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Nahtoderfahrung ohne Engel und Jesus: Eine US-Skeptikerin über ihr sechswöchiges Koma

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Die amerikanische Schriftstellerin Stephanie Savage fiel nach einer schweren Erkrankung in ein sechs Wochen andauerndes Koma.

Im aktuellen Skeptical Inquirer beschreibt sie ihre Erfahrungen – in der erklärten Absicht:

We often see and hear dramatic accounts of near-death experiences in books, in films, and on television. But where are the stories from skeptics who “returned” but not from The Other Side?“

Der Artikel solle auch dazu beitragen, Phänomene wie „Nahtoderfahrungen“ (NDE) oder „außerkörperliche Erfahrungen“ (OBE) in einem anderen Licht zu sehen.

In einem Vice-Interview erklärt Savage:

Als lange Skeptikerin habe ich anstelle von Engeln, Dämonen oder toten Verwandten Dinge gesehen, die mein mentales Wesen ausgemacht haben, zum Beispiel Science-Fiction-Filme. Ich glaube, das war auch die Inspiration einiger der Phasen meines Komatraums […]

Außerdem waren mein Komaträume geprägt von Dingen, die mir in meiner Kindheit wichtig waren. Das kann kein Zufall gewesen sein. Irgendwie halte ich das für das Äquivalent dieser „Lebensrückblicke“, die einige Leute bei einer Nahtoderfahrung erleben.“

Für die „near-death experience true believers“ geht Stephanie Savage in ihrem Blog Choma Chameleon: My Recovery Chronicles noch weiter ins Detail.

 Zum Weiterlesen:

  • Für diese Frau fühlte sich das Koma an wie ein langer luzider Traum, Vice am 3. September 2015
  • Covert Cognition: My So-Called Near-Death Experience, Skeptical Inquirer Volume 39.4, July/August 2015
  • Der neue Nahtod-Boom, GWUP-Blog am 17. März 2013
  • “Hereafter”: Geister, Nahtod, Jenseits, GWUP-Blog am 29. Januar 2011
  • Herzstillstand: Hyperkapnie erklärt Nahtod-Erfahrungen, Deutsches Ärzteblatt am 8. April 2010
  • Is There Evidence for an Afterlife? Skeptical Inquirer Vol. 20.2, June 2010
  • Pam Reynolds: Ein Nahtoderlebnis aus der Sicht eines Anästhesisten, Skeptiker 4/2004 (online bei Telepolis)
  • “Nahtoderlebnis” bei Psiram
  • Der Junge, der aus dem Himmel zurückkehrte, war nie dort, GWUP-Blog am 25. Januar 2015

15 Kommentare

  1. …bei mir waren es nur 3 Tage, aber ich habe auch keine „Engel“ gesehen, ich kann mich eigentlich an nichts erinnern, wobei ich aber auch glaube, daß ich irgendetwas „geträumt“ habe…

    ich kann mich aber erinnern, das zuerst mein Gehörsinn wieder zu „Bewußtsein“ kam, wobei das zuerst nur kleine Momente waren, nach und nach kam ich dann immer mehr zu Bewußtsein – aber ich hatte keine (wissentliche) Nahtoderfahrung, obwohl mein Leben auch auf der Kippe stand, aber Unkraut vergeht nicht (so schnell)…

    Trotz „Fixierung“ habe ich es damals geschafft, den Tubus herauszureißen – von da an ging es bergauf ;-)

    Um auf den Gehörsinn zurückzukommen: man sagt ja auch, daß es der letzte Sinn ist, der geht, wenn man stirbt…es scheint auch der erste Sinn zu sein, der kommt, wenn man ins Leben zurückgeht.

  2. Von Religiösen hört man ja auch öfter mal, man würde im Angesicht des Todes „zu Gott finden“ oder Ähnliches.

    Mein Vater fiel in ein Koma. Bevor wir zu ihm konnten wurde er drei mal wiederbelebt. Die anwesende Krankenschwester fragte nach, ob ein Priester kommen sollte. Ich verneinte, mein Vater hielt ja m.W. nie viel von Religion.

    Nach zwei Wochen erwachte er aus dem (mittlerweile künstlichen) Koma. Irgendwann fragte ihn eine meiner Schwestern, ob er denn einen priesterlichen Beistand gewollt hätte. Nicht in der Lage zu sprechen, da durch den Hals beatmet, nickte er nur eifrig. Alle Anwesenden waren erstaunt und etwas schockiert, vor Allem ich. Hatte ich doch dies verneint!

