Klar, im Nachhinein ist man immer klüger.
Seltsamerweise gilt das auch für Astrologen, die doch eigentlich den Anspruch haben, alles schon vorher zu wissen.
Dass sie das in Wahrheit gar nicht können, brauchen wir hier nicht eigens zu erwähnen. Und auch für die lächerlichen Erklärungsversuche der Sterngucker, die im Nachhinein über die „Gestirnsstellungen“ herumschwurbeln, gibt es zahllose Beispiele, etwa im Zusammenhang mit der Japan-Katastrophe.
Ein besonders kruder Fall ist die private Beziehungstragödie des „Star-Astrologen“ Winfried Noe.
Vergangene Woche haben wir uns gefragt, wieso Noe nicht geblickt hat, dass seine Gattin eine unangemessene Beziehung zu Jürgen Fliege pflegt ihn deshalb verlassen wird.
Kaum zu glauben, aber auch in dieser Situation entblödet unser Astro-Keks sich nicht, retrospektive Deutungen abzuliefern.
Die Sterne standen auf Ehebruch“,
vermeldet Bild süffisant. Und zitiert Noe wie folgt:
Im Horoskop meiner Frau bildet der extrem langsam laufende Pluto im Steinbock ein exaktes Quadrat zu Venus im Widder im Partnerschaftshaus. Das bedeutet übersteigertes Triebleben, wollüstiges Begehren, Unsittlichkeit und Ehebruch.“
Selber schuld, wenn man bei der Partnerwahl die Sterne außer Acht gelassen hat, will uns der Promi-Astrologe damit wohl sagen – und hob nur einen Tag später wieder zu seinem üblichen geschäftstüchtigen Blabla an.
Am schlimmsten sei offenbar die Jungfrau (das Sternzeichen):
Sie will anfangs Liebe und Sex. Wenn sie es einmal geschafft hat, hüpft sie auch gerne in andere Betten. Ihr Geist und ihr Körper können nicht anders.“
Ah ja.
Selbst sein übliches selbstimmunisierendes Geschwafel („Die Sterne zwingen nicht …“) lässt Noe derzeit beiseite.
Größte Vorsicht sei auch bei der Krebs-Frau geboten:
Sie sucht wie Eva im Paradies die Versuchung. Dabei will sie auch immer wieder anderen Frauen den Partner ausspannen.“
Meine Güte.
Was immer das auch soll, sei es nun starker Rechtfertigungsdrang oder der skrupellose Versuch, aus privatem Ungemach Kapital zu schlagen, oder ein verzweifelter Vorstoß, trotz eindeutigem prognostischen Versagens als Astrologe im Geschäft zu bleiben:
Der Mann ist einfach nur noch peinlich.
Zum Weiterlesen:
- Astrologe diskriminiert ein Viertel der Frauen, Wahrsagerchecks-Blog am 10. April 2011
- Astrologie: Nicht nur diskriminierend, sondern auch sexistisch, Astrodicticum simplex am 11. April 2011
10. April 2011 um 21:11
Wahrscheinlich besteht für ihre Adeppten darin die eigentliche Leistung der Astrologie (u. der Eso-Angebote überhaupt): schmerzhafte Zumutungen der Realität in ein Sinngefüge zu stellen, das den Gläubigen von eigener Verantwortung entlastet. Dass alles auch irgendwie so sein muss, wie es ist, wirkt erleichternd. Eine ganz kindhafte Haltung, natürlich.
13. April 2011 um 09:53
Ich habe noch keinen Astrologen gesehen der nicht peinlich ist. Vielleicht ist seine Frau deshalb zu dem gegangen, der seinen Glauben nicht als Wissenschaft verkauft.
26. März 2013 um 11:08
Was Sie über Astrologie schreiben ist Quatsch. Wie ignorant muss man eigentlich sein um sich anzumaßen alles zu wissen. Sie glauben offenbar nichts das Sie nicht sehen können.
Auch Religionen sind uns den Beweis bisher schuldig geblieben.
Die Astrologie ist eine tausende Jahre alte Wissenschaft.
Ich war skeptisch bis mir Herr Noé ein Horoskop gestellt hat das zu 100 % eingetroffen ist was mich sehr schockiert hat. Er hat mich nie getroffen und von mir nur Namen und Geburtsdatum sowie Ort gewusst.
Hauen Sie nicht auch manchmal daneben ?? oder sind Sie auch unfehlbar wie es der Papst von sich behauptet?
26. März 2013 um 11:16
@Andrioti:
Wie naiv muss man eigentlich sein, um sich zu so einem Kommentar zu entblöden?
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/01/09/das-horoskop-in-der-zeitung-und-der-barnum-effekt-warum-wir-an-astrologie-glauben-obwohl-sie-nicht-funktioniert/
https://blog.gwup.net/2012/10/28/astro-geschwurbel/
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/01/07/astrologie-ist-unsinn/
26. März 2013 um 12:02
@ Bernd Harder
„Wie naiv muss man eigentlich sein, um sich zu so einem Kommentar zu entblöden?“
Ich bezweifle sehr, dass der Kommentar aufgrund von Naivität geschrieben wurde. Vielmehr vermute ich, dass hier versucht wird, im Sinne von kommerziellen Interessen zugunsten des Herrn N. zu handeln. Aber der Schuss geht nach hinten los…
26. März 2013 um 12:05
@Pierre Castell: Guter Gedanke.
28. Mai 2013 um 20:52
Liebe Leser,
weder der schwer kranke Herr Noe noch die Skeptiker haben sich mit Ruhm bekleckert.
Die astrologische Begründung ist allerdings sehr fragwürdig. Ob man allerdings so drüber herfallen muß ist ebenso fragwürdig.
