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Klima: Die Erderwärmung macht keine Pause

| 29 Kommentare

Es wird immer wieder behauptet, es gäbe eine Erwärmungspause oder Hiatus „seit 1998“.

Die folgende Grafik – entnommen aus der NOAA Datenbank – zeigt die Entwicklung der Temperaturen der Monatsperiode Januar bis  Juni (jeweils das erste Halbjahr) ab 1985 bis 2015.

hj-m-juni

Für den Gesamtjahrestrend fehlen die Daten für das 2. Halbjahr 2015. Als Ersatz habe ich die Daten verschoben um ein halbes Jahr zusammengestellt. Es gelten also die Jahresporioden Juli – Juni seit 1985 und bis 2015:

12-m-juni

Bei diesen verschobenen Perioden teilen sich die Jahre 2010 und 2014 den Rekord für das wärmste Jahr vor 2015. Es sieht im Moment danach aus, als würde 2015 aber auch für die Periode Januar bis Dezember das wärmste Jahr seit 1880 werden. Sicher ist es noch nicht.

Man erkennt aber sehr gut, dass 1998 ein absoluter Ausreißer war. Deshalb ist 1998 als Startjahr bei den Gegnern und Leugnern der Klimawissenschaft so beliebt.

Der langfriste Trend ist aber bei einer erweiterten 30-Jahresstatistik klar erkennbar. Wenn man hier eine 50-Jahres-Periode auch für die Perioden Juli bis Juni, ebenfalls verschoben um ein halbes Jahr betrachtet, wird es noch klarer:

12-m-juni-1965

Vor 1965 finden sich sowohl Perioden der Erwärmung (1920 – 1945), der Abkühlung (1880 – 1910) als auch der Stagnation (1940 – 1965). Vor 1965 ergibt sich (noch) kein eindeutiger Trend.

12-m-juni-1880

Seit 1965 ist der Gesamttrend ziemlich klar und unterscheidet sich höchstens in der Geschwindigkeit des Anstiegs.

Vergessen sollten wir dabei nicht, dass die Temperaturen auf der Erdoberfläche nur ein Indikator für die globale Erwärmung ist.

Der steigende Meeresspiegel etwa zeigt an, dass sich die Meere erwärmen, da warmes Wasser sich ausdehnt. Das Abschmelzen der Gletscher und der Abbau des Eises am Nordpol sind weitere Indikatoren.

Ein indirekter Hinweis für die CO2-Problematik – nicht primär auf die Erwärmung bezogen – ist die Übersäuerung der Meere mit Konsequenzen für die Meeresfauna und -flora.

Zum Weiterlesen

  • NOAA Global Analysis June 2015, NOAA, Juni 2015
  • Klimawandel: Leugner, Skeptiker und Wissenschaft, GWUP Blog, Juli 2015
  • Bill Nye to Climate Change Deniers: You Can’t Ignore Facts Forever, Big Think, August 2014
  • Globale Erwärmung: Leugner sind keine Skeptiker, GWUP-Blog am 12. Dezember 2014
  • „Die Pseudoargumente der Klimawandelleugner“ gewinnen den Kölner Bullshit-Slam, GWUP-Blog am 1. März 2015
  • “Zeit der Zweifler”: National Geographic zum Thema Wissenschaftsfeindlichkeit, GWUP-Blog am 1. März 2015
  • Das Temperatur-Plateau und die Klimaverschwörung, GWUP-Blog am 23. August 2014
  • Klimawandel: Die Erde erwärmt sich laut Hochrechnung doch, Spiegel-Online am 15. November 2013
  • Keine Pause für den Klimawandel, Focus am 23. Dezember 2011
  • Klimaerwärmung: Pause? Welche Pause? Süddeutsche am 5. Juni 2015
  • Pause der Klimaerwärmung oder Messfehler? Welt der Physik am 4. Juni 2015
  • Obamas letztes Klimagefecht, Zeit-Online am 4. August 2015
  • Obama will Klimaziele der USA verschärfen, Spiegel-Online am 2. August 2015
  • Echo chamber of outrage: Ars attends a climate skeptics’ summit, arstechnica am 15. Juli 2015
  • Erwärmungspause: Die Klimamodelle machen keinen systematischen Fehler, Max-Planck-Gesellschaft am 28. Januar 2015
  • Fakt ist: Es gibt keine wirkliche „Pause“ der Erderwärmung – der Langfristtrend wird lediglich durch natürliche Schwankungen verdeckt, klimafakten.de
  • Ein Winter ist ein Winter ist ein Winter, taz am 24. Februar 2011

