschriften von deutschen Staatsbürgern sind relevant.
Zum Weiterlesen:
- Mrs. MIR’s energethisches Blog – persönliche Erlebnisse einer staatlich zugelassenen Energethikerin: 11. November 2015 (laut Erdenkalender), FSMoSophica am 11. November 2015
- Mrs. MIR’s energethisches Blog – persönliche Erlebnisse einer staatlich zugelassenen Energethikerin: 8. November 2015 (laut Erdenkalender), FSMoSophica am 8. November 2015
- Mrs. MIR’s energethisches Blog – persönliche Erlebnisse einer staatlich zugelassenen Energethikerin: 6. November 2015 (laut Erdenkalender), FSMoSophica am 6. November 2015
- Mrs. MIR ist Energethikerin! Ganz echt. Ganz offiziell. Und darf jetzt Humbug praktizieren, GWUP-Blog am 6. November 2015
- Wer gar nichts kann, wird „Energetiker“. Die Energetiker finden das nicht lustig. Wir schon, GWUP-Blog am 3. Oktober 2015
- Ich.bin.Energethikerin. Science, Sex, Skurriles und Skeptizismus am 4. November 2015
13. November 2015 um 02:14
So sehr ich irgendwie mit der Aktion sympathisiere, so schwierig finde ich die Forderung „kein Gewerbeschein für Humbug“.
Konsequent müsste das bedeuten: Keine Dienstleistung deren Wirksamkeit nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist. Nun, die Studienlage zum Nachweis der Wirksamkeit von Tanzstunden zum Erlernen des Tanzens vermutlich eher dünn. Also Tanzschulen dicht machen?
Oder Unternehmensberatung, Finanzberatung, Schuldnerberatung, Lebenshilfe usw. Verbot von Horoskopen in Zeitungen? Oder von Graphologen?
Ich denke man begibt sich da auch ein schwieriges Terrain, weil man auch die Berufsfreiheit einschränkt.
Meiner Ansicht nach sollte der Kampf gegen „Humbug“ sich lediglich darauf konzentrieren, dass die Kosten solcher Dinge nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden: Keine Übernahme solcher Geschichten durch die gesetzliche Krankenversicherung. Keine Veranstaltungen oder unwissenschaftlichen Studiengänge an öffentlichen Universitäten.
Darüber hinaus empfinde ich das als ungebührlichen Eingriff in die Freiheit der Menschen.
13. November 2015 um 07:50
>> Keine Dienstleistung deren Wirksamkeit nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Grundsätzlich haben sie natürlich Recht.
Er ist oft nicht ganz einfach die „Wirksamkeit“ einer Dienstleistung zu beweisen. Ich würde in diese Diskussion dann aber gerne den Begriff der Scientabilität einfließen lassen.
Das man durch Tanzstunden tanzen lernen kann halte ich für wesentlich plausibler als sagen wir mal Hellsehen. Das ist ja das Problem das Esoteriker normalerweise haben.
Ihre Methoden sind weder plausibel noch nachweisbar.
13. November 2015 um 09:00
—Wirksamkeit von Tanzstunden zum Erlernen des Tanzens vermutlich eher dünn. Also Tanzschulen dicht machen?—
Suggeriert Ihnen Ihr Tanzlehrer er könnte Ihren Krebs heilen? Und sie brauchen dafür keinen echten Arzt?
Wenn er das tut und vorgibt eine Tanzschule zu eröffnen na gut dann sollte man die Tanzschule dicht machen, da er sich aber auf das Thema tanzen beschränkt ist das durchaus ok wenn sie offen bleibt.
Und wenn er sagen sollte: „Tanzen ist gesund“ ich denke das ist erlaubt da Sport wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte das es gesund ist :)
Daher
13. November 2015 um 11:42
Dazu ein FAQ:
https://keingewerbescheinfuerhumbug.wordpress.com/
14. November 2015 um 21:22
@Bernhard Hader
welchen Abschnitt explizit meinen Sie?
14. November 2015 um 21:25
@fabs: Sie haben recht, Ihre Frage wird dort nicht explizit beantwortet.
17. November 2015 um 23:35
Interview mit Andrea Walter:
http://www.gwup.org/inhalte/79-aktuelles/nachrichten/1712-kein-gewerbeschein-fuer-humbug-interview-mit-der-initiatorin
21. März 2017 um 15:50
Dazu:
https://www.ruhrbarone.de/kein-gewerbeschein-fuer-humbug/140419
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