Wollen Sie sich eigentlich mit einem Astrologen auseinander setzten oder nur Ihr Süppchen kochen?
Da muß ich einen Redakteur eines öffentl. rechtl. Senders lobend erwähnen. Der sagte mir ehrlich, sie würden einen Astrologen zum vorführen suchen, da käme ich wohl nicht in Frage. Ob das nun ein Kompliment war. . . – Was suchen Sie?
Genauso narzistisches Getue, wie man es oft antrifft?
Angst mal drauf einzulassen?
Gruss
Paul Pawlowski
28. Mai 2013 um 20:59
@Paul Pawlowski:
<< Angst mal drauf einzulassen? << The Stage is yours: http://www.randi.org/site/index.php/1m-challenge.html
28. Mai 2013 um 21:12
“Angst mal drauf einzulassen?”
Mein Gott, Herr Harder. Der hat Sie jetzt aber total fertiggemacht.
Herr Harder, ich spüre Ihr Angstzittern bis in mein Wohnzimmer …
“Ob das nun ein Kompliment war?”
Nun ja, selbst zum „Vorführen“ eines Astrologen sollte der zumindest EIN WENIG BEKANNT oder interessant sein. Frage beantwortet?
28. Mai 2013 um 21:17
Paul Pawlowski?
Wer ist das?
Noch nie gehört!
28. Mai 2013 um 21:22
Seiner Website nach zu urteilen irgendein Hobbyastrologe.
Den Namen des „angeblichen“ Redakteurs würde ich mal gerne erfahren. Uralter Trick….gähn….
Paul Pawlowski braucht niemanden, der ihn vorführt. Das macht er gerade selbst….
28. Mai 2013 um 21:25
@Alexander:
Nun ja, beim Wahrsagerchecks-Blog bringt er es immerhin auf eine Erwähnung bei der „Labertaschen-Parade 2011“:
http://wahrsagercheck.wordpress.com/2011/03/08/labertaschenparade-2011-teil-1/
28. Mai 2013 um 21:36
Ohhhhhhhhhh, dann muss ich mich bei Herrn Pawlowski entschuldigen. Respekt!
28. Mai 2013 um 21:40
Einen Astrologen zum „Vorführen“ suchen…das spricht ja wohl für sich allein…zum „Vorführen“ sucht man eigentlich nur Deppen und Narren (obwohl das natürlich nicht gutzuheißen ist).
Ihr Astrologen bitte verabschiedet euch – nach heutigen physikalisch-astronomischen Kenntnisstand – von der Astrologie….sie ist unmöglich noch haltbar, im Lichte der (wissenschaftlichen) Vernunft…Vernunft…Vernunft…Vernunft…ver…(das war gerade das Verhallen des Apelles ;-)
28. Mai 2013 um 21:42
Mit seinem intelligenten Kommentar, den er hier im Blog machte, könnte Paul Pawlowski sogar die Labertasche 2013 werden…
Denn neben Vorraussagen, die nicht eintreffen, scheint er auch ansonsten gerne zu labern…
28. Mai 2013 um 22:38
@Pierre Castell:
Na ja, er soll gerne mal sagen, was er überhaupt will und in welcher Weise er sich mit uns „auseinandersetzen“ möchte.
Klar ist: Über irgendwelche astrologischen Phrasen und Phantastereien brauchen wir nicht zu diskutieren, dazu genügen die Links unten.
Physikalisch und psychologisch ist zur Astrologie längst alles gesagt.
Eine „Herausforderung“ wäre, wenn er sich bereit erklären würde, fünf detaillierte anonymisierte Lebensläufe einschließlich Charakterzügen fünf Geburtsdaten korrekt zuzuordnen.
https://blog.gwup.net/2013/05/04/mein-horoskop-stimmt-immer-ja-und/
https://blog.gwup.net/2012/10/28/astro-geschwurbel/
https://blog.gwup.net/2011/01/03/seriose-und-unseriose-astrologie/
28. Mai 2013 um 22:39
@Pierre Castell
Bitte nicht so hart ;-) immerhin hat er hier einen Kommentar gepostet und jetzt wird er das „Bashing“, als eine Bestätigung sehen, wie man das auch noch mehr bei Anhängern diverser „Privatoffenbarungen“ antrifft – die sich eigentlich durch Kritik noch bestätigt fühlen.
Gibt es in der Astrologie auch so etwas wie ein Teufel? ;-)…der läßt sich super für religiöse Kritik verwenden, die man nicht annehmen kann/will…
dann steckt halt der Teufel dahinter…
was ist es bei den Astrologen? – Was haben die für einen „Teufel“ – die Dummheit der Physiker/Astronomen? –
Haben die nichts verstanden?
28. Mai 2013 um 22:47
@ Bernd Harder
„Na ja, er soll gerne mal sagen, was er überhaupt will und in welcher Weise er sich mit uns “auseinandersetzen” möchte.“
Stimmt.
Ich bin mal gespannt.
29. Mai 2013 um 21:53
@ Paul Pawlowsk
Haben Sie heute sooo viele Klienten oder sind Sie wieder in angeblichen Gesprächen mit einem Redakteur des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (lol)?
Oder sind Sie in langen Vorbereitungen und hecken einen Plan aus, wie Sie uns überzeugen wollen?
Oder waren Ihre Ankündigungen mal wieder nur heisse Luft einer Labertasche?
Wie konnte man gestern im Kommentar von Bernd Harder noch so schön lesen:
“Nun ja, beim Wahrsagerchecks-Blog bringt er es immerhin auf eine Erwähnung bei der “Labertaschen-Parade 2011″:
http://wahrsagercheck.wordpress.com/2011/03/08/labertaschenparade-2011-teil-1/