29 Kommentare

  1. Zitat Artikel

    Vergessen sollten wir dabei nicht, dass die Temperaturen auf der Erdoberfläche nur ein Indikator für die globale Erwärmung ist.

    Genau so ist es, das Klima ist wesentlich komplexer, deshalb finden „Klimaleugner“ auch „Beweise“ in den Daten.
    Eines ist dabei sicher, daß das Weltklima „unnatürlich“ verändert wird – es sind dadurch keine natürlichen Regularien vorhanden…das, was zur Zeit geschieht, ist ein riesengroßes Experiment und wir sind mittendrin…

  2. @Ralf: Ja, und auch die natürlichen Ereignisse sind unvorhersehbar und können zumindest kurzfristig den Trend beeinflussen.

    So zum Beispiel ENSO, das „El Niño und die Southern Oscillation„. Dieser kann zu Ausschlägen in beiden Richtungen führen.

    Wegen El Niño war 1998 ein sehr warmes Jahr. Und deshalb ist es unredlich, Perioden genau ab 1998 zu wählen. Sollte der derzeitige El Niño sehr stark bleiben kann es auch 2016 einen starken Ausschlag nach oben geben.

    Auch Vulkane können die Temperaturentwicklung beeinflussen. Die letzte Eruption des Pinatubo im Juni 1991 – eine der größten im 20. Jahrhundert – hatte einen kühlenden Effekt für drei Jahre. Den Effekt sieht man auch in den Grafiken.

    Ich prognostiziere, sollte es nach Rekordjahren in 2015 und 2016 für einige Jahre nicht mehr ganz so schnell nach oben gehen werden neue Erwärmungspausen ab 2015/2016 behauptet.

  3. @Armadeo Sarma
    Ja, diese natürlichen Phänomene können den Trend beeinflussen, aber nicht aufhalten.
    Wie das Ganze in der Realität passiert, ist genauso wenig hundertprozentig vorherzusagen, wie das langfristige Wetter.
    …aber eines ist sicher: Ein Ökosystem kann kippen…

  4. Gut, dass Ihr dieses Thema ernst nehmt und nicht auch „nur“ für eine Verschwörungstheorie haltet!

  5. @Gotlieb Reupler
    Danke, aber Freunde von (echten) Verschwörungstheorien halten dies gerne für eine „Verschwörungstheorie“…“Chemtrails“ usw ;-)

  6. @Gotlieb Reupler
    Wir halten uns einfach an den Stand der Wissenschaft und was in renommierten Publikationen veröffentlicht wird.

  7. Das ist okay!

  8. Natürlich gibt es auch eine Klima-Verschwörung, nämlich die der Leugner der von Menschen verursachten Erwärmung, die ihre Propaganda unter seriös wirkenden Seitentiteln weit vorne in den Suchmaschinen platzieren und Trolle in die größten Internetforen schicken.

  9. Vielen Dank für die übersichtlichen Grafiken! Man sieht sehr schön wie die Kurve, selbst wenn man 1998 als Startpunkt wählt, mit 2014 und 2015 schon wieder nach oben ausbricht.

    Dieses Zeigen mit dem nackten Finger auf angebliche Fehler in den Klimamodellen erinnert mich schon sehr an die Kreationisten mit ihrem permanenten Beharren auf den Lücken in den Fossilfunden.

