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Bundestagswahl: Geschichten von der Stuhlgangtherapie

| 9 Kommentare

Und noch knapp drei Wochen bis zur Bundestagswahl 2013.

Der Blog aargks/pro Logik hat seinen subjektiven „Schwurbel-Check“ der Parteien abgeschlossen und das Ergebnis in eine Grafik gepackt.

In das „Schwurbel-o-Meter“ eingeflossen sind die „Schwurbel-Checks“ von

GWUP-Mitglied Sebastian Bartoschek hat mittlerweile zehn Ministerien für seine Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?“ verarztet:

  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 10: Sachsen, ruhrbarone am 26. August 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 9: Mecklenburg-Vorpommern, ruhrbarone am 19. August 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 8: Nordrhein-Westfalen, ruhrbarone am 5. August 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 7: Brandenburg, ruhrbarone am 22. Juli 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 6: Bayern, ruhrbarone am 15. Juli 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 5: Berlin, ruhrbarone am 8. Juli 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 4: Sachsen-Anhalt, ruhrbarone am 1. Juli 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 3: Saarland, ruhrbarone am 24. Juni 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 2: Baden-Württemberg, ruhrbarone am 17. Juni 2013
  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 1: Hamburg, ruhrbarone am 10. Juni 2013

Noch zwei politische Randnotizen:

  • Der Blog des Deutschen Zentralvereins Homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) echauffiert sich ein wenig darüber, dass auch die Piraten die Wahlprüfsteine der Homöopathen-Lobby zur Bundestagswahl 2013 beantwortet haben – und zwar ohne dass sie überhaupt gefragt wurden.

Und dann auch noch „anonym“ und noch dazu „auf einem privaten Blog“.

Gemeint ist die Stellungnahme von „Julitschka“, über die wir hier berichtet hatten.

Nun ja, da es keine offizielle Anfrage des DZVhÄ an die Piraten gab, ist eigentlich nachvollziehbar, dass der Homöopathen-Fragebogen auch nicht offiziell von der Partei beantwortet wurde, sondern eben „auf einem privaten Blog“ der Koordinatorin der AG Gesundheitspolitik.

  • Und dann erreichte uns via Twitter folgendes Bekenntnis:

Ich bin Grüner und lehne Homöopathie ab. Ist das auch eine Enthüllung wert?“

Tatsächlich findet sich in dem Blog Grüne Gesundheitspolitik ein Beitrag vom 31. Mai mit der Überschrift:

EsoterikerInnen bei den Grünen – Von der größten Schwäche einer kleinen Partei.“

Ein Auszug:

Esoterik bei den Grünen fällt seit jeher auf fruchtbaren Boden – das bekannteste und bei den Grünen am stärksten grassierende Beispiel ist das der Homöopathie. […]

Es ist an anderer Stelle schon vielfach und sehr gut dargestellt worden, warum die Wirksamkeit z.B. von Homöopathie abschließend ausgeschlossen werden kann, u.a. im exzellenten “Programm Evaluation Komplementärmedizin” des schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit.

Wenn man es jedoch wagt als Grüne, innerhalb der Grünen, mit Anträgen oder Beschlüssen die grüne Förderung der Homöopathie zu kritisieren, schlägt einem das  Unverständnis einer sich plötzlich aufbauenden Front von Homöopathiefans sehr kalt ins Gesicht. Man muss sich sofort als “SchulmedizinerIn” und als “VerbündeteR der Pharmaindustrie” beschimpfen lassen.

Führende Bundestagsabgeordnete fragen, warum man so “fanatisch” gegen Homöopathie agiere, und erzählen Geschichten von der eigenen Stuhlgangtherapie. […]

Es ist peinlich in einer Partei Mitglied zu sein, deren erste Landes-Gesundheitsministerin in wöchentlichen Abständen WissenschaftlerInnen in ihrer Gesamtheit als “anmaßend” beschimpft, auf der anderen Seite aber Sitze für Homöopathie-QuacksalverInnen in den zentralen Gremien der Gesundheitspolitik wie dem Gemeinsamen Bundesausschuss fordert und dafür von keineR einzigen führenden Grünen öffentlich zur Rechenschaft gezogen wird.