    Nach einer dramatischen Pause fing er jedoch an (stumm) zu lachen und freute sich, uns (im Nachhinein leider zum Letzen Mal) ins Bockshorn gejagt zu haben.

    Ich schließe daraus, dass er entweder irgendwelche persönlichen Sachen gesehen hat oder gar nichts. Gott oder den Eingang in ein Paradies wohl mit Sicherheit nicht. Brauchte er auch nicht. Er hatte seine liebende Familie bis zum Ende um sich.

    Auch der Tod ist ein ganz weltlicher Vorgang.

  3. Im Rahmen von berichteten Nahtod-Erfahrungen (NTEs) werden oft ´Außerkörperliche Erfahrungen´(AKEs) geschildert – diese werden am Anfang, zwischendurch oder am Ende der NTE erlebt.
    Mittlerweile können AKEs bei völlig gesunden Menschen innerhalb von Sekunden im Gehirnscanner erzeugt und VERMESSEN werden. Weil diese Personen beim Experiment nachweislich geistig klar bei Bewusstsein sind – sollte man davon ausgehen, dass Menschen beim Erleben einer NTE genau so geistig klar bei Bewusstsein sind, wie die Versuchspersonen der Experimente.
    ABER: ausgerechnet die naheliegendste Annahme – dass man beim Erleben einer NTE geistig klar bei Bewusstsein ist – wir in der NTE-Forschung vollständig ignoriert; seit 1975!
    (Quelle: http://www.sciencedaily.com/releases/2015/04/150430124107.htm ´Brain scan reveals out-of-body illusion´. DOI: 10.1016/j.cub.2015.03.059 ´Posterior cingulate cortex integrates the senses of self-localisation and body ownership´.)

  4. Nachtrag:
    Weil die Annahme – dass man beim Erleben von NTEs geistig klar bei Bewusstsein ist – von der NTE-Forschung seit 1975 ignoriert wird, werfe ich dieser Forschung systematisches wissenschaftliches Fehlverhalten bzw. Betrug vor. (1975 wurde das Buch von Dr. Moody ´Leben nach dem Tod´ veröffentlicht) 1975 – 2015 = 40 Jahre Jubiläum.

    Ich habe diese Vorwürfe in meinem Buch/e-book und in DOI-Texten veröffentlicht […]

  5. @Kinseher:

    In der Forschung wird das mitnichten ignoriert – offenkundig haben Sie Ihre „sensationellen Erkenntnisse“ nämlich genau dort abgeschrieben, z.B.:

    „Near-Death-Like Experiences without Life-Threatening Conditions or Brain Disorders: A Hypothesis from a Case Report“

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3498963/

    „Out-of-body hallucinations can be freaky, and are often associated with mental or physical illness. New research has linked these experiences to instabilities in a part of the brain called the temporal lobe, and to errors in the body’s sense of itself — even in healthy individuals.“

    „Über mystische Erfahrungen in einer anderen Welt berichten auch Menschen, die nicht klinisch tot waren. Menschen in Todesgefahr wie Bergsteiger, die einen Absturz überlebten, aber auch Marathonläufer, Meditierende, Schläfer und Epileptiker. Nahtoderfahrungen können sogar spontan auftreten.“

    http://www.livescience.com/15005-normal-body-experience.html

    Dass NTE *auch* in „Situationen unabhängig von Lebensgefahr“ auftreten können, findet sich sogar in einer Allerweltsquelle wie Wikipedia.

    Auch eine Publikumszeitschrift wie PSYCHOLOGIE HEUTE (6/1993, 64-69) schrieb 1993:

    „Etwa ein Viertel der Bevölkerung berichtet ohne Todesnähe über Außerkörperlichkeitserlebnisse: Elemente der Nah-Todeserfahrungen treten somit auch in Alltagssituationen häufig auf.“

    Auch das Internet ist voll von „Spontaneous Out-of-Body Events“.

    „Weil diese Personen beim Experiment nachweislich geistig klar bei Bewusstsein sind – sollte man davon ausgehen, dass Menschen beim Erleben einer NTE genau so geistig klar bei Bewusstsein sind, wie die Versuchspersonen der Experimente.“

    Genau das ist Ihr entscheidender Fehlschluss. Weil man AKE *auch* im Experiment künstlich hervorrufen kann, bedeutet das nicht, dass *alle* AKE sich im normalen Wachzustand ereignen:

    „The medical conditions under which NDEs happen are too varied to explain a phenomenon that seems so widespread and consistent.“

    „Strikt naturwissenschaftlich orientierte Mediziner weisen darauf hin, dass unser Gehirn offenbar unter völlig unterschiedlichen Umständen dieselben Erfahrungen hervorrufen kann.“

    Anscheinend verstehen Sie den Sinn und Zweck von Experimenten nicht.