    Ein Kritiker wie Herr Lüning sollte doch zumindest sein eigenes Modell inklusive eigener Begründung für die „Pause“ liefern nebst einem zukünftigen Temperatur-Szenario. Ich finde es prinzipiell komisch, einfach bei jeder Gelegenheit „Da! Fehler!“ zu schreien. Das bringt doch nichts!

  10. Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, aber was ist denn bei den Grafiken auf der Y-Achse überhaupt dargestellt?

  11. @Markus: Die Angaben sind die Abweichung in Grad Celsius bzw. Kelvin vom Durchschnitt des 20. Jahrhunderts:

    Please note, Global and hemispheric anomalies are with respect to the 20th century average. Continental anomalies are with respect to the 1910 to 2000 average.

  12. Das ist bereits der dritte Artikel in kurzer Zeit, der sich der Frage der Erderwärmungspause widmet.
    Ich wundere mich darüber ein wenig, denn eigentlich passt das Thema, so finde ich, nicht so recht in die Reihe der üblichen GWUP Beiträge.
    Mit Para- oder Pseudowissenschaft hat die Diskussion und Interpretation von Temperaturdaten und Klimamodellen jedenfalls wenig zu tun.

  13. @Alexxis:

    Wir denken schon, dass die Leugnung von gesicherten Erkenntnissen etwas mit Pseudowissenschaft zu tun hat.

  14. Auch andere Skeptikerorganisationen haben Klimawandel zum Thema gemacht, wie unsere Schwesterorganisationen CSI (USA) und die Australian Skeptics.

    In 2014 kamen die New Zealand Skeptics hinzu:

    The New Zealand Skeptics Society supports the scientific consensus on Climate Change. There is an abundance of evidence demonstrating global mean temperatures are rising, and that humans have had a considerable impact on the natural rate of change. The Society will adjust its position with the scientific consensus.

    Davor waren sie unentschieden.

  15. Wollte nur kurz bemerken, dass die Kombination aus Klimalüge, HAARP und Chemtrails sehr beliebt bei den Verschwörungstheoretikern ist. Es gibt eine Verschwörungstheorie die besagt, dass sich die Klimawissenschaften der Welt verschworen haben zu lügen um Forschungsgelder zu ergattern.

  16. @Alexxis: „Mit Para- oder Pseudowissenschaft hat die Diskussion und Interpretation von Temperaturdaten und Klimamodellen jedenfalls wenig zu tun.“

    Wenn es in der Klimadebatte lediglich um derlei Debatten ginge…

    Aber ich brauche eigentlich nur den Fernseher anzuschalten (ich muß zugeben, daß ich ihn ziemlich oft anschalte), und schon stoße ich auf die unterschiedlichsten Beiträge, welche in irgendeiner Weise mit dem Klimawandel bzw. dessen feststellbare Auswirkungen zusammenhängen; z.B. heute morgen auf arte die Doku „Labor Montblanc“ (hier die Inhaltsbeschreibung: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/d8c1842f-d8bd-4fa5-acf1-ee27a8f657da/1c7ce1be-9af4-4857-9a5f-8c0f59942bad?doDispatch=1).

    Darüber findet man in den Blogs der Klimaskeptiker praktisch gar nichts

    Gerade der Fakt, daß die Klimaskeptiker sich ähnlich wie Kreationisten auf vermeintliche Datenlücken/Datenfehlinterpretationen fokussieren, daß sich praktisch ihre gesamte Argumentation auf destruktives Herumnörgeln an den Klimamodellen beschränkt, während sie selbst nur wenig Konstruktives anzubieten haben (Bei den Kreationisten ist Gott, bei den Klimaskeptikern i.d.R. die Sonne für alles verantwortlich), rechtfertigt in meinen Augen schon, dies als den Versuch der Etablierung einer Parawissenschaft anzusehen.

