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Vorhersehbar: Astrologenkritik an Prognosenauswertung 2014

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Nicht nur die Nostradamus-Deuter haben sich wieder mal geirrt – für die gesamte Orakelzunft war 2014 ein rabenschwarzes Jahr:

Versinkende Pyramiden, ein kippendes Empire State Building und der zumindest teilweise Einsturz des Kolosseums in Rom gehörten für 2014 zu den Lieblingsprognosen des kanadischen Mediums Nikki Pezaro.

Während diese ein besonderes Faible für die Zerstörung weltweit bekannter Gebäude hatte, blieben ihre Kollegen hierzulande mehr bei den klassischen Prognosethemen und sagten Katastrophen aller Art voraus.

Die aktuelle Auswertung der Voraussagen von Hellsehern, Wahrsagern und Astrologen durch die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften zeigte auch für 2014 das gewohnte Bild.

Wahrsager entpuppen sich als Wahrversager, und auch der astrologische Blick in die Sterne liefert keine Informationen über die Zukunft“

heißt es in der Prognosenrückschau 2014 der GWUP, die heute veröffentlicht wurde.

Und natürlich beeilt sich der Deutsche Astrologenverband, den Medien zu versichern, dass die analysierten Prognosen nichts mit „seriöser Astrologie“ zu tun hätten.

Und natürlich ohne mal konkret zu erklären, was denn der Unterschied zwischen „seriöser“ und „unseriöser“ Astrologie sein soll.

Da helfen wir doch gerne: Es gibt keinen.

Zum Weiterlesen:

  • Prognosenrückschau 2014, GWUP-News am 12. Dezember 2014
  • Der Jahresrückblick 2014 mit allen Quellen, Wahrsagerchecks-Blog am 12. Dezember 2014
  • Artikelserie “Wie analysiert man Nostradamus-Verse?” GWUP-Blog am 21. April 2010
  • Nostradamus und der Erste Weltkrieg: Mitnichten ein prophetischer Treffer, GWUP-Blog am 1. September 2014
  • Wahrsagerei für 2014: Kritiker sehen Orakel-Debakel, Zeit-Online am 12. Dezember 2014
  • Die Pyramiden und das Empire State Building stehen noch, hpd am 12. Dezember 2014
  • “Seriöse” und “unseriöse” Astrologie, GWUP-Blog am 3. Januar 2011
  • „Nicht neutrale“ Skeptiker und „seriöse“ Astrologen, GWUP-Blog am 13. März 2013

5 Kommentare

  1. Der Unterschied zwischen einem „seriösen“ und „unseriösen“ Wahrsager ist ganz einfach:
    Der seriöse Wahrsager benutzt allgemeingültige und oder schwammige Aussagen.
    Der unseriöse Wahrsager gibt konkrete Ereignisse an… :-)

  2. Wie wäre es, einmal zu Jahresbeginn ein paar Vorhersagen zu benennen, die man am Jahresende dann prüft? Dann kann sich der Astrologenverband schon vorher melden, ob die Vorhersagen seriös sind, oder nicht. Und hat am Jahresende eine Ausrede weniger.

    Diesen Weg bin ich vor Jahren mal im Esoterikforum gegangen. Allerdings wurden nach der ersten nichterfüllten Vorhersage im Februar alle Beiträge als auch mein Useraccount gelöscht.

  3. Meine Vorhersagen für 2015:
    Es wird weltweit einige Erdbeben geben.
    Es werden mehrere prominente Persönlichkeiten sterben.
    Über die Ostküste der USA werden schwere Wirbelstürme hinwegziehen.
    Am Mount Everest wird es einige Bergsteiger erwischen.
    Es werden sich Millionen Idioten für viel Geld ein Horoskop erstellen lassen.

  4. Astrologen präsentieren sich in erster Linie Therapeuten und in zweiter Linie als Wahrsager, da liegt meiner Meinung deren Verteidigung.

  5. Witzig, witzig. Ausgerechnet das Magazin für evangelische Esoterik »idea.de« berichtet über den alljährlichen Wahrsager-Test der »Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP)«.

    Bloß aufpassen, nächstes Jahr werden Gebete auf den Prüfstand gestellt.

    http://www.idea.de/nachrichten/detail/thema-des-tages/artikel/wahrsager-erleben-ein-orakel-debakel-83048.html

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