Die „Yeti-Genomstudie“ des Humangenetikers Bryan Sykes von der Universität Oxford förderte im Sommer 2014 keinen Yeti zutage – dafür aber Hinweise auf einen “Rätsel-Bären” im Himalaya:
Es könnte im Himalaya eine ganz neue Bärenart geben, die genetisch dem urzeitlichen Eisbären ähnelt, oder es lebt dort eine bisher unbekannte bräunlich gefärbte Variante des Eisbären.“
Etwa ein halbes Jahr später stellte sich heraus, dass die DNA nicht von einem urzeitlichen Eisbären stammt, sondern zu 100 Prozent mit der Erbinformation heute lebender Eisbären übereinstimmt.
Aber wie kommen Eisbären in den Himalaya?
Jetzt scheint festzustehen: gar nicht.
Denn eine neue Analyse hat ergeben, dass die DNA-Proben schlicht von den bekannten einheimischen Himalaya-Braunbären stammen:
No need to replace an anomalous primate with an anomalous bear“,
schreiben Forscher um den Evolutionsbiologen Eliécer Gutiérrez von der University of Kansas in Lawrence im Fachjournal ZooKeys:
Es gibt keinen Grund, den mysteriösen Schneemenschen durch einen mysteriösen Bären zu ersetzen.“
Der MonsterTalk-Podcaster Blake Smith zollt Sykes nach wie vor großen Respekt für sein Bestreben, das faszinierende kryptozoologische Rätsel um den Yeti mit wissenschaftlicher Methodik zu lösen.
Bis auf weiteres gebe es jedoch keinen Grund, die reale Existenz von Kryptiden wie Yeti oder Bigfoot anzunehmen.
Zum Weiterlesen:
- No need to replace an „anomalous” primate with an „anomalous” bear, ZooKeys 487: 141-154
- No, The Yeti Legend Was Not Inspired By a Prehistoric Bear, io9 am 16. März 2015
- Newly Released Challenge to Sykes’ Yeti DNA Findings, skeptic am 16. März 2015
- Yeti-Rätsel bleibt weiter offen, Scinexx am 17. März 2015
- Yeti: Von wegen unbekannte Bärenart, wissenschaft.de am 16. März 2015
- Hoaxilla #4 – „Kryptozoologie“ vom 20. Juni 2010
- Hoaxilla #82 – „Bigfoot“ vom 25. März 2012
- Die „Yeti-Genomstudie“ ist da, GWUP-Blog am 2. Juli 2014
23. März 2015 um 13:00
Ich finde es als begeisterter Hobby-Kryptozoologe immer recht ärgerlich, wenn der Yeti im Himalaya und der Bigfoot in Nordamerika in einen Topf geworfen werden, so wie auch hier wieder mal im letzten Satz, auch wenn beide allgemein immer als aufrecht gehende und menschen- oder affenähnliche Kreaturen dargestellt werden. Aber der eine ist mit Sicherheit ein reines Produkt aus der Folkore mehrerer Naturvölker, während der andere es jedes Jahr auf mehrere hundert Sichtungen bringt, die sich nicht bloß alle mit irgendwelchen Bären erklären lassen. Deswegen hat das Ergebnis dieser Genuntersuchung auch nicht die geringsten Auswirkungen auf die Sasquatch-Forschung in den USA. Es ist nicht einmal eindeutig geklärt, ob die Bären-DNS tatsächlich den gesamten Yeti-Mythos entzaubern kann. Dass sämtliche Spuren eines allseits bekannten Raubtiers wie dem Bären z.B. von Sherpas konsequent falsch interpretiert werden und diesem Tier dann auch noch derart menschliche Attribute zugesprochen werden, bleibt noch immer dubios. Da muss es einfach noch eine andere Erklärung geben bzw. eine zweite Spezies muss da ein Faktor in der Entstehung des Yeti-Mythos sein oder gewesen sein. Immerhin sollen bis vor wenigen zehntausend Jahren noch diverse große Arten von Primaten in Teilen Asiens gelebt haben – möglicherweise hat sich eine Art Ureinnerung an diese behaarten Riesen im kollektiven Bewusstsein der dort lebenden Völker verankert.
23. März 2015 um 13:06
@Quant:
<< Ich finde es als begeisterter Hobby-Kryptozoologe ... << Warum versuchen Sie dann, für ein Reiseportal zu werben?
24. März 2015 um 09:30
Wieso werben? Das ist eine nette kleine Community, die ich hier verlinkt habe.
24. März 2015 um 09:37
@Quant:
Nö, sie hatten als Homepage ein Reiseportal angegeben.
24. März 2015 um 11:43
Das Forum eines Reiseportals, nicht das Portal an sich.
24. März 2015 um 11:52
@Quant:
Und warum bitte?
24. März 2015 um 12:12
Ach, ist ne nette Community (gewesen). War mal quasi mein zweites Zuhause im Web… Deswegen versuche ich immer, die so ein bisschen wiederzubeleben.
Aber back to topic: Die Bären-Erklärung reicht mir nicht aus.
29. November 2017 um 09:44
@Quant:
“Die Bären-Erklärung reicht mir nicht aus.”
Wie würde jetzt Hans Immer sagen: “Ihr Problem”.
“Neun Proben hatte die Wissenschaftler analysieren können. Acht Proben ließen sich eindeutig verschiedenen Bärenarten zuordnen: dem asiatischen Schwarzbären, dem tibetischen Braunbären und dem Himalajabraunbären.
Bei der neunten Probe wurden sie in einem anderen Zweig des Stammbaums der Tiere fündig: Sie stammte offenbar von einem Hund.”
https://www.welt.de/wissenschaft/article171031687/Genforscher-wollen-den-Yeti-entdeckt-haben.html
29. November 2017 um 12:43
@Bernd:
Ich brauche mehr Details.
29. November 2017 um 12:44
Schreiben Sie’s auf, ich beschäftige mich später damit …
29. November 2017 um 18:18
Wir trinken Immer.
29. November 2017 um 18:25
Endlich vollständig bei youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=RjdO4DE-7OE
29. November 2017 um 19:05
Das ist nur Ihre Meinung.