  17. @ Udo Schuldt

    Diese Kombination geht schon länger durch VT-Kreise, zumindest ist sie mir aus dem englischsprachigen Raum schon länger bekannt.

    Dabei frage ich mich immer, warum denn die Wissenschaftler nicht einfach von der Grundlagen-/Klimaforschung in die Industrie wechseln.
    Tendenziell würde man besser verdienen, müsste keine Forschungsgelder einwerben, bräuchte in der Öffentlichkeit nicht zu „lügen“,….

    Es scheint den VT ein gemeinsames Prinzip zu sein dass die nächstliegenden Schlüsse und Handlungsmöglichkeiten immer ignoriert werden.

  18. Eine Frage an Amardeo Sarma:

    Rahmstorf: http://www.scilogs.de/klimalounge/keine-pause-nirgends/
    sagt: „Die Rangfolge der wärmsten Jahre sieht in diesen drei Datensätzen wie folgt aus: 2014-2010-2005“

    Wieso liegt 2005 in den obigen Kurven nicht an dritter Stelle?

  19. dear all,

    mir scheint da was entgangen zu sein: wenn das CO2 die hauptsächliche ursache für das ‚global warming‘ (um ca. 0.85°C seit 1880) sein soll, wieso kam es dann zum mittelalterlichen klimaoptimum (sic!) und der kleinen eiszeit bei einer konst. CO2 konz. von ca. 280 ppm? hatte da das CO2 damals andere eigenschaften oder sollte man nicht für den ganzen zeitraum bis heute (und davor) die veränderliche sonnenaktivität in betracht ziehen? was ist eigentlich mit dem treibhausgas nr. 1, dem wasserdampf?
    wer kennt da eine antwort?

    lg
    h. lüthe

  20. Neuere Forschungsergebnisse legen nahe, dass mächtige Vulkanausbrüche, deren Staub- und Aerosolwolken den Himmel jahrelang verdunkelten und die Erde abkühlten, die Hauptursache der Kälteperiode der kleinen Eiszeit waren.

    Ansonsten suchen Sie die Antworten auf Ihre Fragen im falschen Blog, Herr Lüthe. Weil nämlich Ihre aufgeworfenen Fragen längst in aller Ausführlichkeit in Klima-Blogs abgehandelt wurden. Ich persönlich empfehle: http://www.scilogs.de/klimalounge/.
    Stefan Rahmstorf bleibt immer beeindruckend sachlich. Niemals wird er polemisch. Und scheint argumentativ immer am längeren Hebel zu sitzen – was seine Kritker allerdings nicht immer akzeptieren können und bisweilen verbal übel ausrasten.

  21. @h. lüthe: zu Ihren drei Fragen, die in der Diskussion eine Rolle spielen:

    Die erste Frage: Die Eigenschaften von CO2 ändern sich selbstverständlich nicht und die Klimaänderungen vor dem industriellen Zeitalter hatten andere Ursachen, darunter Veränderungen der Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche und Änderungen des Albedos der Erde (nicht nur durch Änderungen der reflektierenden Eismengen). Das fasse ich mal separat zusammen, da es weit über die Sonnenaktivität hinausgeht.

    Die zweite Frage (Sonnenaktivität):

    A. Die Sonneneinstrahlung nimmt langfristig kontinuierlich zu, wenn auch sehr, sehr langsam. Im Zeitraum einer Million Jahre – im Kontext dieser Frage – passiert da wenig, also kann man sie vernachlässigen. Sie erklärt aber, warum es vor hunderten Millionen Jahren ähnliche Temperaturen bei viel höherem CO2-Gehalt gab. Der höhere CO2-Gehalt glich die geringere Sonneneinstrahlung aus, als ähnliche Temperaturen herrschten.

