Dr. Mark Benecke im Gespräch mit 60Minuten.net:
Ab Minute 7.25 geht es um Echsenmenschen, Esoteriker und das Prinzip der wissenschaftlichen Prüfbarkeit.
Zum Weiterlesen:
- Verschwörungstheorien: Wer glaubt dieses Zeug? Astrodicticum simplex am 14. April 2011
- Der Antichrist Obama wird von Reptiloiden bewacht, GWUP-Blog am 24. März 2013
- Positive und negative Aspekte von Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 12. Januar 2014
- Überall Verschwörer, Tagesspiegel am 7. Dezember 2014
- Geheime Mächte steuern die Welt. Echt? Wahnsinn! Welt-Online am 5. Dezember 2014
- Hoaxilla #65 – „Echsenmenschen: Sie sind unter uns!“ vom 13. November 2011
- Unter uns, dieausrufer am 15. Mai 2011
17. Dezember 2014 um 13:16
Eine Anmerkung zu(m Umgang mit) Mark Benecke:
Es geht viel zu oft um seine Tätowierungen (auch hier gegen Ende des Interviews) statt um das, was er zu sagen hat und was er tut.
Meinetwegen könnte er auch schwarz/weiss kariert sein, falls er das „cool“ finden würde … ;-)
Auch das wäre in der Sache völlig unerheblich.
Was seine lässige Haltung gegenüber Esoterikern und Co. betrifft:
Ich habe den Eindruck, dass er vergisst, welchen (vor allem) gesundheitlichen Schaden sie anrichten bei behandlungsbedürftigen Kranken, die nach dem letzten Esoterik-/Para-„Medizin“-Strohhalm greifen – weil man ihnen einredet, dass nur so „wahre Heilung“ erfolgen könne.
In solchen Fällen (die keine Einzelfälle sind) ist Lässigkeit, Nicht-Ernst-Nehmen, Toleranz fehl am Platze; sie gehören vor Gericht – und das ohne die allseits schon akzeptierte „rechtliche Grauzone“.
Geradezu fahrlässig finde ich es, überzeugte (an die Wirkung des quasi nicht vorhandenen Wirkstoffs glaubende) Homöopathen als „quengelnde Kinder“ zu sehen.
Im Extremfall kann es Patienten dieser „quengelnden Kinder“ das Leben kosten:
Wenn z. B. Krebskranke Mistelpräparate einnehmen STATT sich rechtzeitig operieren bzw. konventionell behandeln zu lassen.
Oder wenn Homöopathen ernsthaft behaupten, Virusinfektionen heilen zu können.
Außerdem habe ich etwas dagegen, wenn z. B. mit Zuckerkügelchen, geschütteltem Wasser und „rechts- und linksverwirbeltem informiertem“ Trinkwasser bzw. den entsprechenden Geräten eine Menge Geld verdient wird.
Es werden Wirkungen versprochen, die nicht nachzuweisen/nachprüfbar sind – und das ist Betrug.
Und Betrug ist strafbar.
18. Dezember 2014 um 13:28
Hi, Beobachter! Zum Betrug gehört Vorsatz. Und der muß erstmal bewiesen werden. Ein schwieriges Unterfangen.
Daß der „Gauklerparagraph“ im StGB eine Erfindung der Nationalsozialisten ist, sollte kein Hindernis sein, ihn wieder einzuführen. Aber das wird nicht geschehen.
Im Übrigen soll jeder seinen Selbstdarstellungsdrang ausleben – macht sogar ein Harald Lesch. ;-) Aber das nur nebenbei.
19. Dezember 2014 um 07:06
Hi, Augustiner Hell,
klar gehört zum Betrug Vorsatz – und so schwierig nachzuweisen wäre es in vielen Fällen m. E. gar nicht.
Unsere „Rechtsprechung“ hat „nur“ offensichtlich kein Interesse daran.
Was sind z. B. die „Massenheilungs“-Veranstaltungen des brasilianischen Wunderheilers Joao de Deus in Deutschland und Österreich, bei denen er und seine Geschäftspartner Millionen abzocken, anderes als Betrug?
Tja, der Selbstdarstellungsdrang …
Mir ist eine vernünftige, sachliche und argumentative Auseinandersetzung mit wichtigen Themen bedeutend lieber als jede vordergründige Selbstdarstellung, die nichts zur Sache beträgt und oft von inhaltlichen Diskussionen ablenkt, sie beeinflußt oder gar übertüncht.
Unabhängig davon, um wen es sich (als Selbstdarsteller) handelt.
19. Dezember 2014 um 16:14
Zitat Augustiner Hell
Ja, das mag sein, aber in seiner frühen Schaffensphase, war er noch sehr der „Professor“ – erst mit der Zeit im Medien-Business wurde er zum „Selbstdarsteller“, die Medien fordern einen anderen Unterhaltenswert, als ein Uni-Hörsaal…
19. Dezember 2014 um 20:55
@ Ralf:
Kommt es bei wichtigen Themen/Diskussionen auf den „Unterhaltungswert“ an?
Wird von Jedem, der etwas Wichtiges, Fundiertes zu sagen/beizutragen hat, auch noch Entertainment-Talent verlangt?
Und hübsch anzusehen, telegen aussehen soll man möglichst auch noch … – à la Filosofen-Precht mit dem Silberblick ?
„Klappern gehört (zwar) zum Handwerk“ – aber ich habe oft den Eindruck, dass nur noch „medien-business“-mäßig geklappert wird, ohne das Handwerk zu beherrschen.
Da ist dann die Form wichtiger als der Inhalt.
Und es wird anschließend z. B. zum Gesprächsthema: die blauen Augen und die Schönheit des Herrn Precht, die Rauten-Gestik der Frau Merkel, die rote Krawatte des Herrn Gabriel oder eben die Tätowierungen des Mark Benecke – und weniger bis gar nicht das, was sie gesagt und vertreten haben.
20. Dezember 2014 um 13:21
Ja,@Beobachter – da der ganze Blödsinn so einen hohen Unterhaltungswert hat, braucht’s DRINGEND auch ein paar mehr nachdenkende Menschen mit Entertainment-Faktor.
21. Dezember 2014 um 21:09
Da muss ich crazyx Recht geben. Das hatte ich nicht bedacht.
Und über die verschiedenen Erscheinungsformen des Entertainments, was wir ja als als Edutainment sehen wollen, gehen die Meinungen sicher auseinander.
Mich persönlich begeistert Beneckes Stil nicht, aber in der Zielgruppe gibt es sicher viele, denen das gefällt. Und damit passt alles.