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Skepkon-Video: Haben Esoteriker alle einen Knall?

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Ein weiteres Skepkon-Video von Andreas Weimann ist online:

Dr. Jan Oude-Aost spricht zum Thema

Die sind doch alle verrückt! Esoterik, Glaube und psychische Gesundheit“

Aus dem Abstract:

Für Menschen, die sich dem kritischen Denken verschrieben haben, ist es oft schwer zu verstehen, warum jemand zum Beispiel an die Existenz von Elfen glaubt. Im Eifer einer Diskussion wird schon mal gesagt: „Die haben doch alle einen Knall!“

Doch was geht in Menschen vor, die sich von irrationalen Gedankensystemen angezogen fühlen? Leiden sie vielleicht unter Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder sind gar „schizophren“?

Gibt es einen Unterschied zwischen einem Menschen mit einer psychischen Erkrankung und einem Menschen der an Aura, Karma oder Chemtrails glaubt? Wo verläuft die Grenze zwischen ‚gesund‘ und ‚krank‘? Wovon hängt der Verlauf dieser Grenze ab? Was wäre die Konsequenz daraus, wenn Menschen, die Glauben über Wissen zu stellen scheinen, als krank gelten würden?

Die Bezeichnung von Menschen, die irrationalen Gedankensystemen anhängen, als „psychisch krank“ hat möglicherweise Folgen, die mit Esoterik nichts mehr zu tun haben.“

Zum Weiterlesen:

  • Das war die Skepkon 2015, hpd am 20. Mai 2015
  • Skepkon-Video: 100 000 Euro für den Beweis der Existenz des Masernvirus – im Ernst?!? GWUP-Blog am 23. Mai 2015
  • Masern-Prozess: Das Urteil jetzt im Volltext online, GWUP-Blog am 11. Juni 2015
  • Skepkon-Video: Bettina Wurche über Twi’leks und andere Wesen im Star-Wars-Universum, GWUP-Blog am 1. Juni 2015
  • Blick nach vorn: Skepkon 2015, diaphanoskopie am 17. Mai 2015
  • Autoskeptizismus: Skepkon 2015, diaphanoskopie am 17. Mai 2015
  • Techno-Mystizismus: Warum der Sherlock-Holmes-Erfinder an Geister und Feen glaubte, GWUP-Blog am 20. August 2014

9 Kommentare

  1. Sehr sehr guter Vorträge. Danke

  2. „Jawohl! So gehört sich das!“
    Ein super selbstkritischer Vortrag.

  3. Ja, sehr guter Vortrag.

    Jetzt fehlt nur noch die Veröffentlichung des Vortrags von Herrn Kanning zum Coaching. ;) Besteht noch die Chance, das dieser veröffentlicht wird?

  4. Ein feiner Vortrag. Nur: Auch ich habe meine Irrationalität, nämlich meine Impulsivität. Und insofern kann ich den als Negativbeispiel zitierten Herrn Kachelmann schon gut verstehen. Schon als Kind bin ich an die Decke gegangen, wenn jemand Sch… geredet hat.

  5. mMn ist die Esoterik aber schon eine „Grauzone“ zwischen gesundem Menschenverstand und Wahnsinn…
    Manchmal gleicht es der Frage von der Henne und dem Ei.
    Bei Menschen, die in einer Psychose abgleiten und sich okkulten oder esoterischen Praktiken beschäftigen, kann man schon die Frage stellen, ob die Psychose durch die Beschäftigung mit der Esoterik ausgelöst wurde, oder ob die Psychose eine Affinität zur Esoterik auslöste…
    natürlich bedarf es im Endeffekt einer Prädisposition zur Psychose.

  6. Krause Weltbilder entstammen eher nicht einer psychischen Erkrankung, wenn auch manche, wie bei z.B. Verfolgungswahn sich dieser bei Verschwörungstheorien sozusagen Nahrung findet.

    Aber wenn man die Geschichte der Menschheit ansieht, hat sich rationales Denken ernst mühsam einen Weg bahnen müssen* und muss sich immer wieder aufs Neue verteidigen, anscheinend gerade auch in akademischen Kreisen.*

    Was nicht heißt, dass es nicht immer auch rational denkende Menschen gab, aber um als allgemeingültiges ‘Denksystem’ musste Religion als maßgebliches Welterklärungsmodell in den Hintergrund treten ( und scheint aber wieder auf dem Vormarsch z.B, als Esoterik).

  7. Ralf, haben Sie sich den Vortrag angesehen? Seine Essenz ist ja gerade die Argumentation, dass es da keine Grauzone gibt. Das sind qualitativ unterschiedliche Phänomene. Es lässt sich sogar mit einiger Evidenz sagen, dass Esoteriker psychisch gesünder sind.

    Weil Esoterik und VT Inhalte eines Wahns werden, bedeutet dies nicht im Umkehrschluss, dass alles Esoteriker wahnhafte Prädispositionen haben.

    Dem liegt auch die m.E. falsche Überzeugung zugrunde, dass seien immer alles ‚irrationale‘ Glaubenssysteme (mit dem naiv-realistischen Argument, dass existiere ja gar nicht ‚in Wirklichkeit‘). Das schützt ja auch vor psychischer Erkrankung, weil es binnenrational sinnvoll ist, wirklich i.S. von wirksam. Dass erscheint nur einer instrumentellen Vernunft irrational, der sind auch nachts alle Katzen grau, also gleichermaßen ‚irrational‘.

    Ich frage mich, was damit erreicht sein soll, wenn erstmal ‚rationales Denken‘ gewonnen hat. Das verkommt hier immer mehr zum Selbstzweck u d wird selbst irrational, also unvernünftig, weil es nicht mehr nach den Zielen seines Denkens und Handelns fragt. Das hat mehr die Note, sich erhaben über die ’noch nicht rational Denkenden‘ fühlen zu können – erfüllt also eine ähnliche psychohygienische Funktion wie esoterischer Glaube (die sind ja auch pssychisch robuster, weil die Welt für sie höchst sinnvoll ist, weil sie meinen, es gecheckt zu haben).

  8. @Abe
    Sie haben recht, ich habe den Vortrag nicht gesehen und nur mal so meinen Senf dazugegeben ;-)
    Ich wollte auch nicht sagen, daß ich meine, daß jeder eine Prädisposition zum Wahn hat, der sich mit Esoterik befasst – es gibt aber solche Fälle; um eine Psychose zu bekommen, bedarf es einer Prädisposition – auf jeden Fall trifft das für drogeninduzierte Psychosen zu…
    Psychotiker können diese „irrationalen Systeme“ benutzen, um ihr Weltbild zu spinnen.
    Ein Beispiel: Jemand ist davon überzeugt, daß er ein Implantat im Kopf hat und dadurch seine Gedanken gesteuert werden, dieser kann als „Erklärungsmodel“ eine Verschwörung von Außerirdischen nehmen und sagen, ihm sei das Implantat bei einer Entführung implantiert worden.

  9. Die in dem Blogartikel gemeinte Grauzone ist eine andere, die zwischen Betrug und Überzeugung, nicht die zwischen gesund vs. krank.

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