    B. Die Sonnenaktivität ändert sich in Zyklen (11 Jahre / 22 Jahre), aber ist gibt auch längere Zeiten höherer und niedriger Sonnenaktivität. Einerseits is die Sonne seit mitte des letzen Jahrhunderts aktiv wie selten in den letzten tausenden von Jahren, allerdings sinkt sie wieder seit etwa 35 Jahren während die Temperaturen steigen. Einen guten Bericht dazu gibt es von der IAU (International Astronomical Union) mit dem Titel „Corrected Sunspot History Suggests Climate Change since the Industrial Revolution not due to Natural Solar Trends„. Kurz: als Ursache der Erwärmung der letzten Jahrzehnte kommt sie nicht in Frage.

    Die dritte Frage zu Wasserdampf: Es ist richtig, dass Wasserdampf als Treibhausgas wesentlich potenter ist, als CO2. Nur: Der Anteil von Wasserdampf in der Atmosphäre hängt von der Temperatur ab: Je wärmer es ist, umso mehr Wasserdampf kann die Atmosphäre halten bevor sich Wolken bilden und es regnet. Wasserdampf ist also nicht Ursache von Temperaturänderungen, wirkt aber als Vertärker für eine Erwärmung aus anderen Gründen. Der Anteil von Wasserdampf in der Atmosphäre passt sich der Temperatur sehr schnell an, während es Jahrtausende und mehr dauert, bis CO2 wieder natürlich abgebaut wird.

    Der IPCC fasst die Ergebnisse der Klimaforschung zusammen, und sie listet die vielen Faktoren auf, die zur Kühlung und Erwärmung beitragen. CO2 bleibt aber ganz einfach als Ergebnis die Hauptursache der Erhöhung um 0,85 Grad.

  22. @Michael Lüthe: Es gibt nicht „die“ eine Reihenfolge. Rahmstorf hat die globale Temperaturmessungen von NOAA, NASA und das Met Office (HadCRUT4) für die Perioden Januar – Dezember verwendet, nicht zum Beispiel die von der Japan Meteorological Agancy.

    Alle 4 kommen zu tendenziell, aber eben nicht zu exakt den gleichen Ergebnissen. Die Reihenfolge in seinem Blog für NOAA, NASA und das Met Office bezogen auf die Perioden Januar-Dezember stimmt mit den Daten, die ich habe überein. Die JMA kommt jedoch etwas abweichend auf:

    1st. 2014(+0.27°C), 2nd. 1998(+0.22°C), 3rd. 2013,2010(+0.20°C), 5th. 2005(+0.17°C)

    Die Satellitendaten sehen etwas anders aus, das hatte ich alles in meinem Beitrag von 22. August erwähnt.

    Je nach dem, wie man die Jahresperiode legt kann die Reihenfolge anders aussehen – genau das sieht man auch in meinem August Beitrag. Mark Boslough zeigt in seinem lesenswertenen Blogbeitrag, dass die Reihenfolge stark von dem Startmonat anhängt.

    Er zeigt auf, dass es mit den NASA-Daten 4 Jahre gab, die wärmer als 1998 waren – wenn man wie üblich die Periode Januar bis Dezember nimmt. Nimmt man aber Juli als Startmonat – also die Perioded Juli bis Juni – waren 12(!) Jahre wärmer als 1998. Seine letzte Grafik zeigt die Abhängigkeit vom Startmonat sehr eindrucksvoll.

    Wichtiger ist also, den langfristigen Trend zu ermitteln. Seine Schlussfolgerung:

    „In geek-speak, the records and rankings that are endlessly discussed on opinion pages and cable TV are not robust to arbitrary decisions, but the long term trend is. Perhaps reporters and bloggers should stop making a big fuss out of meaningless statistics and focus on what really matters: the trend.“

    Das nehme ich mir auch zu Herzen und werde über Rekorde noch klarer im Kontext der Trends behandeln und dabei stets auf die Grenzen der Aussagekraft einzelner Rekorde und kurzfristiger Spitzen eingehen.

