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Alternative zu „Schulmedizin“ ist nicht Alternativmedizin, sondern bessere Medizin

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Interessanter Beitrag bei Homöopathie neu gedacht:

Ist die „Schulmedizin“ schuld an der Homöopathie?“

gwu

Ein Auszug:

Es kann nicht allein die Lösung sein, die Homöopathie „abzuschaffen“, denn wohin sollten all die Patienten, die sich dort bisher gut aufgehoben fühlen? Drängen wir sie damit nicht in noch viele schlimmere Alternativen ab und noch weiter weg von gesichertem Wissen und belegbaren Therapien?

Menschen in Not brauchen einen Halt. Finden sie den nicht in der normalen Arztpraxis, kann ich es keinem verübeln, dass er ihn sich woanders sucht. Und leider oft dort findet, wo fehlende Evidenz auch noch als eine Art Auszeichnung schöngeredet wird.

Nur über die Alternativmedizin abzulästern und sie abschaffen zu wollen, ist die eine Sache. Für eine menschlichere, gute medizinische Versorgung im Alltag zu sorgen, die andere.“

Stimmt.

gwup

Deshalb fordert die GWUP unter anderem …

… die Gleichbehandlung von Allgemein- und homöopathischen Ärzten hinsichtlich der Vergütung von Anamnesezeiten.“

Zum Weiterlesen:

  • Ist die „Schulmedizin“ schuld an der Homöopathie? Homöopathie neu gedacht am 10. Oktober 2015
  • Pseudomedizin: Die Schäden sind vielfältig und verheerend, GWUP-Blog am 2. Oktober 2015
  • Die Intoleranz der bösen Schulmedizin, Psiram am 3. Januar 2012
  • Der Begriff „Schulmedizin“, Wirklich Skeptisch am 5. Januar 2015
  • Der Placeboeffekt wird immer stärker, spektrum.de am 7. Oktober 2015
  • Homöopathie, Ganzheitlichkeit und die sprechende Medizin, GWUP-Blog am 20. April 2013
  • Skeptiker als Pharma-Söldner? GWUP-Blog am 21. April 2013
  • Das Geschäft mit der Scheinmedizin, andreawalterblog am 6. Oktober 2015

3 Kommentare

  1. Hausärzte dürfen nicht länger für ausführliche Beratungen bestraft werden. Meine Anfrage an den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen: Einführung einer Abrechnungssposition „Intensivberatung“ Dauer 45 min. – Vergütung: 100.- Euro läuft bereits…

    Viele Mediziner begeben sich aus wirtschaftlicher Notwendigkeit in die Fänge der Jodelschulen. Kommt eine Portion Naivität und eine Portion Leichtgläubigkeit hinzu, dann konvertieren Mediziner zu Selbsttäuschern.

  2. @Dr. Hans-Werner Bertelsen
    Ihre Anfrage/Anregung ist wirklich löblich, aber es bleibt immer noch die Frage, wie wird da der Mißbrauch eingedämmt?
    Welche Indikation rechtfertigt diese „Intensivberatung“?
    Man sollte vielmehr (mMn) einer Anamnese ein größeres Zeitfenster einräumen, das natürlich auch dementsprechend vergütet wird – das sage ich natürlich als medizinischer Laie.

  3. @Ralf

    Das ist aus zwei Gründen nicht sinnvoll:

    1. In einer Allgemeinpraxis gibt es ein Patientenaufkommen von oftmals über 100 Patienten pro Tag. Wenn dann zuviel Zeit mit Anamnesen verstreicht, muss ein Nummernautomat (wie beim Metzger oder auf Ämtern) her, damit man Patienten auf den nächsten Tag / Woche / Monat vertrösten kann. Die Versorgung ist schon jetzt in vielen Bereichen katastrophal.

    2. Längst nicht alle Patienten benötigen viel Zeit, um ihre Probleme zu erörtern.

    Es geht darum, ein Zeitfenster für die wirklich wichtigen Beratungsfälle (z.B. Tumorpatienten) zu öffnen. Ist dieses Zeitfenster nicht vorhanden, so rennen die verzweifelten Patienten zu den Selbsttäuschern und Geschäftemachern. Frau Gluffke – Medizinrechtlerin und Tumorpatientin – bemängelt diesen Zustand explizit in der Arte-Doku: “Abwarten und fertig. Der nächste, bitte!”

    In der GOÄ (private Gebührenordnung für Ärzte) gibt es hierzu die Position “Ä 34″ (Erörterung Auswirkung einer schweren Krankheit) und wird mit höchstens 61,22 Euro (bei Steigerung auf den 3,5-fachen Gebührensatz mit entsprechender Begründung sogar manchmal von Beihilfestellen anerkannt!) honoriert.

    Daher meine Forderung für Patienten der GKV: Schaffung einer Position, analog der Ä 34 in der PKV. Momentan existiert hier eine Ungleichbehandlung und Bevorzugung der Privatpatienten. Ich verstehe diesen eklatanten, zum Himmel stinkenden Zustand nicht. Warum thematisiert das kein Jurist? Z. B. einer von der skeptischen Sorte?

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