Denn: Eine grüne Partei, die ganz offen Wissenschaft verhöhnt, macht sich mitverantwortlich an der Verdummung der Gesellschaft. Sie beteiligt sich daran knappe Ressourcen zu verschwenden und den Ruf von WissenschaftlerInnen fahrlässig zu beschädigen.

Sie verhindert damit den gesellschaftlichen Fortschritt, als dessen Wegbereiterin sie sich selbst so gern rühmt.“

Das ist erfreulich deutlich.

Auszüge aus dem Artikel sind auch bei den Ruhrbaronen erschienen: „Grüne Mediziner kritisieren Barbara Steffens“.

Zum Weiterlesen:

  • Die Grünen: Alternativlos in der sozial-esoterischen Teilhabe? Brights-Blog am 22. April 2013
  • Vor der Bundestagswahl: Die Politik und die Homöopathie, GWUP-Blog am 20. Juni 2013
  • 13 Globuli: Ministerin Steffens räumt ab beim Eso-Check, GWUP-Blog am 6. August 2013
  • Pseudowissenschaften, Wissenschaft und Demokratie, GWUP-Blog am 7. August 2013
  • EsoterikerInnen bei den Grünen – Von der größten Schwäche einer kleinen Partei, Grüne Gesundheitspolitik am 31. Mai 2013
  • Grüne Mediziner kritisieren Barabara Steffens, Ruhrbarone am 1. Juni 2013
  • Pseudotherapien und die Bundestagswahl, GWUP-Blog am 5. Mai 2013
  • Was Wahlumfragen (nicht) sagen, zoon politikon am 27. August 2013
  • Wahlwerbung zum Weglaufen, Der Nesselsetzer am 28. August 2013
  • Homöos dissen Piraten, Ruhrbarone am 27. August 2013
  • DZVhÄ-Blog konzentriert sich auf Kernkompetenzen, dieausrufer am 28. August 2013
  • Mut zum Nichts, FAZ am 28. August 2013
  • Placebo-Politik: Eine Schlammschlacht mit Zuckerkugeln, Panagrellus am 30. August 2013

9 Kommentare

  1. Wird hier jetzt auch das ewige Grünen-Bashing von diesem aaargs wiederholt? Man kann ja einiges gegen die Grünen sagen – ich mag die auch nicht mehr – aber dieses substanzlose Geschwurbel des aargs ist doch selbst sehr nah dran an Verschwörungstheorien…….

  2. @Statistiker:

    << Wird hier jetzt auch das ewige Grünen-Bashing von diesem aaargs wiederholt? << Ich habe die "skeptischen" Grünen doch ausführlich zitiert ...

  3. Ist der anonyme Autor im DZVhÄ-Blog eigentlich immer noch in der Mietmaulszene tätig?

    https://blog.gwup.net/2012/05/02/mietmauler-und-co/

    Oder wurde er dort inzwischen auch wegen Untragbarkeit rausgeworfen?

  4. @Statistiker:
    Dein Kommentar zu aargks hat nicht zufällig weniger mit den Grünen, als mehr mit deinem Rauswurf aus seinem Blog zu tun, wo du, mit feiner Klinge, er/sie als „Erbärmlich, asozial und rassistisch“ bezeichnet hast?
    http://aargks.wordpress.com/2013/08/17/wahl-2013-schwurbel-check-von-mlpd-nein-idee-und-npd/#comments

  5. Ich verstehe auch nicht, wieso das ein „Bashing“ sein soll. Wenn ein Phänomen vermutlich aus ideologischen Gründen regelmäßig in einer Organisation auftaucht (hier die traditionelle Technik- und Chemiefeindlichkeit der Grünen), dann kann man das doch wiederholt benennen! Was soll daran falsch sein?

    Strukturell ähnelt der Vorwurf des „Bashings“ dem der Apologeten die es für „Kirchenhetze“ halten, wenn wiederholt auf die vielen ethischen Unmöglichkeiten und die systemische Diskriminierung in der katholischen Kirche hinweisen.

  6. @JolietJake
    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Statist(iker) war bei mir an keiner Diskussion interessiert und wird auch hier wahrscheinlich nicht zu einem zivilisiertem Austausch von Argumenten bereit sein.
    Liebe Grüße vom aargks (bitte mit „k“ ;-) )

  7. PS: das „k“ gilt nicht Dir, JolietJake, aargks…

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