  23. Herr Sarma, mich interessieren nur die NOAA-Kurven. Dann sollte doch eigentlich 2007 an dritter Stelle liegen. 2005 ist nicht soo auffällig.
    Hat sich Rahmstorf mit 2005 verschrieben oder kann ich die Kurven nicht lesen?

  24. Hallo Armadeo Sama

    Ich vermute einen kleinen Lapsus bei dem Satz: einerseits ist die Sonne seit Mitte des letzten Jahres…. Sollte wohl Jahrhunderts heißen sonst gibt der restliche Satz keinen Sinn.
    (Die Sonnenaktivität war vor allem in den 1958-, 1979- und 1989- er Maximum sehr hoch während das letze Maximum seit 2011 sehr mau ausfällt).

    gruß
    Felix

  25. @felix: Danke, ist korrigiert.

  26. @Michael Fischer: Ich habe mal die Daten (nur NOAA Stand 8.15) ab 1997 hier zusammengestellt (Abweichung) und die 10 wärmsten Jahre sortiert:

    2014 0.743
    2010 0.703
    2013 0.668
    2005 0.661
    2009 0.639
    1998 0.636
    2012 0.624
    2006 0.616
    2003 0.614
    2007 0.613

    Danach stimmt die Reihenfolge von Rahmenstorf nicht ganz: 2013 hat sich dazwischengeschoben; Der Unterschied liegt aber im Bereich des Rauschens. NOAA Daten werden auch immer aktualisiert, und das kann auch am Tag liegen, an dem die Daten abgerufen worden sind.

  27. Vielen Dank für die Mühe, Herr Sarma!

  28. Inzwischen sind ja die Daten für 2015 komplett und das Jahr hat sich tatsächlich als Rekord ohne jeden Zweifel herausgestellt. Es bleibt den Skeptikern nur noch sich auf die Satellitendaten von RSS und UAH zu beziehen, aus denen man tatsächlich noch ein stagnieren herausinterpretieren kann. Deshalb einmal mein Vorschlag an die Skeptiker (und die richtigen Skeptiker, sprich GWUP) sich gründlichst mit diesen Daten auseinander zu setzen.
    (vielleicht auch im Sinne von Abstand nehmen).
    Zum einen, was messen die Satelliten eigentlich? Sie messen mitnichten eine Temperatur sondern die Mikrowellenstrahlung des atmosphärischen Sauerstoffes gemittelt über die gesamte Atmosphäre. Diese Strahlung ist temperaturabhängig, allerdings ist für eine Zuordnung einer bestimmten Temperatur zu einem betsimmten Höhenbereich eine umfassende modellierung erforderlich.
    Ja, die Temperaturreihen RSS und UAH sind samt und sonders Modelle, während die Oberflächenreihen auf physischen Temperaturmessungen basieren.
    Es kommt erschwerend dazu, dass die Temperatur der Oberfläche gar nicht gemessen wird, sondern nur jeweils ein gewisser Höhenbereich der Atmosphäre. Das Fehlermarginal wird dabei oberflächennah exorbitant hoch (im Sinne vom zehnfachen Wert der erhaltenen jährlichen Unterschiede), das wird gerne verschwiegen und geht auch nicht aus den Temperaturreihen hervor.
    Das auch von Herrn Lühning gerne verwendetet Argument der ständigen Korrekturen der Oberflächenmessungen trifft ebenso für die Satellitenmessungen, wenn nicht sogar in weit höherem Masse zu.

    Weiterhin werden die Satellitendaten gerne mit den Daten von Radiosonden (Wetterballons) verglichen, jedoch ist gerade nach der letzten Revision von RSS und UAH seit 2000 eine steigende differenz zu den Radiosonden zu bemerken. Während Radiosondendaten sehr wohl eine Erwärmung der Troposphäre zeigen, fehlt diese in den Satellitendaten. Es scheint also der Fall vorzuliegen, dass die Satellitenmessreihen die Temperatur nicht korrekt erfassen.

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