    Außerdem hat man AKE experimentell schon in den 1980ern hervorgerufen, nicht erst 2015. Zum Beispiel:

    „Electrodes trigger out-of-body experience“

    http://www.nature.com/news/2002/020916/full/news020916-8.html

    http: //www.livescience.com/9526-body-experiences-simulated.html

    Das haben wir aber alles bereits erschöpfend diskutiert, weswegen ich Sie erneut und wiederholt bitte, von weiteren Heimsuchungen dieses Blogs abzusehen – auch aufgrund Ihrer unguten Neigung, Ihre Leserbriefe und Kommentare an anderer Stelle als „Fachveröffentlichung“ auszugeben.

  6. Das sollte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein, daß man „Nahtod-Erlebnisse“ stimulieren und produzieren kann, denn es ist ein Vorgang im lebenden Gehirn…zwar wissenschaftlich interessant, aber letztendlich banal, im Sinne einer „Spiritualität“ oder „Transzendalität“.

  7. @Harder:
    ²Das haben wir aber alles bereits erschöpfend diskutiert, weswegen ich Sie erneut und wiederholt bitte, von weiteren Heimsuchungen dieses Blogs abzusehen – auch aufgrund Ihrer unguten Neigung, Ihre Leserbriefe und Kommentare an anderer Stelle als “Fachveröffentlichung” auszugeben.“

    Rückt sowas das Blog denn nicht in die Nähe von Lancet und Nature?

    Naja, gut, lediglich in den Augen von @Kinseher…

  8. @ crazyfrog:

    Ja, DMT ist in der Tat heftig. Ich habe vor gut 15 Jahren mal einen Selbstversuch mit dem „kleinen Bruder“ 5-Meo-DMT gemacht, in absoluter Niedrigdosis. War mir trotzdem zu wild, das Zeuch habe ich nie wieder angerührt.

  9. Ich selber habe als 8-jähriges Mädchen eine Nahtod- oder außerkörperliche Erfahrung gemacht […]

  10. @Sonja:

    Es ist gut jetzt, Sie brauchen Ihren „Bericht“ nicht mehrmals zu posten.

    Suchen Sie sich bitte ein schönes fundamental-religiöses Forum, wo Sie von Engeln etc. schwärmen können.

  11. Mehrmals?

    Oh oh, das hat wohl Sonja nicht verstanden, dass die Kommentare erst moderiert werden, bevor sie im Blog erscheinen.

    Oder sie hat eine besonders standfeste missionarische Ader. :)

  12. @ RPGNo1
    „Oder sie hat eine besonders standfeste missionarische Ader!“

    Eher Langeweile!

  13. Ich halte es für problematisch, Koma und Nahtod miteinander zu vergleichen.
    Im Übrigen sind sehr viele Nahtoderfahrene vor ihrer NTE Skeptiker bzw. Atheisten. Die meisten von ihnen haben dennoch dieselben Erfahrungen wie jene, die vorher religiös waren, z. B. Howard Storm. Er hatte vor seiner NTE alles Religiöse für lächerlich gefunden und hatte dann eine der klassischen, religiös anmutenden Erfahrung.
    Andererseits sollte auch auffallen: Religiöse Menschen verlassen ja nach ihrer NTE oft ihre Konfession oder sie halten diese nicht mehr für so wichtig, weil ihre NTE eben NICHT so sehr ihre konfessionelle Mentalität spiegelte. Sie sehen ja durch ihre NTE, dass das Spirituelle doch etwas anders ist, als sie es zuvor von ihrer Konfession her gemeint haben.
    Herr Hader, können Sie z. B. erklären, warum Menschen nach experimentellen Außerkörperlichkeits-Erfahrungen nicht diese enormen Persönlichkeitsveränderungen haben, wie sie nach echten NTE meistens erfolgen?

  14. @Andreas Herejk:

    Herr Hader, können Sie z. B. erklären, warum Menschen nach experimentellen Außerkörperlichkeits-Erfahrungen nicht diese enormen Persönlichkeitsveränderungen haben, wie sie nach echten NTE meistens erfolgen?

    Weil sie wissen, dass das nur ein Experiment und kein „echtes“ NTE ist.

    Ich verstehe den Sinn und Zweck Ihres Kommentars nicht so ganz: Dass NTE ein starkes emotionales Erlebnis sind, bestreitet doch niemand und steht gar nicht zur Debatte.

    Sondern es geht um die Frage, *was* NTE’s sind bzw. wie diese ausgelöst werden.

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